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Zustieg: | 2.8 km / 225 hm |
ca. 200 m / 250 hm | |
Rückweg: | 5 km Wieslochsteig oder 3.8 km Straßenabstieg |
"Die Mautstraße ist durchgehend geöffnet. Mit gültiger Liftkarte während der gesamten Saison. Direkt bei der Auffahrt ist auch ein Tagesschalter."Und von der Steinplatte-Aufschliessungsgesellschaft:
"An der Mautstelle steht ein Kassenautomat, wo man sich das Ticket lösen kann ( ca. 8,- pro PKW) In der Zwischensaison Anfang April bis Anfang Mai (wenn kein gastronomischer Betrieb auf der Steinplatte geöffnet hat), kann sein, dass die Schranke offen ist und eine Fahrverbotstafel steht! Dann ist das Befahren auf eigene Gefahr möglich! Wenn Holzarbeiten getätigt werden, dann ist die Straße gesperrt, dies ist jedoch dann an der Mautstelle beschildert!"
Vom Parkplatz folgt man der Straße weiter hinauf, vorbei an der Werbetafel für den Triassic-Park. Dorthin zu laufen ist über die Straße aber eine sehr langweilige Angelegenheit (klar, man soll ja auch mit der Bahn hinauffahren). Wir hatten absichtlich ein Wochenende ausgesucht, bevor der Park aufmacht, in der Hoffnung, es wäre dann nicht so voll (und weil wir diesen Alpen-Zirkus verabscheuen... Die Kinder sehen das natürlich anders ;-)). Hat leider nicht geklappt, vielleicht waren natürlich auch besonders viele Wanderer und Kletterer mit demselben schlauen Gedanken da. Es standen jedenfalls ca. 100 Autos auf dem Parkplatz.
Die Straße ist natürlich langweilig, auch wenn es direkt daneben schon sehr schön aussieht. Aber man erreicht nach 10 Minuten auch schon die Stallenalm, und danach wird es schnell besser. Zwar geht es rechts nochmal kurz hinauf, aber der Schotterweg ist schon angenehmer zu laufen und die Umgebung wird schnell immer schöner. Der Dino-Park liegt im linken Bild hinter der Kuppe in der Mitte. Da ist man also auch schnell da.
Ein traumhaftes Idyll, wäre nicht 100 m weiter rechts das Hauptgebäude der Stallenalm mit der riesigen Terrasse, auf der während der Öffnungszeiten des Parks sicherlich eine Menge Trubel herrscht. Sobald man am Ende der Steigung um die Ecke biegt, gelangt man in eine wunderschöne Hochebene und blickt das erste Mal frei auf die senkrechten Abbrüche der Steinplatte. Wem der Schotterweg zu langweilig ist, der kann auch unten zwischen den Felsen herumlaufen, laut Karte soll da sogar irgendwo ein Weg sein, den wir aber nicht eindeutig ausmachen konnten.
Die Kinder und ich sind den Weg links hoch mehr aus Neugier hinaufgegangen, aber das war eine gute Entscheidung. Während Steffi bis zum Einstieg neben der Grünwaldalm noch 300 Meter auf der Straße bleiben musste (und dabei gut 20 hm verlor, die sie dann wieder hochsteigen musste)...
..trafen wir erst auf einen schönen Spielbach und konnten danach die ganze Zeit auf einem kleinen Trampelpfad weitergehen, der offenbar als Zustieg für die linken Felswände dient (rechts unten der Schotterweg).
Der Wald ist hier unglaublich schön! Wild und verwunschen, man würde sich nicht wundern, wenn man hinter der nächsten Kurve vor der Mattisburg stünde :-) Wer nur wandern und gar nicht klettern will, hat hier schon mal ein tolle Spielgelände für die Kinder! Man folgt dem Pfad immer nach rechts (die Abzweige und Pfeile nach links weisen zu den Felsen), bis man auf den offiziellen Zustiegsweg trifft, der laut Steffi an 2 Stellen recht steil und kraxelig war.
Genauso geht es auch im weiteren Verlauf des Zustiegspfads ab und zu weiter, aber nie so steil wie in den Felswänden :-) 6 Kletterer konnten wir insgesamt entdecken.
Je höher man hinaufkommt, desto steiler wird es und wir kamen schon mächtig ins Schnaufen! Der kraxelige Pfad war natürlich trotzdem ganz nach unserem Geschmack, und der weiterhin tolle Wald, der sich immer mehr lichtet, sowie die wechselnden Blicke zu den Felsen lenken von der Anstrengung ab.
Wenn man das Schottergelände unterhalb der Wände erreicht, muss man sich nach rechts wenden, der Klettersteig liegt ganz am rechten Ende. Wenn man aus Versehen unten den Abschneider nimmt, kommt man auch an, der offizielle Pfad biegt aber erst ein paar Meter weiter an dem kleinen Schild ab. Es ist jetzt deutlich weniger steil, dafür auf den Steinen ab und zu rutschig.
Als wir sahen, wie nah der Pfad an der Felswand verläuft, haben wir die Helme schon mal vorzeitig aufgesetzt.
Grandioser Blick auf den leider heute sehr dunstigen Wilden Kaiser, der vom Gipfel aus gegen die tief stehende Sonne quasi gar nicht mehr zu sehen war. Wer nur wandern und nicht klettern will, kann rechts neben dem Einstieg hinauf, dort bezeichnet ein kleines Schild den Beginn des Zettensteigs, der wohl auch recht kraxelig ist (paar Drahtseile, kleine Leiter, Stifte), aber offenbar nicht über A/B hinausgeht. Zusammen mit dem Wieslochsteig dürfte das eine spannende Rundtour ergeben! Hätten wir gewusst, was uns oben erwartet, hätten wir vielleicht auch den Zettensteig genommen ;-)
Bis zum Kamin kam Florian mit den Bügelabständen noch ganz gut zurecht. Eine erste kleine Reibungskletterei muss man nach dem Bügel im linken Bild bis zu Arianes Position überwinden, an der ich im rechten Foto stehe.
Rechts überwindet Florian die Reibungsplatte, von dort in den Kamin ist es einfach. Bevor man dann wieder in die Bügel steigt, hat man einen guten Standplatz, wie man links sieht, und kann andere vorbeilassen. Da wir aber alle 4 schon im Kamin waren, haben Ariane und ich uns weiter oben mit Rastschlinge und KS-Set in zwei Bügel gehängt. Die sind so breit, dass die Überholer trotzdem bequem darauf vorbeisteigen konnten.
Im Kamin werden die Abstände zwischen den Bügeln größer, außerdem springen sie ab dort, wo Ariane steht, deutlich nach links. Florian konnte unten noch mit Hilfe des Seils einen Reibungs-Zwischenschritt machen, wo die Bügel zu hoch waren...
...aber als dann das Seil außer Reichweite geriet, musste er sich sehr anstrengen und teilweise erst mit dem Knie auf den nächsten Bügel klettern. Er wollte aber nicht hochgehoben werden und hat die Kraxelei alleine geschafft. Nur das Umsetzen hat Steffi am Anker für ihn übernommen, da er nicht weit genug rüber kam.
Rechts sieht man so gerade noch die erste etwas schwierigen Stelle. Von dort, wo ich stehe, mit dem Fuß auf den Absatz am rechten Bildrand zu gelangen, ist gar nicht so einfach, da es keine Tritthilfen gibt und der Fels auch keine ganz eindeutigen oder breiten Stufen anbietet. Man schafft es mit ein bisschen Probieren am Fels, kann hier aber alternativ auch am Seil mit Reibung hinaufkraxeln (das geht im Folgenden nur noch selten).
Nach dieser Stelle kann man noch kurz auf Reibung weiter, da ist der Fels etwas glatt, nach dem Anker wird es dann flacher und man hat das erste Mal Zeit, in Ruhe einen Blick auf lauter Horne und Hörnl zu werfen (Breit-/Mitter-/Rot-/Zwölfer-/Ulrichs-/...).
Bis zur Knieschladerer-Variante gibt es nun vier solcher Rampen, und es ist fast immer so, dass das Seil zu weit links bzw. oben verläuft, um beim Klettern hilfreich zu sein, und man stattdessen über die Felsen kraxeln muss. Das geht aber auch immer recht gut. Am Anfang der ersten Rampe mussten wir allerdings die Latschenkiefer am rechten Rand zu Hilfe nehmen, um die erste Stufe zu überwinden, die vor allem für Florian sehr hoch war.
Ein weiteres Problem, das für Florian jetzt immer wieder auftauchte, sieht man am Fuß der zweiten Rampe: Das Seil biegt zu früh nach oben ab, so dass Florian auf dem Pfad stehend keine Chance hatte, an den Anker zu gelangen. Steffi musste immer wieder für ihn umsetzen und manchmal musste Florian schon ein Stück vom Boden hochsteigen, da sonst die Äste zu kurz gewesen wären. Auch beim Kraxeln spannten sie bei Florian manchmal schon sehr, aber wegen der langen Abstände zwischen den Ankern gibt das Drahtseil ein ganzes Stück nach.
In der Mitte der Rampe klettert man am besten rechts, links ist der Fels völlig glatt. Florian musste dann aber zum Umsetzen an den Anker hinsteigen, da er keinen so großen Spreizschritt hinbekam.
So richtig schöne Ausruhstellen gibt es zwischendurch nicht, es ist jeweils nur für ein oder zweite Leute ein angenehmer Platz vorhanden. Die anderen stehen immer irgendwie schlecht.
Auch in die dritte Rampe kann man ziemlich gut ohne Seil etwas weiter rechts an den Felsen hinaufkraxeln...
...danach wird es gleich einfacher und man könnte sogar das Seil zu Hilfe nehmen. Zur Abwechslung folgt jetzt mal eine etwas schwierigere Kraxelstelle, die man rechts oben schon sieht.
Die Schwierigkeit bei dieser Stelle besteht darin, das es deutlich leichter geht, je weiter man rechts klettert. Aber das wird natürlich durch die Äste des Klettersteigsets begrenzt. Von dort, wo Ariane rechts steht, kann man weiter im Fels oder alternativ auf Reibung weiterklettern. Florian musste erstmal auf Reibung zum unteren Anker im linken Bild kraxeln, weil das Seil wieder mal zu früh vom Boden "abhob"...
...und konnte dann erst den Schritt hinüber auf den unteren Absatz machen. Vom oberen aus...
..waren dann die Felstritte ein bisschen zu weit auseinander, darum ist er auf Reibung weiter. Nach der Kraxelstelle ist ein bisschen Platz zum Ausruhen und man kann schon mal die Knieschladerer-Variante bestaunen.
Bei der folgenden Kraxelei muss man immer mal schauen, ob man im Fels oder am Seil leichter weiterkommt (auch wenn ich nur die Momente am Seil fotografiert habe).
Nach einer kleinen Kurve mit einem kurzen Abstieg folgt die letzte Rampe und alles war "wie immer" :-) Man muss direkt auf dem Felsriegel hinauf, das Seil hilft nicht viel, und das Umsetzen unten vom Boden aus war zu hoch für Florian.
Wer die Knieschladerer-Variante auslassen will, geht einfach weiter am Drahtseil geradeaus durch den Felsspalt, das ist ziemlich einfach. Etwas schwieriger ist es da tatsächlich schon, ohne Aussicherung ans Drahtseil der Variante zu wechseln. Die Variante ist sehr ausgesetzt, daher sollten nur wirklich schwindelfreie Leute dort einsteigen.
Zuerst geht es mit Hilfe einiger Vertiefungen im Fels los bis zu den Eisenbügeln. Für Ariane kein Problem, aber Florian, der nach Arianes Begehung unbedingt auch wollte, musste hier schon weiter oben ohne Trittmöglichkeiten auf Reibung klettern, bis er den ersten Bügel erreichte.
Vom obersten der 3 Bügel muss man dann auf Reibung hinauf, bis man wieder einen guten Stand für den Fuß am grünen Pfeil erreicht, von wo aus man umsetzen kann. Bevor man lossteigt, muss man noch über die beiden Schraubklemmen in der Mitte des Seils umsetzen. Ariane konnte das mit ihren langen Armen, für Florian musste ich umsetzen.
An einer derart ausgesetzten Stelle auf Reibung hinaufzuklettern, kostet schon etwas Überwindung. Ariane war irgendwie der Meinung, das sie mit ihren Handschuhen keinen Halt hätte, weil sie kurz vorher einmal am Seil etwas gerutscht war. Darum hat sie sich erst nicht getraut und ist zurückgestiegen, wollte es dann aber unbedingt nochmal versuchen, nachdem wir im Felsspalt getestet hatten, wie gut der Halt mit den Handschuhen ist. Im zweiten Anlauf hat sie es dann geschafft und steht rechts mit dem linken Fuß am Stand beim grünen Pfeil. Florian kam hier auch gut hinauf, er ist die Reibungskletterei ja gewohnt.
Nach dem Reibungsklettern (ich stehe links noch darunter) geht es kurz quer hinüber auf den nächsten Bügel. Oder auch nicht :-) Tatsächlich hab ich hier doch ein bisschen geflucht, dass ich mich von Florian hatte überreden lassen, es mit ihm auch nochmal zu versuchen. Denn er war jetzt deutlich zu klein.
Und das zeigte sich vor allem im zweiten kleinen Aufschwung direkt nach dem vorigen Foto. Man muss nochmal kurz auf Reibung hinauf auf den Bügel und von dort umsetzen. Ariane konnte das auch, die hängt hier nur kurz zum Ausruhen in der Rastschlinge. Florian kam erst schwer von der Reibungskletterei am Seil hinüber auf den Bügel, weil der relativ weit weg ist. Und dann musste er nochmal zurück ans Seil und auf Reibung bis zum Anker klettern und seine Rastschlinge einhängen, um umsetzen zu können. Das war alles etwas umständlich, aber immerhin konnte er es alleine bewältigen.
Weiter ging es dann waagerecht mit vielen Bügeln und gelegentlichen Felstritten für Ariane und mich relativ einfach, Florian musste noch ab und zu mal ein bisschen auf Reibung kraxeln, wenn des Seil zu hoch verlief.
Am Ende wartet diese kleine Seilbrücke, für die Florian knapp zu klein war. Wenn man hier seitlich läuft, geht es sehr angenehm hinüber. Aber Achtung: Am Ende des Trittseils steht das Seilende hinter dem Anker nach oben raus. Wenn man nun mit dem erstem Fuß auf den Anker tritt, steht man im Zweifel auch halb auf dem nach oben stehenden Seilende mit den Schraubklemmen. Hebt man nun den anderen Fuß vom Seil, wird das natürlich locker und das Seilende samt Schraubklemmen kippt unter dem Gewicht des ersten Fuß weg und man verliert ein bisschen den Halt, je nachdem wieviel vom Fuß auf dem Anker und wieviel auf dem Seilende stand. Und man steht ja gerade nur auf diesem einen Fuß. Mir ist das passiert, und dem Mann, der gerade nach uns herauskam, genau dasselbe. Beide hatten wir so eine "Uahhh!"-Schrecksekunde :-), aber Gott sei Dank beide die Hand noch am Seil.
Die Umgehung der Knieschladerer-Variante von oben. Weiter geht es nun zum "Steilaufschwung", der einzigen Stelle nach dem Einstieg (und natürlich der Knieschladerer-Variante), die etwas ausgesetzt ist, weil es ein ganzes Stück sehr steil hinaufgeht. Laut Topo aber nur B/C, so dass wir mit nichts Schlimmem rechneten...
...bis Ariane dann da stand, den Fuß noch auf den Eisenstift bekam, aber dann auch nach minutenlangem probieren einfach nicht weiterkam. Und normalerweise findet die immer Wege, wo wir anderen uns schwer tun. Von unten haben wir natürlich alle gesehen, was man machen muss, und kluge Ratschläge hinaufgerufen. Bis Ariane dann wieder runterkam und ich selbst an der Stelle stand (rechtes Foto) und meine tollen Vorschläge umsetzen wollte :-) "Ähhh, und jetzt, hmm, also..."
Es ist tatsächlich nicht einfach, von meinem Stand im rechten Bild auf den kleinen Absatz am Pfeil zu kommen, auf dem ich im nächsten Foto stehe. So richtige Griffe haben weder Ariane noch ich gefunden, sondern nur kleine Vorsprünge, wo man sich mit den Fingern festkrallen muss. Man steht hier auch sehr aufrecht, so dass man sich nicht einfach vom Eisenstift, auf dem Ariane ja schon den Fuß hat, hinaufdrücken kann. Da würde man ohne richtigen Halt mit den Händen nach hinten kippen. Vermutlich hätten wir es weiter rechts am Fels versuchen sollen statt links, wo es griffig aussah aber nicht war. Und im Nachhinein denke ich auch, dass wir wohl die Handschuhe hätten ausziehen sollen, denn Ariane und ich hatten ja beide die Modelle an, wo nur Daumen und Zeigefinger rausschauen. Gut für's Seil, aber natürlich schlechter am Fels.
Wer mehr Erfahrung im Felsklettern hat als wir, lacht vermutlich über diese Stelle, aber wir waren da überfordert, obwohl Ariane ja in der Kletterhalle auch schon einige Male unterwegs war. Ich bin schließlich einfach am Seil auf Reibung zwei Schritte hinauf. Das war mit meiner Größe und viel Kraft machbar, für Ariane war das nichts. Es ist übrigens mit den Fotos genau wie vor Ort: Jetzt, wo ich nicht mehr selbst da stehe, meine ich, jede Menge passende Griffe und Tritte zu sehen :-)
Bei Blick von oben erkennt man, das die Felsen tatsächlich etwas über den Bügel hinausragen. Man kippt hier zwar nicht nach hinten, aber steht schon senkrecht, was es nicht leichter macht, Vertrauen in kleine Vorsprünge zu setzen, an denen nur die Fingerspitzen Halt haben :-)
Florian durfte an der Stelle auch mal suchen, aber schließlich hab ich ihn und auch Ariane einfach mit meinem Körpergewicht 30 cm nach oben gezogen. Nachdem ich das Nachsicherungsset an meinem Gurt befestigt hatte, habe ich mich einfach ein bisschen runtergebeugt, soweit es meine eigene Bandschlingensicherung zugelassen hat, das Seil ganz straff gezogen und mich dann aufgerichtet und leicht nach hinten gelehnt. Ariane kommt links nach dem Hochziehen gerade mit dem Fuß auf dem Absatz an. Für Florian war es noch ein zweites Mal notwendig, um vom unteren auf den oberen Bügel zu gelangen, die man hier oberhalb der Stelle sieht. Ariane hat den großen Abstand dazwischen durch kräftiges Hochziehen am Seil überwinden können.
Damit man zum Nachsichern selbst gut steht, braucht man vom obersten Bügel aus eine 2m-Bandschlinge. Ich hatte nur 90er dabei und kam mit zweien gerade so hin. Direkt nach meinen Standplatz folgt die C/D-Stelle an dem Bügel, der sich rechts von Arianes Rucksack zeigt...
...und auf dem sie jetzt steht. Hier gab es nun zwei Probleme: Ariane hat direkt gemerkt, dass sie nicht alleine über diese Stelle will bzw. kann. Also mussten wir erstmal Florian und Steffi nachholen. Aber wie man sieht, gibt es nur noch einen Anker zwischen mir und "oben". Also wo soll man 2 Kinder "parken"? Am Ende hingen beide mit der Rastschlinge in den Trittbügeln vor dem Aufschwung. Florian musste da natürlich wieder weg, als Ariane und ich hinaufkletterten, damit wir ihm nicht auf den Kopf fallen, und hat dann mit Steffi an meinem Standplatz-Anker gewartet. Das war eine ziemliche Rangiererei :-)
Dass man auch hier das Seil so weit weg gesetzt hat, dass man es vermutlich unter 170cm Körpergröße nicht erreichen kann, war entweder Gedankenlosigkeit oder Absicht. In jedem Fall aber schlecht konzipiert. Man kann die Leute ja schon dazu anleiten, durch den Fels zu kraxeln. Aber wem schadet's, wenn man ihnen das Seil als Ausweg zur Verfügung stellt, wenn sie es anders nicht schaffen?
Florian musste ich wieder hochziehen, denn der hatte natürlich keine Chance, vom 1. auf den 2. Bügel zu kommen. Auch hier sieht man wieder gut, wie relativ Schwierigkeitsbewertungen sind: Für mich war die Stelle mit dem Griff ins Seil relativ leicht, höchstens C statt C/D. Für Leute mit < 165cm Körpergröße ist sie hingegen fast nicht zu schaffen.
Nach dem kleinen Absatz hat man am Ende des Bands im rechten Bild die Möglichkeit, relativ bequem zu sitzen (hab ich leider in die Richtung nicht fotografiert) und sich zu erholen. Wir waren schon alle etwas geschafft, denn jeweils 3 Leute mit Nachsicherung erst durch den Steilaufschwung und dann über die C/D-Stelle zu holen, hat ca. anderthalb Stunden gedauert, und das Warten war für die jeweils anderen natürlich nicht so wirklich bequem. Vor allem nicht für Steffi, die beim Warten vor der C/D-Stelle die ganze Zeit über dem Steilaufschwung hing.
Der letzte Teil war dann nicht mehr so schwierig, vor allem auch nicht ausgesetzt. Laut Topo soll dieser untere Teil (bevor es oben rechts an den Bügeln hinaufgeht) Schwierigkeit C haben, also schwerer als das B/C im Steilaufschwung. Kann man so bewerten, aber es ist eine C-Stelle, die von der Körpergröße unabhängig ist. Also war Ariane nach 30 Sekunden ohne Schwierigkeiten hindurch. Wenn man es hinauf auf den linken Felsen geschafft hat, wechselt man am besten über das Seil nach links, dort geht es angenehm stufig zu einem kleinen Band hinauf, von dem aus man in die Rampe mit den Bügeln einsteigen kann.
Florian wechselt gerade auf die linke Seite, ich stehe auf dem Band, und Ariane beginnt die Rampe.
Den langen Abschnitt ohne Bügel kann man ziemlich gut im Fels klettern. Es gibt nur ein kleines Problem: Genau an Arianes Karabinern im linken Bild befinden sich wieder zwei solche Schraubklemmen, die vermutlich als Bremspunkt auf der sehr langen Seilstrecke ohne Anker dienen sollen. Also muss man da auch umsetzen und dazu aus der Kletterlinie wieder etwas nach links zum Seil. Für Arianes Reichweite kein Problem, aber dass Florian das nicht schaffen würde, war direkt klar, also haben wir ihn wieder nachgesichert. Er ist nach dem Umsetzen dann einfach auf Reibung hoch zum nächsten Bügel gekraxelt. Warum ich ihn trotz Nachsicherung überhaupt noch das KS-Set haben benutzen lassen, weiß ich auch nicht. Ich war wohl geistig auch nicht mehr so ganz fit nach dem ganzen Stress.
Nach der Rampe endet das Seil 3 Meter später und man erreicht den Gipfel. Der war nicht nur groß genug, um sich gefahrlos zu erholen, sondern auch wirklich wunderschön und zu dieser späten Stunde auch völlig einsam. Ich vermute mal, dass der hintere und höhere Gipfel die eigentliche Steinplatte ist.
Man kann nun direkt nach links hinunter Richtung Gipfelstation der Seilbahn steigen (der kleine Pfad ging ein paar Meter nach dem Gipfelkreuz nach links ab und war mit roten Punkten markiert), dann muss man den ganzen Weg am Triassic-Park über Straßen hinunter. Steffi hat das mit Florian gemacht, denn sie hatte nun wirklich genug von Kraxeleien, war aber hinterher der Meinung, dass dieser Rückweg so richtig katastrophal hässlich und langweilig ist. Ariane und ich wollten den Wieslochsteig nehmen, um noch einen spannenden und schönen Schlusspunkt zu setzen.
Der beginnt am hinteren Gipfelkreuz, aber auch wenn man über die Straße zurück will, lohnt sich ein Besuch dort, um den Blick nach Osten zu genießen (s.u.). Bevor es zum oberen Gipfelkreuz hinaufgeht, gelangt man an eine Kreuzung: Links kann man auch nochmal hinunter zur Straße, rechts kann man auf den Drei-Brüder-Steig wechseln, von dem aus nach kurzer Zeit der Zettensteig abzweigt. Man kann also statt unserer Variante auch einen dieser beiden Steige als Rückweg nehmen. Wo der Zettensteig auskommt, habe ich ja oben schon gezeigt, und der Drei-Brüder-Steig trifft später mit unserem Abstieg zusammen. Beide Varianten sind kürzer als unsere.
Der Wieslochsteig startet vom Gipfelkreuz aus nach Süden direkt auf die "Horngruppe" zu. Es gibt auch eine Spur nach Nordosten Richtung Straße, von wo aus man auch über den "Alten Steig" hinuntergelangen könnte, der trifft später mit dem Wieslochsteig zusammen. Rechts der Rückblick auf den unteren Gipfel und den Pfeiler mit der Knieschladerer-Variante.
Der Wieslochsteig ist wirklich ein extrem toller Steig und hat uns unglaublich viel Spaß gemacht (erholsam ist er allerdings nicht)! Zum einen sind da die Ausblicke in alle möglichen Richtungen, mit der Abendsonne sicherlich noch mal schöner als tagsüber. Hinter dem Felsen im rechten Bild treffen Wieslochsteig und "Alter Steig" in einer Geröllrinne zusammen und führen dann hinunter in den Wald.
Zum anderen die unzähligen kleinen Felskraxeleien, bei denen man Hände und Füße braucht und die richtig viel Spaß machen (stabile Schuhe, die den Knöchel stabilisieren sind hier noch wichtiger als auf dem Klettersteig). Dazwischen verläuft der Pfad sehr steinig und wurzelig lange Zeit mit nur wenig Steigung hinunter. An den felsigen Stellen sind zahllose rote Punkte angebracht, an den erkennbaren Pfadteilen nur wenige. Ab und zu meint man, eine Spur abzweigen zu sehen, aber wenn man unsicher ist, muss man nur schauen, ob nach 5 Metern ein roter Punkt auftaucht oder nicht.
Der Blick nach Osten war leider sehr dunstig, sonst hätte man ganz hinten den Watzmann sehen können. Ein Besuch bei klarem Wetter ist sicherlich ein Traum für Fotografen. Aber in der Abendsonne mit dem aufziehenden schlechten Wetter sah es auch ohne Watzmann toll aus.
Nach dem "Panoramaabschnitt" geht es auf einmal ziemlich steil an Drahtseilen hinunter. Wir sind teilweise rückwärts abgestiegen, aber da das Drahtseil recht dick und sehr griffig ist, war es kein großen Problem. Man muss nur ein bisschen Abstand halten, damit man dem Voraussteigenden keine Steine auf den Kopf tritt.
In der großen Rinne treffen "Alter Steig" und Wieslochsteig zusammen. Vorher muss man aber noch ein zweites Mal an Drahtseilen eine steile Rampe hinunter.
Ganz eindeutig, das können nur die Masern sein!
Der Abstieg durch die große Rinne ist nur kurz und nur an ein oder zwei Stellen etwas rutschig, dann gelangt man schon an den Fuß der Felsen.
Den linken hatten wir von oben ja gesehen. Nur eine Stelle gab es an dem gelb markierten Felsen, wo wir uns kurz verlaufen haben und nach links weiter auf den Felsbrocken abgestiegen sind. Da fanden sich uralte verwaschene Markierungen, aber richtig war es weiter geradeaus auf den Felsen zu, wo auch gleich wieder die richtigen Markierungen zu sehen waren.
Der gesamte Abstieg von der Rinne durch die Latschen und Felsbrocken bis in den Wald ist wunderschön, und auch der Wald hat mit den eingestreuten Felsen wieder diesen verwunschenen Charakter, den wir schon beim Zustieg so genossen haben. Wirklich eine traumhafte Landschaft!
Ab dem Wegweiser wird der Pfad deutlich besser und für die Füße sehr erholsam. Man kann jetzt mal richtig gehen und muss nicht ständig schauen, dass man nicht irgendwo stolpert. Ein paar etwas kraxeligere Stellen gibt es aber auch zwischendurch.
Hier stöß der Drei-Brüder-Steig hinzu, den Fotos nach ebenfalls ein ganz toller Pfad! Unser Weg führt noch 2-3x recht nah an steile Abbruchkanten heran, man muss also weiterhin konzentriert bleiben.
Im Hintergrund kommt die Grünwaldalm in Sicht, ab da befindet man sich auf dem Fahrweg, den wir vom Hinweg kennen, und der jetzt sehr erholsam für die Füße war. Fazit: Tolle Landschaft, wunderschöner Zu- und Abstieg, und eigentlich auch ein spannender und schöner Klettersteig, der uns durch die unerwartete Schwierigkeit allerdings etwas aus dem Konzept gebracht hat.
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.