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Zustieg: | 3.7 km (2 km Straße) / 420 hm |
Marokka-KS: | ca. 300 m / 170 hm |
Aufstieg zur Henne: | 650 m / 130 hm |
Henngrat-Klettersteig: | 850m / -200 hm |
Rückweg: | 3.2 km (1.6 km Straße) |
Grmpf! Mit Hilfe der Notration, einer Tüte Gummibärchen, wurde der Tag dann aber doch wider Erwarten noch richtig schön, und abends fanden wir sogar noch einen Gasthof irgendwo im Nichts, der uns um kurz nach 8 noch was Warmes zu Essen servierte :-)
Vom Parkplatz der Lärchfilzhochalm (nur für Gäste, darum haben wir nachgefragt, ob wir stehenbleiben dürfen), geht es erstmal weiter die Straße entlang, auch wenn mit "Zum Klettersteig" der Henne- und nicht der Marokka-Klettersteig gemeint ist. Man sieht vom Parkplatz aus schon den Marokka-Gipfel, der höchste Zacken. Links dahinter die Henne, deren Gipfel aber verdeckt ist. Links hinunter über den Grat führt der Henne-Klettersteig, den Ariane und ich als Rückweg genommen haben. Der Abstieg danach ist auch erkennbar, sobald man auf der Straße die erste Rechtskurve passiert hat.
Insgesamt muss man von der Lärchfilzhochalm aus 2 km und 200 hm über die Straße, bis man auf den angenehmeren Weg Richtung Wildsee abbiegt. Erst flach, dann zieht's nach der Grießbodenalm immer mehr an. Nach der Kurve mit dem Bach kann man wenigstens zwei Kehren auf einem kleinen Pfad abkürzen, und es war erstaunlich, wie viel schneller und fröhlicher die Kinder plötzlich unterwegs waren, obwohl der Pfad steiler war als die Straße :-)
Der Pfad trifft genau in der Kehre wieder auf die Straße, in der auch der Zustieg zum Henne-Klettersteig abzweigt. Dort kommen wir also zurück, aber zum Marokka-Steig geht es weiter rechts hinauf.
Bei der Hütte hat man einen schönen Blick auf den Marokka-Klettersteig, die Seilbrücke (gelb) ist allerdings noch verdeckt. 50 Meter hinter der Hütte zweigt der Pfad zum Wildsee und dem Marokka-Klettersteig ab, der jetzt zum ersten Mal ausgeschildert ist.
Der Pfad war natürlich viel schöner als die Straße, gar kein Zweifel. Aber er wurde schnell genauso steil und die Sonne war genauso heiß :-) Man muss tatsächlich bis zu den obersten Bäumen, dahinter zweigt der Steig ohne weitere Steigung zum Marokka ab. Aber bis dorthin sind es von hier erst nochmal ca. 180 hm. Immerhin, wir haben schon über die Hälfte der Höhenmeter des Zustiegs geschafft!
Der Pfad ist gut ausgebaut, ab und zu kraxelig mit Felsen oder kleinen gebauten Stufen. Man findet aber weiterhin nur sehr wenige Schattenplätze, wir haben uns immer von einem zum nächsten gehangelt und Platz gemacht, als die nächste Familie mit Kindern von unten nachkam :-) Tatsächlich wurde es hier sehr voll, denn da es schon halb 2 war, begann allmählich die Rückwanderung Richtung Seilbahn. Rechts oben erkennt man das Wildseeloderhaus.
Mit Adleraugen oder Fernglas kann man vom Abzweig aus schon einen großen Teil des Klettersteigs erkennen, inklusive der Seilbrücke, auf der sich die letzten Kletterer vor uns befanden. Um 14 Uhr am Klettersteig zu starten, ist sehr knapp, wenn man die letzte Bahn um 17:00 Uhr erwischen will, und so waren wir ab dem Wegweiser für den Rest des Tages alleine unterwegs.
Der Pfad hat vor allem den Kindern eine Menge Spaß gemacht, nicht nur weil es keine Steigung mehr gab, sondern weil es so kraxelig und spannend war. Steffi war von der stellenweisen Ausgesetztheit hingegen nicht so begeistert. Tatsächlich sollte man an einigen Stellen vorsichtig gehen.
Kurz vor dem Einstieg geht es dann doch nochmal 10 Meter hinauf, aber dafür kann man auch an dem Felsen eine Rast im Schatten machen. Dabei bemerkten wir das Fehlen der Semmeln. Booooaaaah! Aber nochmal schnell zum Auto war jetzt irgendwie keine Option :-D Und 360 Gramm Haribo Phantasia reichten dann doch recht lange für 2 Kinder! In der Vergrößerung kann man übrigens links die Seilbrücke erkennen.
Man zieht sich am besten auf den paar Metern Pfad nach diesem Felsen um, bevor es rechts hinauf zum Drahtseil geht. Dort ist nämlich kein geeigneter Standplatz. Los geht's mit dem ersten der beiden C-Aufschwünge.
Der ist zwar steil, aber mit ausreichend Bügeln versehen. Nur an einer Stelle findet man auf einmal keinen Griff mehr. Entweder versucht man es links durch die Felsen oder zieht sich wie Florian am Seil mit einem kräftigen Reibungsschritt auf den nächsten Absatz. Ariane hat sich an dieser Stelle von ihren Handschuhen getrennt, weil sie mit den 3 geschlossenen Fingern nicht genug Grip am Fels hatte.
Ein kleiner Zwischenabsatz, dann kommt die zweite etwas schwierigere Stelle, da wo im rechten Bild das Seil rechts oben abbiegt.
Auch an dieser Stelle fehlen künstliche Griffe und Ariane hat einige Zeit suchen müssen, bis sie die Stelle nur mit Hilfe von Felskraxelei gelöst hatte.
Florian ist nicht der blauen Linie durch die Felsen gefolgt, sondern hat sich direkt am Seil hochgezogen und ist mit dem Fuß auf den Anker gestiegen und von dort weiter am Seil entlang. Das ist der große Vorteil vom Marokka-Klettersteig im Vergleich zum Schuastagangl, wo wir ja kurz zuvor waren: Wenn man hier mit den Felskraxeleien nicht klar kommt, kann man immer auf das Drahtseil ausweichen. Beim Schuastagangl war das hingegen an den meisten Stellen so dämlich gesetzt, dass es als Kletterhilfe nicht verwendbar war.
Der Aufschwung bis zur kleinen Felswand im Schatten war dann auch schon das schwierigste auf dem Klettersteig. Es gibt zwar noch einige steile Abschnitte und zweimal noch kurze Stellen, wo es minimal überhängt bzw. man ein bisschen nach dem Griff suchen muss, aber wer den Einstieg bis hierher geschafft hat, bekommt keine Probleme mehr (höchsten mit Ausgesetztheit). Es geht jetzt erst nochmal einige Meter sehr steil hinauf...
...dann erreicht man die Rampe und muss nun gut aufpassen! Ab hier besteht hohe Steinschlaggefahr, weil viele lockere Steine herumliegen. Florian und Steffi befinden sich links im gefährlichsten Bereich, wenn man selbst noch im steilen Aufschwung steckt, aber oben schon jemand auf der Rampe unterwegs ist. Am besten hält man viel Abstand und geht oben ganz vorsichtig, und (ganz wichtig) schärft den Kindern vorher ein, dass man bei dem Ruf "STEIN!" nicht hoch schaut, sondern den Kopf waagerecht hält. Hinter Ariane geht es nochmal kurz hinauf, da waren die Bügelabstände für lange Beine gerade noch ok, aber Florian fand immer problemlos einen Zwischentritt im Fels.
Im Rückblick auf die Rampe erkennt man das lose Geröll besser. Im rechten Bild links im Hintergrund die markante "Horngruppe" ((Breit- /Mitter- /Rot- /Zwölfer- /Ulrichshorn usw.), die sich einem ständig in den Blick schiebt und die wir erst kurz zuvor auf der Steinplatte von der Norden her betrachtet hatten. Davor sieht man das Jakobskreuz auf der Buchensteinwand, das unsere Kinder "Hotelkreuz" getauft haben, als sie bei der Auffahrt die Fenster entdeckten.
Nach der kurzen Kraxelei am Ende der Rampe erreicht man den Latschengrat. Der ist nicht nur eine nette Abwechslung nach der Felskraxelei, sondern auch ein echter Erholungsabschnitt und ein schöner Platz für eine Pause, bei der man die Aussicht nicht nur auf die Berge ringsum...
...sondern auch auf den Klettersteig genießen kann (ganz oben lugt sogar das Gipfelkreuz hervor). Wir waren zwar schon auf Wanderungen, die ohne Versicherung ausgesetzter waren als dieser Grat, aber trotzdem sind wir die ganze Zeit am Seil geblieben, denn nach unten wird es immer steiler.
Am Ende des Latschengrats erreicht man die Seilbrücke, die links umgangen werden kann. Dafür wird der ein oder andere (bei uns war's Steffi) sicher dankbar sein, denn die Brücke schwankt aufgrund ihrer Länge ganz schön, und das ist bestimmt nicht jedermanns Sache.
Ohne Aussichern zur Brücke zu gelangen ist gar nicht so leicht, weil man von oben zwischen die Geländerseile steigen muss. Nach 2/3 der Strecke kann man kurz auf den Felsbrocken aussteigen, wenn man von der Schaukelei genug hat, der liegt wirklich nur Zentimeter unter dem Seil. Insgesamt macht die Brücke viel Spaß, vor allem, weil sie dankenswerterweise nicht nur für große Leute erbaut wurde.
Am Ende der Brücke geht das Seil ziemlich steil hinauf und man muss wirklich aufpassen, das man nicht wegrutscht! Beim kurzen Aufschwung nach der Brücke war es wieder steinschlaggefährdet in dem Bereich, wo sich Steffi und Florian gerade befinden. Denn da, wo ich stehe, liegt einiges an Steinchen herum und wenn man auf den Absatz gelangt, tritt man fast zwangsläufig ein bisschen was los.
Rechts die einzige leicht überhängende Stelle des Steigs. Wenn man vom Bügel am Seil weiterkraxeln will, kippt man zwangsläufig etwas nach hinten, und wenn man es nur durch den Fels versucht, ist es schon auch recht steil. Es geht mit dem Seil aber auf jeden Fall ohne große Schwierigkeiten. Der kleine Felsblock oben links neben Ariane ist da schon etwas tückischer :-)
Der Pfad verläuft nämlich rechts vorbei soweit unten, dass ich gerade noch so am Anker umsetzen konnte, der sich oben auf dem Block befindet. Selbst Ariane musste nach vergeblichem Recken schließlich auf den Block hinaufkraxeln und oben weitergehen, Steffi kam gerade so hin. Danach geht es einfach über die Grasrampe hinauf und man erreicht über ein kleines Felsband die kleine Grotte.
Es geht nicht sehr weit hinein, in dem kleinen Loch am Boden liegt laut Ariane nur Müll. Man fragt sich... Etwas unangenehm ist aus Elternsicht, dass das Seil an der Grotte unterbrochen ist. Aber die Kinder fanden es sowieso viel spannender unter den Felsen zu sitzen als davor :-) Weiter geht es nach der Grotte auf dem relativ breiten Felsband mit sehr gutem Pfad.
Am Endes des Bands folgt der erste der beiden längeren und sehr steilen Aufstiege. Anders als bei den C-Stellen am Einstieg muss man hier aber nirgendwo suchen, es ist relativ leicht. Man kann sich an vielen Stellen aussuchen, ob man mit den Händen am Fels, oder mit beiden am Seil, oder mit einer am Fels und einer am Seil, oder freihändig... nein ;-) Für meine Größe war es gar kein Problem, aber auch Florian fand immer da, wo die Bügel zu hoch waren, sofort Zwischentritte im Fels. Sehr angenehmes Kraxeln!
Das Ende des Aufschwungs im rechten Bild war die einzige Stelle, wo man mit einem Reibungstritt hinaus musste, aber das war kein Problem. Für Leute mit Höhenangst liegt die Schwierigkeit ganz woanders: Schon auf dem Felsband war es Steffi immer mulmiger geworden, und von hier oben erkennt man, welchen Tiefblick man wegen des steil abfallendes Hangs unter dem Felsband hat. Darum hab ich Steffi auf ihre Bitte hin nachgesichert. Das geht hier problemlos, weil man selbst überall gut stehen und sich zusätzlich ansichern kann.
Der zweite Aufstieg, erneut nach einem kurzen Felsband. Die Routenführung ist wirklich schön gemacht und wenn man mal von Steffis Problemen mit dem Tiefblick absieht, war das für uns alle wirklich toller Steig, der richtig viel Spaß gemacht hat!
Auch hier wieder: alles problemlos! Wer's nicht anders hinbekommt, kann sich zur Not immer mit einem kurzen Reibungstritt auf den nächsten Trittbügel hinaufziehen. Oben, wo das Seil im linken Bild verschwindet, geht der steile Aufstieg in eine etwas flachere Felsrampe über.
Hier waren die Tiefblicke natürlich wieder dieselben, also kam Steffi wieder ans Nachsicherungsset.
Die Felsrampe nach dem steilen Abschnitt, rechts im Rückblick. An ihrem Ende geht es ein paar Meter sehr steil aber nicht schwierig hinauf.
Man landet auf diesem kleinen Absatz und kann bei Bedarf zwischen den Felsen hindurch an das Drahtseil des Rückwegs wechseln und den Gipfel auslassen. Um auf den nächsten Absatz zu gelangen, muss man eine kurze Reibungskletterei einlegen, denn der Felsblock, an dem Ariane steht, ist sehr glatt und hat nur unten einen Trittbügel. Aber mit ein bisschen Armkraft und ein bis zwei kräftigen Schritten ist man schon oben.
Hier luge ich gerade über den Felsblock. Die letzten Meter zum Gipfelkreuz bieten fotografierenden Eltern die perfekte Chance, enorm hochalpin aussehende Angeberfotos von ihren Kindern zu schießen ;-) Tatsächlich ist dieser Abschnitt ziemlich einfach.
Das Drahtseil im Hintergrund gehört zum Rückweg, der links unten vorbeiläuft. Der Eindruck täuscht leider nicht, das Seil hört schon auf, bevor sich die Pfadspur noch weiter zwischen den Abbrüchen hindurchschlängelt. Ein paar Meter länger hätten da nicht geschadet... Am Gipfel selbst hört das Seil auch auf, das dünne Drahtseil am Gipfelkreuz war eher nicht zum Ansichern gedacht. Aber mir war's so wohler, wenn die Kinder irgendwo eingehakt sind.
Der Gipfel bricht gleich neben dem Gipfelkreuz steil zu der Seite ab, wo unterhalb der Klettersteig verläuft. Nach Norden ist es ein klein bisschen breiter, aber insgesamt ist das kein Gipfel zum Herumlaufen. Man muss ein paar Meter vom Gipfelkreuz heruntersteigen, dann beginnt rechts wieder das Drahtseil.
Natürlich hat man einen tollen Blick auf die Henne mit dem Gipfelkreuz am Pfeil. Kurz dahinter beginnt der Henne-Klettersteig, der sich fast die ganze Zeit direkt auf dem Grat entlang bewegt. Links unten die Bergstation der Seilbahn (nur im Winter aktiv), wo wir später wieder mit Steffi und Florian zusammengetroffen sind. Der Pfad, den man unterhalb der Henne sieht, ist auf keiner Karte verzeichnet. Das wäre natürlich der kürzeste Rückweg zur Bergstation, aber mir ist das tatsächlich erst im Nachhinein auf den Fotos aufgefallen. Ob der links evtl. an der schweren Variante des Henne-Steigs endet, ist nicht erkennbar, aber da wird es schon so flach, dass man mit Sicherheit einfach den Hang hinuntersteigen kann, wenn's nicht anders weitergeht.
Man fühlt sich schon besser, wenn man sich wieder eingehakt hat...
Wenn das Drahtseil endet, muss man diesen Wiesengrat überwinden, wo es zu beiden Seiten steil abfällt. Für Leute mit Höhenangst ziemlich unangenehm. Der Pfad ist an der Stelle aber flach und gut ausgetreten.
Im Rückblick kann man die Seilbrücke erkennen. Hinter dem kleinen Grat wird es nach links extrem abschüssig, dafür gibt's aber rechts wieder was zum Festhalten und das fühlt sich schon irgendwie besser an als so ein Grat.
Der Pfad ist auch an der abschüssigen Stelle nach der kleinen Kraxelei im Foto vorher wieder gut ausgeprägt, aber man muss hier natürlich hochkonzentriert gehen. Abrutschen darf man auf keinen Fall. Meiner Meinung nach gehört hier ebenfalls ein Drahtseil hin, denn der Latschengrat oder das Felsband um die Grotte herum waren deutlich ungefährlicher, aber seilversichert.
Wenn man die Stelle auf den Fotos darüber passiert hat, wird's gleich besser, auch wenn man das links noch nicht erkennt. Aber der Rücken wird schnell breiter, die Neigung lässt nach und man kann sich erst einmal entspannt hinsetzen.
Kurz hinter der Kuppe, wo der Pfad im vorigen Bild verschwindet, trifft er auf den gut befestigten Gamssteig, der vom Wildsee hinauf zur Henne führt. Steffi wollte nicht noch mehr ausgesetzte Kraxelei und ist darum mit Florian dem Gamssteig kurz nach unten gefolgt. An der ersten Wegkreuzung sind sie links abgebogen und haben die Henne so südlich umgangen bis zur Bergstation der Reckmoos-Bahn, wo auch der Henne-Klettersteig endet. Ariane und ich haben uns nach links gewandt und sind hinauf zur Henne.
Es lohnt sich übrigens schon, auf die Henne zu steigen. Selbst wer nicht über den Klettersteig zurück will, kann den Abstecher noch einlegen. Es gibt nämlich auch einen ausgeschilderten (und bei openstreetmap eingezeichneten) Abstiegspfad Richtung Hochhörndlerhütte, der unten auf den Weg von Steffi und Florian stößt.
Man hat während des Aufstiegs immer wieder tolle Blicke auf den Wildsee und den Marokka-Gipfel.
Der Weg ist unten sehr gut ausgebaut, wird nach oben hin aber zunehmend kraxeliger. An den felsigen Stellen muss man gut nach den Markierungen schauen, da es viele kleine Gassen zwischen den Felsen gibt. Wir sind auch zweimal in die falsche gestiegen. Der Pfad führt zweimal an die Abbrüche heran, aber nicht so dicht, dass es gefährlich wäre. Man kann auch dort auch ein Stück weiter weg von der Kante neben dem Pfad gehen. Zwischen den Latschen war es übrigens auf einmal wieder gut 5 Grad wärmer, während es dann auf der Nordseite der Henne im Schatten ziemlich abkühlte.
Zum Gipfelkreuz muss man tatsächlich über den Zaun klettern, es gibt kein Gatter, und die offene Rückseite ist nur etwas ausgesetzt erreichbar.
Weiter geht's über den Gipfel hinaus, dann trifft man nach wenigen Metern auf die Schilder. Hätten wir gewusst, dass es einen Abstieg zur Hochhörndlerhütte gibt, wären Steffi und Florian vielleicht noch mitgekommen und hier abgestiegen. Das Schild ist übrigens etwas irreführend: mit A und B sind nicht die Klettersteigschwierigkeitsgrate gemeint, sondern die Markierungen für die normale und die schwere Variante.
Der Henne-Steig führt am Anfang lange Zeit über den Grat. Es gibt ein paar ganz kurze Seile, bei denen sich ein Ansichern nicht immer lohnt, die aber zum Festhalten nützlich sind. Einmal liegt die Abbruchkante direkt neben dem Weg, aber da gibt es ein Seil, ansonsten ist es nie richtig gefährlich (auch wenn man das nach den Fotos vielleicht nicht glauben mag), weil der Pfad immer ein bisschen Abstand zu beiden Seiten hat oder es auf der einen Seite nicht stark runtergeht. Schwindelfreiheit und hohe Trittsicherheit sind allerdings Voraussetzung. Rechts sieht man übrigens einen der roten Punkte mit einem A darin.
Unten die Bergstation der Reckmoos-Bahn, rechts nochmal der Marokka.
Es hat Ariane und mir unglaublich viel Spaß gemacht, auf diesem Grat entlang zu laufen! Nicht nur wegen der schönen Ausblicke in alle Seiten (hier mal auf die Glocknergruppe mit dem so gerade noch erkennbaren Großglockner), sondern vor allem, weil der Pfad so toll angelegt ist! Immer wieder kleine Kraxeleien, dazwischen einfache Grasabschnitte, es ist wirklich richtig schön!
Wenn man so dicht an die Schutzverbauungen herangestiegen ist wie im rechten Foto (der Skilift ist nicht Teil der Reckmoos-Gondelbahn), muss man aufpassen! Wir haben erst im Nachhinein kapiert, dass wir hier einen Abzweig nach rechts unten übersehen haben:
Wenn man kurz darauf an diese Stelle gelangt, steigt man nämlich links hoch in die erste schwierigere Variante mit dem Steigbuch ein. Zwar nur "B" (das in der Klettersteig-Schwierigkeitsskala mein ich jetzt :-)), aber nach unten natürlich schwieriger als hinauf. Hier befand sich auch ein schwarzer Kreis am Fels, aber der sah so merkwürdig aus, war groß wie eine Untertasse und hatte auch kein Markierungs-"B" darin, darum haben wir nicht kapiert, dass das die schwere Variante ist. Und den Abzweig nach rechts hatten wir auch irgendwie nicht bemerkt. Wer also nicht etwas schwierig hinuntersteigen will, muss hier nach dem einfachen Pfad Ausschau halten.
Der Abstieg zum Steigbuch erfolgt auf Bügeln, die so gesetzt sind, das man es auch hinunter gut hinbekommt. Am Anfang muss man allerdings von der Seite auf die Mitte des Zackens wechseln, das ist von oben aus ein etwas unsicheres Gefühl.
Auf der Mitte geht's auf Bügeln weiter und darum ist es auch hinunter nicht so schwer. Nach dem Eintrag ins Steigbuch muss man außen um einen kleinen Vorsprung herum und zwischen den Felsen hindurch, dann steigt man hinab auf den "Normalpfad".
Von unten sind die Varianten deutlich ausgeschildert. Hier sogar B/C, in der Topo nur B. Ich würd mal sagen: rauf eher B, runter eher B/C :-)
Der Einstieg in den neuen, schweren Abschnitt ist im Unterschied zur Steigbuch-Variante nicht aus Versehen möglich. Auf dem normalen Pfad tut sich jetzt im unteren Bereich eine ganz andere Schwierigkeit auf:
Das erste Mal direkt nach dem Schild wird es auf den kleinen Steinchen im Abstieg etwas rutschig. Weiter unten wurde das noch schlimmer. Der Regen, den man rechts sieht, ist erfreulicherweise in gebührendem Abstand an uns vorbeigezogen.
Die einzige B-Stelle auf dem normalen Henne-Klettersteig (ohne Varianten). Auch die war nach unten naturgemäß etwas schwieriger, aber da man immer nur den Tritt auf den nächsten Bügel und nicht im Fels suchen musste, ging auch das problemlos.
Kurz vor den Schildern für den unteren Abzweig zur schweren Variante machte es dann plötzlich "Rumms!" und Ariane saß auf dem Hosenboden. Das Geröll auf dem Pfad ist im Abstieg wirklich nicht zu unterschätzen! Auch in den Latschen, in denen der Pfad nun immer gemütlicher ausläuft, gab es nochmal so eine rutschige Stelle.
An der Bergbahnstation warteten Steffi und Florian schon eine halbe Stunde. Ohne die versehentliche Steigbuch-Variante wären wir bestimmt noch 10 Minuten schneller gewesen. Insgesamt war der Abstieg über den Klettersteig ausgesprochen lohnend! Hinauf wäre es ein reiner Panoramaweg gewesen, durch den Abstieg wurde es ab und zu ein bisschen herausfordernder, so dass es insgesamt genau die perfekte Mischung aus Genusspfad und Kraxelei war. Unbedingt empfehlenswert!
Der Abstieg nach der Bergbahn beginnt sehr schön auf einem angenehmen kleinen Bergpfad.
Hinten am blauen Pfeil liegt die Lärchfilzhochalm. Nach der kleinen Hütte beginnt ein breiter Fahrweg, auf den Steffi sich wegen ihrer Knie eigentlich gefreut hatte. Ich kann aber nur jedem raten: Umgeht ihn! Laut Satellitenbildern müsste das möglich sein, sofern das nicht alles nur angelegte Entwässerungsgräben sind, die man auf Google Maps erkennt. Wir haben jedenfalls gar nicht geschaut, weil wir natürlich dachten, dass der breite Weg auf jeden Fall der angenehmere ist. Das war aber leider ein Trugschluss!
Anfangs war er noch ganz angenehm. Aber schon vor der Kehre wurde es so steil, dass wir immer wieder ins Rutschen kamen, und auch nach ihr blieb das bis zum Ende des Zauns so. Wir sind dann z.T. seitlich kantend bzw. in Serpentinen im Gras neben dem Weg gegangen. Als Zustieg wäre das mit Kindern unmöglich gewesen, darum sollte man unbedingt nach einem Umgehungspfad Ausschau halten.
Nach der Linkskurve am Ende des Zauns ist der Weg dann urplötzlich wieder flach und sehr angenehm zu laufen. Er geht in einen geschotterten Fahrweg über und stößt schließlich ca. 600 Meter nach dem Steilstück auf die Straße vom Hinweg, genau in der Kehre, nach der der kleine Abkürzungspfad beginnt. Nun wurden wir für den anstrengenden Hinweg belohnt, denn zur Seilbahn wären es von hier nochmal 160 hm hinauf gewesen. Und darauf hätte jetzt keiner mehr Lust gehabt. Zur Lärchfilzhochalm geht es nur noch bergab (na gut, vielleicht nochmal 10 hm hinauf ;-)).
Von der leider schon geschlossenen Lärchfilzhochalm hatten wir zum Abschluss nochmal einen schönen Blick auf das Jakobskreuz vor der "Horngruppe". Zu Essen bekommen haben wir dann doch noch was, obwohl es schon nach 20:00 Uhr war, und zwar im Gasthof Kappeln, zu dem uns unser Navi geleitet hat (die "Eiserne Hand" auf dem Weg dorthin war uns ein bisschen zu hochpreisig). Hier war's preiswert und wirklich lecker, und die großen Portionen kamen unserem "Semmeln vergessen"-Hunger sehr entgegen :-)
Insgesamt ein Tag, der zwar widrig begann, aber dann doch sehr schön wurde!
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.