Speibenkäsgraben
April 2015
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Alte Beschreibung des Jägersteigs von 2015

Diese Seite gehört zur Wanderung durch den Speibenkäsgraben. Der Jägersteig, den wir als Rückweg genommen haben, wurde kurz nach unserer Begehung, vermutlich im Sommer 2015, professionell renoviert und ist nun viel einfacher und ungefährlicher begehbar. Die Beschreibung des alten Pfads habe ich hier zum Vergleich und aus "nostalgischen" Gründen aufgehoben.

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Vorher haben wir aber erstmal eine lange Pause eingelegt, heute hatten wir ja eine Menge Zeit. Es gibt tatsächlich eine Stelle, wo es schon ruhig ist, die Aussicht aber noch nicht durch die Bäume verdeckt wird. Unser "Chill-Zone", wie Florian sie nannte, wo wir nach dem Essen noch eine halbe Stunde still herumgelegen haben und nur gelauscht haben, was für Geräusche wir hören... Wind... Vogelgezwitscher... Insekten... ab und zu ein Vollidiot unten im Tal... zweimal Steinschlag, vielleicht eine Gams?

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Die meiste Zeit wird es auf dem Pfad nicht schlimmer ausgesetzt sein als im linken Bild, also mit einem breiten, wenig steilen Streifen, oder mit einem längeren, aber nicht so steilen Hang. Nur selten, und dann meist beim Betreten oder Verlassen eines Einschnitts, wird es schmal und zugleich sehr abschüssig. Rechts der Blick auf das "Schürpfeneck", das in den historischen Karten so heißt, heute aber namenlos ist. Etwa an dem roten Pfeil ist die kleinen Plattform, auf die ich mich beim Aufstieg zum Schürpfeneck mit Steffi hinausgetraut habe.

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Die Pfadstufe ist in der Querachse fast immer waagerecht, d.h. sie kippt nur ganz selten mal ein bisschen Richtung Abhang. Das ist auch wichtig, denn dadurch wird die größte Gefahr auf diesem Weg etwas entschärft: das welke Gras. Das liegt in Massen auf dem Pfad, so dass man fast nie auf Erdboden, sondern immer auf einer Grasschicht läuft. Und die ist unglaublich rutschig, wo bei man nicht auf dem Gras rutscht, sondern mit ihm. So wie wenn man mit einem Teppich über einen glatten Holzboden schiebt. Selbst an solchen Stellen wie im linken Bild, wo der Pfad zur Rinne hin fast keine Neigung hat, kann es passieren, das man plötzlich mit einem Fuß wegrutscht, und das ist jedesmal ein kleiner Schreckmoment. Aber tatsächlich war an allen Stellen, wo das passieren kann, der Pfad waagerecht, so dass man nicht zum Abgrund hin, sondern auf dem Pfad entlang nach vorne rutscht. Was tatsächlich hilft, ist seitlichen Kanten selbst auf Abschnitten, wo einem das wegen der geringen Neigung blöd vorkommt. Aber es funktioniert, und nachdem Florian 2x auf dem Hosenboden saß, sind wir alle diese Stellen seitlich gegangen und kein einziges Mal mehr ins Rutschen gekommen.

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Hier mal ein Beispiel für steiler werdende Hänge vor und nach einem Einschnitt. Manchmal wird an solchen Stellen auch der Pfad schmaler so wie im rechten Bild, aber er bleibt immer so gut, dass man bei konzentriertem Gehen gefahrlos durch solche Abschnitte kommen sollte. Es finden sich keine Umknickstellen, Stolpersteine oder Wurzeln im Pfad. Insgesamt ist es hier deutlich weniger gefährlich als der schwierige Pfad zwischen Spitzberg und Achneralmwiese bei unserer Speibenkäs-Tour.

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Eine der ganz wenigen schwierigen Stellen, aber die hat es dafür in sich (in der Vergrößerung des linken Bilds kann man die Stelle als Ausschnitt besser sehen)! Wie man an den zwei Pfadstufen auf der anderen Seite erkennen kann, rutscht es hier immer weiter ab, und der freigelegte Fels ist zwar griffig, hat aber keinerlei Trittstufen. Ich hab's mit ganz langem Arm geschafft, über die untere Linie zu steigen, wo es einen Anflug eines Absatzes gibt, der ein bisschen Halt bietet. Der Schritt hinauf war dann aber sehr schwierig, weil das Seil nämlich etwas zu früh endet und ich mich nicht nach vorne hochziehen konnte. Florian musste bei seiner Größe oben entlang und sich kräftig in den Fels stemmen. Das fiel ihm sehr leicht, weil er es aus den Klettersteigbesuchen der letzten 2 Jahre gewohnt war, wenn die Trittbügel mal wieder zu weit unten verliefen. Aber auch für ihn war das Hinaussteigen auf den Pfad nicht einfach, denn wie man sieht, braucht er noch einen großen Schritt mit dem linken Fuß, aber das Seil lässt sich nicht mehr viel weiter nach links ziehen.

Für Kinder, die im Kraxeln oder auf Klettersteigen geübt sind, ist das auf jeden Fall machbar, ansonsten müsste man versuchen, das Kind an der Hand unten entlang zu führen und dann hinaufzuschieben, während man sich mit der anderen Hand festhält. Eine Umgehung...

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...wäre zur Not unten herum machbar. Im Zweifel auf dem Hosenboden in die Rinne rutschen, auf der anderen Seite ist der Hang weniger steil und man kann im stufigen Gras gut hinaufkraxeln. Oben herum würde es sicherlich auch gehen, aber da muss man schon ein Stück vorher hinauf und vor allem weit genug nach oben kraxeln.

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Das Grasköpfl schiebt sich immer wieder hartnäckig ins Blickfeld :-) Seit 2 Jahren wollten wir schon mal über den nördlichen "Wasserfallpfad" dorthin, aber bisher hat's sich irgendwie nicht ergeben... (im Sommer 2015 haben wir's geschafft!). Weiter auf dem Pfad öffnet sich irgendwann der Blick, und mit scharfen Augen erkennt man einen Jägerstand. Der Weg bis dahin ist allerdings der wohl gefährlichste Abschnitt auf dem Pfad:

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Der Weg hinein in den Einschnitt ist mit die ausgesetzteste Passage, und 5 Meter nach Florians Position geht es auch noch ein kleines, rutschiges Stück auf dem Pfad hinunter. Da steigt man entweder seitlich mit der Hand im Gras ab oder setzt sich einfach hin und rutscht vorsichtig hinab. Im Einschnitt selbst ist es ungefährlich, aber hinaus schlängelt sich der Pfad (an einer Stelle mit Drahtseil) gut erkennbar durch einen ziemlich steilen Hang.

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Der Pfad ist im Steilhang sehr geröllig, meist aber ziemlich waagerecht. An der drahtseilversicherten Stelle rutscht er ein bisschen ab, so dass das Drahtseil schon hilfreich ist. Aber Vorsicht: Auch dieses Seil hat zu viel Spiel! Wenn man versuchen würde, das Seil straffzuziehen, um sich richtig daran festzuhalten, würde man ca. 1/2 Meter links neben dem Pfaden laufen müssen. Man sollte also versuchen, ganz normal auf dem Pfad zu gehen und das Seil nur als Rettungsanker im Fall eines Abrutschens zu betrachten. Da man dabei aber erstmal ein Stück rutschen würde, bevor das Seil straff wird, sollten die Kinder beide Hände am Seil haben oder den Arm einmal drumwickeln, damit sie es bei dem zu erwartenden Ruck auch festhalten können.

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Unmittelbar nach dem Drahtseil die gefährlichste Stelle: Wenn man nicht sehr vorsichtig hinuntergeht (am besten in kleinen Schritten oder seitlich kanten wie Florian), dann kann man auf dem Geröll schnell mal ein Stück ins Rutschen kommen. Und das ist hier gefährlich, denn es bricht neben dem Pfad senkrecht ab! Hier sieht man übrigens mal eines der vielen gelben Bändchen, die immer wieder entlang des Pfads an die Bäume gebunden waren. Genauso wie dünne Garnschnüre, die manchmal 20 Meter oder länger parallel zum Weg in die kleinen Fichten gehängt waren. Der einzige Sinn, den wir uns vorstellen konnten, wäre eine Markierung für den Winter, wenn der hier überall eindeutige Pfad im Schnee vielleicht nicht zu erkennen ist. Oder vielleicht sieht man ihn im Sommer auch nicht mehr so gut, ich war ja bisher nie später als Mitte April hier.

Wenn man den Abstecher zum Jägerstand unternimmt (etwa 30 Meter vom Pfad entfernt), darf man die Kinder auch nicht einfach losrennen lassen. Rechts der kleinen Trampelspur kommt erst 2x ein abschüssiger Grashang, danach taucht links die Abbruchkante auf. Da kann man dann allerdings problemlos von der Spur nach rechts in ungefährliches Gelände ausweichen. Der Jägersitz selbst steht absolut sicher und ist gefahrlos betretbar, an seiner Vorderseite würde ich aber nicht vorbeigehen. Man hat nochmal einen schönen Blick auf den unteren Teil es Rückens im Speibenkäsgraben, die obere Querung und das Schürpfeneck.

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Nach dem Jägerstand ist es nicht mehr weit bis zum Risser Kirchsteig, der vom Rißsattel herunterkommt. Das welke, rutschige Gras auf dem Pfad nimmt zwar nochmal zu, aber es gibt keine schwierigen und auch keine gefährlichen Stellen mehr, die Hänge werden immer flacher. Man kann in Ruhe die Aussicht auf den (diesmal quasi ausgetrockneten) Rißbach genießen.

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Nach einer letzten ungefährlichen Bachrinne landet man auf dem markierten und gut gewarteten Kirchsteig und nun geht es nur noch ganz einfach und ungefährlich hinab ins Tal.

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Frank Steiner (Email)

Last modified: Sat Sep 10 20:04:28 CEST 2022

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