"Der Jägerpfad ist an einigen Stellen erodiert, bzw. droht an anderen Stellen abzurutschen. Auch liegen etliche umgefallene Bäume auf dem Pfad, welche sich in dem steilen Gelände nur schwer umgehen lassen. Momentan kann dieser Jägerpfad nur von erfahrenen T4/T5 Spezialisten begangen werden. Durchschnittliche Bergsteiger oder Wanderer sollten aus Sicherheitsgründen den Pfad besser nicht begehen."Da der Pfad erst vor wenigen Jahren aufwändig renoviert wurde, werden die Baumstämme vermutlich demnächst wieder freigesägt. Wem es bis dahin zu gefährlich erscheint (gerade mit Kindern im Schlepptau), der nimmt vorläufig entweder die Alternative oben über den Rücken oder steigt (wenn man aus Richtung Speibenkäsgraben kommt) bei Erreichen des renovierten Pfads auf diesem hinunter statt ihm waagerecht weiter zu folgen. Vielen Dank an Carsten für den Hinweis!
Wanderkarte des
Bayerischen Vermessungsamts. Per Klick auf
eine Linie öffnet man die Beschreibung inkl. Längenangabe und kann sich auch
ein Höhenprofil anzeigen lassen. Gezeigt werden alle
heute vorhandenen Pfade mit der
Florian-Tour als Overlay (weiß). Die einzelnen Karten können links im Menü
ausgewählt werden. Dort sind auch die historischen Pfade einblendbar.
Farbschema:
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Google-Map mit Florian-Tour, die Ebenen mit allen bzw. den historischen Pfaden können links eingeblendet werden. | |
KML-Files: Florian-Tour, alle Pfade, historische Pfade | |
Der Streckenverlauf und die Positionsmarken sind freihändig eingezeichnet. Mit Hilfe von Karten und der Fotos versuche ich aber, den Weg so genau wie möglich nachzuvollziehen, so dass die Längenangaben im Großen und Ganzen stimmen sollten. |
Wen es interessiert, wie diese Wanderung im völlig unbekannten Speibenkäs entstanden ist, kann das auf dieser Seite nachlesen. Und im Übrigen bitte nicht wundern: die Fotos stammen aus 7 verschiedenen Begehungen, daher sind die Farben und Belaubungsgrade so unterschiedlich :-)
Bei der Anfahrt von Osten nach Vorderriß gibt es in der Früh die Chance auf wundervolle Stimmungsbilder an der Isar. Außerdem hat man das Tagesziel schön im Blick: Das heute namenlose Schürpfeneck links, das in der Karte von 1890 noch so heißt (nicht zu verwechseln mit dem niedrigeren Schürpfeneckberg weiter westlich oder dem gleichnamigen Berg südlich des Sylvensteinsees) und der Spitzberg rechts, dazwischen (verdeckt) der Speibenkäs.
Einen ganz ungehinderten Blick in den Speibenkäs bekommt man von der Straße aus wegen der hohen Bäume leider nirgendwo so richtig, aber in dieser Lücke ließ sich zumindest ein großer Teil der Aufstiegsrouten (ungefährer Verlauf) erkennen. Eindeutig zu identifizieren sind der Aussichtsfelsen mit den beiden toten Bäumen und der Durchlass zwischen den Felsen beim alten Aufstiegspfad. Es sieht gar nicht so hoch aus und ist es mit knapp 600 hm auch tatsächlich nicht. Trotzdem war die Wanderung enorm anstrengend, da das Gelände fast immer schwierig ist.
Los geht's an der Isarbrücke in Vorderriß. Der Parkplatz gehört zum Gasthaus Post, man sollte also fragen, ob man zum Wandern hier stehen bleiben darf. Auf der anderen Seite der Brücke gibt es aber auch 4-5 Stellplätze vor dem "Parkverbotszone"-Schild, die bei Badewetter natürlich schon früh belegt sind.
Auf dem Uferweg gelangt man bald an diese Stelle, wo der Weg in die Isar gerutscht ist. Wenn es hier überschwemmt ist, kann man auf den kleinen Pfad im Hang ausweichen.
Links oben das Schürpfeneck (ein Teil der etwas gefährlichen und nicht für Kinder geeigneten oberen Querung zwischen Speibenkäs und Speibenkäsgraben verläuft entlang der blauen Linie). Der Uferweg wird auf der ersten Wiese zum Trampelpfad, und wer bei hohem Gras in der Früh unterwegs ist, läuft ab jetzt mit nasser Hose weiter :-)
Beim erfolglosen Versuch mit Florian war der wieder breiter werdende Weg nach der Wiese überflutet. Verantwortlich ist ein Bachlauf mit einem schönen kleinen Wasserfall, zu dem man einen Abstecher unternehmen kann. Das Wasser versickert normalerweise vor Erreichen des Wegs, aber diesmal kam eine Menge Schmelzwasser hinzu.
An der nächsten großen Wiese, auf der ein Trampelpfad hinunter zur Isar führt, kommt der Bach aus dem Speibenkäsgraben in einem doppelstufigen Wasserfall herunter. Eine schöne Spielstelle für warmes Wetter!
Kurz nach dem Wasserfall besteht die Möglichkeit, direkt zum Speibenkäsgraben hinaufzusteigen. Im Mai/Juni kann man zumindest die ersten 100 Meter entlangsteigen, um die Frauenschuh-Kolonien zu suchen.
Unser Pfad führt nun am Isarufer entlang und steigt allmählich immer weiter an. Anfangs im dichten Wald ist es schwierig zu treten, weil der Untergrund so hubbelig ist. Je mehr man in die steiler werdenden Grashänge gelangt, desto besser wird aber der Pfad.
Oben im Hang haben wir hier eine Gamsfamilie mit einem kleinen Kitz (leider gerade hinter der Fichte und dem Gras nicht gut erkennbar) entdeckt, die uns misstrauisch beäugte und sich dann doch lieber langsam davonmachte.
Man hat immer wieder tolle Aussichten auf die Isar, sollte sich kurz vor Erreichen des Haupteinschnitts davon aber nicht ablenken lassen. Die Grashänge werden nämlich immer steiler und der Pfad schließlich ausgesetzt. Er ist hier zwar sehr gut zu laufen, aber man muss trotzdem sehr konzentriert gehen, denn unterhalb lauern die Felsabbrüche. Wenn man hier abrutscht, stoppt man erst wieder im Isarbett. Unter dem Baumstamm im Hintergrund kann man gefahrlos hindurchkriechen, als Erwachsener muss man sich allerdings schon ziemlich klein machen.
Vor dem Haupteinschnitt des Speibenkäs, gibt es rechts eine schöne Aussichtsplattform mit bei jedem Wetter tollen Isarblick Richtung Zugspitze. Auf der anderen Seite geht der Pfad weiter zur Friedlalm, von dort kommen wir nachher zurück.
Unten findet sich ein schöner Wasserfall, der Bach hat allerdings keinen Namen. Zur Isar hin kann man ihn noch 2 Stufen hinuntersteigen, dann bricht es aber ab.
Da ganz oben auf den Rücken wollen wir heute hin. Der Aufstieg westlich des Speibenkäs war der erste Pfad, der nur noch auf den historischen Karten verzeichnet war. Leider blieb er nur kurze Zeit so deutlich. Anfangs ist der Hang noch genauso abschüssig wie am Weg darunter, aber der Pfad ist auch hier gut ausgeprägt.
Nur einmal ist der Pfad versperrt, aber der Baum lässt sich leicht umgehen. Insgesamt ist es deutlich steiler, als das rechte Foto glauben macht, und ich bin jedes Mal wieder ins Schnaufen gekommen.
Der Pfad führt einige Male sehr nah an die Abbruchkante heran. Das ermöglicht tolle Blicke (da oben verläuft der Querungspfad durch den Speibenkäs), aber man muss sehr vorsichtig sein, denn es geht sehr steil hinunter! Rechts ist Florian an der einzigen Stelle, wo der Pfad ein bisschen weggerutscht ist. Man kann entweder im Geröll selbst links hinauf, oder die Stelle 2 Meter vorher durch den steilen, aber stufigen Grashang umgehen.
Bei Erreichen der Lichtung verschwindet der Pfad und ich musste beim ersten Besuch sehr lange suchen. Man hat von hier aus nicht nur einen grandiosen Blick über Vorderriß zur Zugspitze,...
Nach der Rinne tauchte tatsächlich wieder eine ganz schwache Spur auf, aber dass ich die überhaupt entdeckt habe, lag nur daran, dass die Mischung aus Gras und Laub damals perfekt war.
An dem Baumstamm hab ich mir dann gleich die Hose derart zerrissen, dass ich den Rest des Tages quasi in kurzer Hose unterwegs war :-) Aber keine Angst, ich hab den Übeltäter abgesägt! Hinter den Fichten lauert ein kurzer, wegloser Grashang, auf dem ich erstmal 5 Meter hinuntergeschlittert bin. Am besten hält man sich links an den Fichten fest, danach wird der Pfad auf einmal deutlich erkennbar!
An dieser Stelle besteht zwar nicht die bequemste, aber die am besten zu beschreibende Möglichkeit, zum Pfadaufstieg zu wechseln. Denn der historische Pfad, der vom Speibenkäsgraben herüberkam, in den Speibenkäs wechselte und in ihm hinaufstieg, verlief nur wenige Meter oberhalb. Der Abschnitt von hier bis zum Pfadaufstieg Richtung Schürpfeneck ist noch vollständig vorhanden, vom weiteren Verlauf zum Speibenkäs gibt es leider nur noch sehr wenige Fragmente.
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.