Google Map |
Zustieg: | 1,1 km / ca. 40 hm |
Klettersteig: | 650 m / 300 hm |
Rückweg: | 2,5 km |
In St. Jodok gibt es einen kostenfreien Parkplatz, auf dem sich auch eine der Klettersteigset-Verleihstellen befindet, die glücklicherweise geschlossen hatte, sonst wär's vielleicht noch voller gewesen. Um von hier aus die Seile in der Wand zu erkennen, braucht man schon sehr gute Adleraugen oder ein Fernglas. Hier gibt es Nahaufnahmen von links nach rechts, in denen auch ein paar Kletterer erkennbar sind: Bild 1, Bild 2, Bild 3, Bild 4, Übersicht. St. Jodok selbst liegt ausgesprochen malerisch am Zusammenschluss zweier Täler, von denen jedes seinen eigenen Bach mitbringt.
Der Zustieg ist ausgesprochen entspannt und durch die Nähe zur Bahnlinie auch durchaus interessant, da bei der hohen Frequenz die Chance auf mindestens einen vorbeifahrenden Zug sehr hoch ist.
Über die Wiese mit der kleinen Kapelle hat man den besten Blick auf den Klettersteig und kann auch erkennen, ob gerade jemand darin herumturnt. Kurz danach zweigt es vom Hauptweg ab, und hier hab ich mir das erste Mal gedacht, dass das ganze Tal wie eine Modelleisenbahn wirkt. Die Eisenbahnlinie mit Unterführung und im Hintergrund extra ein Einschnitt in den Bergen, damit man die schöne Brücke dort verbauen kann... Und so eine kleine Faller-Kapelle kostet nicht viel, aber wertet die Landschaft auf und man kann einen Weg in die Wiese modellieren :-)
Der kurze Aufstieg zum Klettersteig beginnt so steil und etwas rutschig, dass wir uns schon an den Reintalersee erinnert fühlten, aber an dem weißen Fleck hinten im Wald (eine weitere Tafel des Lehrpfads) kommt die erste von nur 2 Kehren und ab da ist es wieder sehr angenehm. Direkt am Einstieg ist ein bisschen Platz zum Umziehen, aber wenn da schon belegt ist, gibt es unterhalb auch 2-3 gute Stellen. Tatsächlich war hier erstmal ein kleiner Stau. Unser eigentlich "genialer" Plan, in der 2. Woche der Pfingstferien hierher zu kommen, wo in Österreich schon wieder Schule ist, wurde damals leider weg-gewittert, so dass wir auf ein normales Wochenende ausweichen mussten.
Hmm. So ganz ohne KS-Set, kein gutes Vorbild... ;-) Wie schwierig der Aufstieg ist, lässt sich beim Blick von unten nicht wirklich sagen, da sieht alles immer steil aus. Wir bekamen allerdings mit, dass die letzte Gruppe vor uns im Mittelteil etwas kämpfen musste. Der blaue Kletterer ist gerade an der schwersten Stelle, der rote befindet sich an dem Absatz, wo man nach dem Einstieg wieder recht gut stehen kann. Ganz oben geht's nach rechts weiter, da ist auch noch jemand erkennbar.
Die Wand besteht laut Topo aus 3 Teilen (B,C,B), und die sind auch eindeutig auszumachen. Ganz am Anfang muss man bis zum 2. Anker entweder direkt schräg auf Reibung, oder man nimmt noch den kleinen Pfad unterhalb und klinkt sich so wie Ariane erst am 2. Anker ein. Der erste Teil des Aufstiegs bis zum Absatz an der gelben Linie ist dann zwar steil, aber wenn man das Seil zwischen die Beine nimmt, hat man zu beiden Seiten immer gute kleine Felstritte. Trotzdem ist es für ein "B" schon recht anspruchsvoll. Gerade im Vergleich mit dem letzten Teil wäre wohl B/C,C,B passender.
Florian hat einmal die Rastschlinge zum Umsetzen genommen, weil er aufgrund seiner Größe zum Umsetzen nicht so bequem stehen konnte wie wir anderen. Aber auch er kam problemlos hinauf.
Der C-Teil zwischen gelber und roter Linie ist deutlich anspruchsvoller und gehört zu den schwierigeren C-Stellen, vergleichbar mit den kurzen C-Überhängen am Lehner Wasserfall und am Einstieg des Reintalersees (nach dem 1. C/D). Unten helfen die Trittbügel (auch als Griffe) noch etwas, aber spätestens um über die beiden Vorsprünge an der grünen und roten Linie zu kommen, muss man richtig kräftig zupacken, um sich stabil genug in den Fels stemmen zu können. Wer alle Bügel und Anker sowohl als Griffe als auch Tritte nutzt, tut sich als großer Mensch deutlich leichter, Florian musste hingegen zusätzliche Reibungsschritte einlegen.
Florian hat sich zwar hinterher beschwert, dass er es auch ohne Nachsicherung geschafft hätte, aber ich war mir nicht sicher, nachdem ich selbst durchgestiegen war. Und nach meiner Fehleinschätzung am Reintalersee wollte ich lieber einmal zu viel als einmal zu wenig sichern. Vermutlich wäre er mit der Rastschlingentechnik tatsächlich gut durchgekommen, denn auch die Trittbügel bieten ja immer die Möglichkeit zum Einklinken.
Der grüne Anker befindet sich genau so weit über den gelben Bügel, dass Florian gesichert war, bis er auf dem Bügel stand. Da hat er sich losgemacht (vorher unbedingt Rastschlinge rein, damit man beim Rumfummeln am Karabiner nicht das Gleichgewicht verliert!) und konnte den restlichen Aufstieg gemütlich überwinden. Der ist wirklich nicht mehr schwierig und hat viele gute Tritte und Standmöglichkeiten. Steffi hab ich hier auch nachgesichert, denn der waren im Mittelteil die Tiefblicke schon etwas zu stark, und dann verkrampft sie immer etwas und kann natürlich nicht mehr so kräftig und sicher zupacken.
Nach unserer Empfindung war diese erste Wand aber tatsächlich der schwierigste Abschnitt des gesamten Steig. Der lange und ebenfalls sehr steile Aufstieg vor der 2. Seilbrücke war doch ein bisschen leichter, und das C im 3. Teil war deutlich kürzer.
Nach dem Aufstieg trifft man direkt auf das Charakteristikum dieses Steigs: schräg durch die Wand laufen. Es gibt immer mal Trittbügel, aber vielfach geht es nur über die natürlichen, schräg verlaufenden Felsrillen, und da ist es oft sehr überraschend, wie guten Halt man mit den Füßen findet. Abgerutscht sind wir nie, auch wenn die Wand aus der Ferne fürchterlich steil aussah. Einige der kleinen Felslöcher wurden allerdings mit dem Meißel angelegt.
Eine etwas gemeine Stelle: Wer nicht wie Florian, den ich gewarnt hatte, vom letzten Trittbügel aus umsetzt, merkt erst unten in der Wand, dass es an der Stelle mal ausnahmsweise glatt ist. Sich da mit nur einem Arm festzuhalten und umzusetzen, ist dann etwas unangenehm.
Es kam auf dem Steig nur selten vor, dass Florian zu klein für den Abstand zwischen Seil und Trittbügeln oder "geplanten" Felstritten war; in der schrägen Querung nach den oberen beiden Bildern musste er aber zweimal weiter oben durchkraxeln. Bei dem kantigen Fels war das aber nie ein Problem, alternative Tritte zu finden.
Der Baum bietet Höhenangst-Geplagten eine kurze Erholung, und auf den Bügel steht man auch durchaus bequem und kann kurz die Beine ausschütteln, bevor es in den nächsten Aufschwung geht.
Der ist nur an der Stelle im rechten Bild schwierig, an der sich Ariane links gerade befindet. Neben dem Seilwechsel wird es sehr steil und man muss sich kräftig in den Fels stemmen, um auf Reibung bis hinauf zu dem Trittbügel zu kommen. Den Anker als Tritt zu missbrauchen, erleichtert die Angelegenheit sehr. Für eine B/C-Stelle anspruchsvoll, aber im Verhältnis zu den Bewertungen bei der Einstiegswand passend. Anderswo wär's vielleicht eher als C bewertet worden.
Steffis Problem bei diesem Aufschwung war der Tiefblick, Florians die zu geringe Reichweite. Er konnte nicht von dem Trittbügel aus umsetzen und musste darum noch einen Reibungsschritt weiter hinauf und dann die Rastschlinge einhängen. Wer sich übrigens fragt, warum wir wieder mit unseren alten Edelried-Sets unterwegs sind: die Skylotec waren gerade im Rahmen eines Rückrufs zur Kontrolle beim Hersteller.
In der Querung nach dem Aufschwung, wo man wieder viel schräg laufen darf, gibt es nur die kurze Stelle links, die ein bisschen schwieriger ist. Der Fels springt unterhalb des Seils ein bisschen zurück und dadurch gerät man stärker in Rückenlage. Vom Trittbügel aus (von dem aus Florian nicht gut umsetzen konnte, darum hängt er wieder in der Rastschlinge) bis zu meiner Position muss man sich darum ein klein wenig anstrengen. Es winkt aber auch schon die erste richtige Ausruhstelle!
Auf dem kleinen Band kann man nämlich bequem stehen oder sitzen.
Am Ende des Bands gibt's eine "Ja, denkste!"-Stelle. Sieht von oben total einfach aus, aber tatsächlich ist es schwierig, sich da schräg am Seil hinunterzulassen, es gibt nämlich für keine Körpergröße Tritte :-)
Der letzte Aufschwung des 1. Teils ist dank guter Mischung aus Bügeln und guten Felstritten nicht besonders schwierig,....
...nur von oben zurückblicken sollte man mit Höhenangst lieber nicht. Man erreicht aber schnell das kleine Band rechts, und auf dem läuft man bequem bis...
...zur ersten Sitzbank. Die ist genau wie die folgenden wirklich perfekt gesichert und schön platziert mit toller Aussicht (und gruseligem Tiefblick, wenn man sich ein bisschen vorbeugt :-)). Helme und Rucksäcke sollte man beim Ablegen aber unbedingt mit ansichern, denn wenn die von der Bank kullern, sind sie definitiv weg.
Nach der Bank ist nochmal kurz etwas Armkraft gefragt, bis man den Trittbügel hinter Florians linkem Fuß erreicht. Danach ist es dank guter Felstritt deutlich einfacher...
...und man gelangt auf sehr einfache Weise in den Wald, wohin sich Steffi als Rastplatz-Alternative zur arg ausgesetzten Bank zurückgezogen hatte.
Sie hatte dann für heute auch genug von Ausgesetztheit und ist in den ersten Notausstieg abgebogen. Florian wollte einerseits die Mama nicht alleine lassen (da ist ihm immer irgendwie unwohl, wenn einer von uns alleine unterwegs sein muss), andererseits aber gerne noch über die Seilbrücke. Also haben wir verabredet, dass Steffi ihn am 2. Notausstieg abholt. Aus ihrer Sicht sicherlich die richtig Entscheidung, denn es gibt auch im 2. Teil einige furchteinflößende Tiefblicke. Schon das Hinuntersteigen zur Seilbrücke ist nichts für Höhenängstliche.
Abgesehen vom etwas schwierigen Einstieg ist die Seilbrücke mit den 2 verschieden hohen Griffseilen gut konzipiert und schwankt auch nicht unangenehm. Allerdings ist die Anordnung der Seile etwas unglücklich: Wenn man aufrecht gehen will, muss man so wie Ariane links vom mittleren Seil laufen, auch wenn das im rechten Foto genau andersherum wirkt. Wenn man rechts geht, kippt man Richtung Abgrund und muss die Brücke bei seitlichem Gehen leicht nach hinten hängend überqueren. Geht man aber links, muss man am Ende der Brücke die Seite wechseln oder unter den seitlichen Befestigungen im Fels "durchtauchen".
Ariane hat die Seite gewechselt, ich bin in leichter Rückenlage außen entlang, und Florian ist nach dem Umsetzen getaucht :-) Der Ausstieg erfolgt dank eines Holzklotzes ziemlich einfach, danach kann man sich auf der Bank ausruhen.
Eigentlich ist es nach der Brücke eine Weile mit den Bändern, die nur von der kurzen, aber nicht schwierigen Schräge im rechten Bild unterbrochen werden, ziemlich entspannt. Florian war aber leider an ein paar Stellen zu klein und musste darum einen deutlich anstrengenderen Weg wählen.
Die einzige Stelle im 2. Abschnitt, auf der man vor dem Aufschwung in Rückenlage gerät, befindet sich am Ende des Bands nach der Bank. Wenn man um die Ecke biegt, um die herum Florian im vorigen Bild vorsichtig guckt und an der er links steht, springt der Fels unten zurück. Je kürzer man ist, desto stärker hängt man nach hinten, weil man mit den Füßen weiter oben und damit weiter innen Halt suchen muss.
Ariane tat sich deutlich leichter als Florian, der auf Höhe der gelben Linie unterwegs war. Die Stelle ist aber nur ganz kurz und schnell überwunden, beim Umsetzen am nächsten Anker steht man schon deutlich besser. Florian ist da einfach auf die Innenseite des Seils gewechselt, da konnte er zum Umsetzen richtig gut stehen (am gelben Punkt), und danach wieder hinaus.
Bevor man unmittelbar danach den Aufschwung erreicht, erkennt man oben schon die 2. Seilbrücke mit der Leiter.
Vor dem längeren Aufschwung gibt es eine angenehme Ausruhmöglichkeit. Danach heißt es aber "kräftig zupacken!". Florian hat rechts das schwierigste schon geschafft, denn vom Band hinauf bis auf den untersten Trittbügel braucht man trotz einiger Felstritte viel Armkraft.
Der Einstieg im Rückblick. Ab dem untersten Trittbügel geht es deutlich leichter hinauf und ist nicht so steil, wie es aus der Perspektive im rechten Foto wirkt! Dort, wo das Seil neben dem Grasbüschel nach rechts oben abbiegt, hat man zudem einen sehr guten Standplatz zum Ausruhen.
Der 2. Teil des Aufstiegs nach dem kleinen Standplatz macht richtig viel Spaß! Zum einen kann man ein bisschen Verschneidungsklettern üben, da die rechte Wand näher rückt, zum anderen finden sich hier so viele tolle Felsgriffe und -tritte, dass man oft genug mit nur einer oder gar keiner Hand am Seil hinauf kraxeln kann.
Hier sieht man die einzige etwas schwierigere Stelle am Ende des Aufschwungs, die wohl das C rechtfertigt. Um auf die Stufe hinaufzugelangen, auf der Florian links und ich rechts stehen, muss man sich an dem nach dem Anker schräg verlaufenden Seil schon kräftig und in etwas Rückenlage festhalten, um mit den Füßen hinaufzukommen. Nicht arg schwierig, aber mit Krafteinsatz verbunden. Abgesehen von dieser Stelle ist der gesamte Aufschwung aber deutlich leichter als der am Einstieg.
Der Aufstieg über die gestufte Rampe ist ausgesprochen leicht, da nerven die Anker, weil man zum Umsetzen stehen bleiben muss :-) Trotzdem sind wir natürlich brav am Seil geblieben.
Nach links geht's in den 2. Notausstieg, wo Steffi schon auf Florian wartete. Dass er eigentlich die 2. Brücke auch noch hin- und her begehen wollte, haben wir tatsächlich alle vergessen, das fiel mir erst ein, als Ariane und ich schon durch und Steffi und Florian längst weg waren...
Wie schon bei der ersten Brücke ist auch hier der kurze Weg hinunter bis aufs Trittseil das Schwierigste, danach ist die Begehung ausgesprochen einfach. Nix schwankt, die Leiter sitzt bombenfest im Fels, alles sehr angenehm.
Einzig beim Ausstieg muss man oben auf der Leiter achtgeben, denn das von links kommende Seil drängt einen nach außen ab, und wer zu früh die Leiter loslässt und ans Seil greift, kippt etwas nach rechts hinaus.
Der 3. Abschnitt ist mit Abstand der "schrägste" und so geht es nach der Brücke für längere Zeit mal leichter, mal schwerer schräg durch den Fels hinauf. Manchmal geht man relativ aufrecht, manchmal hängt man etwas mehr nach außen und muss etwas stärker zupacken, aber guten Halt für die Füße findet man immer, sei es mit oder ohne Trittbügel. Die Tiefblicke sind nun fast die ganze Zeit ziemlich beeindruckend und hätten Steffi keine Freude gemacht. Ariane und ich fanden es hingegen ziemlich spektakulär!
Links mal eine etwas schwierigere Stelle: Das Seil biegt nach unten ab, und sich dort hinunterzulassen und mit den Füßen wieder die Felstritt zu angeln, ist nicht ganz so leicht. Der Blick hinunter ist dabei natürlich klasse :-) In der folgenden Schräge rechts findet man sehr gute Tritte, daher ist es längst nicht so wild, wie es aussieht.
Die Mini-Seilbrücke stellt keine Schwierigkeit dar.
Rückblick auf die Mini-Seilbrücke.
Auch beim Blick von hier oben kann man nur an eine Märklin-Modellwelt denken. Die Eisenbahn im Tal, das Dorf mit den beiden Flüssen, der Tunnel (welcher Modellbauer verzichtet schon auf Tunnel!), und danach der Anstieg der Gleise im Hang gegenüber, bis sie um die Ecke biegen und im nächsten Tal verschwinden. Für die Bewohner von St. Jodok bedeutet die Bahn natürlich vor allem Lärm, aber so zum Zuschauen von hier oben ist sie wirklich schön!
Irgendwann muss man sich aber losreißen und den schwierigsten Abschnitt im 3. Teil überwinden, die C-Stelle. Es geht nur sehr kurz hinauf, kurz rechts rüber und nochmal kurz hinauf, aber das hat's in sich. Muss muss kräftig zupacken, um sich stark genug in den Fels stemmen zu können.
Beim Umsetzen steht man nicht entspannt, und hier haben wir dann beim einhändigen Festhalten plötzlich ganz intensiv gemerkt, dass das permanente leichte Zupacken auf den schrägen Querungen den linken Arm doch schon ziemlich ermüdet hat. Der kurze waagerechte Abschnitt ist entspannter, aber der zweite kleine Aufschwung kostet noch mehr Kraft, denn er ist noch steiler und man gerät leicht in Rückenlage. Es ist sehr angenehm, dass dieser Abschnitt nur so kurz ist, sonst wäre es uns nach dem schon recht langen Steig vielleicht zu viel geworden.
Zum Ausruhen darf man erstmal ganz entspannt über diese Bügeltreppe wandeln :-) Dort, wo Ariane hinten hängt und auf den langsamen, fotografierenden Papa wartet...
...wird's aber nochmal anstrengender und zwar von meiner Position bis zu Arianes, wo man bei ihrer Größe auch vom Bügel aus umsetzen kann. Hier ist es nochmal steil und man hängt etwas nach hinten und muss zupacken. Ab dem Anker, an dem Ariane "parkt", wird es gleich wieder deutlich leichter...
...auch wenn die Felsplatte auf den Fotos so glatt aussieht, dass man sich fragt, wo man da Halt finden soll. Geht aber hervorragend, genau wie in der anschließenden Wand, die man dank zahlreicher Felsriegel sehr bequem hinaufkraxelt, obwohl es relativ steil ist. Ein Abstecher nach rechts...
...lohnt sich unbedingt für eine letzte schöne Rast, nachdem es im 3. Teil fast keine Stellen gibt, wo man gemütlich stehen und die Füße ausruhen kann! Diese Bank ist sogar noch ein bisschen schöner als die allererste!
Danach geht es entspannt weiter, der letzte kleine Überhang rechts ist mit Bügeln derart zugepflastert, dass er keine Hürde darstellt. Offenbar waren die Erbauer der Ansicht, dass man bis hierher schon genug geleistet hat :-) Alle noch folgenden Aufschwünge oder schrägen Querungen sind vergleichsweise einfach.
Beim entspannten Ausstieg zum Gipfelkreuz, wo Florian und Steffi schon auf uns warteten, erkennt man, dass es unterhalb des Zauns nicht direkt gefährlich abbricht...
...obwohl das von oben so wirkt. Der Gipfelkreuzbereich ist viel größer als hier zu sehen, hinter mir geht es ganz ungefährlich weiter in den Wald hinein bzw. hinauf, und da findet sich auf die von der Bergwacht "gepflegte" Getränkebox :-) Und obwohl wir noch genug Wasser dabei hatten, haben wir uns eine Apfel- und eine sehr interessant schmeckende Mirabellen-Ringelblumen-Schorle gegönnt. Und natürlich entsprechend viel gespendet! Eine Preisliste gibt es nicht, und das führt hoffentlich dazu, dass jeder etwas mehr einwirft als die Getränke eigentlich kosten. Immerhin muss sie ja auch jemand von der Straße noch das Stück hinauftragen!
Hinten an dem Pfeil befindet sich übrigens der Berggasthof, wo wir gegessen haben (s.u.), leider versteckt er sich im Einschnitt.
Nach der üblen Erfahrung am Reintalersee ist der Abstiegspfad hier sehr angenehm! Zwar stellenweise auch steil und manchmal etwas rutschig, aber die kleinen Querbalkenstufen und Wurzeln geben guten Halt, und so läuft man wirklich sehr entspannt. Gefährlich in Randnähe kommt man nie.
Der Abschnitt auf der Straße ist nur 475 Meter lang, dann biegt man auf einen breiteren und weniger steilen Pfad als am Anfang des Abstiegs ein.
Es geht abwechslungsreich durch ganz unterschiedliche Waldabschnitte und wird zwar im unteren Teil auch mal ein bisschen steiniger und steiler, aber nie unangenehm. Ein wirklich schöner Pfad!
"Schau mal Ari, man kann das Tor auch einfach aufmachen!" :-)
Unten an der Bahnlinie trifft man nach vielleicht 150 Metern auf den Zustieg zum Klettersteig und den bekannten Hinweg, auf dem wir nochmal einige Züge aus nächster Nähe bewundern konnten. Wer jetzt müde ist, kann den Anstieg vor dem Bahnhof auch (verbotenerweise...) umgehen, indem man über den sehr ausgelatschten Pfad auf den Bahnsteig wechselt.
Fazit: Ein wirklich schöner, sehr durchdacht angelegter und durch die schrägen Felsstrukturen mal etwas ungewöhnlicher Steig, auf dem Leute ohne Höhenangst eine Menge Freude haben werden. Und auch der Zu- und Abstieg mindern erfreulicherweise das Klettervergnügen nicht.
Nachdem die Kinder von oben beobachtet hatten, dass quasi sämtliche Autos hinter St. Jodok auf der Hauptstraße ins linke Tal abbiegen, wollten sie unbedingt dem rechten Tal einen Besuch abstatten, damit sich das nicht so alleine fühlt! Also haben wir dort nach Gasthöfen Ausschau gehalten und den Wegweiser zum Berggasthof Steckholzer entdeckt. Eine längere, spannende Auffahrt auf einer schmalen Straße später landeten wir in einem friedlichen und einsamen Hochtal mit wunderschönem Rundumblick auf Berghänge, Wiesen, weidende Kühe, schneebedeckte Gipfel in der Ferne... So ein richtig schönes Klischee-Österreich im ausschließlich positiven Sinn! Und das Essen war echt gut! Kleine Karte, bei der man sicher sein kann, dass alles frisch zubereitet wird, und große Portionen! Absolut empfehlenswert!
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.