"Der Jägerpfad ist an einigen Stellen erodiert, bzw. droht an anderen Stellen abzurutschen. Auch liegen etliche umgefallene Bäume auf dem Pfad, welche sich in dem steilen Gelände nur schwer umgehen lassen. Momentan kann dieser Jägerpfad nur von erfahrenen T4/T5 Spezialisten begangen werden. Durchschnittliche Bergsteiger oder Wanderer sollten aus Sicherheitsgründen den Pfad besser nicht begehen."Da der Pfad erst vor wenigen Jahren aufwändig renoviert wurde, werden die Baumstämme vermutlich demnächst wieder freigesägt. Wem es bis dahin zu gefährlich erscheint (gerade mit Kindern im Schlepptau), der nimmt vorläufig entweder die Alternative oben über den Rücken oder steigt (wenn man aus Richtung Speibenkäsgraben kommt) bei Erreichen des renovierten Pfads auf diesem hinunter statt ihm waagerecht weiter zu folgen. Vielen Dank an Casten für den Hinweis!
Wanderkarte des
Bayerischen Vermessungsamts. Per Klick auf
eine Linie öffnet man die Beschreibung inkl. Längenangabe und kann sich auch
ein Höhenprofil anzeigen lassen.
Gezeigt werden alle
heute vorhandenen Pfade mit der
Florian-Tour als Overlay (weiß). Die einzelnen Karten können links im Menü
ausgewählt werden. Dort sind auch die historischen Pfade einblendbar.
Farbschema:
|
|
Google-Map mit Florian-Tour, die Ebenen mit allen bzw. den historischen Pfaden können links eingeblendet werden. | |
KML-Files: Florian-Tour, alle Pfade, historische Pfade | |
Der Streckenverlauf und die Positionsmarken sind freihändig eingezeichnet. Mit Hilfe von Karten und der Fotos versuche ich aber, den Weg so genau wie möglich nachzuvollziehen, so dass die Längenangaben im Großen und Ganzen stimmen sollten. |
Den Aufstieg im Speibenkäsgraben hab ich aufgrund dieses Beitrags im roBerge-Forum entdeckt. Er war der Anlass, dass ich mich überhaupt mit dem Gebiet beschäftigt habe, wobei ich auf die historischen Karten des Speibenkäs stieß und jede Menge alte Pfade wiederfand, die alle auf dieser Seite dokumentiert sind. Eine erste Tour durch den Speibenkäs hatte ich mit Florian schon letztes Jahr unternommen, heute sollte nun der spannende Grat im Speibenkäsgraben folgen.
Bei der Anfahrt von Osten nach Vorderriß hat man wegen der hohen Bäume leider nie einen ganz ungehinderten Blick von der Straße in den Speibenkäs, aber in einer Lücke ließ sich zumindest ein großer Teil der Aufstiegsrouten im Speibenkäs erkennen. Heute kommen wir unten von links, steigen rechts des Einschnitts hinauf und queren dann auf halber Höhe wieder nach ganz links hinüber in den Speibenkäsgraben. Diesen Schlenker kann man auch auslassen und direkt in den Graben hinaufsteigen, aber der Haupteinschnitt und der Pfad, der ihn durchquert, sind besonders schön, darum wollten wir den Teil noch mitnehmen.
Im Speibenkäsgraben geht es auf dem teilweise sehr schmalen Rücken hinauf, den man im rechten Bild sieht (von der Weide neben der Isarbrücke aus). Ganz oben kommt (gelb) die obere Querung aus dem Speibenkäs herüber, der aber nach meiner Einschätzung zu gefährlich ist, um ihn mit Kindern zu gehen. Die beiden grün eingemalten, einsamen Fichten kann man von unten mit einem Fernglas schon erkennen. Das ausgesetzte Gratstück beginnt am oberen Ende der blauen Linie und endet kurz nach der 2. Fichte.
Los geht's an der Isarbrücke in Vorderriß. Der Parkplatz gehört zum Gasthaus Post, man sollte also fragen, ob man zum Wandern hier stehen bleiben darf. Auf der anderen Seite der Brücke gibt es aber auch 4-5 Stellplätze vor dem "Parkverbotszone"-Schild, die bei Badewetter natürlich schon früh belegt sind. Auf dem Uferweg gelangt man bald an diese Stelle, wo der Weg in die Isar gerutscht ist. Wenn es hier überschwemmt ist, kann man auf den kleinen Pfad im Hang ausweichen.
Wer nur zum Wasserfallspielen hergekommen ist, findet kurz nach der Kiesstelle links neben dem Weg einen ebenerdigen Jägerstand mit einer schönen großen Wiese zum Spielen/Entspannen. Am Wasserfall gibt's auch eine, aber die ist nicht waagerecht. Der Uferweg wird nach dem Jägerstand erstmal zum Trampelpfad, und wer bei hohem Gras in der Früh unterwegs ist, läuft ab jetzt mit nasser Hose weiter :-)
Beim erfolglosen Speibenkäs-Versuch mit Florian im Oktober war der wieder breiter werdende Weg nach der Wiese überflutet. Verantwortlich ist ein Bachlauf mit einem schönen kleinen Wasserfall, zu dem man einen Abstecher unternehmen kann. Das Wasser versickert normalerweise vor Erreichen des Wegs, aber diesmal kam eine Menge Schmelzwasser hinzu.
An der nächsten großen Wiese, auf der ein Trampelpfad hinunter zur Isar führt, kommt der Bach aus dem Speibenkäsgraben in einem doppelstufigen Wasserfall herunter. Eine schöne Spielstelle für warmes Wetter!
Kurz dahinter besteht die Möglichkeit, direkt zum Speibenkäsgraben hinaufzusteigen. Im Mai/Juni kann man zumindest die ersten 100 Meter entlangsteigen, um die Frauenschuh-Kolonien zu suchen.
Unser Pfad führt nun am Isarufer entlang und steigt allmählich immer weiter an. Anfangs im dichten Wald ist es schwierig zu treten, weil der Untergrund so hubbelig ist. Je mehr man in die steiler werdenden Grashänge gelangt, desto besser wird aber der Pfad.
Man hat immer wieder tolle Aussichten auf die Isar, sollte sich kurz vor Erreichen des Haupteinschnitts davon aber nicht ablenken lassen. Die Grashänge werden nämlich immer steiler und der Pfad schließlich ausgesetzt. Er ist hier zwar sehr gut zu laufen, aber man muss trotzdem sehr konzentriert gehen, denn unterhalb lauern die Felsabbrüche. Wenn man hier abrutscht, stoppt man erst wieder im Isarbett. Unter dem Baumstamm im Hintergrund kann man gefahrlos hindurchkriechen, als Erwachsener muss man sich allerdings schon ziemlich klein machen.
Vor dem Haupteinschnitt des Speibenkäs gibt es rechts eine schöne Aussichtsplattform mit bei jedem Wetter tollen Isarblick Richtung Zugspitze. Man kann alle Aufstiegsvarianten auch erreichen, wenn man vor dem Einschnitt links auf dem Pfad hochsteigt, so wie wir es letztes Mal gemacht haben, heute geht es aber in ihn hinein und auf der anderen Seite wieder hoch.
Wenn man links hochsteigt, hat man einen Blick in den Speibenkäs und kann erkennen, wo unser Pfad verläuft, auf dem wir gleich in den Einschnitt queren werden. Erstmal geht's aber hinunter, dort findet sich ein schöner Wasserfall. Zur Isar hin kann man den Bach noch 2 Stufen hinunterkraxeln, dann bricht es aber ab.
Beim Abstieg zum Bach muss man die letzte Stufe vorsichtig überwinden, sonst landet man in dem kleinen, etwa 50 cm tiefen Gumpen. Es gibt nur winzige Stufen im Fels, am besten steigt man rückwärts ab. Weiter links (von oben aus gesehen) geht's auch, um dem Gumpen zu entgehen, aber das Kraxeln ist dort nicht einfacher.
Auf der anderen Seite gibt es eine etwas kraxelige und leicht weggerutschte Stelle an den alten Balkenbefestigungen, aber die ist nicht so schwierig. Oder sagen wir mal: wer das als unangenehm empfindet, für den ist die heutige Tour sowieso nichts ;-) Im Hang geht es dann auf einem deutlichen, aber ziemlich steilen Pfad hinauf. Das rutschige Totgras, das zu jeder Jahreszeit auf dem Boden liegt, ist im Aufstieg kein Problem.
Wenn man Mitte Oktober oder Mitte März so gegen 18 Uhr in diesem Hang absteigt, kann man einen wunderschönen Sonnenuntergang neben der Zugspitze bewundern, die sich da ganz hinten am Ende des Tals zeigt.
Der Grashang wird in Richtung Einschnitt immer steiler, aber wenn man auf dem Pfad bleibt, sollte hier keine Gefahr bestehen, hinunterzukullern. Oben im Wald angelangt muss man je nach Jahreszeit ein bisschen die Augen offenhalten, um entweder überhaupt eine oder die richtige der vielen Spuren zu finden. Dafür ist es hier aber erstmal etwas weniger steil und man steigt erholsamer in und neben einem ganz kleinen Graben hinauf.
Die Steigung zieht nochmal deutlich an, dann biegt der Pfad nach 2 steilen Serpentinen nach rechts ab und verläuft waagerecht Richtung Friedlalmwiese. Hier muss man sich nach links wenden, so als käme man auf dem Weg von der anderen Seite und würde geradeaus weiterlaufen, statt nach links unten abzubiegen. Anfangs ist von diesem in der historischen Karte verzeichneten Pfad aber nichts zu entdecken.
Den Beginn des Pfads zu finden ist wirklich schwierig und ich empfehle sehr, das PDF zu nutzen. Wenn man zur kleinen Lichtung mit den vielen abgesägten Baumstämmen hochgestiegen ist und hinten an der richtigen Stelle hinunterschaut, taucht die Spur plötzlich auf und ist viel deutlicher erkennbar, als hier im rechten Bild. Auch wenn es noch anfangs noch ab und zu wieder undeutlich wird, so ist doch ganz eindeutig eine Stufe im Hang vorhanden, die dem Verlauf auf der historischen Karte entspricht.
Diese abgerutschte Stelle war 2014 noch nicht da, man kann hier aber immer problemlos ein paar Meter höher durchs sehr stufige Gras kraxeln.
Ungefähr so verläuft unser Querungspfad, vom Aufstieg durch den Speibenkäs kann man leider nicht viel erkennen. Der Aussichtsfelsen mit den zwei toten Bäumen ragt aber hervor.
Nach dieser felsigen Rinne biegt der Pfad laut der alten Karte nach unten Richtung Bach ab, das hab ich aber nie weiter verfolgt, da ich bei der ersten Suche aus der Gegenrichtung kam, und dort führt der Pfad ganz eindeutig weiter oben in den Haupteinschnitt des Speibenkäs hinein. Darum habe ich eine weglose Verbindung von hier bis in den Einschnitt gesucht.
Gibt's auch, aber das Gelände ist hier schon etwas mühsam und die Füße müssen ganz schön viel Arbeit leisten, damit man nicht umknickt. Wer mal einen ersten Test machen will, ob Kinder mit weglosem Gelände und schlecht ausgeprägten Pfaden zurecht kommen, der ist hier genau richtig: schwierig und anstrengend, aber nicht zu lang, und der Pfad taucht nachher wieder auf.
Den letzten kleinen Graben vor dem Haupteinschnitt muss man weit genug oben durchqueren, sonst ist es gefährlich rutschig, und da geht's schon ziemlich viele Meter hinunter! Wer Lust hat, kann im Bach etwa 20 Meter hinaufsteigen und sich die tollen Felsen anschauen! Nach der Bachdurchquerung muss man sich noch ein paar Meter weglos und steil hinaufkämpfen,...
...dann erreicht man den Haupteinschnitt, den man an einer der schönsten Stellen des Speibenkäs durchquert (oder hinaufsteigt). Egal ob morgens oder abends, im Schatten oder in der warmen Sonne, hier ist es einfach toll und man kann eine erste schöne Pause einlegen und in der Sonne dösen...
...oder an den vielen kleinen Felsstufen mit kleinen Gumpen und Mini-Wasserfällen und -rutschen hervorragend spielen. Und das haben wir auch ausführlich getan, nachdem wir es heute nicht so eilig hatten wie im November, wo die frühe Dunkelheit drohte. Nach dem Bach gibt es wieder einen recht deutlichen Pfad, der sich die meiste Zeit recht angenehm läuft und (fast immer) eindeutig erkennbar ist.
Eine schwierige, gefolgt von einer gefährlichen Stelle taucht im im rechten Foto im 2. Einschnitt nach dem Bach auf (auch hier kann man hinauf Richtung Speibenkäs abbiegen). Man erkennt aus dieser Richtung erst sehr spät, dass die letzten Meter zum Bach über dieser rutschige Felsstelle führen:
Hinauf geht's ganz gut (hier Florian bei der Tour im November), aber hinunter muss man aufpassen. Man kann nur wenige Meter in den Bach abrutschen, der unterhalb dieser Stelle ziemlich flach verläuft, aber weh täte das sicher. Im Zweifel rutscht man auf dem Hosenboden hinunter in den Bach, wenn man den winzigen Stufen nicht vertraut. Man kann auch oberhalb durchs Gras in den Bach queren, da hat man zwar auch keinen besseren Halt für die Füße, kann sich aber zumindest mit den Händen im langen Gras festklammern.
Der Bach ist wie gesagt anfangs flach, dann stürzt er sich aber hinunter und darum wird der Hang auf der anderen Seite des Einschnitts ziemlich steil und man gelangt 20 Meter nach dem Bach an die Stelle im rechten Foto. Der Pfad ist nur fußbreit und kippt auch noch zum Abhang hin. Man kann versuchen, rechts vorbeizusteigen, da ist der Boden aber noch schräger und so richtig gut festhalten kann man sich rechts im Gras trotzdem nicht. Zur Beruhigung: später auf dem Grat ist es an den ausgesetzten Stellen nie so schmal und schwierig!
Unterhalb der Felsen verlief früher der Aufstiegspfad in den Speibenkäs, der aber leider nur noch in wenig brauchbaren Bruchstücken existiert. Unser Pfad wird zwischenzeitlich mal etwas undeutlich...
...dann erreicht man die Stelle, wo man entweder weiter auf dem Pfad über die schöne Lichtung nach unten zurück auf den Weg nach Vorderriß steigen kann, wenn man genug hat. Oder man quert einige weglose anstrengende Meter mit Händen und Füßen hinauf und trifft dort auf den alten Pfad, der zwar Richtung Speibenkäs schnell wieder verschwindet, dafür aber hinauf Richtung Schürpfeneck noch sehr lange Zeit vorhanden ist.
Das ist der obere Pfad. Die Verbindung zur Lichtung mit dem Zugspitzblick verlief laut Karte durch den Laubwald links unterhalb, aber es war mir trotz langer Suche nicht möglich, noch irgendwelche Spuren zu finden. Wen es interessiert, wie die Bruchstücke des Aufstiegs in den Speibenkäs aussehen, die hinten rechts am gelben Pfeil abzweigen, der kann das auf der schon mehrfach verlinkten Übersichtsseite nachlesen. Unser Pfad ist jetzt zwar recht eindeutig, aber schwierig zu gehen, da die Füße wegkippen oder sich auf den ersten Blick so unscheinbar wirkende Hindernisse in den Weg legen, die aber in einem steilen Grashang tatsächlich ganz schön schwierig zu überwinden sind :-)
Man erreicht rasch den Hang im rechten Bild (Achtung: zwar hat man durch die liegenden Baumstämme zwei Barrieren unter der Pfadspur, aber der Hang fällt vor allem weiter unten ganz schön steil ab). Dort zweigt der Aufstieg ab, der den Speibenkäs weiter oben querte, aber leider nur noch bis zu den Felsabbrüchen vorhanden ist. Die Querung dort oben zum Speibenkäsgraben ist wie gesagt zu gefährlich, der weglose Aufstieg zum Schürpfeneck aber eine sehr schöne und nicht zu schwierige Alternative für diejenigen, die nicht den anstrengenden Steilaufstieg im Speibenkäs selbst auf sich nehmen wollen.
Leider ist der Pfad, der hier unten zum Speibenkäsgraben querte, auch nicht mehr vorhanden.
Auf den ersten paar Metern (rechts am Bildrand) ist der Pfad am Felsen noch erkennbar, danach verschwindet er aber spurlos in einem Grashang, der so steil ist, dass man sich ohne Graspickel besser nicht hineinwagen sollte. Es gibt aber eine relativ einfache weglose Möglichkeit zur Querung. Wenn man vor dem liegenden Baumstamm vor der Verzweigung nach links unten abbiegt, zeigt sich ein kleiner Durchlass zwischen den Schroffen.
Neben dem Baumstumpf geht es ein paar Meter hinunter, danach wird es Grashang ungefährlicher, auch wenn der sehr steil ist. Es gibt aber viele Stufen auf den Grasballen, man muss nur vorsichtig treten, damit man nicht umknickt und runterkullert. Eine Spur gibt es hier nicht, auch wenn man die im Foto zu erkennen meint (ich denk auch vor Ort jedesmal wieder, da sei eine). Vor der Kante, wo man einen tollen Blick in den Einschnitt hat, sucht man sich entweder in Serpentinen einen Weg hinunter, oder rutscht wie Florian am Rand des Einschnitts auf dem Hosenboden übers glatte Gras hinunter :-)
Kurz bevor man im Abstieg an dem toten Baum über die Kante fallen würde, biegt man rechts ab (wem das zu nah am Rand ist, der lässt die Kinder wirklich rechts durchs Gras rutschen!) und findet dort schon die Spur des Wildwechsels, die sich auch unten in den kleinen Fichten zeigt. Leider hört die gleich wieder auf und man muss etwas mühsam hinaufkraxeln, denn unter den Felsen quert es sich am leichtesten. Von dort muss man wieder ein paar Meter hinunter, was Florian wieder zum Rutschen nutzte.
Danach quert fast auf einer Höhe hinüber zum Graben. Das ist insofern schwierig, als man hier ohne Stufen im Hang laufen muss und die Füße sehr kräftig stabilisieren muss, im nicht umzuknicken. Im rechten Foto sieht man den direkten Zustiegspfad (der an Frauenschuhen vorbeiführt) hinaufkommen. Die gesamte weglose Querung ist nur etwa 250 Meter lang, also rasch überwunden.
Und da sind wir im Speibenkäsgraben angelangt. Wer genug Zeit hat, kann auch versuchen, den Bach noch ein bisschen weiter hinaufzukraxeln, es ist wirklich sehr schön in dem Einschnitt neben den hochaufragenden Felsen!
Es gibt zwar ab und zu quer liegende Baumstämme und auch zwei (an ungefährlichen Stellen) abgerutschte Wegstücke, aber trotzdem ist es nach der bisherigen Wanderung eine ausgesprochene Erholung für die Füße! Ein richtig guter und angenehm zu gehender Pfad!
Es ist anfangs fast gar nicht ausgesetzt, dann wird es links steiler und der Pfad kommt auch mal kurzzeitig etwas näher an Abhang heran. Meist bewegt man sich aber in der ungefährlicheren rechten Flanke.
Wir haben in diesem Bild einen kleinen Flo versteckt ;-)
Nach einem letzten ungefährlichen Waldstück tut sich unvermittelt der Blick auf den Grat auf und man merkt sich schon mal: Wenn schon fallen, dann nicht nach links! Für Leute mit auch nur geringer Höhenangst ist das natürlich nichts, und wem bei dem Anblick unerwartet schwindelig oder schlecht wird, der steigt lieber wieder ab, das geht auf dem Pfad bis ganz hinunter zum Wasserfall sehr gut! Ich zeige die schwierigen Gratstellen auf den Fotos ziemlich lückenlos, damit man sich wirklich gut überlegen kann, ob man sich das mit Kindern zutraut oder nicht. Hier zum Vergleich nochmal das Übersichtsfoto vom Anfang der Seite, wo man den Gratabschnitt sehen kann. Die untere der beiden dort grün markierten Fichten ist die am grünen Pfeil. Sie wird auf dem Übersichtsfoto von der weiter links stehenden, kleineren Fichte ein bisschen verdeckt.
Der kleine Wasserfall am roten Pfeil, den man nur in der Vergrößerung sieht, ist übrigens nur nach der Schneeschmelze vorhanden. Schade, denn er war wirklich schön.
Der Weg führt nicht die gesamte Zeit mitten auf dem Grat entlang, sondern weicht immer wieder kurz in etwas entspannteres Gelände nach rechts aus, so dass man sich im Zweifel immer wieder mal hinsetzen und beruhigen kann, wenn einem doch die Beine zittern. Ein paar Mal muss man nämlich wirklich genau auf dem Grat entlang und so geht es auch gleich los.
Die Spur, die hier noch ganzen unten am Rand erkennbar ist, verschwindet nach wenigen Metern und man muss selbst schauen, wo man hintritt. Hier sind erkennbar oft Gämsen unterwegs, daher ist der Boden stufig getreten und (zumindest bei Trockenheit) nicht rutschig, sondern bietet guten Halt. Es ist hier auch definitiv breit genug, dass keine Absturzgefahr besteht, wenn man in der Mitte bleibt.
Das ist auch gut so, denn gerade hier am Anfang wäre ein Sturz zu beiden Seiten extrem gefährlich. Rechts wird es nach ca. 30 Metern besser.
Links mal der Beginn des Grats von der oberen Querung zwischen Speibenkäs und Speibenkäsgraben aus gesehen. Am türkisen Punkt schützt ein Felsriegel vor dem Abgrund, dort ist auch der Pfad wieder kurzzeitig vorhanden und man kann sich das erste Mal zur Erholung ungefährdet hinsetzen. Bis dorthin muss man allerdings zwischen dem pinken und dem türkisen Punkt etwas kraxeln. Das ist aber viel angenehmer, als freihändig zu gehen, denn so kann man nicht umknicken und seitlich fallen. Durch die vielen Stufen geht das Kraxeln unter Zuhilfenahme der Hände ausgesprochen leicht. Man sollte genügend Abstand nach links halten, denn da bricht es senkrecht ab.
Florian an dem Felsriegel (türkiser Punkt). Da darf man schon mal einen Blick riskieren. Ansonsten gibt's keine Gratfotos mit Florian, weil ich da trotz all seiner Trittsicherheit und Erfahrung doch lieber dicht hinter ihm geblieben bin. Nur für alle Fälle :-)
Bis zur toten Wurzel am gelben Punkt muss wieder ein Stück "balanciert" werden (ja, das Foto ist aus zweien zusammengesetzt, weil ich's verbummelt hab, das Gratstück als Ganzes aufzunehmen). Hier gibt es in der Mitte aber einen stufigen und und etwas abgeflachten Streifen, auf dem man sehr sicher vorankommt. Klar, umknicken und dann seitlich fallen sollte man hier nicht.
Links auf halber Strecke zwischen türkisem und gelben Punkt (kurz nach dem Standort vom Foto drüber, vgl. roter Strich), rechts am gelben Punkt. Danach folgt noch ein kurzes, ziemlich schmales Gratstück mit einer kleinen Spur zwischen den Grasbüscheln, dann landet man in der sicheren rechten Flanke, die hier nicht mehr sehr steil ist und auch nicht allzu tief hinunterführt. Auch im linken Bild erkennt man schon, dass abgesehen vom Anfang, wo sich unterhalb des roten Punkts unten im Bach noch ein paar Felsstufen befinden, ein Sturz nach rechts mit Sicherheit nicht tödlich endet.
Der Pfad bleibt erstmal in der rechten Seite bzw. dem nun wieder breiten Rücken, so dass man ausreichend Gelegenheiten findet, sich gefahrlos hinzusetzen oder zu legen...
...und mal wieder die Ausblicke zu genießen. Rechts oben kommt die Querung aus Richtung Speibenkäs an, links verläuft sie weiter zum Rißsattel. Diesen Teil nehmen wir als Rückweg.
Weiter hinauf geht es auf dem Pfad, der einmal ganz nah links an die Kante führt (die Stelle ist im PDF erklärt), danach geht es etwas kraxelig und kurzzeitig etwas weggerutscht, aber ungefährlich hinauf, bis man wieder auf dem Grat steht. Es folgt die vielleicht gefährlichste Stelle, da man ziemlich schmal zwischen Baum und Abbruch hindurch muss. Die Stufen am Baum sind hervorragend, wie eine kleine Treppe, aber die Gefahr des Umknickens ist auf Wurzeln oder Steinen natürlich immer etwas höher. Die beiden grünen Fichten sind die zwei aus dem Übersichtsfoto (die untere war oben mit dem grünen Pfeil markiert).
Zwischen den beiden Bäumen geht es nochmal frei über den Grat. Sehr luftiges Gefühl, aber es ist breit genug und etwas abgeflacht, so dass man gut laufen kann. Rechts nochmal der Blick von der oberen Querung aus.
Hinter der 2. grün markierten Fichte geht es einen Meter runter, und hier muss man nochmal vorsichtig sein: das ist die schmalste Stelle des gesamten Grats und da sollte man nicht mit dem Schwung von oben kommend auf dem Geröll ausrutschen und doch noch abstürzen. Und wenn doch, dann bitte nach rechts, denn links ist es immer noch enorm gefährlich!
Gleich nach der schmalen Stelle stößt die obere Querung hinzu, es wird breiter und man kann sich erstmal wieder hinsetzen.Der Gratteil ist jetzt geschafft! Der restliche Weg durch die Felsen bis hinten in den großen Einschnitt ist zwar auch nicht leicht und immer noch an vielen Stellen absturzgefährdet, aber zum einen gibt es dort Drahtseile, zum anderen hat man rechts wieder die Felswand zum Anlehnen und nicht mehr das für manche Leute schlimme Gefühl, dass an beiden Seiten der Halt fehlt.
Anfang 2014 konnte ich hier ein paar wunderschöne "cumuli lenticulares" bewundern! Den Begriff hab ich merkwürdigerweise seit meinem Praktikum in der Flugwetterwarte vor 25 Jahren nicht mehr vergessen :-)
Hinein in den Fels! Das Drahtseil beginnt gleich am Anfang und ist tatsächlich sehr stabil und mit z.T. erneuerten Ösen verankert. Es ist hier mehr ganz so gefährlich wie auf dem Grat, aber....
...schon noch ausreichend! Zwischen den Drahtseilstücken ist der Pfad zwar geröllig, aber problemlos zu gehen. Auch die Serpentinen im Gras sind gut ausgeprägt. Ein bisschen aufpassen muss man an der zweiten Rechtskehre (grüner Punkt):
Da bricht es geradeaus unvermittelt ab (s. rechtes Foto in der nächsten Zeile) und man könnte auch glauben, dass man irgendwo links außen herum muss, da es dort auch eine Art Spur zu geben scheint. Der Pfad geht aber rechts weiter hinauf...
...und ist oberhalb der abgerutschten Stelle für einen Meter sehr ausgesetzt. Genau dort beginnt aber auch schon wieder ein Drahtseil! Rechts der Blick vom Anfang des Drahtseils aus in den Abbruch, in den Florian oben vom grünen Punkt aus hineinschaut.
Man hat von hier auch einen guten Blick in den Einschnitt, aus dem der Jägersteig nach links herausführt. Alternativ kann man auch sehr steil hinauf auf den Rücken steigen und auf ihm bis zu Rißsattel entlang gehen. Wenn nach viel Regen oder bei Schneeschmelze der kleine Bach vorhanden ist, der den Wasserfall neben dem Grat verursacht, lohnt es sich, ihn hinaufzusteigen (gelber Pfeil, s.u.).
Erstmal geht es aber am Drahtseil hinunter. Ob man das seitlich oder beidhändig rückwärts macht, muss jeder selbst entscheiden. Auf jeden Fall sollte man das Seil immer fest im Griff haben, denn der Untergrund ist sehr geröllig und man ist trotz vieler Felsstufen schnell mal ein bisschen gerutscht. Und wie man an der halb verdeckten Latschenkiefer am linken Bildrand erkennt, geht es hinter dem Absatz, den Florian gerade erreicht, ziemlich steil runter! Wer Klettersteighandschuhe besitzt, kann die ruhig mitnehmen, denn wenn man bei heißem Wetter schwitzt, hat man keinen besonders guten Halt an dem recht dünnen Seil, wie ich bei meinem ersten Besuch feststellen musste. Bei unserer "Pullovertemperatur" heute war das aber kein Problem.
Dass Florian sich hier soweit nach hinten lehnt, hat übrigens einen Grund und ist darum auch längst nicht so gefährlich wie es aussieht: Das Drahtseil ist dem Anschein nach viel zu lang und viel zu locker, und so hat Florian am Zwischenanker eine richtige Schlaufe gebildet, an der er sich bequem und sehr sicher den letzten Meter hinunterlässt. Es kann darum auch immer nur einer am Seil gehen, und der muss es sich an jeder Öse erst wieder richtig nach unten durchziehen. Das hat aber schon seinen Sinn, wie man gleich sieht. Dort wo Florian gerade ankommt, kann man aber ohne Seil stehen und sich darum wieder "sammeln", wenn man dicht bei den Kindern bleiben will.
Links sieht man, wieviel locker das Seil unterhalb von Florian herumhängt, aber am ganz am Ende des Abstiegs, wenn ein letzter sehr hoher Schritt hinab in die feuchte Rinne gemacht werden muss, erkennt man den Sinn: Hier ist der "Henkel", den das zu lange Seil bildet, der perfekte Halt, um völlig problemlos hinauf- und hinunterzusteigen! Das wäre bei einem straff gespannten Seil auf dem nassen und rutschigen Fels sehr viel schwieriger.
Die unteren 3/4 des Drahtseilabstiegs. Unten in der nassen Rinne steht man sicher und zur Abwechslung auch mal ganz ungefährdet.
Kaum geht man weiter, wird's links aber schon wieder steiler. In dem kurzen waagerechten Abschnitt hilft das (hier straffe) Drahtseil sehr gut, dann geht es wieder hinunter. Das Seil im Abstieg ist dann wieder sehr lose, aber deutlich dicker und daher trotz Rost angenehmer zu packen.
Schwieriger wird's dann, wenn der Pfad nach links abbiegt und das Seil endet. Es ist hier nämlich ausgesprochen rutschig und immer noch so steil, dass man am besten ein bisschen seitlich kantet. 2015 war dann unten nach der Rechtskurve ein Stück des Pfads weggerutscht und es war tatsächlich gar nicht so leicht, diese Stelle oberhalb zu umgehen, da das Gras in dem Geröll keinen verlässlichen Halt für die Hände bietet. Wenn's mal gar nicht mehr geht, setzt man sich auf den Hosenboden und rutscht vorsichtig hinab in die Bachrinne
Wer noch den Abstecher rechts hinauf unternehmen will (ohne Wasser ist es allerdings etwas langweilig), muss schon ganz schön kraxeln bis er an diese wirklich schöne Stelle gelangt. Das Wasser schlängelt sich in einer kleinen Felsrinne herunter, bis zu der man noch gut hinkommt, danach wurde es mir zu steil. Wer der Pfadspur weiter folgt, landet in dem schönen Einschnitt rechts. Das ist die perfekte Raststelle! Nicht nur, weil man nach dem langen Grat und den Felsen jetzt endlich mal wieder ganz ungefährdet herumlaufen kann (na ja, herumsteigen eher, es ist doch recht steil :-)), sondern auch, weil man hier durch die Felsvorsprünge das erste Mal an diesem Tag so von der Straße abgeschirmt wird, dass der Verkehr nicht mehr zu hören ist. Selbst der Schall der absoluten Vollidioten unter den Motorradfahrern ist deutlich gedämpft.
Wer statt über den Jägersteig lieber auf dem Rücken zum Rißsattel wandern will, oder nach dem Aufstieg zum Schürpfeneck zum Spitzberg und dann wie auf der Speibenkäs-Tour über den schwierigen Pfad zur Achneralmwiese weiterwandern möchte, muss erst einmal noch ein Stück hinauf bis auf den Rücken.
Vor derm Jägersteig haben wir aber erstmal eine lange Pause eingelegt, heute hatten wir ja eine Menge Zeit. Es gibt tatsächlich eine Stelle, wo es schon ruhig ist, die Aussicht aber noch nicht durch die Bäume verdeckt wird. Unser "Chill-Zone", wie Florian sie nannte, wo wir nach dem Essen noch eine halbe Stunde still herumgelegen haben und nur gelauscht haben, was für Geräusche wir hören... Wind... Vogelgezwitscher... Insekten... ab und zu ein Vollidiot unten im Tal... zweimal Steinschlag, vielleicht eine Gams?
Die meiste Zeit wird es auf dem Pfad nicht schlimmer ausgesetzt sein als im linken Bild, also mit einem breiten, wenig steilen Streifen, oder mit einem längeren, aber nicht so steilen Hang. Nur selten, und dann meist beim Betreten oder Verlassen eines Einschnitts, wird es schmal und zugleich sehr abschüssig. Rechts der Blick auf das "Schürpfeneck", das in den historischen Karten so heißt, heute aber namenlos ist. Etwa an dem roten Pfeil liegt die kleine Aussichtsplattform, auf die ich mich damals beim Aufstieg zum Schürpfeneck mit Steffi hinausgetraut habe, und an der man bei der inzwischen entdeckten Verbindung zwischen Speibenkäsgraben und Gipfel vorbeikommt. Im linken Bild sieht man im Hintergrund übrigens das Grasköpfl, dessen Besteigung über den nördlichen "Wasserfallpfad" wir im Sommer 2015 auch endlich geschafft haben.
Seit der Renovierung im Sommer 2015 ist nur noch der erste Abschnitt des Jägerpfads schwierig zu begehen, dort muss man aber wirklich aufpassen. Anders als im April war die Spur im hohem Gras nur schwer erkennbar.
Gleich zu Beginn bekommt man vorgeführt, dass die Hänge um die Einschnitte herum viel steiler werden. Hier muss man wirklich vorsichtig sein, vor allem mit höherem Gras...
...muss man gut hinschauen, wohin man treten soll. Bei aller Konzentration auf den Pfad lohnt es sich aber, zwischendurch stehenzubleiben und ein bisschen herumzuschauen, um die Schönheiten der Umgebung nicht zu verpassen.
Im April 2015 haben wir hier keinen Abzweig nach unten entdeckt, obwohl es den alten Aufstieg früher auch schon gegeben hat. Inzwischen ist die Spur aber so deutlich und geht nahtlos in den waagerechten Jägerpfad über, so dass man aus Richtung Speibenkäsgraben kommend nun das Gefühl hat, hier auf den "Normalweg" zu stoßen. Rechts sieht man den neuen Pfad, der gerade nach unten abgezweigt ist. Er wurde in den meisten Abschnitten erkennbar maschniell angelegt und ist weiter unten auch mit neuen Drahtseilen versichert. Wer nach dem Speibenkäsgraben möglichst rasch wieder nach unten will, kann hier absteigen, das geht auch hinunter sehr angenehm (Fotos vom Aufstieg findet man hier). Wer zwar keine Lust auf den Normalweg am Rißsattel hat, aber trotzdem noch die schönsten Abschnitte des Jägerpfads erleben möchte, kann erstmal weitergehen und später noch einen anderen Abstieg wählen.
Alles, was ich damals vor allem im PDF an Warnhinweisen zum Jägerpfad schrieb, ist durch die Renovierung deutlich entschärft worden. Unklare Stellen, wo man den Verlauf nicht erkennt, gibt es selbst im hohen Augustgras keine einzige mehr, und die gefährlichen Stellen haben sich auf zwei ganz kurze reduziert. Auch das stellenweise gefährlich rutschige Totgras, auf dem Florian zweimal den Halt verloren hat und auf dem Hosenboden landete, ist im Moment nicht mehr vorhanden. Vielleicht wieder in ein paar Jahren...
Es wurden auch keinerlei Schäden an der Umgebung angerichtet (ich möchte wirklich mal wissen, was dass für ein Gerät ist... Man findet immer öfters solche neuen Pfade, die genau dieselbe Art von Wegstufe aufweisen...), so dass es nach wie vor ein wunderschöner, aber nun viel einfacher und gefahrloser zu begehender Pfad ist. Vielen Dank an die Sanierer :-) Damit wäre dann vermutlich auch geklärt, was die vielen gelben Fahnen und gespannten Garnfäden bedeuteten, die Florian und ich im April 2015 entlang des Pfads entdeckt hatten.
Die schwierigste Stelle von früher wurde sehr clever entschärft: Musste sich Florian 2015 noch mit viel Kraftaufwand und auf Reibung am Seil über die Platte hangeln (mit der Maus über das Foto fahrenauf das Foto doppel-tappen), konnte man 2016 ziemlich bequem in die Hängeschlaufen treten. 2021 fanden Ariane und ich hier dann Trittstifte vor, die noch besser begehbar sind als die Schlaufen.
Die Landschaft hat zu jeder Jahres- und Tageszeit ihren eigenen Reiz schön. Wer z.B. vom Parkplatz direkt auf den Jägerpfad aufsteigt und die große Runde über Schürpfeneck, Spitzberg und die Almwiesen nimmt, erlebt hier beim Sonnenaufgang wunderschöne Stimmungen.
Bald nach Felsplatte mit den Drahtschlaufen sieht man schon von weitem den großen Einschnitt mit der drahtseilversicherten Stelle. Kurz danach öffnet sich der Blick nach links und wer genau hinschaut, erkennt den Jägerstand, zu dem man mit den Kindern einen Abstecher unternehmen kann.
2015 war der Weg hinein in den Einschnitt mit die ausgesetzteste Passage, und 5 Meter nach Florians Position ging es auch noch ein gefährlich rutschiges Stück hinunter, das wir seitlich mit der Hand im Gras abgestiegen sind. Jetzt ist es zwar immer noch ausgesetzt, aber abgesehen von einer winzigen Stelle, wo der Fels am Boden in den Pfad hineinragt, hat man durchgehend ein waagerechte und perfekte zu gehende Spur. Leider konnte ich wegen der Lichtverhältnisse kein gutes Foto machen, aber der Verlauf ist ohne Gras eh besser erkennbar. Das Drahtseil (pink) ist erneuert und inzwischen viel besser gespannt. Einzig das kurze Stück nach dem Seil hinunter ist immer noch ein bisschen schwierig.
Der Pfad ist jetzt perfekt, selbst das Seil ist im Moment gar nicht notwendig, aber bei dem bröseligen Untergrund sicher eine gute Zukunfsinvestition. Es ist nun in so kurzen Abständen gespannt, dass man nicht mehr wie früher einen Meter nach außen fällt, wenn man sich mal richtig reinlehnt. Wirklich sehr angenehm!
Die damals die gefährlichste (weil so stark ausgesetzte) Stelle ist es heute auch noch, aber mit viel geringerem Risiko. Nach dem Seil geht es hinunter und um die Kurve, und dort besteht auf dem gerölligen Boden nach wie vor die Gefahr, dass man bei zu hohem Tempo ausrutschen und über den Rand schlittern könnte. Allerdings wurde der Pfad hier etwas vertieft und wie eine Steilkurve ein bisschen nach innen geneigt. Wenn man nicht leichtsinnig hinunterläuft, sondern langsam und vorsichtig geht (oder noch besser seitlich kantet), dann wird man, wenn man trotzdem ausrutschen sollte, wohl nur ungefährlich auf dem Hosenboden landen. Ich fühlte mich bei den mehrfachen Querungen auf der Suche nach den besten Fotopositionen (blöde Morgensonne :-)) jedenfalls sehr viel wohler als noch 2015.
Wenn man den Abstecher zum Jägerstand unternimmt (etwa 30 Meter vom Pfad entfernt), sollte man die Kinder auch nicht einfach losrennen lassen. Rechts der kleinen Trampelspur kommt erst 2x ein abschüssiger Grashang, danach taucht links die Abbruchkante auf. Da kann man dann allerdings problemlos von der Spur nach rechts in ungefährliches Gelände ausweichen. Der Jägersitz selbst steht absolut sicher und ist gefahrlos betretbar, an seiner Vorderseite würde ich aber nicht vorbeigehen. Man hat nochmal einen schönen Blick auf den unteren Teil es Rückens im Speibenkäsgraben, die obere Querung und das Schürpfeneck.
Nach dem Jägerstand ist es nicht mehr weit bis zum Risser Kirchsteig, der vom Rißsattel herunterkommt. 2015 war auf diesem Abschnitt das welke, rutschige Gras auf dem Pfad besonders stark vertreten, nach der Renovierung war der Pfad völlig frei. Mal sehen, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt... Gefährliche Stellen gibt's aber keine mehr, die Hänge werden immer flacher. Man kann in Ruhe die Aussicht auf den (diesmal quasi ausgetrockneten) Rißbach genießen.
Wer allerdings keine Lust hat, über den "Normalweg" vom Rißsattel herunter zu steigen (der zwar einfach und bequem ist, aber sich ein bisschen zieht und ein klein wenig langweilig ist), der muss die Augen offenhalten: Nach dem Jägerstand geht es an einer Stelle in einer richtigen Serpentine, die einige Meter ausholt, leicht hinunter. Kurz danach geht's um eine kleine Rechtskurve und man schaut in den Hang im rechten Bild. Der Pfad macht auch hier eine winzige Serpentine (im rechten Bild sind wir sie schon hinuntergegangen), und aus der Rechtskurve zweigt auch ein undeutlicher Pfad geradeaus ab, der nach der Renovierung schwieriger zu sehen ist, weil der Hauptpfad so deutlich ausgeprägt ist. Die Spur hatte ich zwar damals bemerkt, aber nie weiter verfolgt. Tatsächlich landet er aber unten direkt am Parkplatz und ist, obwohl teilweise stark verwachsen, eine gut zu findende und wirklich schöne Abstiegsalternative mit einigen spannenden Stellen, einem Drahtseil, einer Quelle mit alten rostigen Wasserohren und einer kleinen Hütte, in der es gluckert. Wer also noch nicht genug von abenteuerlichen Pfaden hat, steigt hier hinunter. Eine Beschreibung des Aufstiegs mit Bildern findet man hier.
Nach einer letzten ungefährlichen Bachrinne landet man auf dem markierten und gut gewarteten Kirchsteig und nun geht es nur noch ganz einfach und ungefährlich hinab ins Tal.
Man ist am Anfang sehr dankbar für diesen sehr einfach zu laufenden Pfad. Tatsächlich fühlen sich die Füße nach dem heutigen Tag wie im Himmel und ist es auch für die Konzentration sehr angenehm, einfach mal unbesorgt über den Weg zu schlendern. Aber es zieht sich! So etwa auf der Hälfte der 300 Höhenmeter macht sich das Gefühl breit "Puh, wir kommen dem Tal ja nicht wirklich näher...". So ging es mir auf meinen beiden Abstiegen alleine und bei der Tour mit Steffi. Mit Florian war es hingegen völlig anders. Der hat mir den gesamten Abstieg lang so ausführlich von sämtlichen technischen Einzelheiten und der Besatzung der "Flash" berichtet, ein Raumschiff, dass er mit seinem besten Schulfreund aus Versatzstücken der Enterprise und des Millenium Falken entwickelt hat, dass die 40 Minuten, die wir hinunter gebraucht haben, wie im Flug vergingen :-)
Im Sommer 2016 haben wir auf diesem Abstieg einen "Römerkopf" (mit Boxernase) in den Bergen entdeckt, den sieht man in der Vergrößerung des linken Bilds.
Im unteren Drittel hat man immer öfter schöne Ausblicke, und irgendwann zum Ende hin geht's dann doch ganz schnell und man landet unten auf der Straße nur 150 Meter von der Brücke entfernt.
Alles in allem war es schon eine schwierige (und für die Füße anstrengende) Tour, die vor allem auf dem Grat ein hohes Maß an Konzentration erforderte, um sicher durch die schmalen Stellen zu kommen. Florian und mir hat aber nicht nur diese spannende Kraxelei Spaß gemacht, wir haben den gesamten Tag mit seinen kleinen, verwachsenen Pfaden, den Bächen, den tollen Felsen und den schönen Ausblicken sehr genossen. Vor allem auch, weil wir diesmal genug Zeit zum Spielen und zum "chillen" hatten und so die besonders schönen Stellen ausführlich "würdigen" konnten.
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.