Das Drahtseil an der schroffigen Stelle nach dem steilen Aufstieg ist verschwunden, es wurde tatsächlich restlos entfernt. Entweder hat der ursprüngliche "Installateur" es wieder abgebaut (was merkwürdig wäre, denn als wir es vor 2 Jahren gefunden haben, war es in einwandfreiem Zustand), oder die Staatsförster haben es entdeckt und wollten es aus irgendeinem Grund nicht da haben. Das würde bedeuten, dass dieser Aufstieg tatsächlich noch genutzt wird, denn aus Versehen kommt man da nicht vorbei.
Es ist nicht wirklich schlimm, weil es da so viele Stufen gibt, dass man auch den steilen Abschnitt nach der Baumgruppe gut überwinden kann, aber es ist jetzt natürlich ein bisschen gefährlicher, und man sollte lieber nur im Sommer hochkraxeln, wenn das lange Gras zum Festhalten nutzbar ist. Das PDF ist inzwischen angepasst.
Ansonsten wurde (und das klingt dann doch nach Förstern) der Abzweig zur Latschenquerung ganz "unauffällig" durch zwei umgesägte Fichten versucht zu verstecken. Völlig bescheuert. Man findet den Abzweig sowieso nur, wenn man ihn kennt, und dann umgeht man die Fichten einfach... Insgesamt lagen deutlich mehr umgestürzte Bäume in allen möglichen Abschnitten der Tour herum, auch sind einige Stellen neu abgerutscht. Fast alles lässt sich gut umgehen, nur einmal mussten wir mit dem Taschenmesse eine Lücke freisägen. Dafür sind die schwierigen Stellen im Bachtal beim Abstieg von der (inzwischen verschwundenen) Salzlecke jetzt deutlich einfacher und ungefährlicher.
Alles in allem ist die Tour ein bisschen wilder und schwieriger geworden, lässt sich aber immer noch seht gut begehen und ist so wunderschön wie zuvor!
Wanderkarte des Bayerischen Vermessungsamts. Per Klick auf eine Linie öffnet man die Beschreibung inkl. Längenangabe und kann sich auch ein Höhenprofil anzeigen lassen. Fast alle Pfade findet man, wenn man als Hintergrund die "Historischer Karte" auswählt und weit genug reinzoomt. Die Roßbödenhütte ist erstmals 1880 in der Zeitreise erkennbar. Unser Abstieg zu den Wasserfällen ist nur in der topographischen Karte von 1891 (und in Teilen in der Zeitreise 1936) vorhanden. Diese extrem grobauflösende Darstellung stimmte aber nach Übertragung in die Satellitenbilder so genau mit dem alten Verlauf und der Position der Felsen überein, dass ich die Pfadreste aufspüren konnte. | |
Google-Map | |
KML-File | |
Der Streckenverlauf und die Positionsmarken sind freihändig eingezeichnet. Mit Hilfe von Karten und der Fotos versuche ich aber, den Weg so genau wie möglich nachzuvollziehen, so dass die Längenangaben im Großen und Ganzen stimmen sollten. |
Wer einen Blick in den Bayernatlas wirft, könnte auf die Idee kommen, unterhalb des Hohen Ziegspitz ganz alleine herumlaufen zu können, da dort in Bezug auf Pfade ein großer "weißer Fleck" vorhanden ist. Auch in der Zeitreise-Funktion taucht nur sehr zögerlich der ein oder andere Pfad auf. Schaltet man jedoch auf die Historische Karte als Hintergrund, sieht man auf einmal ein ganzes Netz von Pfaden, die alle möglichen Hütten mit interessanten Namen verbinden: Zieghütten, Mauserhütten, Jacenberg-Hütten oder "bei den Steinölhütten". Einige der dort verzeichneten Pfade sind bei den Einheimischen beliebt und entweder breit ausgetrampelt oder markiert, so dass die "Gefahr" von Kontakt mit anderen Menschen besteht ;-)
Es lassen sich aber noch verstecktere Varianten finden, die man sich allerdings teilweise nur noch aus der Geländeformation "logisch" erschließen kann, ohne irgendwelche Trampelspuren zu entdecken. Dabei berührt man die stärker frequentierten Wege so selten, dass man doch den ganzen Tag alleine unterwegs sein kann, und dabei auch noch mit Abstand die schönste und spannendste Variante begeht.
Aus Richtung Garmisch kommend, findet man 200 Meter vor dem Bahnübergang (also östlich von ihm) einen großen Parkplatz. Da er auf der linken Straßenseite liegt, ist der Bahnübergang sehr praktisch zum Wenden. Nach Überqueren der Gleise geht es noch gut 100 Meter auf dem Fahrweg entlang, danach ist es für heute vorbei mit bequemem Weg :-)
Der Verkehrslärm von der B23 ist erstaunlicherweise meist gar nicht oder nur sehr leise zu hören, aber das stündliche Pfeifen der Werdenfels- bzw. Außerfernbahn vor diesem unbeschrankten Übergang ist den ganzen Tag treuer Begleiter und irgendwie schön :-) Und wenn man das Glück hat, einen Zug im Dunkeln durch den Wald fahren zu sehen, ist das ein wirklich toller Anblick, da es hier ansonsten absolut finster ist.
Wer mit kleinen Kindern nur zum Spielen am Bach hergekommen ist, kann hier auch geradeaus gehen und 30 Meter weiter den Weg durch den Bach beginnen. Oder erst im nächsten Bild.
Auf der kleinen Lichtung kann man am Rückweg zum Bach hinuntersteigen und sich waschen oder noch ein bisschen ausruhen oder spielen. Gleich nach der Lichtung kann man sich entscheiden: Links zum Bachzustieg, rechts über den "Normalweg". Der war bis zur "Jakelbergalpe" zuletzt 1959 verzeichnet, der Weg im Bach findet sich in keiner Karte, sondern nur der Aufstieg aus dem Bach zur Jakelbergalpe als Teil der Verbindung hinüber zur Grießbergalm (ausschließlich 1935/36 verzeichnet).
Es gibt trotz der landschaftlichen Schönheit keinen guten Grund, den Normalweg zu nehmen, denn er ist fürchterlich steil und unangenehm und macht genau gar keinen Spaß. Hier geht man nur lang, wenn man unter katastrophaler Höhenangst leidet oder einem die beiden schwierigen Abschnitte (Bachzustieg und wegloser Aufstieg) zu anspruchsvoll sind. Vielleicht will ja auch mal jemand über den Normalweg auf den Hohen Ziegspitz und freut sich über die Bilder, also kann man sie sich hier anschauen. An der Jakelbergalpe kreuzen beide Wege, da kann man sich erneut entscheiden
Spannender geht's nicht, für abenteuerlustige Kinder ein Traum :-) Aber auch mit der schwierigste Teil der Tour, vor allem im Sommer mit hohem Gras. Wer hier gut durchkommt, ist auch für den Rest gut geeignet. Fühlt man sich hier hingegen überfordert oder arg unsicher, kann man an der Jakelbergalpe auf den Normalweg wechseln oder nur die kleine Runde zu den Wasserfällen und dem alten Stolleneingang unternehmen.
Unangenehm steil, langweilig.
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.