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Jubiläums-Klettersteig (Lehner Wasserfall)
Oktober 2013
Update 2015
Der Klettersteig wurde nach unserem Besuch um einen schwierigen D/E-Teil und eine spektakuläre Seilbrücke über den Wasserfall erweitert, die hier also nicht beschrieben sind. Man kann die Seilbrücke auch einzeln begehen, indem man auf dem normalen Verlauf (so wie unten gezeigt) aus- und weiter oben wieder einsteigt. Vermutlich geht es genau dort wieder los, wo ich damals bis zum Wasserfall herangestiegen bin und das Drahtseil mit den Blechbüchsen fotografiert habe (s.u.).
Aktualisierte Topos findet man z.B. auf bergsteigen.com, siehe grüne Tabelle unten. Ob unser Abstiegspfad noch existiert, oder man nur noch den nach der Brücke ausgeschilderten Weg nach Lehn nehmen kann, weiss ich leider nicht. Aber der neue Abstieg soll wohl auch nicht länger sein.
Ausgangspunkt
Kleiner Parkplatz in Lehn/Unterried bei Längenfeld, 2¾ Stunden Autofahrt vom Südwesten Münchens (mit Pickerl spart man nur 10 Minuten). Wegen der langen Anfahrt und der Kürze des Steigs empfiehlt sich die Kombination mit einem zweiten Steig, z.B. dem Crazy-Eddy, dem Stuibenfall, oder (wie bei uns) dem Steinwand-Klettersteig.
Google-Map
OpenStreetMap
Länge
Zustieg: 450 m / 120 hm
Klettersteig: 250 m / 140 hm
Rückweg: 750 m / 260 hm
Unsere Zeit
Knapp 4 Stunden (Hinweise bzgl. der Zeiten).
Die Etappen zur besseren Einschätzung (ohne Pausenzeiten zwischen den Etappen):
  • Parkplatz bis Einstieg mit bisschen Schauen am Heimatmuseum: 25 Minuten
  • Erster Abschnitt (mit 3x Nachsichern Florian): gut 1 Stunde
  • Zweiter Abschnitt bis Ausstieg: 1 Stunde
  • Abstecher zum Wasserfall: 10 Minuten
  • Rückweg: 45 Minuten
Alter unserer Kinder
8½ und 10½
Schwierigkeit
Der Jubiläumssteig am Lehner Wasserfall besteht aus zwei ganz unterschiedlichen Teilen, die Gott sei Dank in der richtigen Reihenfolge gebaut wurden :-) Erst ist es recht schwierig und anstrengend (und das gilt womöglich auch für die Eltern), hier kommen vor allem die Kinder auf ihre Kosten, die die Herausforderung und das Kraxeln an sich lieben. Danach wird es quasi zur Belohnung für die Mühen ziemlich einfach und entspannt, so dass man in Ruhe die wunderschönen Blicke auf den Wasserfall genießen kann.
Schwierigkeit
Griffhoehe C im Schall-Klettersteigatlas (Bewertungsskala).
Topografie als PDF zum Ausdrucken. Sie stammt aus unserem Klettersteig-Atlas Österreich, 4. Auflage, Mai 2011, Schall-Verlag, ISBN: 78-3-900533-63-2.
Die Einbindung hier erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Schall-Verlags für den privaten Gebrauch. Bitte verbreitet die Topo daher nicht im Internet weiter, sondern nutzt sie nur für euch selbst!
Ausrüstung
  • Klettersteigset
  • Helm
  • Handschuhe
  • Nachsicherungsset
  • Rastschlinge (wichtig!)
(→ Nachsicherungsset) Für Kinder mit weniger Reichweite als Ariane unbedingt zu empfehlen; aber auch für große Kinder oder Erwachsene kann Nachsichern am C-Überhang hilfreich sein.
Eignung für Kinder
Für Ariane war mit ihrer Reichweite alles perfekt zu meistern. Kinder in Florians Größe brauchen ab und zu Hilfe beim Umsetzen und sollten geübt im Umgang mit der Rastschlinge sein, damit sie sich in den steilen Abschnitten ausruhen (und ggfs. mit Hilfe der Rastschlinge alleine umsetzen können). Der schwierige erste Teil erfordert einiges an Kraft, hat aber genau die richtige Länge, dass er nicht zu anstrengend wird. Da es danach deutlich leichter wird, ist dieser Steig für Kinder insgesamt sehr gut geeignet. Ein vorzeitiger Ausstieg ist allerdings nicht möglich, wenn man also mal bis zum C-Überhang gekommen ist, muss man auch drüber, denn ein Umkehren und Abstieg wäre dann schon unangenehm.
Vorbereitung/Vergleich:
Kinder ohne jegliche Klettersteig- oder Kraxelerfahrung sind auf dem ersten Abschnitt von der Steilheit und den leichten Überhängen sicherlich überfordert. Weniger steile Vorübungen auf Steigen wie Besler, Rinnkendlsteig, Kofel, Oberlandsteig etc. sind unbedingt zu empfehlen.
Zum Antesten bietet sich auch der Steinwand-Klettersteig in der Nähe an, denn dort kann man erstmal den leichteren zweiten Teil begehen und danach den ähnlich steilen ersten Abschnitt probieren. Der erfordert zwar eine etwas andere Klettertechnik, aber dafür kann man dort auch besser wieder umkehren und die Kinder beim Absteigen nachsichern, falls man den zweiten Aufschwung nicht schafft (an dem ich Florian nachgesichert habe). Außerdem kann man absteigen, wenn man durch den ersten Teil durchgekommen ist, aber einem danach die Knie zittern. Hier muss man dann noch durch den zweiten Teil durch. Wer den ersten Abschnitt in Arzl schafft, kommt jedenfalls auch hier klar.
Vergleichbare Anforderungen stellen auch der Rongg-Wasserfall und der Leadership-Klettersteig.
Sonstiges:
Vermutlich ist dieser Steig wegen seiner Attraktivität im Sommer recht voll (obwohl der Parkplatz überraschend klein und nicht leicht zu finden war). Wer sichergehen will, dass er sich mit den Kindern ganz in Ruhe durch die schwierigen Stellen arbeiten kann, sollte besser bei etwas schlechterem Wetter oder außerhalb der Saison gehen. Bei uns war es Mitte Oktober ja schon recht kühl und wir sind erst um 15:00 Uhr losgegangen und in der einsetzenden Dämmerung oben angekommen. Das war eine perfekte Kombination, wir waren trotz des schönen Wetters ganz alleine. Wenn man das nicht schafft, gibt es aber auch genug Stellen, wo man selbst gut gesichert sitzen oder stehen und andere gefahrlos vorbeilassen kann. Man darf sich nur in den steilen Passagen nicht hetzen lassen.
Zustieg:
Der Zustieg hat etwa 120 hm und ist zwar ab und zu etwas steil, aber bis zur Brücke auf einem hervorragend befestigten Pfad sehr einfach zu überwinden. Nach der Brücke kann man schon mal ein paar Meter kraxeln, sollte dann aber seine Ausrüstung schon vor der Brücke anlegen, am besten dort, wo der Pfad zur Aussichtsplattform abzweigt. Hinter der Brücke ist nämlich kein guter Platz dafür. Die kurze Kraxelei kann aber auch umgangen werden, der eigentlich Steig startet erst 50 m später.
Klettersteig:
Der Steig beginnt mit einem längeren senkrechten Abschnitt mit kurzen leicht überhängenden Anteilen, die direkt mal ein bisschen Armkraft erfordern. Ariane ist hier problemlos hinaufgeflitzt, Florian mussten wir an zwei Abschnitten nachsichern. Geklettert ist er dann aber alles alleine. An steilen Stellen, wo das Umsetzen schwierig war, hat er sich einfach kurz in die Rastschlinge gesetzt (die man wegen der vielen Bügel immer im passenden Abstand einhaken kann) und konnte so die Karabiner umhängen, ohne sich krampfhaft festhalten zu müssen. Mit diesem Trick muss man als Erwachsener nicht beim Umsetzen helfen und kann so Steffis Erfahrung vermeiden, vor der ich hier warnen möchte:
Um Florian ggfs. schnell helfen zu können, stand sie die ganze Zeit immer wenige Meter unter ihm "auf Abruf" bereit. Da es hier so steil ist, musste sie sich beim Stehen aber die ganze Zeit festhalten, und da Florian sehr langsam war, hat sie das auf Dauer sehr angestrengt. Als Folge waren ihre Arme nachher so ermüdet, dass sie am letzten, schwierigsten Überhang des ersten Teils selbst Probleme mit der Kraft hatte. Man sollte also ein Kind besser nur von oben sichern und im Nachstieg soviel Abstand halten, dass man selbst zügig durch die steilen Passagen steigen kann. Oder sich, wenn man doch in der Nähe bleiben will, immer in die Rastschlinge setzen, statt zu stehen!
Nach dem steilen Aufschwung folgt eine kleine Ausruhstelle, wo man sitzen und verschnaufen kann. Dann geht es nur kurz steil weiter, bis man nach einer ersten, einfachen Querung auf Eisenplatten auf die am stärksten überhängende Passage trifft. Ariane konnte die alleine meistern, aber ich habe auch selbst gemerkt, wie anstrengend das ist, sich mit Armkraft über den kleinen Vorsprung nach oben zu hieven. Florian hab ich darum lieber wieder nachgesichert. Er kam dann genau wie Ariane deutlich leichter über den Vorsprung als Steffi und ich. Die Kinder haben einfach ein besseres Kraft-Masse-Verhältnis :-) Steffi hab ich auch nachgesichert, weil die wegen ihrer müden Arme etwas Bedenken hatte.
Wenn man den Felsvorsprung überwunden hat, kann man sich wieder ganz entspannt hinsetzen (dabei immer angesichert, das Seil ist nie unterbrochen) und ausruhen. Die Schwierigkeiten sind geschafft, nun beginnt die "Plaisir-Route", auf der man ständig den wirklich beeindruckenden Wasserfall im Blick hat. Es gibt nur 2-3 Stellen, an denen Florian ein bisschen auf Reibung klettern musste oder Hilfe beim Umsetzen brauchte, weil das Seil zu hoch oder ein Felstritt zu weit entfernt war.
Einmal muss man mit ein bisschen Armkraft und beiden Händen am Seil ein paar Bügel erklimmen, aber insgesamt ist der restliche Steig vergleichsweise einfach. Abwechselnd quert man auf Eisenplatten (selten auf Felsbändern) oder steigt auf Bügeln nach oben. Die Abstände sind so gelegt, dass man teilweise richtig zügig "drübergleitet" oder wie auf einer bequemen Dachbodenleiter nach oben kraxelt. Ab und zu mussten wir Florian sogar ermahnen, langsamer zu gehen. Das einzige, was einen hier bremst, ist das Umsetzen. Die D/E-Variante mit dem starken Überhang haben wir uns natürlich gespart, obwohl Ariane sie bestimmt versucht hätte, wenn ich es ihr erlaubt hätte.
Steffi hatte übrigens auf dem gesamten Steig keine Probleme mit der Ausgesetztheit. Selbst bei der langen Querung auf den Eisenplatten geht die schon recht steile Wand immer noch einige Meter weiter, bevor sie richtig abbricht, so dass man nie einen direkten Blick in die Tiefe hat. Die Sicherungen sind allesamt mustergültig und in perfektem Zustand, so dass sie sich um die Kinder keine Sorgen machen musste, und das hilft ja doch auch immer sehr!
Abstieg:
Nach dem Steig geht es ein paar Meter hoch und dann am Wegweiser zurück. Vorsicht: man darf sich hier oben nicht zu weit an den Rand begeben, die Felsen brechen senkrecht ab! Auch wenn man die 50 m weiter hoch geht, um zum Wasserfall zu gelangen, ist höchste Vorsicht geboten. Der Weg dorthin verläuft sehr nah an der Kante, und am Wasserfall selbst gibt es nur eine kleine Plattform ohne Sicherungen, vgl. Fotos.
Der Abstieg hat 260 hm und kommt einem dann doch irgendwie lang vor. Zwar gibt ein paar rutschige Stellen und ziemlich viele Stufen im Weg, die auf Dauer ein bisschen auf die müden Füße und Knie gehen, aber insgesamt ist der Abstieg gut zu gehen. Man muss nur aufpassen, dass man nicht irgendeinem der vielen kleinen Abzweige folgt, die meist Richtung Kante führen. Im oberen Bereich gibt es ein regelrechtes Wirrwarr von Abschneiderpfaden, der breiteste Weg ist immer der richtige.
Bitte beachtet die Gefahrenhinweise.
Attraktivität
Am Anfang ist dieser Steig insbesondere ein sehr spannendes Klettererlebnis für Leute mit Arianes Reichweite. Zwar keine Felskletterei, sondern reines "Eisenvergnügen", aber es macht trotzdem Spaß, weil es hier recht schwierig ist und man doch immer schauen muss, wo man als Nächstes greifen oder treten muss, um vor allem die überhängenden Passagen zu schaffen. Ariane fand diesen Teil viel spannender als die einfachere zweite Hälfte, da war ihr nach meinem Eindruck zu wenig Herausforderung.
Für Florian war es stellenweise etwas mühsam, aber es gefiel ihm trotzdem sehr, dass er die schwierigen Stellen meistern konnte! Richtig Spaß bekam er dann aber vor allem nach dem letzten Überhang. Über diese Eisenplatten und die kurzen Aufschwünge dazwischen ist er teilweise ganz locker und ziemlich rasch hinüber und hatte dabei richtig viel Freude. Ansonsten ist natürlich in diesem Teil der mächtige, tosende Wasserfall eine echte Augenweide, der die Kletterei zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. Der sichtbare Ausschnitt verändert sich des Öfteren, so dass man immer wieder gerne schaut, und auch ein Blick nach unten oder zurück lohnt sich jedes Mal.
Zur Abrundung ist hier außerdem noch der Zustieg schön! Der Blick von der Hängebrücke auf den Lehnbach und den Wasserfall ganz im Hintergrund ist schon sehr beeindruckend. Und davor führt der Pfad inmitten einer sehr urigen und wilden Fels- und Waldlandschaft durch das "Ötztaler Heimatmuseum", wo sich kleine Abstecher zu den Mühlenhäusern lohnen, um den reißenden Bach und die kleinen Anlagen zur Wasserumleitung auf die Mühlräder zu bestaunen. Dadurch merkt man die Höhenmeter des Zustiegs fast gar nicht :-)
Insgesamt ein sehr attraktives und abwechslungsreiches Klettererlebnis! In der Kombination mit dem Steinwand-Klettersteig war es ein rundum gelungener Tag!
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Der entscheidende kleine Wegweiser Richtung Klettersteig an der Straße ist nur aus einer Richtung zu sehen, darum sind wir erstmal vorbeigefahren (man kann allerdings auch den Wegweisern zum Heimatmuseum folgen). Beim Zurückfahren oder wenn man sowieso aus Richtung Längenfeld kommt, hat man den Wasserfall und einen großen Teil des Klettersteigs wunderschön im Blick.

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Über den Kreuzweg gelangt man schnell in das Ötztaler Heimatmuseum, wo sich ein kleiner Abstecher an den Lehnbach lohnt. Der ist hier zwar auch recht wild ist, lässt aber nicht vermuten, dass er weiter oben einen derart grandiosen Wasserfall verursacht hat.

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Neben den verschiedenen Mühlenhäusern gibt es diverse kleine Wasserumleitungsanlagen zu bestaunen. Rechts das Ende des Kreuzwegs an der kleinen Kapelle.

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Der Pfad ist gut zu gehen, aber teilweise auch ziemlich steil. Dafür ist der Hang wirklich wunderschön! Wer direkt nach der Brücke loskraxeln will, legt die Ausrüstung am besten beim Abzweig zur Aussichtsplattform an, denn die Brücke folgt unmittelbar.

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Die Brücke schwankt leicht, also besser nicht im Gleichschritt drübermarschieren ;-) Von der Mitte aus hat man den ersten Blick auf den Wasserfall.

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Der Beginn des Klettersteigs. Ich hab das Foto mit der besten Übersicht erst gemacht, als Ariane schon drin war, rechts ist sie also noch weiter unten als links. Keine Angst, das Seil ist oben nicht unterbrochen, es verschwindet nur hinter den Felsen.

Der erste Aufschwung ist direkt sehr steil und hat 2 leicht überhängende kurze Stellen an den gelben Pfeilen. Mit die schwierigste Passage ist direkt der Einstieg, wo sich Ariane rechts befindet. Wenn man am Seil entlang klettern würde, wäre das eine zusätzliche überhängende Stelle, daher nimmt man besser den Felsen links zu Hilfe, um auch einen guten Stand für's Umsetzen zu bekommen. Mit Hilfe des kleinen Eisentritts (pinker Pfeil), auf dem Ariane im nächsten Bild steht, gelangt man dann bis zu den Bügeln, und ab da ist es zwar senkrecht, aber wegen der Bügel deutlich einfacher.

Florian war für diese Variante aber zu klein. Um überhaupt ans Seil zu kommen, hätte er dicht daran bleiben und dann, nach hinten kippend, Tritte in der rechten Wand suchen müssen. Darum haben wir direkt entschieden, ihn nachzusichern, damit er ohne KS-Set weiter entfernt vom Drahtseil klettern kann. Er ist dann ungefähr entlang der blauen Linie links über den Fels zu dem Eisentritt und über ihn dann hoch zum Bügel geklettert.

Es ist schwierig, das anhand der Fotos begreifbar zu machen. Aber wer die Stelle vor Ort sieht, wird das Problem verstehen. Für Kinder in Florians Größe sollte man also unbedingt eine Nachsicherungsmöglichkeit dabei haben.

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Rechts sieht man die erste minimal überhängende Stelle unterhalb des kleinen Absatzes, auf dem Ariane steht. Aufgrund der guten Positionierung der Trittbügel aber auch für Florian ohne Hilfe zu meistern.

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Dank der breiten Bügel hat man beim Nachsichern einen perfekten Stand und kann sich entweder am Seilanker oder in einen der Bügel mit der Rastschlinge einklinken. Hier also Florians Weg über die linke Felsseite zum Eisentritt.

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Die senkrechte Passage war dann kein Problem mehr für ihn, so dass wir nicht mehr nachsichern mussten.

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Links bin ich direkt vor dem kleinen Überhang unter dem Absatz, auf dem Ariane oben stand, rechts befindet sich Steffi an der Stelle. Florian und Ariane klettern in den Bildern an derselben Position, oberhalb des kleinen Absatz. Hier benutzt Florian das erste Mal die Rastschlinge, um sich beim Umsetzen der Karabiner abzusichern, da es doch recht steil ist. Direkt neben dem Felsen mit dem blauen Punkt sitzt Florian im nächsten Foto unter dem Überhang.

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Die zweite, etwas stärker überhängende Passage (oberer gelber Pfeil). Ariane klettert gerade genau am Überhang, Florian sitzt im rechten Foto darunter. Da Ariane und ich diesen Abschnitt trotz der Tritthilfen als schwierig empfanden, haben wir Florian lieber wieder nachgesichert.

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Direkt nach dem Überhang geht es wieder senkrecht nach oben. Ariane war schon mal weitergestiegen und hatte sich dort in die Rastschlinge gesetzt. Im rechten Foto stand ich also ungefähr da unter dem grün markierten Anker, wo Florian im linken gerade klettert.

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An der senkrechten Wand hab ich Florian auch noch mal gesichert, denn da waren die Abstände der Bügel z.T. etwas groß und man hatte zudem das Gefühl, leicht nach hinten zu kippen (was aber wohl eher an den Rucksäcken lag). Wenn man hier nachsichert gibt es nur ein Problem: Oberhalb der senkrechten Stelle geht es quasi waagerecht weiter. D.h. ich hab das Set sozusagen am Boden befestigt und musste mich hinhocken, um das Seil durchzuziehen. Es ist hier sicherlich besser, wenn man sich mit einer langen Bandschlinge etwas weiter hinten sichert und dann im Stehen das Nachsicherungsset an seinem Gurt befestigt.

Nach der senkrechten Wand kann man sich im rechten Bild entspannt hinsetzen und verschnaufen, am bequemsten auf Höhe des Baums links von Ariane, und kann dabei die ganze Zeit angesichert bleiben. Die Pause ist definitiv notwendig, denn der erste Abschnitt war schon ganz schön herausfordernd und anstrengend! Aber hat auch sehr viel Spaß gemacht :-)

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Der kleine Aufschwung nach der Raststelle ist nicht schwierig, danach...

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...kann man schon mal kurz das Queren auf Eisentritten für später üben :-)

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Hier kann man sich nochmal ganz gemütlich gegen die Felswand lehnen und Kräfte sammeln, denn jetzt kommt mit dem letzten Überhang die schwierigste und anstrengendste C-Stelle des Steigs (wenn man mal die D/E-Variante weiter hinten ignoriert). Das Problem ist hier gar nicht das Überhängende, sondern dass man über die kleine Klippe drübergreifen und sich mit einiger Armkraft hochziehen muss. Die Füße können dabei nicht wirklich viel helfen, weil sie noch unter der Klippe stehen. Schwer zu beschreiben, und auch schwer zu überwinden :-) Ariane greift im rechten Foto gerade mit den Armen über die Klippe zum nächsten Bügel.

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Hier luge ich gerade über die Klippe nach oben. Aber keine Angst, die Perspektive täuscht: es geht nicht senkrecht, sondern eher so im 40-Grad-Winkel weiter. Die linke blaue Linie wäre so in etwa die Senkrechte. Wobei das vielleicht sogar einfacher gewesen wäre. Denn gerade dadurch, dass es nach dem Vorsprung wieder flacher wird, muss man sich so anstrengend "drüberbiegen". Oben erreicht man dann schnell einfacheres und sicheres Gelände. Ich hab mich an dem Anker angesichert, den Ariane im linken Bild mit ihrer rechten Hand gerade verdeckt und stand zum Nachsichern dann auch auf dem Absatz, wo sich Arianes linker Fuß befindet.

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Im Vergleich dieser beiden Fotos erkennt man, dass rechts 3 Bügel vollständig unter dem Überhang verschwunden sind, Florian jetzt also erst beginnt, unter den Überhang zu steigen.

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Jetzt helfen die Füße nicht mehr, jetzt muss man mit den Armen ein bisschen ziehen. Den Kindern fiel das deutlich leichter als uns (die wiegen ja auch nix :-)). Steffi hab ich hier sowieso nachgesichert, weil sie sich ein bisschen unwohl fühlte, und das war auch gut. Ihr fehlte hier nämlich plötzlich die Kraft in den Armen! Der Grund war, dass sie in den vielen senkrechten Passagen vorher ja öfters warten musste, wenn Florian sich ausruhte oder nachgesichert werden musste, und da hat sie sich nie in die Rastschlinge gesetzt, sondern ist immer stehengeblieben und hat sich mit den Armen festgehalten. Das hat sich hier gerächt, und so haben wir auch wieder was für's nächste Mal gelernt. Richtiges Ausruhen ist für die Eltern bei langsam kletternden Kindern enorm wichtig!

Oberhalb des Überhangs gibt es erfreulicherweise wieder eine schöne und sichere Ausruhmöglichkeit.

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Entweder macht man hier Rast und genießt die Aussicht ins Ötztal, oder man geht noch 10m weiter und lässt sich dort nieder, um...

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...beim Ausruhen den Blick auf den Wasserfall zu genießen! Hier wehte direkt ein kühler Wind, so dass wir erstmal eine zusätzliche Schicht Jacken angezogen haben.

Ab jetzt wird der Steig deutlich entspannter! Man läuft entweder auf bequemen Felsbändern wie rechts im Bild, oder auf in angenehmem Abstand (auch für Kinder in Florians Größe) angebrachten Eisenplatten bzw. Bügeln. Es gibt nur noch ganz wenige Stellen, die ein klein bisschen schwieriger sind.

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Starke Höhenangst sollte man hier nicht haben, allerdings schaut man auch nicht direkt senkrecht nach unten, da die Abbruchkante ein paar Meter weiter unten liegt und man immer ein bisschen schrägen Fels unter sich hat. Rechts befindet sich Florian an den Bügeln, die die lange Querung unterbrechen.

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An diesem steilen Aufschwung am Ende der langen Querung hat Florian wieder die Rastschlinge zum Umsetzen zur Hilfe genommen, konnte die Stelle aber alleine meistern. Man könnte übrigens meinen, dass der Wasserfall auf Dauer langweilig wird. Dem ist aber nicht so, denn er verschwindet immer wieder aus dem Blick; und wenn man dann über die nächste Felsnase geklettert ist, wirkt er durch die veränderten Felsen auf der rechten Seite jedes Mal irgendwie "neu" :-)

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Die einzige Stelle im 2. Abschnitt, wo Steffi Florian beim Umsetzen geholfen hat. Das Drahtseil war nämlich auf einmal im Vergleich zur vorgesehen Eisenplatte (im linken Bild knapp unterhalb des Rands) viel zu hoch. Er ist dann auch 2 m weiter oben am Drahtseil entlang auf Reibung geklettert, danach ging's wieder.

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Solche Passagen steigen sich so leicht wie Treppen. Alleine das Umsetzen bremst einen. Rechts sieht man übrigens den Aussichtspunkt, zu dem der Weg vor der Brücke abzweigte.

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Die zweite etwas schwierigere Stelle in diesem Abschnitt. Ein minimaler Überhang, den man am besten dadurch überwindet, dass man sich beim Hochsteigen so wie Florian mit beiden Händen kräftig am Seil weiterzieht, bis man auf den nach links versetzten Bügel steigen kann, auf dem Ariane sich befindet. Dort steht man wieder sehr entspannt und kann in Ruhe umsetzen.

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Vor dem D/E-Überhang hat man den Wasserfall endlich mal in seiner vollen Höhe im Blick.

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Ariane hätte mit Sicherheit den Überhang versucht, wenn ich sie gelassen hätte.

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Sieht ja auch gar nicht so schwer aus ;-)

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Die Umgehung des Überhangs ist steil, aber überhaupt nicht schwierig. Nach dem anstrengenden und schwierigen ersten Teil des Klettersteigs ist dieser zweite Abschnitt wirklich sehr angenehm und erholsam. Man kann die schönen Blicke auf den Wasserfall dadurch richtig genießen.

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Von rechts kommt die D/E-Variante hoch, und man muss tatsächlich das Seil wechseln, da das eigene vor den Bügeln endet. Auch diese Stelle sieht vielleicht schwierig aus, ist aber sehr einfach zu bewältigen, da die Tritthilfen perfekt angebracht sind.

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Florian hat gerade das Seil gewechselt und befindet sich an derselben Stelle wie Ariane im Bild rechts drüber.

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Der letzte steile, aber erneut einfache Aufschwung.

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Geschafft :-) Wurde auch Zeit, denn die sonnigen Berggipfel, die ich 10 Minuten vorher aufgenommen hatte, lagen jetzt schon vollständig im Schatten.

Man muss hier übrigens aufpassen: Ein Drahtseil gibt's nicht mehr, aber links bricht die Kante senkrecht ab. Also kein Platz zum lustigen Rumhüpfen oder Seitlich-Wegstolpern beim Versuch, aus dem Gurt zu steigen. Das Steigbuch fehlte leider...

Oben am Wegweiser geht es nach rechts zurück, und dorthin sollte man auch erst gehen. Die ganzen anderen Pfade, die schon unterhalb nach rechts abzweigen, sind teils sehr rutschige Abschneider. Die haben wir alle kennengelernt, weil Florian nämlich am Baum mit dem Schild seinen Helm auszog und auf den Boden legte. Und auch wenn das hier gar nicht steil aussieht, kullerte der fröhlich los und verschwand hinter dem kleinen Absatz im Gestrüpp! Da konnten die Kinder gleich auch noch was lernen: niemals dem Material hinterherspringen! Wenn's abstürzt, kauft man's lieber neu, als dass man gemeinsam mit im in die Tiefe fällt. Wir haben den Helm dann später fast 20 m weiter unten wiedergefunden und leider war das Innenleben gebrochen.

Wer will, kann noch einen kleinen Abstecher zum oberen Ende des Wasserfalls machen. Dauert nur 5 Minuten, aber man muss da sehr vorsichtig sein!

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Zunächst führt der Pfad sehr nah an der Kante entlang, dann muss man ihn an der Stelle nach geradeaus verlassen (der offizielle Weg biegt nach rechts ab) und einer kleinen Spur folgen.

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10 m weiter steht man direkt am Wasserfall, wo jemand das schöne Blecheimer-Kunstwerk installiert hat. Vermutlich kann man sich hinüberhangeln, wenn man etwas verrückt ist :-) Allen anderen reicht sicher der Blick auf den Wasserfall und hinunter ins Tal.

Aber Vorsicht: Es bricht sehr steil ab und gibt keinerlei Sicherungen. Ich hab die Kinder gar nicht mit bis hierher genommen, aber wenn, sollte man die Arme des Klettersteigsets um einen der Bäume schlingen, die hier stehen, und dahinter ineinander verhaken. Das hab ich selbst auch gemacht, um mich an den Rand für das rechte Foto zu trauen. Für mehr Bewegungsspielraum als mit dieser Art von Sicherung ist hier eh kein Platz.

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Im oberen Teil des Abstiegs. Alles was man rechts sieht, sind Abschneider-Pfade. Manchmal gar nicht leicht vom richtigen Weg zu unterscheiden, der aber meist doch der breiteste ist. Im rechten Bild haben wir dann allerdings auch die Abkürzung genutzt, denn der Weg führt ziemlich nach an die Felskante heran.

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Der Abstieg zieht sich dann mit seinen immerhin 260 hm doch ziemlich. Er ist meist gut zu gehen, hat aber doch einige rutschige oder steile Stellen. Die schwierigste ist die im nächsten Bild.

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Inzwischen war es bereits sehr dunkel, man sieht im Tal schon die Straßenbeleuchtung. Im Wald wurde es dann richtig finster, und unten angelangt konnte ich im nächsten Bild Ariane schon nur noch als dunkle Gestalt wahrnehmen, aber dieser Dämmerungsmodus meines Fotoapparats ist schon beeindruckend :-)

Grundsätzlich kann man sich als Faustregel also merken: wenn am Ende des Klettersteigs die Berggipfel gerade im Schatten verschwunden sind, muss man sich schleunigst an den Abstieg machen, um noch bei Licht ins Tal zu gelangen. Wir waren vielleicht 15 Minuten zu spät dran.

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Richtig schön war's! Gemeinsam mit dem Steinwand-Klettersteig bei Burgstall ein wirklich ganz toller Klettertag und würdiger Saisonabschluss 2013!

Essen waren wir dann beim Dorfwirt in Unterlängenfeld, nur ca. 2 km weiter. Vom Klettersteig kommend im Kreisverkehr rechts abbiegen, dann kommt auf der linken Seite sofort das Hotel Edelweiß, und das nächste Haus dahinter ist der Dorfwirt (ist in der Google-Map eingezeichnet). Normalpreisig, sehr lecker, und mit enorm großen Portionen. Sehr zu empfehlen!

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Frank Steiner (Email)

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