Wanderkarte des Bayerischen Vermessungsamts. Per Klick auf eine Linie öffnet man die Beschreibung inkl. Längenangabe und kann sich auch ein Höhenprofil anzeigen lassen. | |
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Der Streckenverlauf und die Positionsmarken sind freihändig eingezeichnet. Mit Hilfe von Karten und der Fotos versuche ich aber, den Weg so genau wie möglich nachzuvollziehen, so dass die Längenangaben im Großen und Ganzen stimmen sollten. |
Bei der Anfahrt aus Richtung Ettal hat man einen schönen Blick auf das Kuchelbergmassiv und könnte mit einem Fernglas den Beginn des Höllgräbenrückwegs unterhalb des Brunnenköpfls erkennen. Hier gibt es eine Vergrößerung aus einer anderen Perspektive, in der die 4 erkennbaren Rinnen und der Wegverlauf dort eingezeichnet sind, der Rest ist leider zwischen den Bäumen verborgen. Das Foto ist am Rückweg an den entsprechenden Stellen nochmal verlinkt.
Vom Parkplatz am Schloss Linderhof habe ich 2017 einige Fotos gemacht, und da kann man tatsächlich viele Stellen des spannenden Aufstiegs zum Grat erkennen. Einige Punkte sind in der Vergrößerung markiert, die ebenfalls im Aufstieg an diesen Stellen nochmal angeschaut werden kann.
Hier kann man leider nicht mehr parken, sondern muss vom Parkplatz am Schloß Linderhof zusteigen (da käme man im linken Bild aus dem Bildhintergrund zur Brücke) oder vom östlich gelegenen Parkplatz, von dem aus man nicht entlang der Straße, sondern über Fahrwege direkt zur Wiese im rechten Bild gehen oder radeln sollte (man käme wie der orange Pfeil an).
Man folgt der langweiligen Forststraße 400 Meter, bis es ab der Wiese etwas schöner wird.
Hier biegt man rechts ab, und kommt ganz am Ende von links wieder zurück. Wer sowieso mit dem Rad vom Parkplatz zugestiegen sein sollte, kann das also auch hier abstellen.
Der alte Pfad (zuletzt in der Karte von 1957 verzeichnet) beginnt eigentlich an der kleinen Lücke zwischen den Bäumen und führt in einer eindeutigen Rampe hinauf, aber wegen vieler "eingewachsener" Steine ist es dort sehr unangenehm. Lieber geht man noch etwas weiter...
...und steigt entlang der kleinen Bachrinne hinauf (auch diese Variante ist in der Karte zu finden, aber in Natura nicht als Pfadspur zu erkennen), bis man oben auf den Pfad trifft. Dieser Bachlauf begleitet einen, bis man oben auf die Straße trifft. Der Pfad verschwindet hingegen erst mal wieder und man muss sich ein bisschen durchkämpfen. Dieser etwas wilde Beginn ist ein guter Vorgeschmack auf den Rest des Tages.
Man kann un tatsächlich direkt dem Bach folgen (was stellenweise sehr schön ist), dann aber besser auf der rechten Seite, dort ist es weniger matschig. Leichter und schneller geht es, wenn man den letzten Wegrest in Form der kleinen Rampe hinaufsteigt und dann diese Richtung einfach beibehält.
Man kommt auf dieser etwas sumpfigen Wiese heraus, zu der einen der Bach auch hinführt und behält weiterhin die Richtung bei.
Die sowieso schon sehr schöne Waldlandschaft wird noch etwas uriger, wenn links die Felsen auftauchen. Landschaftlich wirklich ein toller Beginn! Durch den Einschnitt geht es weiter hinauf, und bevor man auf der nächsten Wiese bis zum Knöchel versinken würde, steigt man durch eine Gasse links hinauf...
...zur Forststraße. Keine Angst, man muss ihr nur 400 Meter folgen. Dabei hat man zwischendurch einen schönen Blick auf's Brunnenköpfl, das man nachher per Abstecher besuchen kann, wenn man möchte.
Wenn man den ersten Abzweig von der Forststraße nimmt, landet man auf dieser schönen Wiese, aber auch die ist sehr sumpfig. Besser geht man weiter bis zum Ende und biegt dort auf den Waldweg ein. Hinten am Waldrand beginnt auch ein versteckter "Pfad", der dank zahlreicher blauer Punkte verfolgbar ist. Leider endet er aber etwas zu früh und man müsste sich erneut durch ein Sumpfgebiet kämpfen, um wieder auf den richtigen Weg zu gelangen.
Auch von hier kann man übrigens einige Teile des Aufstiegs eindeutig erkennen. Die Zahlen in der Vergrößerung des rechten Fotos sind dieselben wie im Aufstiegsfoto.
Der Forstweg endet in einer Wiese, und da muss man ein paar Meter weglos hindurch, bis man hinten im Hang eine kleine Trampelspur entdeckt. Sie führt hinauf...
...auf den Weg, den ich damals bei der Kuchelberg-Tour als möglichen Notabstieg auf eine Forststraße erkundet hatte. Nun geht es den von damals bekannten Jägersteig in umgekehrter Richtung hinauf. Gut, wenn man den schon kennt, denn sonst ist er im Aufstieg an einigen Stellen deutlich schwieriger zu finden als im Abstieg.
Hier querte der Jägersteig im Abstieg eigentlich den Bach, aber auf der anderen Seite war er so verfallen, dass der Abstieg auf dieser Seite neu markiert wurde. Diese Stelle verfehlt man leicht, aber wenn man sie findet, ist man ab nun auf dem ursprünglichen Pfad unterwegs.
Die schicke Regenhose hat Florian (genau wie ich) übrigens nicht zum Spaß an: Nach dem heißen Vortag und der kühlen Nacht war das Gras klitschnass vom Tau und trocknete erst so gegen Mittag richtig ab. Ohne die Hosen hätte uns nach kurzer Zeit das Wasser in den Schuhen gestanden, den deren GoreTex nützt auch nichts, wenn sich das Wasser von oben über Jeans und Socken in die Schuhe hineinsaugt :-)
Auch wenn's mal kurzzeitig etwas verwachsen oder an manchen Stellen nicht ganz eindeutig ist: das ist der mit Abstand angenehmste, am leichtesten zu begehende und zu findende Pfad des gesamten Tages. Und landschaftlich ist es wirklich schön, weil der Wald sehr wild und verfallen ist. Also bitte genießen :-)
Wenn man die Überreste eines sehr rudimendären Jägersitz erreicht, biegt der Pfad rechts ab zur Querung durch den Kuchelberg-Nordhang. Wir müssen stattdessen zu der kleinen Spur neben dem Wasserfall, und dorthin zu gelangen, ist gar nicht so einfach. Der Hang ist zwar stufig, aber recht unregelmäßig, so dass man etwas vorsichtig sein muss.
Wenn man hier so hoch schaut, kann man sich gar nicht vorstellen, dass man da irgendwo hinauf kommen soll. Aber ganz oben kann man tatsächlich eine der Grasrinne sehen, die man später quert.
Ab jetzt beginnt die im unteren Teil sehr schwierige Suche nach dem alten Aufstiegspfad (zuletzt 1957 in der Karte, allerdings mit anderem Verlauf im oberen Abschnitt und ohne Verbindung zum Jägersitz im unteren). Wenn man ihn erstmal kennt, sieht man die Spur auch überall. Aber sie zum ersten Mal zu finden, erfordert viel Geduld und Glück.
Es gibt einen Markierungspunkt auf dem gesamten Pfad, und der befindet sich auf der Rückseite des Stamms :-) Aber es tauchen schon ganz selten erste Sägespuren an den Latschen auf.
Die Sägestelle im rechten Bild war damals die allererste, die ich nach langem "Herumkreuzen" durch den Hang entdeckt hatte. Ab hier lässt sich der Aufstieg tatsächlich leichter finden, weil es viele erkennbare Pfadabschnitte gibt und immer wieder deutliche Sägespuren anzeigen, dass man noch richtig ist. Jetzt beginnt der spannendste Teil des Aufstiegs!
Der Hang ist wirklich wunderschön, und obwohl der gesamte Aufstieg schwierig, sehr steil und anstrengend ist, macht er unglaublich viel Spaß! Es ist faszinierend, wie sich der Pfad durch das aus der Ferne unbezwingbar scheinende Gelände hinaufschlängelt. Wir sind hier an Position 1 im Foto.
Ab jetzt wird's immer wieder mal ein bisschen gefährlich. Die Hänge sind zwar landschaftlich sehr faszinierend, aber leider auch sehr steil und enden oft schon nach wenigen Metern in noch steileren Geröllrinnen. Hier sollte man nur im Sommer hinaufsteigen, denn wenn im Frühjahr das gelbe Gras noch liegend am Hang "klebt", entstehen gefährlich rutschige Rampen und man muss oft an den Latschen entlang hinaufkraxeln, um sich dort festhalten zu können. Hab ich einmal gemacht, muss nicht wieder sein :-/
Es wird zunehmend kraxelig, und diese Stellen machen sehr viel Spaß! Sie sind zwar nie ganz einfach, aber es gibt doch immer genügend Tritte...
...so dass es an den ausgesetzten Stellen nicht rutschig ist. Für Steffi wäre das hier alles ungeeignet, aber wer keine Höhenangst und zudem Spaß am Kraxeln mit Händen und Füßen hat, der kann dieses spannende und wirklich wunderschöne Gelände in vollen Zügen genießen!
Dort, wo Florian sich links oben gerade befinden, ist eine der seltenen Stellen, wo man zu zweit bequem und sicher sitzen kann. Solche Gelegenheiten sollte man nutzen. Neben Schloss Linderhof am rechten Bildrand kann man übrigens vom letzten Geröllhang (nächste Bilder) auch das Auto am Parkplatz entdecken.
Hier erreichen wir Position 2 im Foto. Es ist sehr steil, aber wenn man eine geschickte Linie wählt, findet man man gute Tritte.
Im oberen Teil des Hangs muss man wieder gut aufpassen, da man bei einem Sturz sehr leicht in die Rinne landen kann, und dort geht's dann mit einigen gefährlichen Steilstufen weiter hinab. Wenn man sorgfältig schaut, entdeckt man tatsächlich eine unscheinbare Serpentinenspur, auf der es sich ziemlich angenehm geht. Florian hat aber "seine" Methode vorgezogen, auf allen Vieren in direkter Linie hinaufzukraxeln. Wenn das Gras so hoch steht wie hier im August geht das sehr gut.
Nach diesem Hang ändert sich das Gelände: es gibt keine gefährlichen Geröllrinnen mehr, die Absturzgefahr nimmt insofern deutlich ab, dafür werden die Hänge aber immer steiler. Man steigt im verlässlichen Wechsel aus "bequeme Querung" und "sausteiler Anstieg" hinauf. Die Anstiege sind aber nicht so schlimm, weil die Hänge immer sehr stufig sind und man, wenn man's mag, auch sehr gut mit Händen und Füßen kraxeln kann. Rechts Steilhang Kategorie 1.
Bisschen gemein ist in diesem letzten Teil des Aufstiegs die Perspektive. Man sieht links ja den Grat im Hintergrund und denkt sich "Och, da sind wir ja gleich oben!". Nee, ist man nicht. Es dauert noch eine ganze Weile und ist dank der immer steiler werdenden Hänge nochmal richtig anstrengend. Hier ist noch ein bisschen Geduld gefragt. Und falls man einen warmen und sonnigen Tag erwischt hat, wird man sich hier sehr darüber ärgern.
In allen alten Karten war der Verlauf übrigens anders: da ging es nach dem letzten Geröllhang weiter in kleinen Serpentinen senkrecht hinauf. Das hat mir einige Probleme bereitet, als ich den Weg von oben suchte und an der ganz falschen Stelle anfing.
Diese einzige noch ausgesetzte Felsstelle (Position 3 im Foto) kann man auch oberhalb umgehen, aber sie ist auch so stufig, dass man sie problemlos bewältigen kann. Die schöne Aufnahme rechts konnte ich ein Jahr vor der Tour mir Florian machen, als ich den oberen Teil des Pfad im Abstieg suchte.
Die Sägespuren sind zum Teil richtig alt, aber der Pfad ist insgesamt auch noch so frei, dass er vielleicht immer noch von Förstern genutzt wird. Rechts Steilhang Kategorie 2! Oben an der Felsstufe wird's steiler, aber die kann man gut durchsteigen. Mit richtigem Klettern hat das noch nichts tun. Diese Stelle ist Position 4 im Foto.
Beim Blick nach unten wird klar, dass auch in diesem Abschnitt nicht ganz ungefährlich ist. Wenn man blöd umknickt und sich überschlägt, könnte man schon ein ganzes Stück nach unten kullern. Wirklich gefährlich ist das in jedem Fall, wenn hier noch Schnee liegt, oder der gerade erst geschmolzen ist und das Gras noch flach liegt und (selbst ohne Nässe) eine Rutschbahn bildet. Da findet man wirklich keinen Halt mehr, ich hab das mal an einer ungefährlichen Stelle ausprobiert.
Kategorie 3! Der Hang ist so steil, dass man am linken Rand hinaufkraxeln muss, wo es etwas stufiger ist. Dann findet sich tatsächlich eine kleine Pfadstufe nach rechts rüber. Im letzten Grashang im rechten Bild (Position 5 im Foto) ist der Pfad zwar nur ganz schwach, aber durchgängig bis zum Grat vorhanden.
Wer noch mit Einsamkeitsgarantie eine Rast machen will, kann sich hier irgendwo hinsetzen, ab dem Grat ist der Kontakt mit anderen Wandern möglich (uaah, Hilfe :-)) Am schönsten ist es hier tatsächlich in der Abendsonne, aber leider muss man dann entweder den Normalweg oder den Jägersteig vom unteren Teil unseres Aufstiegs im Dunkeln absolvieren. Wenn man ihn schon kennt, ist das aber problemlos machbar.
Nach Erreichen des Grats findet man an der gegenüberliegenden "Kante" den Normalweg und erkennt unten auch schon die Diensthütte. Wer mit schönem Rundumblick rasten will, folgt hinter dem Wegweiser der kleinen Latschengasse und kraxelt auf den kleinen Gipfel im rechten Bild. Am höchsten Punkt ist es Richtung Aufstieg etwas gefährlich mit den Abbrüchen, aber an meinem Standpunkt im Foto befindet sich unterhalb ein schützender Latschengürtel.
Wie man nun weiter absteigt, hängt von der allgemeinen Fitness und der noch vorhandenen Restzeit ab, wobei der Gratweg gar nicht so viel länger dauert, da man überwiegend recht zügig gehen bzw. im Grasgelände absteigen kann. Der Normalwegabstieg zur Hütte und weiter zum Jägersitz braucht ca. 40 Minuten, der Gratweg bis zum Jägersitz ohne Fotografieren und Suchen aber auch nicht mehr als 45 Minuten. Wenn man den Verlauf nicht kennt, kann's natürlich deutlich länger dauern, während man sich beim Normalweg nicht vertun kann. Auf jeden Fall ist der Gratweg anstrengender für die Beine, wer also unsere ganze Tour + Gratweg gehen will, sollte fit genug sein.
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.