"Hallo, bei ihrer beschriebenen Tour ist mittlerweile Rinne 3 komplett abgerutscht und Drahtseile sind gerissen. Die Tour ist ohne Selbstsicherung nicht mehr begehbar !!! Hier besteht Lebensgefahr, bitte hinweisen auf ihrer Homepage."
...mittlerweile viele gerissene Seile und ein Weg ist komplett abgerutscht, das war die "3. Rinne" wie bei euch beschrieben, uns sind auch vier Wanderer entgegengekommen die vom selben - nicht möglichen Weiterkommen berichtet haben.Tatsächlich kann ich diese Aussagen nicht nachvollziehen:
Wanderkarte des Bayerischen Vermessungsamts mit Wegverlauf. Die Linien weichen etwas ab, da sie auf den Google-Bildern basieren. Per Klick auf eine Linie öffnet man die Beschreibung inkl. Längenangabe und kann sich auch ein Höhenprofil anzeigen lassen. | |
Google-Map | |
KML-File | |
Der Streckenverlauf und die Positionsmarken sind freihändig eingezeichnet. Mit Hilfe von Karten und der Fotos versuche ich aber, den Weg so genau wie möglich nachzuvollziehen, so dass die Längenangaben im Großen und Ganzen stimmen sollten. |
Direkter Aufstieg zum Zundereck. Man kann anschließend vom Zundereck auf dem Grat weiter zum Zunderkopf und "Zunderstein" gehen, sollte aber denselben Weg zurück nehmen. Unseren Aufstieg als Abstieg zu wählen, ist sicherlich sehr schwierig und in der Rinne auch nicht ungefährlich. | |
Rückweg über die Hütte. Bis zur Hütte lohnt es sich mit Kindern unbedingt, aber dann sollte man denselben Weg zurück gehen. Der Abstieg und Rückweg durchs Tal sind für Kinder sehr unangenehm und extrem langweilig. |
Achtung: Da ich sowohl die landschaftlich schönen als auch ausführlich die für Wanderer mit Kindern schwierigen Stellen dokumentieren wollte, musste ich aus Platzgründen auf die Fotos verzichten, die man nur zur Wegfindung benötigt. Diese Seite kann also nicht wie sonst üblich als Anleitung verwendet werden, um die (fast) weglosen Abschnitte ohne Fehlversuche zu meistern; dazu ist die PDF-Wegbeschreibung notwendig.
Wir starten auf dem kleinen Parkplatz unmittelbar vor den Sportanlagen. Tatsächlich sieht man von hier aus schon das Zundereck rechts hinter dem bewaldeten Hügel hervorragen (in der Vergrößerung ist sogar das Gipfelkreuz erkennbar). Weiter rechts kann man auch den Felszacken entdecken, der sich ab der 3. Rinne während des Aufstiegs zum Grat immer wieder in den Blick schiebt und quasi als "Wie hoch sind wir schon?"-Marker dienen kann. Rechts der Blick vom Zwölferköpfl. Der Pfad verläuft nach dem Waldrücken vollständig auf der Rückseite.
Kurz vor dem Eingang zum Sportplatz zweigt ein kleiner Trampelpfad ab, der aber leider den Bauarbeiten im Bachbett der Urlaine zum Opfer gefallen ist. Der alternative Weg führt erst am Sportgelände entlang und dann etwas später Richtung Bach (siehe Wegbeschreibung oder Vermessungsamtskarte).
Der Abzweig hinunter zum Bach ist genauso unscheinbar wie der Pfad selbst. Wie das hier mal aussehen wird, wenn die Bagger abgezogen sind, ist schwer zu sagen. In den nur 4 Tagen zwischen meiner "Testbegehung" und der Wanderung mit Steffi und Florian hatte sich dieser Abschnitt schon wieder völlig verändert. Das Wasser versickert im Moment am Ausgang der Schlucht im Kies, aber wenn man hinten, wo es enger wird, mal um die Ecke schaut...
...trifft man auf diesen schönen kleinen Wasserfall und kann ein bisschen im Bach herumklettern und spielen. Im rechten Foto sind wir wieder zurück auf dem Pfad. Unmittelbar nach der Abzweigung zum Bach geht es rechts den Hang hinauf, und da ist es plötzlich sehr steil, kraxelig und rutschig.
Auf der kleinen Anhöhe biegt man links ab. Hier stoßen von rechts und geradeaus die beiden anderen Pfade hinzu, sie sind in der Wegbeschreibung zur Archtallaine beschrieben.
Der kleine Pfad ist wunderschön wild und verwachsen. Quasi als Vorübung auf später kann man auch hier den weiteren Wegverlauf oft erst aus der Nähe erkennen.
Der Aufstieg auf den Fahrweg führt durch einen rutschigen und sehr sehr steilen Hang hinauf. Ein ganz kurzer Vorgeschmack auf den Aufstieg in und nach der felsigen Rinne. Uns ist hier bereits der Schweiß von der Stirn getropft (lag aber ganz bestimmt nur an der hohen Luftfeuchtigkeit ;-)). Um hier nicht wieder absteigen müssen, sind wir auf dem Rückweg dem Fahrweg weiter gefolgt.
Nach knapp 150 m endet der Fahrweg auf dieser kleinen Lichtung, an deren Ende (vor dem Auto im Hintergrund) ein kleiner Trampelpfad nach rechts abzweigt. Der schlängelt sich mal mehr, mal weniger steil, aber immer sehr schön und abwechslungsreich durch den Wald nach oben.
Einer von zwei "Wegweisern", denen wir heute begegnen. Hier Richtung "Hohe Kisten".
Wenn man nach dem Grashang der vorigen 2 Bilder aus dem Wald herauskommt, trifft man auf diese offenbar neue Feuerstelle links am Bildrand. Der Pfad geht etwas versteckt rechts weiter nach oben, aber es lohnt sich, erst noch eine zumindest kurze Rast einzulegen. Erstens ist der Ausblick auf Eschenlohe sehr schön und zweitens werden wir den Rest der Tour nicht mehr so komfortabel sitzen wie auf den eigens dafür gesägten Holzklötzen :-)
Rechts der Blick ins Archtal. Der Pfad wird nach der Feuerstelle schmaler und verwachsener, dafür befindet man sich zeitweise in einem laut summenden Blütenmeer.
Im rechten Bild der zweite unübersehbare Wegweiser :-), diesmal zum Zundereck. Geradeaus geht es Richtung Hohe Kisten und zum Archtal-Jagdhaus, von wo aus man auch wunderschön durch die Archtallaine absteigen kann. Wer auch hier wieder zurückkommt und noch Zeit hat, sollte sich das überlegen, denn das lohnt sich wirklich!
Bevor man nach der Abzweigung in den Wald eintaucht, hat man nochmal einen schönen Blick auf Eschenlohe und den Osterfeuerkopf, den wir ein Jahr zuvor bestiegen haben. In der Vergrößerung sieht man die Grashänge, durch die sich der Pfad kurz vor dem Gipfel schlängelt. Damals hab ich auch unwissentlich ein schönes Foto von "Zunderstein" und Zundereck gemacht.
Im dem schönen lichten Mischwald verliert sich die Pfadspur, bzw. es gibt so viele Spuren, dass man nicht mehr weiß, welches die richtige ist (Update: 2021 war die Spur deutlicher ausgetrampelt und problemlos zu erkennen). Wer ausführlich schaut, findet ab und zu einen blassen roten Punkt. Verlaufen kann man sich aber nicht, wenn man schon weiß, dass man zwar erst spät, aber dann doch irgendwann oben auf dem Rücken landet (rechtes Foto). Ab dort ist der Pfad ziemlich eindeutig (in dieser Richtung zumindest; auf dem Rückweg muss man an einer Stelle aufpassen).
Man wechselt auf dem flachen Bergrücken ganz allmählich auf die rechte Seite. Vermutlich ist das hier der bewaldete Hügel, den man vom Parkplatz aus vor dem Zundereck liegen sieht.
Kurz vor der ersten Rinne verschwindet der Pfad beinahe im hohen Gras, ist zudem nur noch sehr schmal und kippt etwas nach rechts. Der Hang ist hier schon sehr steil, und wer dort abrutscht, findet zumindest bei Nässe im Gras vermutlich nur schwer wieder Halt. Den über dem Weg liegenden Baumstamm hinten im linken Bild hab ich darum auch sicherheitshalber unter- statt überquert.
Unmittelbar vor den ersten ausgesetzten Stellen wird der Weg wieder besser. Beim Blick auf die andere Seite, wo der Pfad am Hang zu kleben scheint, wird Leuten mit Höhenangst sicherlich mulmig. Aber das ist eine optische Täuschung, es ist viel weniger ausgesetzt, als es von hier aus wirkt. Abrutschen darf man aber trotzdem nicht.
Die mit Kinder vielleicht heikelste Stelle überhaupt kommt gleich zu Beginn beim Abstieg zur Rinne. Zwar gibt es ein Drahtseil an der Wand, aber die hereinragende Wurzel zwingt einen, das Seil loszulassen. Und direkt neben dem schmalen Pfad geht es ziemlich steil nach unten. Rechts das Ganze im Rückblick.
Update 2017: Diese Wurzel wurde inzwischen weggesägt, so dass der Weg in die 1. Rinne jetzt völlig unproblematisch ist.
Die erste Rinne ist mit den hoch aufragenden Felsen schon sehr beeindruckend. Leider ist man nach der Wurzel schon zu nah dran, um (ohne extremen Weitwinkel) das gesamte Panorama auf ein Bild zu bekommen. Das linke Foto hab ich darum aus zweien zusammenmontiert, daher fehlt oben rechts die Ecke und der Pfad macht hinter der Fichte einen Sprung nach unten. In der Vergrößerung sieht man den Pfad durch die Rinne aus der Nähe. Es ist nicht gefährlich, da sich unterhalb ein kleiner Absatz befindet.
Der Ausstieg aus der Rinne ist ein bisschen schwierig, da der Boden hier nicht aus Geröll, sondern verhärtetem Schlamm besteht, so dass man keine Stufen treten kann und gut aufpassen muss, dass man nicht wegrutscht. Wie man rechts sieht, ist der weitere Pfad dann recht gut zu laufen, aber man ist ja vom Blick über die Schlucht gewarnt und nimmt die Kinder im Zweifel an die Hand. Hinten am Felsen gibt es nochmal ein Drahtseil.
Blick zurück in die Rinne. Direkt nach der Kurve, wo im Foto darüber das lila Drahtseil endet, ist der Weg abgerutscht. Das Drahtseil hängt lose links oben (der Stift in der Mitte baumelt in der Luft!), aber der untere Weg befindet sich direkt am Rand. Ich hab hier Florian oben am Seil langgehen lassen und ihm von unten die Hand gegeben.
Update 2021: das Seil ist inzwischen gerissen, die obere Stufe ist weg. Die untere ist noch gut, aber man muss einen kleinen Schritt hinunter machen (blaue Linie), und da es hier sehr ausgesetzt ist, muss man dabei vorsichtig sein, dass man nicht zu viel Schwung hat und rutscht.
Immer wenn der Pfad im Grashang schlechter wird, folgt eine Rinne :-) Die zweite ist aber kaum der Rede wert.
Leider sind die Bäume links oben im Weg, sonst könnte man irgendwo da oben das Zundereck sehen. Die zweite Rinne führt nämlich fast direkt bis unter den Gipfel. Neben der Rinne geht der Pfad ziemlich steil den Grashang hinauf und wird oben etwas kraxelig und rutschig. Hier muss man sehr konzentriert gehen, um den Hang nicht wieder hinunterzupurzeln.
Pfad verschwindet im Grashang? Genau, die dritte Rinne kündigt sich an :-) Vorher hat man einen grandiosen Blick ins Loisachtal, bei dem ganz links hinten sogar die Zugspitze erkennbar ist. Rechts sieht man den Schafkopf, unsere erste Tour in 2013.
Der abgestorbene Baum aus dem Zugspitzfoto ist übrigens die beste Markierung für den Aufstiegspfad zum Zundereck. Hier die Stelle im Rückblick. Auf den abgesägten Baum hat auch noch jemand einen Stein gelegt, quasi ein Baum-Stein-Mandl. Wenn man dort steht und den Hang hinauf schaut, erkennt man den Pfad weiter oben nur, wenn man weiß, dass er da ist. Ich hab ihn auf dem Hinweg nicht gefunden, weil ich weiter hinten beim Jägerstand geschaut hab, und war dann beim Abstieg völlig überrascht, dass ich hier rauskam.
Der kleiner Jägerstand ein paar Meter weiter ist ein toller Rastplatz mit Aussicht auf die Zugspitze und Blick in die Ausstiegswand aus dem hinteren Einschnitt der dritten Rinne. Mit ganz scharfen Augen kann man den Pfad in der Felswand finden (siehe Foto unter diesem Absatz). Wenn man vom Pfad neben dem Jägerstand an der richtigen Position nach oben schaut, sieht man links den "Zunderstein" und rechts den Felszacken, der schon vom Parkplatz aus erkennbar war. Direkt hinter der bewaldeten "Pyramide" links vom Felszacken führt uns der Pfad nachher vorbei.
Auf dem Weg hinunter zum ersten Einschnitt wird der Pfad wieder schlechter und sehr schmal, der Grashang daneben ist wieder ziemlich steil. Die Felsrinne selbst ist aber wieder völlig gefahrlos zu durchqueren. In der Vergrößerung des linken Fotos kann man den Wegverlauf in der hinteren Felswand genauer sehen.
Beim Ausstieg muss man wieder vorsichtig über verhärteten Boden kraxeln, aber erneut schützt einen ein kleiner Absatz. Für eine Montage der beiden Bilder hat's hier leider nicht gereicht ;-) Der Pfad wirkt oben im Hang nicht so gefährlich, aber von hier unten erkennt man, wie steil es hinuntergeht. Man muss also weiterhin vorsichtig sein!
Diese kleine Kraxelstelle überwindet man so weit wie möglich links. Sie ist nicht schwierig, aber rechts geht es fast senkrecht hinunter.
Kurz nach der Kraxelstelle hat man diesen tollen Blick auf den Felsvorsprung und die gegenüberliegende Seite des hinteren Einschnitts. Auch hier hab ich wieder zwei Fotos zusammengeklebt, da 24mm nicht weitwinkelig genug waren, um diese Szenerie einzufangen (Vorder- und Hintergrund sind farblich etwas abgesetzt, damit man sie unterscheiden kann). Auf den Fotos sieht das alles recht harmlos aus, aber vor Ort hat man einen ganz anderen Eindruck von einer riesigen, undurchquerbaren Felswand mit einem gähnenden Abgrund darunter. Da kann man leicht das Gefühl bekommen "Oh Gott, wie sollen wir denn da durchkommen?" Aber keine Angst :-) Es geht letztendlich doch recht einfach, und jeder kleine Abschnitt wirkt aus der Nähe betrachtet gleich viel weniger dramatisch.
Da, wo im vorherigen Foto das lila Drahtseil hinter dem kleinen Gräserbusch abtaucht, hängt der Anker nicht mehr in der Wand. An dieser Stelle unproblematisch, die restlichen Anker steckten zumindest rüttelfest in massivem Fels. Florian befindet sich rechts an der ausgesetztesten Stelle, dort wo im Foto drüber das lila Drahtseil und der Pfad hinter den Felsvorsprung abbiegen. Hier ist das Seil definitiv eine große (psychologische) Hilfe.
Update September 2021
2017 war diese kurze Stelle unmittelbar vor der Außenkurve, an der Florian sich im vorigen Foto befindet, im Vergleich zu 2013 deutlich stärker abgerutscht und schwieriger zu queren, da das Seil wegen des durchhängenden Ankers zu viel Spiel hatte. Hätte man sich daran festgehalten, wäre man erstmal einen halben Meter nach außen gekippt. Als ich 2021 hier war, hatte sich die Stelle jedoch wieder verbessert:
Während 2017 noch alles geröllig und schräg war, ist das Geröll inzwischen etwas weniger geworden und die Felsstufen kommen besser raus. Man kann jetzt tatsächlich entlang der blauen Linie auf einer ziemlich waagerechten, felsigen Stufe entlanggehen. Zudem hat jemand einen Prusikknoten am Seil angebracht, um das Durchrutschen zu verhinden, so dass es im Moment gut gespannt ist und man sich wieder festhalten kann.
Sollte der Knoten mal nicht mehr halten, kann man sich auch mit der linken Hand im Gras festhalten, und da die Stufe jetzt wieder besser ist, kommt man sogar freihändig wieder sehr gut durch. Wenn man zu mehreren unterwegs ist, kann man natürlich auch das Seil erst von vorne und später von der Außenkurve (bzw. dahinter) durchziehen und gut festhalten, so dass es jeweils an der abgerutschen Stelle gestrafft und nutzbar ist...
Die anderen Seile auf den folgenden Fotos sind noch genauso gut nutzbar und stabil wie 2013, nur das 2. lila Seil (von links unten aus) auf dem nächsten Foto wird bald reißen. Das braucht man aber auch nicht. Die am gelben und grünen Punkt sind noch gut, genauso wie an den beiden danach folgenden ausgesetzten Stellen, wo Florian jeweils zu sehen ist.
Nach der Außenkurve sieht es schwierig aus, aber nur weil man Wegverlauf und die Drahtseile von hier noch nicht richtig erkennt. Am rutschigsten Teil, wo man am Felsen vorbei muss, gibt es sogar einen Trittstift, auf dem Steffi im nächsten Foto steht (der abgebogene im Vordergrund ist leider nicht mehr hilfreich).
Tatsächlich ist es ohne den Stift fast einfacher, wenn man etwas unterhalb durch's Geröll steigt und nicht so nah am Fels entlang. Dafür kann man sich nicht am Fels festhalten.
Rechts der Blick vom roten Punkt aus Richtung Ausstiegshang. Sieht von hier gleich viel weniger bedrohlich aus als von der Seite gegenüber. Es gibt im Folgenden nur noch 2 recht ausgesetzte kurze Stellen, ansonsten ist der Pfad immer gut ausgebildet und ein kleines Stück vom Rand entfernt.
Blick vom roten Punkt nach unten. Der nahe, rettende Absatz, den man unten zu sehen glaubt, ist leider eine optische Täuschung, wenn man sich die Position des orangen Punkts im Übersichtsfoto oben anschaut. 10 Meter fällt man locker, und der Absatz ist in Wirklichkeit eine Schräge :-(
Im rechten Foto der Weg aus der kleinen Vertiefung, in die man nach dem roten Punkt hinuntersteigt (im nächsten Foto im Rückblick zu sehen). Hier muss man genau hinschauen, um das leicht rostige und daher mit dem Hintergrund farbgleiche Drahtseil zu entdecken :-) Es hängt vom grünen Punkt aus lose herunter und ist definitiv eine gute Hilfe, um den Anfang des etwas rutschigen Absatzes zu überwinden.
Hier der Rückblick in die kleine Vertiefung. Weiter oben war das Drahtseil für Florian zu hoch, aber da hat der Pfad auch schon wieder einen recht guten Absatz. Rechts im Foto stehe ich kurz hinter dem Ende des Drahtseil. Die erste ausgesetzte Stelle aus dem nächsten Foto befindet sich an dem lila Punkt (die zweite am gelben), dort beginnt aber auch direkt wieder ein von hier aus nicht sichtbares Drahtseil.
Es geht sehr steil nach unten, aber mit Hilfe des Seils ist die Stelle kein Problem. Auf der kleinen Schuttreiße dahinter darf man natürlich nicht ins Rutschen kommen. Es gibt aber ganz am Rand einen im Foto nicht so gut erkennbaren gestuften Pfad.
Die zweite ausgesetzte Stelle mit abgerutschtem Pfad, direkt nachdem man beim gelben Punkt um die Ecke gebogen ist. Aufgrund des Drahtseils kein Problem, aber wenn man hier fiele, wäre das ganz gefährlich! Allerdings sieht es in dieser Perspektive steiler aus, als es ist. Das erkennt man im Rückblick auf dem nächsten Foto rechts.
Links der Jägerstand am roten Pfeil. Die Vorrinne ist hinter dem Rücken verdeckt, der etwa an der roten Linie verläuft. Auf dem Rücken ganz im Hintergrund steigt der Pfad nach oben zum Zundereck. Am blauen Pfeil befindet sich die ausgesetzte Stelle, an der Florian oben auf dem Foto nach dem losen Drahtseil-Anker zu sehen ist.
Rechts im Rückblick auf die 3. Rinne befindet sich die ausgesetzte Stelle aus den Fotos darüber am blau umkringelten Stein. Natürlich auch mit der Neigung immer noch gefährlich genug... Zum Vergleich nochmal die farbigen Markierungspunkte aus dem Übersichtsfoto oben.
Es ist leider völlig unmöglich den wunderschönen Blick von dieser Stelle auf Fotos einzufangen. Das muss man in natura sehen!
Nach der Rinne geht es noch kurz und ungefährlich durch den Wald, dann gelangt man an diesen Grashang. Hier beginnt das Aufstiegsabenteuer :-) Gemeinerweise leitet einen die vordere Pfadspur nach einiger Zeit in dichtes Gestrüpp, die richtige beginnt erst weiter hinten. Gelb eingezeichnet ist der "offizielle" Weg weiter zur Hütte und zum Abstieg über die Teufelskapelle.
Die unscheinbare Spur ist tatsächlich ein durchgängiger, teilweise aber enorm schwer zu erkennender Pfad bis hinauf zum Grat zwischen Zundereck und Archtalkopf, aber das hab ich erst 2017 gemerkt. 2013 waren wir schon weiter unten in die Felsrinne gequert, so dass wir den Blick im linken Bild gar nicht hatten. Vielleicht kann man's im August wegen des hohen Gras trotzdem nicht sehen, aber Ende September war der Pfad deutlich zu erkennen, und nachdem es 2021 deutlich leichter war, dieser Spur zu folgen, als links von der Rinne hochzuklettern, empfehle ich inzwischen diese Variante.
Jetzt gibt's erstmal die Bilder vom Rinnenaufstieg, den wir 2013 mit Florian unternommen haben, als wir den Pfad hier noch nicht kannten (Pfad-Fotos weiter unten). Die Gamssteig-Beschreibung hat absolut recht, es wäre ohne Felsrinne (und ohne Pfad) an vielen Stellen sauschwer und gefährlich, durchs steile Grasgelände zu steigen. Durch die Rinne wird der Aufstieg aber zu einer schönen (wenn auch immer noch steilen und anstrengenden) Kraxelei, die uns allen viel Spaß gemacht hat. Insbesondere Florian, der hier plötzlich ein Klettertempo vorlegte, dass ich nur noch mit Mühe ab und zu ein "Florian... warte... mal" japsen konnte ;-) Hätte er heute die Wahl, würde Florian sich mit Sicherheit wieder für's Kraxeln statt für den Pfad entscheiden.
Es gibt einige glatte Felsstellen, an denen man bei Nässe Probleme bekommen dürfte.
Die schwierigste Stelle kommt zum Schluss. Gute Tritte und Griffe fehlen plötzlich und man muss sich am Ende mit Hilfe einer kleinen Latsche (im Foto links von Steffi) nach oben herausziehen.
Am Ende der Rinne wird es oberhalb so steil, dass man unbedingt nach rechts zu den Felsen hochsteigen und dann zurück queren sollte. Der Ausstieg ist wohl die gefährlichste Passage auf dem gesamten Aufstieg, denn es gibt keine Spur im Gras und wie man im rechten Foto sieht, ist der Hang wirklich enorm steil, so dass die Füße leicht weg knicken. Man sollte sich hier zusätzlich mit den Händen tief im Gras festkrallen. Wer testen will, ob er den Kitzstein-Aufstieg bewältigen kann, bekommt hier genau den passenden Eindruck. Bei Nässe sollte man hier auf keinen Fall entlang! Nach dieser Passage wird es dann aber ungefährlich.
Die Rück-Querung oberhalb der Fichte ist schon wieder vergleichsweise einfach, da es hier kleine Absätze gibt. Nach wenigen Metern biegt man um einen Felsen und erreicht wieder die Rinne, wo der Jägerpfad hinzustößt. Die erkennbare Pfadspur im Hintergrund im linken Bild führt übrigens auch zum Ziel, aber deutlich ausgesetzter und noch anstrengender als die Variante links herum, wie ich aus leidvoller Erfahrung berichten kann. Das ist hier definitiv kein Gelände, wo man mal zum Spaß irgendwo unnötig hochsteigt, außer man hat die Kondition eines Langstreckenläufers...
Hier sieht man die Rücküberquerung auf dem Jägersteig. In die Rinne hinein ging es 2021 in weichem Geröll gut, dann muss man einen Schritt hinaufmachen, denn dort befindet sich eine kleine Stufe, auf der man gut gehen und sich zusätzlich am Gras festhalten kann. Man kann natürlich auch die Rinne bis hier hochkraxeln und dann nach links raussteigen.
Der Pfad ist nach der Rinne zwar sehr kippelig und verwachsen, im Vergleich zur Rinnenkraxelei aber viel einfacher und auch völlig ungefährlich.
Ab dem Zusammentreffen beider Aufstiegsvarianten mit der Rinne hatten wir ja auch 2013 die allmählich deutlicher werdenden Spuren entdeckt, aber die war Ende September auch viel besser erkennbar als im August. Wenn man rechts auf dem Rücken landet, der zum Felsen hinaufführt,...
...kann man einen kleinen Abstecher zum Felsenfenster unternehmen und die Aussicht genießen (wer den Abstecher zum etwas ausgesetzten Jägersitz plant, bekommt sie dort allerdings noch viel schöner). Der Hohe Fricken (mit den Kuhfluchtfällen unterhalb) ist leider hinter dem Kareck verborgen; dafür sieht man ganz hinten nochmal die Zugspitze.
Was da im Hintergrund hervorlugt, ist der Felszacken, den wir vom Parkplatz und vor der dritten Rinne gesehen haben. Daran sieht man, wie viele Höhenmeter der steile Aufstieg in so kurzer Zeit gebracht hat. A propos steil, jetzt zieht's nochmal kräftig an bis...
...man nach 20 m nach dem vorigen Foto kommt man unerwartet auf einer kleinen Kuppe landet und einen tollen Blick auf den Nordhang des Archtalkopfs hat. Hier lohnt es sich, ein Weile in der Sonne zu liegen, denn nur 2 Meter unterhalb der Kuppe ist es plötzlich totenstill, weil die Geräusche aus dem Tal abgeschnitten werden. Eine wirklich wunderschöne Raststelle! Wer noch eine schönere Aussicht will, muss kurz vor Erreichen der Kuppe rechts zum Jägersitz abbiegen. Dort kann man allerdings nicht so schön im Gras liegen :-)
Unser Pfad führt links weiter den Rücken hinauf. Hier war einiges Suchen notwendig, bis ich die richtigen Spuren wieder mit Hilfe abgeschnittener Äste entdeckt hatte.
Es gibt immer wieder mehrere Gassen zwischen den Latschen, aber wenn man gut schaut, entdeckt man ein paar Meter weiter entweder eine Trittspur oder einen abgesägten Ast in einer der Gassen. Und ganz plötzlich steht man unmittelbar vor dem bekannten Felszacken! Folgerichtig erkennt man von hier auch den Parkplatz.
Es ist hier ein so wunderschöne Strecke, dass ich richtig dankbar bin, dass wir gezwungenermaßen öfters stehenbleiben und verschnaufen mussten. Sonst wäre man viel zu schnell durch. Rechts sieht man jetzt schon den "Zunderstein", aber obwohl er gar nicht mehr viel höher scheint, brauchten wir doch noch eine Weile bis dorthin. Diesen Blick hat man, wenn hinter der bewaldeten "Pyramide" (s.o.) heraus kommt.
Das hier ist das Ende der 3. Rinne! Man hätte also auch... Nee, lieber nicht ;-) Im Hintergrund sieht man jetzt sehr schön das Zundereck und rechts davon den etwas höheren Zunderkopf, vor dem der Pfad vorbeiführt; rechts das Ganze in der Nahaufnahme. Das Gipfelkreuz des Zunderecks ist gut sichtbar, und daneben sitzt sogar jemand! Völlig überlaufen, dieses Estergebirge :-D
Es ist tatsächlich genauso steil, wie es auf den beiden Fotos aussieht.
Schon deutlich oberhalb des Felszackens und der bewaldeten Pyramide links davon.
Hier endete mit Blick auf den "Zunderstein" im Hintergrund auf einmal die Gasse bzw. wurde nach links unten sehr verwachsen. Nur wenn man zwischen den vielen abgebrochenen Ästen die wenigen abgesägten sucht, entdeckt man den etwa 2m langen Kriech-Ausgang auf den Grat. Wer einen Rucksack trägt, insbesondere mit angeschnallten Stöcken hinten drauf, zieht den besser aus und schiebt ihn vor sich her, wie Steffi aus Erfahrung berichten kann ;-)
Auf dem Grat erhält man die Belohnung für den mühsamen Aufstieg in Form eines unglaublichen Blicks auf die Hohe Kisten und das Kistenkar darunter (mit dem allerdings wohl nicht ungefährlichen Abstiegsweg). Man kann dem Gratweg auch nach rechts zum Archtalkopf folgen, wir sind aber nach links gegangen und landeten wenige Meter später vor dem "Zunderstein". Man hat von ihm tatsächlich den noch schöneren Blick als vom Zundereck, daher lohnt sich die kurze Besteigung durchaus. Weiter geht es danach rechts zwischen Gipfel und dem kleinen Zacken hindurch.
Obwohl die vertrockneten Latschen allesamt brüchig und nicht zum Festhalten geeignet sind, geht der Aufstieg recht gut. Aber es ist enorm steil und daher nicht ganz ungefährlich.
Dass ein Gipfel mit Gipfelkreuz (aber ohne Buch) keinen Namen hat, der niedrigere Zunderkopf ohne Kreuz aber schon, fand Florian in höchstem Maße unfair :-) Also haben wir den Gipfel "Zunderstein" getauft! Man hat von hier aus in alle Richtungen einen tollen Blick, rechts hinab auf Zunderkopf und Zundereck, im Hintergrund rechts der Osterfeuerkopf. Der Gipfel bricht hinter Florian steil ab (das hat man ja von unten gesehen), aber es gibt ausreichend Platz, um gefahrlos zu sitzen und Rast zu machen.
Wenn man sich wieder hinab stürzt, kann einem schon mal schwindelig werden, aber dafür gibt es genug dichtes Latschengestrüpp, das einen bei einem Sturz halten würde. Das Hindurchkommen ist dafür aber auch etwas mühsam.
Auf dem Gratweg geht es dann zwischen Gipfel und dem kleinen Zacken hindurch. Die Stelle sieht zwar schwierig und gefährlich aus, sie ist es aber nicht!
Vom kleinen Zacken aus hat man nochmal einen schönen Blick zurück auf den Archtalkopf, bevor der Pfad hinter dem "Zunderstein" etwas rutschig und steil nach unten verläuft.
Der Abstieg hinter dem "Zunderstein".
Der Zunderkopf. Sehr leicht zu erklimmen, aber es lohnt sich wirklich nicht. Wenn man neben dem Zundereck noch einen Gipfel besteigen will, dann lieber den "Zunderstein", dort ist die Aussicht wesentlich attraktiver. Neben dem Felsen, etwa an dem roten Punkt, bricht es unvermittelt ab. Die Pfadspur führt in 1-2 m Abstand vorbei, also keine unmittelbare Gefahr. Man sollte es nur vielleicht wissen.
Bald nach dem Zunderkopf muss etwas gekraxelt werden. Hinab natürlich deutlich unangenehmer als hinauf, dadurch ist diese Stelle tatsächlich nicht ganz trivial. Im Zweifel lieber rückwärts. In die Tiefe stürzen kann man hier zwar nicht, aber 3-4 m können ja auch schon enorm schmerzhaft werden.
Das Zundereck naht! Den kleinen Mini-Vorhügel kann man entweder überklettern oder links umgehen. Wegen des steilen Grashangs fand ich oben drüber einfacher. In jedem Fall macht es dort mehr Spaß! Aus dem Hang links zweigt die Pfadspur für den Rückweg nach unten ab.
Das Zundereck! Von hier aus ist der Blick aufs Kistenkar nochmal schöner, weil sich der Archtalkopf nicht mehr ins Bild schiebt. Dem Gipfelbuch zufolge ist es voll, wenn mal 3 Leute in einer Woche oben waren. Es gibt aber auch immer wieder Lücken von 14 Tagen ohne Eintrag.
Links der Blick über Eschenlohe auf den Staffelsee, rechts kann man nochmal schön die Lage des "Zunderstein", der bewaldeten "Pyramide" und ganz rechts des Felszackens erkennen, der in der Tat ein Doppelzacken ist, was man aber nur aus dieser Perspektive sieht. Bisher konnte man von unten nur den kleineren rechten, von oben nur den höheren linken sehen. Links von der "Pyramide" erkennt man einen winzigen Ausschnitt des Pfads über dem Ende der 3. Rinne.
Der Abstieg über den "Normalweg" ist sehr schön! Der Hang ist zwar genauso wild, aber doch völlig anders als beim Aufstieg, weil man schon wieder unterhalb der Baumgrenze läuft. Am Anfang ist man noch etwas unsicher, was den Pfadverlauf angeht, aber mit der Zeit wird die Spur immer deutlicher. Wegen des hohen Gras ist der Pfad aber oft genug nur aus der Nähe wirklich erkennbar, so dass man beim Blick den Hang hinunter keine Idee hat, wo es weiter gehen wird. Wenn man nach oben schaut, ist dieser Effekt noch stärker.
Am Ende einer etwas längeren fast waagerechten Querung nach rechts landet man im rechten Foto, und wenn man da ein bisschen rechts oben durch die Bäume schaut, sieht man in die zweite Rinne.
Ich hab hier nicht so viele Fotos vom Abstieg eingebunden, weil sich die Bilder gleichen. Wenn man dann auf einmal den bekannten Pfad entdeckt, kommt das irgendwie ganz unerwartet :-) Ich hielt den zunächst für einen Abstecher-Pfad zu dem Jägerstand, bis mir klar wurde, dass das unser Rastplatz vom Hinweg war und ich schon wieder unten bin. Dass der Abstieg 90 Höhenmeter weniger hat als der Aufstieg zum "Zunderstein", hatte ich überhaupt nicht bedacht. Rechts herum geht es nun also zurück durch die 2. und 1. Rinne über den schon bekannten Hinweg. Wer den langen Rückweg über die Hütte und die Teufelskapelle nehmen will, muss links herum erneut durch die 3. Rinne.
Mit Florian sind wir nach rechts und auf dem Hinweg abgestiegen. Zwar sind der Ausblick von der Hütte und die Felsen der Teufelskapelle wirklich beeindruckend, aber nicht so toll, dass man Kindern dafür den langweiligen Rückweg im Tal zumuten muss...
Wir sind nicht wieder den rutschigen und steilen Pfad hinunter Richtung Bach gestiegen, sondern auf dem breiten (und nach dieser Tour ausgesprochen erholsamen) Fahrweg geblieben. Dem muss man gut 500 Meter folgen, bis man wieder auf einen schönen Waldweg abbiegt und schließlich am Sportplatz landet und danach wieder auf den Hinweg trifft.
Gegessen haben wir erneut im Gasthof an der Brücke, aber das ist im Sommer auf jeden Fall nur draußen zu empfehlen! Drinnen wird man von Fliegenscharen umschwirrt, das macht wirklich keinen Spaß. Draußen sitzt man sehr schön, und lecker ist es definitiv! Und man hat nochmal einen schönen Blick auf Zundereck, "Zunderstein" und den Felszacken.
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.