Google-Map mit so einer Art Wegverlauf. Die Satellitenbilder hier sind derart veraltet und verzerrt, dass eine genauere Einzeichnung nicht möglich war. | |
OpenStreetMap |
Zustieg: | 700 m / 170 hm |
200 hm | |
Rückweg: | knapp 4 km / 30 hm auf, 400 hm ab |
Zustieg: | 1 Stunde inkl. Umziehen und Wasserfall-Besuch |
3¾ Stunden
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Rückweg : | 1½ Stunden |
Zum Start eignet sich am besten dieser kleine Parkplatz über der Halbinsel. Wenn man von Osten anfährt, kommt er nach dem großen Parkplatz, von Westen aus nach den beiden Restaurants mit der Engstelle dahinter. Der Zustieg beginnt nur wenige Meter weiter, und auf dem Rückweg kann man auf dem Seeuferweg entlang und es sich evtl. noch ein bisschen beim Baden auf der Wiese gemütlich machen. Ein Tagesticket kostet 4 Euro.
Maßgeblich ist hier unten das "Geöffnet"-Schild an der Klettersteigtafel. Auf den beiden Tafeln weiter oben stand noch in rot "Geschlossen", aber der Steig hatte auch vor weniger als einer Woche geöffnet und seitdem gab es quasi nur Regentage, so dass wohl noch niemand Lust hatte, zu den Tafeln hochzusteigen und die Schilder zu tauschen...
Wenn man die Wiese ein Stück hinuntergeht, hat man die Felswand gut im Blick, allerdings lässt sich nur das Drahtseil der Sportvariante (links) erkennen, wo auch gerade jemand klettert. Der "normale" Klettersteig ist immer ein bisschen durch Einschnitte oder Bäume verdeckt. Der Zustieg beginnt direkt ziemlich steil, ist unten aber wenigstens noch ein echter Pfad.
Auf dem Fahrweg muss man nur 10 Meter entlang, dabei überquert man den Bach, der weiter oben den schönen Wasserfall bildet. An der roten Linie befindet sich das Band vor dem Steigbuch, das allerdings viel weniger angenehm ist, als es in der Topographie von bergsteigen.com aussieht. Die luftige C/D-Stelle kann man gleich noch besser erkennen.
Nach der Fahrwegsüberquerung wird der Pfad leider sehr schnell unangenehm. Die Windbruchschneise kann noch nicht sehr alt sein, und da es den Klettersteig erst seit einem Jahr gibt, hätte man den Zustieg dann bewusst in sie hinein gebaut. Eine bescheuerte Wahl, denn zum einen wird es im Südhang in der Sonne ziemlich heiß und wir haben bei 14 Grad im Schatten schon mächtig geschwitzt. Zum anderen ist der Untergrund unglaublich schlecht und wird häufiges Nacharbeiten erfordern. Der Pfad ist an vielen Stellen rutschig oder schlecht befestigt, die Stufe ist oft abschüssig und der Rand ziemlich bröselig. Dazu ist es natürlich auch noch ausgesprochen hässlich.
Man merkt hier ganz deutlich den Unterschied zwischen früher sorgfältig angelegten Almpfaden (oder selbst inoffiziellen Jägersteigen) und so einem "hingerotzten" Zustieg, der offenbar nur als "notwendiges Übel" betrachtet wurde, so dass man sich keine Mühe damit gegeben hat. Leider muss man über 100 Höhenmeter in diesem unangenehmen Hang zurücklegen, bis man den Anseilplatz erreicht. Wirklich schade, dass einem die Vorfreude aufs Kraxeln hier derart verdorben wird.
Selbst bei nur geringer Feuchtigkeit dürften solche Stufen schwierig werden. Das einzige, was einen ein bisschen ablenkt, sind die immer wieder beeindruckenden Blicke nach oben. Die lange Plattenrampe verläuft genau hinter der Kante, auf der man auch einen Kletterer erkennen kann, und endet an der sehr luftigen C/D-Stelle, die sich oben auf dem kleinen Vorsprung befindet.
Zu der einzig schönen Stelle im Zustieg zweigt es in dieser kleinen Baumgruppe ab. Der kurze Abstecher lohnt sich unbedingt, denn der Wasserfall ist wirklich viel faszinierender, als das auf dem Foto rüberkommt (da ich mit dem Ersatzfotoapparat unterwegs war, ist sowieso alles noch etwas "farbtrister" als zu dieser Jahreszeit eh schon :-)).
Nach dem Wasserfall wird der Pfad noch steiler, aber immerhin erreicht man dann einen wirklich gut gebauten Platz, an dem man seine Ausrüstung bequem und gefahrlos anlegen kann. Und das sollte man auch unbedingt hier tun, denn danach kommt keine Stelle mehr, an der man wirklich bequem stehen kann. Wer hier das Gefühl hat, "Boah, war das ein Mist bisher", der kann beruhigt sein: Der Klettersteig wurde mit sehr viel mehr Liebe angelegt und entschädigt definitiv für den Zustieg :-) Hier hab ich übrigens tatsächlich auf dem Fotoapparat nachgeschaut, ob unten auf der Tafel wirklich "geöffnet" stand, denn wir hatten gar nicht drauf geachtet und wurden nun etwas unsicher, ob der Steig wirklich am Karfreitag geöffnet worden war...
Aha, die erste A/B-Stelle :-) Nach dem Anseilplatz wird der Pfad noch viel viel steiler, verläuft aber durch den Wald und ist darum gleich viel schöner und dank einiger befestigter Stufen auch angenehmer zu gehen. Kurz vor dem Beginn des Drahtseils wird es sehr rutschig, der weitere Zustieg zu dem schönen Spalt im Hintergrund ist fast nicht möglich. Direkt am Seil können aber 3 Leute in Ruhe stehen, während der erste loskraxelt. Der Einstieg ist übrigens mustergültig: bis zum Erreichen des kleinen Bands (gelb) passiert man mit den schwierigsten Abschnitt auf dem gesamten Steig, so dass man direkt weiß, was einen erwartet und ob man besser direkt wieder absteigt.
Wenn man von unten so schaut, denkt man sich "Ach, da sind ja einige gute Zacken im Fels, da wird man schon gut stehen können!" Ganz so leicht ist es aber nicht,...
...denn es ist zwar tatsächlich keine Reibungskletterei, aber man hängt schon ziemlich nach hinten und braucht daher trotzdem eine Menge Kraft, um sich vor allem beim Umsetzen mit nur einer Hand festzuhalten. Nicht umsonst ist das hier eine von 4 C/D-Stellen. Erst weiter oben, bevor das Seil abbiegt, steht man besser. Man muss übrigens ab dem ersten Meter auf Steinschlag achten. Ich hab immer wieder kleine Steinchen von Ariane abgekommen und Florian und Steffi selbst welche hinuntergeschickt. Selbst wenn die nur winzig sind, tut es verdammt weh, wenn man so eins ins Gesicht bekommt. Helm ist also ab dem ersten Meter unbedingt zu empfehlen!
Florian hat sich zum Umsetzen in die Rastschlinge gesetzt, weil er aufgrund seiner Größe noch mehr Schwierigkeiten hatte, einen guten Stand zu finden. Ansonsten hilft es auch sehr, wenn man die Anker als Tritt "missbraucht".
Sobald das Seil nach rechts abbiegt, kann man sich auf der kleinen Rampe erholen. Wer zum richtigen Zeitpunkt die Seite wechselt, hat immer schöne Tritte und kleine Standplattformen. Wer den ersten Teil schon viel zu schwierig fand, kehrt am besten jetzt um, denn nach der nächsten Hürde wird das deutlich unangenehmer.
Die zumindest für nicht so große Leute eigentlich viel schwierigere C-Stelle folgt unmittelbar. Sie hängt etwas über (Ariane ist gerade oberhalb des schattigen Vorsprungs) und schon der Zustieg bis dorthin ist nicht leicht. An meiner Position steht man noch recht gut, dann muss man erstmal mit Reibung und Armkraft bis auf den Bügel. Auf dem steht man aber auch nicht wirklich bequem und muss dann gleich weiter in den Mini-Überhang. Der Fels ist dort zwar griffig, so dass man mit den Füßen nicht abrutscht, aber man muss schon wirklich kräftig zupacken.
Für Florian war das die schwierigste Stelle überhaupt, weil die Abstände alle nicht passten. Im rechten Bild hängt er zum Umsetzen mit der Rastschlinge im grünen Anker, weil er vom letzten Stand unterhalb des Bügels den Anker nicht erreichen konnte. Danach musste er sich aus der hängenden Position auf den Bügel hochwuchten.
Während wir anderen vom Bügel aus über den roten Anker umsetzen und dann den Vorsprung in einem Zug überklettern konnten, musste Florian vom Bügel auf Reibung soweit hoch, dass er die Rastschlinge in den roten Anker einhängen und wieder frei baumelnd umsetzen konnte. Dann hieß es: in den Fels stemmen, mit einem Arm in Rückenlage festhalten und die Rastschlinge raus, dann aus der Rückenlage (die für ihn wegen der kurzen Beine viel stärker war als für uns) über den Vorsprung klettern. Sein erster Versuch rechts herum im linken Bild schlug fehl und er musste sich wieder etwas runterlassen und weiter links Halt mit den Füßen im Fels suchen, wo er sich dann schließlich mit dem Knie über die Kante hochdrücken konnte.
Natürlich hätten wir Florian hier nachsichern müssen, und es war mein Fehler, dass ich beim Durchsteigen nicht erkannt habe, wieviel schwieriger die Stelle für Florian sein würde. Als mir das (quasi im linken Bild) klar wurde, wollte ich ihm gerade sagen, er soll sich wieder in die Rastschlinge setzen, aber da hatte er sich schon in Windeseile auf die andere Seite hinüber- und von dort hinaufgekämpft. Wer also mit ähnlich "kurzen" Kindern unterwegs ist: Unbedingt nachsichern! Das geht von oben auch perfekt, man hat dort einen guten Stand.
Bis zum erholsamen Band ist es nach der C-Stelle nicht mehr weit, und es sieht auch sehr leicht aus. Allerdings ist es weiterhin sehr steil (sieht man gleich noch) und die kurze Stufe, unter der ich links stehe und die Florian rechts gerade überwindet, ist in der Tat nochmal etwas schwierig.
Danach steht oder sitzt man erstmal bequem. Für Steffi war es allerdings kein bisschen erholsam, denn das Band ist nur sehr schmal und die Wand darunter fast senkrecht. Man schaut jetzt schon gut 15 Meter in die Tiefe, und das ist für Leute mit Höhenangst schon mehr als ausreichend. Wem hier arg schwindelig wird, der sollte sich also überlegen, ob er lieber wieder umkehrt. Der Abstieg über die C-Stufe ist aber natürlich nicht ohne, da sollte man unbedingt von oben nachsichern. Steffi hat hier schon mit sich gekämpft, aber die Vorstellung, den Vorsprung hinunterklettern zu müssen, war ihr derart unangenehm, dass sie lieber die Flucht nach oben angetreten hat. Rechts erkennt man, wie steil das letzten Stück unterhalb des Bands ist, auch wenn der Weitwinkel zum Rand hin etwas verzerrt.
Mit der Kombination aus C/D-Einstieg und dem kleinen C-Vorsprung war dieser erste Teil schon ziemlich kraftkraubend und definitiv mit das schwierigste, schwerer wird's nicht mehr! Die 2. und 4. C/D-Stelle sind nur kurz, die 3. ist ähnlich wie die erste, aber etwas länger mit noch ein paar "nachgeschobenen" kleinen, nicht ganz leichten Stufen. Aber dort hat man öfters einen guten Stand auf Bügeln oder im Fels, so dass es insgesamt leichter ist als dieser erste Abschnitt. Wer hier gut zurecht kam, wird also auch im Rest des Steigs nicht überfordert.
Vom Band weiter hinauf ist es anfangs nicht sehr schwierig, man muss nur immer schauen, ob man rechts oder links vom Seil die besseren Stufen findet.
Der Blick nach oben macht jedesmal unglaublich viel Freude :-) Und nicht erschrecken: Das sehr sehr luftige Drahtseil, das man da ganz oben entdecken kann, gehört zur Sportvariante, die in Kürze abzweigt. Vorher muss man aber noch durch eine kurze, nicht ganz einfache C-Stelle. Der Weg bis zum Bügel (den man links auch schon erkennen kann) ist nicht so wild, da läuft man zwar schräg auf Reibung, aber es nicht sehr steil. Der Fels über dem Bügel springt aber deutlich vor, so dass man trotz dieser Tritthilfe wieder mal kräftig zupacken muss, um in der Rückenlage hinauf zukommen. Allerdings leichter als der C-Überhang unten.
Links Florian auf dem Weg zur C-Stelle, rechts ist er gerade hinauf und hat sich zum Ausruhen und Umsetzen in den Anker oberhalb gehängt.
Bis zur Verzweigung kann man dann gut die Rutschfestigkeit seiner Schuhe testen. Je besser die Sohlen, desto weniger Armkraft braucht man in dieser schon sehr steilen, aber recht griffigen Rampe. Ein bisschen aufpassen muss man auf den Fels, der von links in Kopfhöhe ziemlich weit hineinragt.
Felstritte gibt es in der Rampe nur ganz selten, man läuft die meiste Zeit auf Reibung auf der zwar glatten, aber trotzdem griffigen Felsplatte. Es ist zwar nie richtig schwierig, aber auf Dauer wird es dann doch anstrengend, weil man sich natürlich immer gut festhalten muss und die Füße fast immer schräg stehen.
Nach der kleinen Querung, in der die Kinder im vorigen Bild sitzen, wird es im rechten Bild deutlich steiler. Oben sind aber schon die paar Trittbügel erkennbar, die im steilsten Abschnitt genauso so platziert sind, dass man zum Umsetzen entspannt stehen kann. Oben sieht man schon die kleine C-Stelle.
Der Blick hinunter ist wirklich unglaublich beeindruckend und schön! Aber man kann sich denken, wie sich Steffi hier gefühlt hat, und darum hatten wir natürlich alle nicht so richtig viel Freude, weil wir uns Sorgen gemacht haben. Sie wollte aber auf gar keinen Fall wieder runter und dabei ständig in den Abgrund schauen müssen, sondern lieber Augen zu und hoch. Florian und ich sind dann erstmal weiter bis über die C-Stelle, danach bin ich nochmal abgestiegen und hab Steffi in diesem steilsten Abschnitt nachgesichert, in dem Florian gerade klettert. Auch er konnte von den Bügeln aus umsetzen, aber die kurzen Abschnitte dazwischen waren schon anstrengende Reibungskletterei mit sehr viel Armkraft.
Je näher wir dem Felsdach kamen, desto toller sah es aus! Die kleine C-Stelle unter ihm ist nicht so wild, wie es aus dieser Perspektive wirkt, sie ist sogar einen Tick leichter als die C-Stelle vor der Verzweigung zur Sportvariante. Man steht gut auf dem kleinen Felsband unter dem ersten Bügel, der Schritt auf ihn hinauf ist allerdings sehr hoch und der Fels springt deutlich vor, so dass man erstmal wieder in Rückenlage gerät. Vom ersten auf den 2. Bügel ist schon deutlich leichter, und dann steht man wieder sehr gut. Für Florian waren die Abstände ein bisschen zu groß, aber er hat die oberen Bügel zum Festhalten genutzt, und damit ging es dann problemlos und ohne Rastschlingeneinsatz.
Das Band bis zum Baum ist eine echte Erholung, und dort haben die Kinder erstmal gewartet, damit ich mich um Steffi kümmern konnte. Zwei Meter hinter Ariane gibt es unterhalb der C/D-Stelle noch bessere Stufen zum Sitzen, hier sind allerdings Fern- und Tiefblick deutlich schöner!
Wie man von unten erkennen konnte, geht es hier zu beiden Seiten runter, also nichts mit Erholung, lieber schnell weiter hinauf. Die C/D-Stelle ist zwar nur kurz und sieht von unten auch harmlos aus, aber als Ariane auf dem Bügel in der Bildmitte stand, meinte sie "Äh, ...hmmm, ...und jetzt?" Ja, hilft nix, man muss mit beiden Armen richtig kräftig zupacken, um in der trittlosen und fast senkrechten Platte genügend Druck auf die Füße zu bekommen. Das ist wirklich enorm anstrengend, aber nach 2-3 Schritten ist man schon oben.
Florian ist mit seinem Kraft-Masse-Verhältnis noch leichter hinauf gekommen als Ariane, Steffi habe ich nachgesichert.
Danach bleibt das Seil leider sehr nah an der Kante, so das man nicht in das Gelände nach rechts ausweichen kann. Die beste Stelle befindet sich an dem roten Baum, wo sich Steffi zwischen Baum und Fels setzen konnte und sich so zumindest ein paar Meter vom Abgrund entfernt und vor allem ohne Tiefblick ausführlich erholen konnte. Tatsächlich wird es ab jetzt aber auch etwas weniger schlimm mit der Ausgesetztheit.
Das Seil von der Sportvariante kommt quasi aus dem Nichts herauf :-)
Bevor man zwischen den Bäumen hinaus auf das luftige Band beim Steigbuch tritt, kann man
das Seil oberhalb der
Die 3. C/D-Stelle. Senkrecht, wieder deutlich länger, aber aufgrund geschickt platzierter Trittbügel einen Tick leichter als der Einstieg ganz unten. Vor allem, wenn man groß genug ist, um den jeweils nächsten Bügel zum Festhalten benutzen zu können. Wer kleiner ist, braucht entsprechend mehr Kraft, das Reibungsklettern ist aber nicht ganz so schlimm wie in der letzten C/D-Stelle. Und auf den Bügeln steht man immer wieder kurz richtig gut, um sich zu erholen, und kann vor allem wieder bequem umsetzen, ohne sich dazu mühsam mit einer Hand am Seil festklammern zu müssen.
Unangenehm war es allerdings unten am Einstieg, denn da war der Fels ein klein wenig nass, was sich Gott sei Dank nur bei den ersten 1-2 Schritten bemerkbar gemacht hat. Da war der Halt im Fels aber gleich viel viel schlechter! Vermutlich ist das der Sabber, der dem Frosch aus dem Maul läuft vor Freude auf das Mittagessen, dass da so bereitwillig direkt auf ihn zuklettert. (Wie, "welcher Frosch"? Also bitte! Fahrt mal mit der Maus über das Foto...Tapped mal doppelt auf das Foto mit dem gelben Rahmen...)
Wer den Anker (gelb) als Hilfstritt benutzt, kann die recht anstrengenden Schritte hinauf zum obersten Bügel deutlich entschärfen.
Die Querung ist dann nicht so wild. Zwar ist es schräg auf Reibung immer unangenehmer, aber hier finden sich doch kleine Tritte im Fels, und man kommt auch sehr gut auf die beiden Bügel hinauf, die wieder perfekt zum einfachen Umsetzen platziert sind, selbst für Florians Größe. Da haben die Erbauer wirklich gut mitgedacht!
Nach der Querung geht es vom 2. Bügel aus nochmal kurz, aber kräftig auf Reibung hinauf, dann erreicht man die Stelle im rechten Bild. Dort hinaufzukommen ist wegen eines leichten Überhangs nicht leicht (ist auch nochmal C), aber unterhalb befindet sich ein hervorragender Standplatz, um die C/D-Stelle nachzusichern (sieht hier gar nicht so aus, ich weiß, aber es ist so. Man macht sich selbst und das Set an dem Anker am Pfeil fest und steht perfekt). Weiter hinauf sollte man dazu nicht steigen, denn dann sieht man das Seil unten am Einstieg nicht mehr. Wer noch weiter sichern will, kann die Nachsteigenden erstmal bis hierher holen und dann weiter hinaufsteigen und erneut sichern.
Obwohl es unten am Einstieg ziemlich abschüssig ist (erkennt man oben im Bild mit Ariane neben dem Steigbuch und der Tafel), wirkt der Vorsprung von oben wie ein recht breites Band und schirmt den Blick in die Tiefe etwas ab. Darum war es hier für Steffi erstmal deutlich entspannter. Florian kam durch die C/D-Stelle ziemlich gut durch, er ist ja sowieso der beste Reibungskraxler von uns allen. Anders als in der Querung kam er im senkrechten Teil aber von den Bügeln aus nicht immer zum Umsetzen an den Anker. Statt Rastschlingentechnik konnte er hier aber einfach "Zu!" rufen, wie wir es beim Hallenklettern gerade gelernt hatten, und bequem im Seil baumelnd umsetzen.
Die Querung war für ihn kein Problem.
Den kleinen Aufschwung vom Standplatz aus (ich schau da gerade von unten in der Querung aus hoch, zum Nachsichern stand ich dann oben auf der Kante am weißen Pfeil) fand Ariane anstrengend und nicht ganz leicht. Am besten geht es, wenn man vom Standplatz über den Nachsicherungsanker umsetzt und dann soweit hinaufkraxelt, bis man sich auf ihn stellen kann, und dann erst weiter über den nächsten Anker umsetzt.
Danach wird es erstmal wieder entspannt. Steffi hab ich zusätzlich noch über die beiden kleinen Aufschwünge nach der Querung und über dem Standplatz nachgesichert.
Die verflixte 7. Position ;-) Tatsächlich ist diese Stelle an Tafel Nr. 7 schwieriger, als sie aussieht. Der Einstieg von dem erdigen Band aus ist ziemlich steil, und rechts herum, da wo ich im rechten Bild stehe, geht es auch nicht besser, weil man da nicht gut hinüber zur Trittlinie (gelb) kommt. Technisch ist die Querung dann nicht schwierig, sobald man hinaufgekommen ist, aber im rechten Foto ahnt man schon,...
...dass der Tiefblick jetzt wieder zum Problem wurde.
Dafür ist die Aussicht von dieser Stelle aus aber auch besonders schön!
Wer Arianes (= Steffis) Reichweite hat, tut sich deutlich leichter, da er von unten schon mal umsetzen kann. Danach reichen im Zweifel 4 Schritte: Mit rechts auf den (gut getarnten) Bügel, mit links auf die nicht erkennbare, aber vorhandene Trittkante an der gelben Linie, mit rechts auf den nächsten Bügel, und mit links ist man oben.
Beim Blick zurück schaut nur der obere Bügel heraus, der untere verschwindet vollständig unter dem Vorsprung. Man kann von hier aus hervorragend nachsichern, und das haben wir mit Steffi auch gemacht. Danach gibt's erstmal wieder einen kurzen Grasabschnitt zum Verschnaufen nach Ausgesetztheit und Überhang, auch wenn's zum wirklich gemütlichen Sitzen zu steil ist.
Der kleine Fels am Ende des Grashangs ist relativ leicht, unten noch etwas steiler und man hängt leicht nach hinten, oben wird's dann schnell waagerecht. Da war dann Florian tatsächlich mal deutlich zu klein :-) Während Ariane problemlos über den Anker oben auf dem Felsblock umsetzen konnte...
...musste Steffi das für Florian tun, sonst hätte er hinaufkraxeln und oben drüber steigen müssen. Allerdings ist auch das Hinaufkommen von dem kleinen Vorplatz, wo Florian gerade hingeht, nicht ganz leicht. Es gibt keinen richtigen Tritt und der Block ist ziemlich hoch. Für Florian war das Seil zu weit oben, um mit einem Reibungstritt hinaufzukommen, also hat Steffi ihn ein bisschen von unten hochgeschoben.
Der Aufstieg nach dem Felsblock gleicht einer Treppe, auf der man immer 3 Stufen auf einmal nimmt. Es ist nicht schwierig, aber anstrengend. Das Drahtseil braucht man hier nicht, sondern kraxelt eher mit den Händen an den zahlreichen Wurzeln hinauf.
Hier ist nochmal Platz für eine Rast, aber der Hang ist wieder so steil, dass es schwierig war, Sitzplätze für uns alle 4 zu finden. Wer hier rastet, muss aufpassen, dass er Helm und Rucksack beim Ablegen am Seil angurtet, sonst rollen die schnell mal los und sind nach ein paar Metern im Abgrund verschwunden.
Nach dem Grashang ist der Steig schon fast zu Ende, nämlich dort, wo im rechten Foto das Seil oben verschwindet. Das letzte Stück war aber unerwartet schwierig!
Der Grund war das Wasser, das aus dem Felsspalt sickerte. Der Abschnitt vom Bügel, auf dem Florian rechts steht, hinauf und nach links rüber war klitschnass und darum hatten die Füße so gut wie keinen Halt.
Wir mussten uns trotz der geringen Steigung mit enormer Armkraft in den Fels stemmen, um nicht wegzurutschen. Sobald ein Fuß mal ein bisschen in Bewegung kam, fing er gleich an zu rutschen und wir hatten gar keinen Halt mehr. Darum haben wir auch oben an dem Anker, wo das Seil abbiegt, alle die Rastschlinge eingehängt, um beim Umsetzen nicht abzurutschen. Die kurze Querung nach links kann man dann sogar mit eingehängter Rastschlinge machen, das ging deutlich leichter. Hier wurde uns klar, wie wichtig es ist, den Klettersteig nicht unmittelbar nach Regen oder bei starker Schneeschmelze zu gehen. Die Abschnitte weiter unten wären bei dieser Feuchtigkeit nicht zu schaffen gewesen.
Hinauf auf die Rampe am Ende der nassen Platte war dann für Florian ausnahmsweise mal einfacher als für uns. Der Fels war hier wieder trocken, darum kam er mit ein bisschen Kraftaufwand gut hinauf und hat sich zum Umsetzen kurz in die Rastschlinge gehängt. Als Erwachsener läuft man hingegen erstmal automatisch auf der gelben Linie weiter und müsste dann deutlich steiler und anstrengender hinauf. Am besten setzt man darum von unten aus über den eingekreisten Anker um, geht dann wieder einen Meter zurück und so wie Florian hinauf (vorausgesetzt das Klettersteigset hat genügend lange Äste). Wenn man das Umsetzen nicht zuerst macht, muss man es quasi in der Hocke nachholen, und das ist dann ziemlich unangenehm.
Hier sieht man Steffi beim Versuch, von der gelben Linie aus hinaufzukommen, so wie Ariane und ich es mühsam gemacht hatten, aber sie ist dann das Stück zurückgegangen und hat Florians leichteren Weg genommen.
Auf der Rampe hat man dann einen recht guten Halt, allerdings wird man oben immer weiter nach außen gedrängt, so dass es doch ein bisschen schwieriger war als erwartet.
Vorsicht vor dem hinausragenden Fels neben Ariane, da kann man sich den Kopf kräftig anhauen, wenn man zu sehr auf den Boden vor sich achtet. Rechts hat Florian den kleinen Standplatz unter der letzten C-Stelle erreicht. Die ist wirklich nochmal schwierig, denn der Felsblock ist zwar nicht sehr hoch, aber senkrecht und vollständig trittlos. Man muss nochmal richtig kräftig zupacken und mit zwei anstrengenden Reibungsschritten hinauf, aber...
Man sollte also an der C-Stelle alle vorbeilassen, die evtl. Unterstützung benötigen, denn wenn man sich selbst mit der Rastschlinge im Anker sichert, kann man problemlos von unten helfen, und wenn es mit einer Räuberleiter ist.
Dann endet das Seil auch schon und man kann sich nach rechts in ungefährliches Gelände begeben. Der Tisch ist zwar ein bisschen nah an der Kante platziert, aber Richtung Berg ist eine Menge Platz zum gefahrlosen Sitzen. Und jetzt können sich Höhenängstliche definitiv entspannen, das war's mit Ausgesetztheit :-)
Das ist das Schöne an diesem Reintalersee-Klettersteig: Mag oben auch noch tiefster Winter herrschen, die Südwand ist nach ein paar Sonnentagen schneefrei und trocken. Der Rückweg führt erst noch ein paar rutschige Meter hinauf, dann läuft man einige Zeit relativ waagerecht durch den Wald.
Leider wird dann der Abstieg auch für längere Zeit recht unangenehm. Es handelt sich hier zwar um einen richtigen Pfad, aber er ist abschnittsweise so steil, dass man manchmal lieber in kleinen Schrittchen hinunterlaufen will, weil das ständige Bremsen beim normalen Gehen unangenehm wird. Erfreulicherweise war es hier wieder trocken, sonst wären die vielen kleinen Wurzeln bestimmt sehr rutschig geworden.
Schön ist dieser Waldabschnitt aber definitiv! Vor allem in der Steinschlagzone, wo die Atmosphäre mit dem vielen Schotter und den teilweise großen Felsbrocken ein bisschen verwunschen wirkte. Im rechten Fotos kann man sie hinten noch nicht sehen, aber tatsächlich taucht irgendwann mal eine Bank auf, und für die waren unsere Füße wirklich dankbar :-)
Wenn man auf den ersten Forstweg trifft, ist es nochmal für 100 Meter unangenehm steil, dann wird es stetig besser und man kann in entspanntes Schlendern übergehen. Nach einiger Zeit auf verschiedenen Forstwegen hat man in einer Linkskurve den Blick auf die Wiese im Tal. Dort zweigt in kleiner Pfad den Hang hinunter ab, aber wir haben uns nicht getraut, ihn zu nehmen, weil wir den weiteren Straßenverlauf nicht kannten. Kann man aber tun, denn dadurch spart man sich die lange und langweilige Kehre im nächsten Bild.
Unten an der Bundesstraße angelangt fragt man sich dann, ob die Verantwortlichen für den Klettersteig eigentlich komplett bescheuert sind. Tatsächlich führt der ausgeschilderte Rückweg am teilweise nur einen Meter breiten Randstreifen neben der Straße entlang, wo die Autos mit 100 km/h vorbeirasen. Wer schlau ist, wechselt direkt bei Erreichen der Straße auf die andere Seite und geht unterhalb auf der Wiese weiter, bis er den Feldweg erreicht. Wir wussten noch nicht, dass man dem folgen kann, und sind darum entlang der türkisen Linie weitergegangen, als es uns an der Straße zu gefährlich wurde.
Hinten erkennt man den Feldweg. Wir wussten nicht, ob der nicht nur auf die andere Seeseite führt, da er in der Karte nicht verzeichnet war, sahen dann aber zwei Jogger auf ihn einbiegen, die dann auf unserer Seeseite weiterliefen. Da muss also zumindest ein Trampelpfad vorhanden sein. Wir sind hinter "Toni's Seealm" rechts runter zum See gestiegen und dort mit dem Weg der Jogger zusammengestoßen.
Vom Klettersteig ist von hier aus nichts zu sehen, durch den Wald verläuft der Rückweg.
Der Uferweg ist dann wirklich schön und ein versöhnlicher Abschluss des ansonsten nicht ganz so tollen Rückwegs. Man muss zwar noch einmal hinauf zum Parkplatz an den beiden Restaurants (die überzeugten uns vom Angebot und Preis her beide nicht sonderlich), aber danach geht es gleich wieder hinunter zum See und dort machte das Laufen wirklich Spaß.
Fazit des Tages: Grottiger Zustieg, unschöner Abstieg, aber ein wirklich sehr schöner und hervorragend konzipierter Klettersteig, der beeindruckende Blicke in alle Richtungen bietet und richtig viel Spaß macht! Wer unter Höhenangst leidet, ist hier leider völlig falsch, aber alle anderen werden sicher eine Menge Freude beim Kraxeln haben!
Gegessen haben wir dann im Gasthof Rappold in Breitenbach, etwa 7 km weiter östlich. Da war wirklich alles richtig lecker, die Spinat- und Käseknödel, das Tiroler und das Wiener Schnitzel, die Schweinelendchen, die Rösti, die Kroketten, das Gemüse :-) Preise ok, Preis-Leistungsverhältnis spitze!
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.