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Wenn man von Osten (z.B. über Füssen) anfährt, hat man einen Blick auf die Route vom ersten weglosen Hang, den man queren muss, bis zum Vorgipfel (siehe Vergrößerung). Ich hatte mich 2012 noch gewundert, wieso da so viele Kehren eines breiten Wegs zu erkennen waren. Nach den Wanderkarten und Fotos von Tobias Beschreibung hätten die da im Bereich der Rinne gar nicht sein dürfen.
Ein bisschen weiter, am südwestlichen Ortsausgang von Vils, kommt sogar der Hauptgipfel zum Vorschein. Den Felseinschnitt am gelben Pfeil kann man sich mal für später merken, da kommt man unmittelbar dran vorbei. Im Vergleich der Fotos von 2012 und 2015 (wenn man mit der Maus über das rechte Foto fährt; beim Klick gibt's die Vergrößerungbeim Doppel-Tap wird das Foto ausgetauscht, beim einfachen Tap vergrößert) erkennt man den Felssturz am roten Pfeil, der sich im Mai 2015 ereignete und sich bis hinunter auf den Fahrweg zur Vilser Alm wälzte, wo die Felsbrocken unglücklicherweise einen Wanderer erschlugen.
Wenn man von Westen aus Richtung Pfronten kommt, sieht man sehr schön Vor- und Hauptgipfel. Das Foto hatte ich 2011 bei unsere Wanderung in der Reichenbachklamm gemacht, ohne zu ahnen, dass das der Rote Stein war und dass wir ein Jahr später auf diesen tollen Felsabbrüchen stehen würden :-)
Am Ende des Fallweg darf man sich nicht von den vielen Verbotsschildern irritieren lassen, sondern muß einmal rechts abbiegen und immer weiter bis kurz vor die Brücke fahren. Rechts und links vor der Brücke darf man parken.
Die Wanderung konnte nur gestartet werden, weil wir versprachen, dass die Kinder am Ende noch mal am Fluß spielen dürfen! Natürlich mussten wir noch schnell ein Beweisfoto machen, dass das Gipfelbuch nicht schon vor uns oben war :-)
100 m nach der Brücke zweigt links ein unmarkierter Pfad ab, der in den Karten nicht existiert. Der ist nicht nur viel spannender als der langweilige Fahrweg zur Vilser Alm, sondern auch nur halb so lang. Dafür natürlich steiler. 2013 hing hier auch sogar ein kleines Schild "Steig zur V.A.".
Zweimal muss man die Zufahrtsstraßen zum Steinbruch queren. Aufpassen, hier können auch am Samstag LKWs unterwegs sein! Von den "Steinbruch betreten verboten" Schildern, die 2015 hier hingen, darf man sich nicht irritieren lassen: wer auf dem beschriebenen Pfad bleibt und nicht den Straßen weiter folgt, gerät nicht ins Steinbruchgelände.
Nach 150 m die zweite Überquerung.
Wieder nur 150 m später stößt man an einem Zusammenfluß zweier Bäche auf den Fahrweg zur Vilser Alm. Man hat sich bis hierher gut 1 km Fahrweg gespart, die folgenden 500 m kann man leider nicht umgehen. Durch die Aussichten auf den Steinbruch ist dieser Abschnitt aber auch interessant.
An der Schautafel gegenüber der kleinen Unterstandshütte ist es Zeit für einen Blick in den Steinbruch.
Abends erkennt man die Färbungen am schönsten. Direkt nach Schautafel und Unterstandshütte zweigt nach rechts der neue "Forstweg" ab (so beschildert), der aber eher eine Forststraße ist.
Nach 100 m biegt man links auf den alten Forstweg ein. Der Jägerhochstand, den Tobias in seiner Beschreibung erwähnt und an dem die Kinder 2012 noch ausführlich gespielt hatten, ist inzwischen leider verschwunden.
Die Rinne, die auch in der Beschreibung von Laudahn vorkommt. Der alte Jägerpfad beginnt auf der anderen Seite und zieht sich nun parallel zur Rinne den Hang hinauf.
Nach etwa 200 m auf dem Pfad stößt man erneut auf die Forststraße. Der Pfad ging früher weiter geradeaus, aber wir haben ihn 2012 in dem ganzen Verhau der Fällarbeiten nicht gefunden. 2013 haben wir gar nicht mehr gesucht, sondern sind direkt der Straße eine Kehre lang gefolgt. Das lohnt sich wegen des Ausblicks auch durchaus. Wenn man mit der Maus über die Fotos mit dem gelben Rahmen (so wie hier links) fährt, auf Fotos mit gelbem Rahmen doppelt tapped, sieht man die Entwicklung zwischen Frühjahr 2012 und Herbst 2013.
Unmittelbar bevor die Straße die Rinne überquert, geht der Pfad links weiter. Im Frühjahr noch gut zu erkennen, im Sommer/Herbst kann man ihn nur finden, wenn man genau weiß, dass er da ist. Der Jägerhochsitz am gelben Pfeil war 2013 auch schon halb verfallen :-(
Oberhalb der Böschung ist der Pfad wieder gut erkennbar und führt nun wunderschön durch einen Mischwald am Rand der Rinne entlang und schließlich in sie hinein.
Der Blick nach oben war 2012 noch ein echter Schock, so deutlich war besonders im Vergleich mit Tobias Foto mit der Unterschrift "In der Rinne" (CIMG3050) die Zerstörung des Hang zu erkennen. So schön war die Rinne früher! Der weiße Felsbrocken im Vordergrund von Tobias Foto ist hier im rechten Bild markiert. Und da wo Tobias auf seinem nächsten Foto "Rückblick" (CIMG3050) steht, verläuft heute die Forststraße. Wir haben damals vor lauter Geröll fast den Ausstieg aus der Rinne nicht gefunden. Der Pfad wendet sich tatsächlich neben derm Felsbrocken nach links und führt ein paar Meter am Waldrand entlang, bevor man rechts hinaus auf die Straße queren kann.
So unglaublich schade die Zerstörung der Rinne und es Jägerpfads auch ist, man darf sich davon nicht die Laune verderben lassen. 2013 sah es auch schon wieder viel besser aus, die Natur erobert sich alles in Windeseile zurück, wie man im nächsten Foto sehen kann.
Gefreut haben wir uns 2013 über die zahlreichen kleinen Schößlinge, die an den Stecken mit dem grünen Schutzzaun teilweise erst 20cm hoch waren. Da wird auf Dauer also wieder eine schöner Wald wachsen. Die weiteren Kehren der Straße sind jetzt schon von unten fast nicht mehr erkennbar.
Gleich nach der Kurve kann man die Straße wieder verlassen der Einstieg war allerdings 2012 völlig zerstört und ist inzwischen zugewachsen, weshalb wir ihn auch nie entdeckt hatten. Wie schrieb mir doch die Bezirksforstinspektion Reuttenach meiner Beschwerde 2012? "In den Nebenbestimmungen des Genehmigungsbescheides ist auch enthalten, dass der bestehende Wandersteig der durch die Bauarbeiten gekreuzt wird, wiederum in die Weganlage eingebunden werden muss."
Tja, hmm. Ich hätte gedacht, das bedeutet, dass man die noch vorhandenen Pfadanteile wieder begehbar macht... Wenn man weiß, wo es reingeht, findet man den Pfad aber wieder, siehe paar Fotos weiter unten, und spart sich so eine sehr lange Serpentine. Wer mag, kann natürlich auch die Straße weitergehen. Bissel aufgeräumt werden muss schon noch, aber...
...kein Vergleich mit 2012 (mit der Maus übers Foto fahren)(beim Doppel-Tap wird das Foto ausgetauscht, beim einfachen Tap vergrößert).
Leider haben wir die Fortsetzung des Pfads erst im Abstieg oben gefunden, Florian hat 2015 ganz schön rumgejammert, weil er keine Lust hatte, in der Sonne über die Straße zu trotten... Es geht kurz nach der Kurve vor der Hangbefestigung mit den dicken Felsbrocken schräg zurück den Hang hinauf. Bis zum roten Punkt muss man irgendwie hinaufkraxeln, ab da taucht eine sehr undeutliche Spur auf, die man auf dem rechten Foto allerdings überhaupt nicht erkennen kann. Sie ist aber da :-)
Nach der ersten Kurve im vorigen Bild ist der Pfad aber wieder eindeutig erkennbar und führt (anfangs noch recht steil) wieder durch wirklich schönes Gelände. Die Straße verläuft zwar nur wenige Meter oberhalb (im rechten Bild am rechten oberen Rand), aber davon bekommt man hier nichts mit.
Hier trifft man wieder auf die Straße, und auch wenn der Pfad auf den letzten Metern in der Böschung wieder verschwindet, so war doch die Gasse in den Bäumen von oben eindeutig erkennbar. Allerdings erst, nachdem wir das oberste Pfadstück gefunden hatten und dessen Verlauf im Abstieg einfach über die Straße hinweg verlängerten. Da war es auf einmal ganz logisch, dass hier die alte Pfadgasse zu sehen war und darum bin ich mal mutig dort hinuntergestiegen :-)
Hier sind wir 2012, als die Straße noch hinten an der Kurve endete, in den weglosen Hang eingestiegen, an dem Baumstumpf im rechten Bild. Das wäre im Herbst mit dem Gestrüpp tatsächlich deutlich schwieriger gewesen und darum sind wir 2013 der Straße weiter gefolgt.
Von der Rechtskurve im Foto drüber aus sieht man schon die Linkskehre, an der man die Straße endgültig verlässt und mit dem weglosen Aufstieg beginnt. Man kann hier also einfach das kurze Stück über die Straße nehmen, oder man folgt noch ein letztes Mal dem alten Steig, der in die Nähe des Jägerhochsitz am türkisen Pfeil führt und geht nach der Erkletterung des Hochsitz (Pflichtprogramm bei beiden Besuchen 2013 und 2015 :-)) die Straße hinunter bis zu Kehre. In diesem Fall ist der Pfad zwar ein Umweg, aber der lohnt sich.
In der Rechtskurve, auf die man direkt trifft, wenn man vom Pfad zurück auf die Straße gekehrt ist und an der 2012 die Straße endete, fiel Steffi im Abstieg ein roter Punkt an der kleinen Fichte auf. Da musste ich natürlich sofort mal schauen und bin den Pfad hoch und runter gelaufen. Und als ich wieder unten ankam, wurde mir dann auch die Forstsetzung nach unten klar.
Das Pfadstück ist zwar nur sehr kurz, aber wunderschön. Man kann sich vorstellen, wie toll es hier vor dem Bau der Straße gewesen ist.
Oben hab ich den Verlauf nicht mehr so ganz genau gefunden, aber man kann sich einfach nach rechts wenden und auf die Straße zusteuern, dann kommt man in der Nähe des Jägerhochsitz hinaus und kann hinunter zur Kehre.
Während die Kinder 2013 im Jägerhochsitz Rest gemacht haben, konnten Steffi und ich beim Blick ins Tal schonmal erahnen, was uns auf dem Rückweg erwarten würde :-) 2015 kamen uns hingegen die ersten Bedenken, ob das mit der vorhergesagten Regenfreiheit auch klappen würde (hat es nicht...). Aber egal bei welchem Wetter: der Blick von hier oben ist wirklich schön.
2012, als es diesen Teil der Straße noch nicht gab, sind wir entlang der gelben Linie aufgestiegen. Am roten Pfeil erkennt man die großen Felsbrocken, wo wir damals eine Rast eingelegt hatten. Ich hab diese Variante nochmal probiert, aber tatsächlich war das im hohen Gestrüpp jetzt ziemlich unangenehm, weil der Boden sehr uneben ist und ich nie sehen konnte, wo ich als nächstes hintrete. Die neue Route von der Linkskurve aus ist da deutlich besser, da sie an den meisten Stellen weniger stark bewachsen ist:
Direkt an den Felsen entlang ist es sehr steil, besser umgeht man links (inzwischen ist da sogar eine Spur bis zur Salzlecke erkennbar) und kommt dann aus derselben Richtung auf die kleine Kraxelstelle zu wie auf dem alten Weg.
Die Kraxelei ist nicht wirklich schwierig, nur abwärts ist es wie immer etwas unangenehmer, weil man die Tritte nicht mehr erkennt. Man muss aufpassen, dass man nicht zu weit nach rechts gerät, denn da geht's dann doch etwas steiler hinunter.
Der Schroffendurchlass. Es sieht zwar im rechten Foto so aus, als könne man gut links an den kleinen Felsen im Gras emporsteigen, aber da ist es zu steil und rutschig. Wir sind darum nach rechts neben den Baumstamm ausgewichen, das geht ganz gut. Unser Ziel ist der mittlere der drei Laubbäume (mit dem gelben Strich hinter der kleinen Fichte). Dort kommt man gut aus dem Hang hinaus, weiter rechts ist es sehr schwierig.
Es ist ziemlich steil und auch nicht immer ganz klar, wo in dem "Verhau" der beste Weg durchführt. Da es links aber steiler ist, sind wir bis zu den Felsen geradeaus hochgestiegen und dann erst nach links rüber gequert. (2015 sind übrigens an dieser Stelle rechts durch die Felsen hinaufgeklettert, das ging ziemlich einfach, aber das muss jeder selbst vor Ort entscheiden. Danach steigt man einfach in Falllinie hinauf und landet an dem "Tor" mit den beiden hohen Bäumen, siehe unten. Deutlich kürzere Variante.)
2012 war ohne Bewuchs der einfachste Weg für die Querung ziemlich klar, aber im hohen Gras ist es mehr Zufall, ob man hindurchkommt, ohne versehentlich auf irgendwelche Felsbrocken oder Holzreste zu treten. Man muss hier wirklich gut aufpassen, dass man nicht umknickt. Von hier aus "zielt" man am besten auf den weißen Baumstumpf links neben dem Laubbaum. Da geht's am leichtesten hinaus.
Nach der Hitze im schattenlosen Hang haben wir es uns hier erstmal unter der Fichte gemütlich gemacht. Der Wildschutzzaun, der hier 2012 umgekippt war, ist inzwischen entfernt worden. Rechts der Blick zurück in den Schroffendurchlass. Man sollte sich den Laubbaum gut merken, an dem man herausgekommen ist, damit man beim Rückweg den einfachen Einstieg in den Hang wiederfindet.
Oberhalb des Laubbaums kann man beliebig weit hinauf steigen und irgendwann nach rechts queren, aber am leichtesten geht es, wenn man sich direkt zur Abbruchkantekante begibt. Hinter dem "Tor" zwischen den beiden hohen Bäumen gibt es eine breite Schneise durch den Wald bis zu den Felsabbrüchen. Hier kommt man von rechts unten an, wenn man wie wir 2015 durch die Felsen hochgestiegen ist, statt nach links in den Hang zu queren, siehe oben.
Der Schneise muss man nach ein paar Metern nach links folgen und gelangt zu der Stelle im rechten Bild. Ab hier sind zwischen Abbruchkante und Wald immer ca. 5-15 m Platz. Man läuft einfach immer auf dieser Schneise nach oben und hält sich weit genug vom Rand. Wem es stellenweise zu schmal wird, der kann auch in den Wald ausweichen, dann wird es aber etwas kratzig. Man muss ab hier bis zum Gipfel sehr konzentriert gehen, um nicht aus Versehen mal einen Schritt zu nah an die Kante zu gelangen.
Die Abbruchkante ist immer wieder zwischen den Bäumen erkennbar.
Das Gelände ist vor allem zu Anfang recht steil mit vielen kleinen Felsen und Bruchholz. Trittsicherheit ist hier unbedingt notwendig, die Kinder sollten schon ein paar Erfahrungen mit Wanderungen auf kleinen und schwierigen Pfaden gesammelt haben.
Der Felseinschnitt, den man sich auf den Fotos zu Beginn merken sollte :-) Wir sind trotz der lockenden Aussicht nicht auf den kleinen Schräghang rechts vom Felsen gegangen, der sah uns doch zu rutschig aus. Rechts erkennt man hinter dem liegenden Baumstamm noch einen kleinen Schneestreifen, dahinter bricht's ab. Da es links am Fels vorbei etwas schmal wurde, sind wir ein bisschen in den lockeren Wald ausgewichen.
Wie aus dem Tal schon zu erkennen war, macht die Felskante einen leichten Bogen nach links. Dort werden die Bäume dichter und es gibt am Rand keinen freien Streifen. Wir mussten also erneut ein Stück durch den Wald.
Ab und zeigt sich ein Wildwechsel, aber auch auf dem muss man immer die Kante im Auge behalten. Wenn man da mal ins Rutschen kommt, ist man schnell weg. Im rechten Foto geht es hinter der Graslinie senkrecht nach unten.
Kurz vor dem Vorgipfel weicht man nochmal deutlich nach links aus und gelangt durch einen kleine Schneise an die Stelle rechts. Hier kann man sich entscheiden. Wer Probleme mit Höhenangst und Abbruchkanten hat, geht links herum und kraxelt hinunter (mit Kindern der ungefährlichere Weg). Rechts gelangt man zum Vorgipfel.
Der Vorgipfel ist nicht besonder spektakulär, aber man hat von dort den schönsten Fotoblick auf den Roten Stein. Wer den Abstieg entlang der Kante scheut, kann natürlich von hier auch wieder zurück gehen.
Links herum führt der Weg über diese kleine Felsstelle nach unten. Wer bisher keine Probleme hatte, dem macht auch diese kleine Kraxelei nichts aus. Man muss allerdings aufpassen, weil das Gestein ziemlich brüchig ist.
Am wenigsten anstrengend ist die Durchquerung des Windbruchhangs, wenn man oben in Nähe zum Rand bleibt. Dort ist es weniger steil und verwachsen als weiter unten. Zwar ist der Abbruch auch hier gefährlich, aber man kann immer mind. 2 m Abstand halten.
Günther Laudahn warnt in seiner Beschreibung ausdrücklich davor, den Windbruchhang auf dem Rückweg als vermeintliche Abkürzung abzusteigen. Sieht von hier oben auch unangenehm steil aus.
Die Baumstämme sollte man lieber unten umgehen oder am unteren Rand übersteigen (Kinder können auch drunter durchkriechen), denn oben herum gelangt man unmittelbar an die Kante. Danach geht's sehr einfach weiter.
Am Ende des Hangs macht die Abbruchkante einen Bogen nach rechts und läuft zu den Felsen des Gipfels hinauf. Im Rückblick sieht die Strecke durch den Hang viel schwieriger aus als sie war.
Man steigt parallel zur Kante 30 m zu den Felsen nach oben, biegt aber besser vorher in den Wald ab, da man sonst über die Felsen hochklettern oder sich durch Fels und Bäume zwängen müsste. Unterhalb dieses kleinen Fensters kommt man aus dem Wald heraus und geht nun nach links unten an den Felsen entlang.
Einmal muss man ein bisschen kraxeln, aber das ist nicht schwieriger als bisher, es sieht nur von oben so aus (auf dem Rückweg haben wir die Stelle unterhalb umgangen, da mussten wir uns aber recht kratzig durch die Bäume kämpfen). Danach muss man nicht weiterklettern, der einfache Weg führt links unten herum.
Der letzte Aufstieg auf den Gipfelgrat ist nicht schwierig, aber unterhalb ist der Hang recht steil.
Auf den letzten Metern zum Gipfelkreuz gibt es eine Engstelle, und es geht auch sonst auf der linken Seite steil und sehr weit runter. Rechts immerhin nur ein paar Meter, aber das reicht ja auch schon.
Auf dem Gipfel ist es wirklich wunderschön. Selten kann man so ein tolles Rundum-Panorama ganz einsam genießen. Hinter dem Vorgipfel das Ammergerbirge mit Tegelberg, Hochplatte und Säuling.
Beim Blick Richtung Westen kannte ich mich zum ersten Mal auf einem Gipfel richtig aus :-) Hinten rechts Pfronten-Kappel, der Startpunkt unserer Wanderung durch die Höllschlucht über die Kappeler Alm 2010. Und unten im Tal Schönbichl, von wo aus wir 2011 in die Reichenbachklamm aufgebrochen sind. Auf dem linken Gipfel die Burgruine Falkenstein, die wir damals schon erst von unten und dann von oben betrachtet hatten.
Aggenstein und Breitenstein haben wir 2011 genau zur selben Jahreszeit auch schon bewundert, damals allerding schon fast schneefrei. Leider ist quasi der gesamte Verlauf unserer Reichenbachtour von hier oben durch Wald und den kleinen Vorhügel verborgen. Wir hatten den roten Stein ja auch erst im Tal kurz vor Schönbichl das erste Mal erkennen können. Dass man nach Süden den Rossberg...
...und nach Osten links den Vilser Kegel sieht, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht (aber immerhin haben wir die Vilser Alm im Tal entdeckt). Nicht mal die Zugspitze, die neben dem Vilser Kegel hervorlugt, hab ich erkannt. Allerdings war ich damals auch gerade abgelenkt, denn in diesem historischen Moment erreichte das Buch seinen Gipfel ;-)
Nach einer rostfreien Ansicherung gegen unbefugtes Wegschleppen durch tierische Gipfelbesucher wurde der erste Eintrag verfasst.
Und da isses nun! Stolz waren Ariane und Florian schon sehr, dass sie es trotz des schwierigen Aufstiegs geschafft haben! Man könnte fast eine patriotische Geste von Florian vermuten, wenn das Herz nicht auf der andere Seite wäre und ich wüsste, dass er sich nur das flatternde T-Shirt festhielt. Es war 2012 nämlich schon fast 17 Uhr (drum schauen die Kinder auch gegen die tiefstehende Sonne etwas geschmerzt ;-)) und die Vorboten des Föhnsturms, der in der Nacht in der Schweiz wütete, wurden zum Abend hin immer stärker und haben es hier oben sehr kräftig wehen lassen. Bei 25 Grad aber angenehm!
Und rechts, anderthalb Jahre später, haben Ariane und Florian gerade viel Spaß beim Lesen des Gipfelbuchs! 32 Einträge haben wir gezählt (und 5x stand sogar dabei, dass diejenigen die Tour aufgrund unserer Beschreibung unternommen haben). Der Rote Stein ist also nach wie vor ein einsamer Gipfel. Die Kinder haben sich übrigens riesig über die vielen wirklich netten Grüße gefreut, die ihr hinterlassen habt :-) Ich soll euch hier allen "Vielen vielen Dank!" ausrichten!
2015 haben wir vergessen, die Einträge zu zählen :-) Aber Florian hat sich trotzdem
wieder über eure Grüße gefreut! Das Buch war auch noch in sehr gutem Zustand ohne
irgendwelche Spuren von Feuchtigkeit. Neben einem kleinen Faltblatt mit der Todesanzeige
eines Einwohners aus Vils (es gab auch einen entsprechenden Eintrag zum Gedenken im Gipfelbuch), das
leider ein bisschen gelitten hat, so als ob es nicht in der Box sondern nur in den Tüten
drumherum gelegen hätte,
fanden wir auch die Nachricht im rechten Foto.
Man wundert sich, was sowas soll. Zumindest laut
Gipfelbuch gibt es pro Monat nie mehr als 2-3 Besuche hier oben, und im Winter, wenn das Wild
besonders empfindlich ist, verirrt sich wegen des Schnees offenbar niemand hier herauf. Aber
Jäger sind halt leider manchmal der Meinung, der Wald gehöre nur ihnen. Die Diskussion,
ob die paar Wanderer das Wild mehr stören als der Forststraßenbau und die
sich nun darüberwälzenden, lärmenden Allradfahrzeuge, von denen wir im Aufstieg eins
anhören durften, mögen sie dann meist nicht so gerne. Jedenfalls gut,
dass Gipfelkreuz und -buch noch vorhanden sind :-)
2012 hatten wir beim Abstieg diesen schönen Blick auf Vilser Kegel und vermutlich die Große Schlicke. 2013 war der Rückweg noch schöner, denn die Wolken im Tal, die zum Abend immer rascher Richtung Vilser Alm zogen, erreichten uns, als wir gerade den Schroffendurchlass hinter uns hatten.
"Wir haben in diesem Bild eine kleine Maus, äh, einen kleinen Florian versteckt!" :-) Steffi ist mit etwas schmerzenden Knien (und mit Ariane) über die Straße zurückgegangen, Florian und ich haben den Jägerpfad zum Abstieg genommen. Das dauert ungefähr gleichlang.
Wenn man vom Parkplatz durch Vils Richtung Osten fährt, kommen nach dem Ortsende zwei österreichische Tankstellen. Danach sind wir auf der Straße weiter, aber im Kreisverkehr nicht nach Norden Richtung Füssen, sondern über den Lech drüber gefahren und direkt danach rechts abgebogen, Richtung Pinswang. In Unterpinswang sind wir den Schildern zum Gasthof Schluxen gefolgt, den uns die Kassiererin im Tankstopp empfohlen hatte. Da war's ausgesprochen lecker und es gab einen tollen Kinderspielplatz mit riesigem Trampolin.
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.