Wanderungen mit Kindern im Ammergebirge: Kuchelberg
Kuchelberg-Nordseite
Mai bis November 2017
Wichtiger Hinweis zum Parken
Wichtiger Hinweis zum Parken
An der Brücke oder sonst irgendwo neben der Straße darf nicht mehr geparkt werden! Hier ist beschrieben woran das liegt und wo man stattdessen parken und hierher gelangen kann.
Wichtiger Hinweis für Besucher der Wasserfälle
Wichtiger Hinweis für Besucher der Wasserfälle
Wer im Sommer mit Kindern zum Spielen oder zum Abkühlen die westlichen Wasserfälle (kleine Wasserfallrunde) besuchen will, darf sich auf keinen Fall vom Wasserstand an der Brücke über die Linder abschrecken lassen! Selbst, wenn es dort völlig trocken ist, muss man nicht gleich enttäuscht umkehren!
Das Wasser der Lotterslahne wird offenbar aus irgendeiner sehr großen Höhle gespeist, die bei Regen volläuft und das Wasser durch einen kleinen Ablauf über Wochen abgibt. Selbst wenn alle anderen Bäche auf der Kuchelbergnordseite schon knochentrocken sind, fließt es an den Wasserfällen noch kräftig.
Als ich mit Steffi Anfang August 2018 nach einer zweiwöchigen Hitzeperiode mit täglich über 30 Grad und Trockenheit hierher kam, war das Bachbett der Linder an der Brücke vollständig ausgetrocknet. Entscheidend ist aber der Zufluss der Lotterslahne in die Linder nur 100 Meter von der Brücke entfernt. Dorthin sollte man erstmal gehen und schauen (lila Weg bis zum Ende der Linie im 2. Bild in allen PDFs). Wenn dort noch Wasser über die kleinen Staustufen hinunterplätschert (das dann im Kies verschwindet und darum an der Brücke auch nicht zu sehen ist), dann lohnt sich der Aufstieg!
Zur Verdeutlichung 4 Fotos von Anfang August: Situation an der Linder-Brücke, Lotterslahne-Zufluss in die Linder nur 100 Meter von der Brücke entfernt, Lotterslahne 500 m bachaufwärts und oben die Wasserfälle.
Ausgangspunkt
Parkplatz 1 km östlich der Linderbrücke. Bitte die Hinweise zum Parken beachten.
Wanderkarte des Bayerischen Vermessungsamts. Per Klick auf eine Linie öffnet man die Beschreibung inkl. Längenangabe und kann sich auch ein Höhenprofil anzeigen lassen. Gezeigt werden zunächst alle vorhandenen Pfade; die einzelnen Tourenvarianten können links im Menü als Overlay (weiß) hinzugefügt werden.
Google-Map Zum Ausblenden der einzelnen Karten muss man erst links oben das Menü durch Klick auf das eckige Symbol mit dem Pfeil öffnen.
KML-Files:
Der Streckenverlauf und die Positionsmarken sind freihändig eingezeichnet. Mit Hilfe von Karten und der Fotos versuche ich aber, den Weg so genau wie möglich nachzuvollziehen, so dass die Längenangaben im Großen und Ganzen stimmen sollten.
Länge/Zeit
Mit kleinen Kindern kommt sowieso nur die Wasserfallrunde in Frage, aber auch mit größeren müsste man sich schon sehr hetzen, um den Aufstieg über die Wasserfälle, die obere Querung und dann noch die große Runde durch den Einschnitt zu schaffen (und bräuchte auch wirklich sehr gut auf kippeliges Gelände trainierte Füße), und für so ein Eiltempo ist es hier viel zu schön. Lieber kommt man zweimal her, spielt in Ruhe an den Wasserfällen oder liegt mal eine Stunde faul im Gras und genießt die Aussicht.
Darum wird hier und im Folgenden immer zwischen 3 Varianten unterschieden: der kleinen Wasserfallrunde, dem Aufstieg über die Wasserfälle mit anschließender oberer Querung und der langen Runde durch den großen Einschnitt. Wer als Erwachsener die ganz lange Runde (Wasserfallaufstieg, obere Querung, großer Einschnitt) gehen will, braucht infolgedessen auch 2 PDFs für eine lückenlose Wegbeschreibung.
Direkter Aufstieg: 1.5 km mit 240 hm
gut 1 Stunde mit Florian in gemütlichem Tempo inkl. Jägersitz/Aussichtspunkt (der Abstecher dorthin und zurück kostet 5 Minuten reine Gehzeit, mit Kindern also eher 15 Minuten einkalkulieren).
Wären wir mit Ariane und Florian im Alter von 6 und 8 hier gewesen, hätte der Aufstieg inkl.Jägersitz, Bachspielen und kleinen Pausen vermutlich um die 2 Stunden gedauert, der Abstieg eher ¾ Stunde.
Wald-Aufstieg: 2.8 km mit 240 hm
Die Zeit ist schwer zu schätzen, da ich manchmal suchen musste und viel Zeit zum Fotografieren verplempert habe. Alleine ca. 45 Minuten, mit Florian wahrscheinlich gut 1 Stunde, mit 6 und 8 vermutlich auch eher 2 Stunden, da es auch hier einen Jägersitz am Wegrand gibt und die Kinder im flachen Abschnitt bei der Kehre sicherlich Verstecken oder Bäumchen-wechsel-Dich hätten spielen wollen.
Grundsätzlich wird im Aufstieg die längere Strecke durch die geringe Steigung ausgeglichen, im Abstieg fällt der Vorteil aus. Darum hätten wir am Rückweg mit 6 und 8 wohl um die 1¼ Stunden gebraucht.
Aufstieg zur oberen Querung: 300 m mit 80 hm
Gut 15 Minuten mit Florian bis zur Fichte mit der Salzlecke. Es ist aber wirklich sehr steil, darum würde ich mit jüngeren Kindern (und falls man den verwachsenen Pfad noch nicht kennt) für Hin- und Rückweg etwa 1 Stunde einplanen.
Gut 5 km mit 430 hm. Wir haben 7½ Stunden gebraucht, davon ca. 3½ Stunden Gehzeit (gemütlich).
Wegen der Kürze der Tour war endlich mal genug Zeit, um in Ruhe zu spielen und auf Entdeckungstour zu gehen, und so gingen die restlichen 4 Stunden neben nicht ganz so langen Pausen (zu kalt...) für die Erkundung alter Pfadspuren am Jägersitz, die Entdeckung des Zugangs zum Dusch-Wasserfall, die Suche des alten Pfads zur Salzlecke und natürlich fur wissenschaftliche Untersuchungen zum Sturzverhalten von Lego-Männchen in Wasserfällen drauf ;-)
Die Etappen zur besseren Einschätzung (ohne Pausenzeiten zwischen den Etappen):
  • Aufstieg bis Wasserfälle: gut 1 Stunde inkl. Jägersitz/Aussichtspunkt
  • Aufstieg zur Salzlecke: gut ¼ Stunde
  • 1. Rinne und Kraxelei bis Beginn der waagerechten Querung: knapp ¼ Stunde
  • Querung bis auf den Aussichtspunkt: ¾ Stunde
  • Abstieg bis Parkplatz: 1¼ Stunden
Die untere Querung, die ich nur ohne Florian gelaufen bin, dauert ca. 25 Minuten bis zum Normalweg, wenn man die gefährliche Stelle quert, dann noch ca. 15 Minuten Aufstieg zum Aussichtspunkt. Bei Umgehung der schwierigen Stelle durch Aufstieg zum oberen Pfad dauert es ca. insgesamt ebenfalls ca. 40 Minuten bis zum Aussichtspunkt (kürzer, aber anstrengender).
8¼ km mit 550 hm, 10¼ Stunden. Das sind die Werte bei Parken an der Lotterslahne. Mit Zu- und Abstieg über die Häusellahne sind es 9 km und 10 Minuten mehr (höheres Gehtempo wegen leichterer Wege).
Die Gehzeit betrug etwa 4½ Stunden. Neben den Wegsanierungsarbeiten im Geröllhang haben wir ca. 1 Stunde für's Suchen diverser Wegvarianten zwischen Häusellahne und Lotterslahne benötigt und alleine 3 Stunden im großen Einschnitt gefaulenzt und am Wasserfall gespielt. Und auch sonst waren wir bei dem warmen Wetter eher faul und haben uns an vielen der schönen Stellen hingelegt und entspannt. Mit "normalen" Pausen hätte die Tour vermutlich 6 Stunden gedauert. Aber es ist hier so schön, dass man sich ruhig viel Zeit nehmen sollte.
Die Etappen zur besseren Einschätzung (ohne Pausenzeiten):
  • Zustieg an der Lotterslahne, bis der Pfad von der Häusellahne hinzukommt: 20 Minuten
  • Aufstieg bis Abzweig zum Aussichtspunkt: 50 Minuten
  • Abstecher Aussichtspunkt hin und zurück: 10 Minuten
  • Querung in den großen Einschnitt (Liegewiese): ½ Stunde
  • weiter zum Wasserfall: 5 Minuten
  • Umgehung der Rinne bei Schnee: 20 Minuten
  • Querung aller schwierigen Stellen bis zum Jägersitz: gut ½ Stunde
  • Abstieg bis zur Rückwegs-Verzweigung: ½ Stunde
  • Abstieg über Fahrweg zur Häusellahne und zur Straße: 50 Minuten
  • Über die Straße zur Lotterslahne: 10 Minuten
  • Pfadrückweg zur Häusellahne: 20 Minuten
  • Abstieg über Häusellahne zur Straße: 20 Minuten (Zustieg: 25)
  • Pfad von Häusellahne zur Lotterslahne: knapp 40 Minuten
  • Abstieg an der Lotterslahne zur Straße: ¼ Stunde
Alter unserer Kinder
Florian war 12¼.
Schwierigkeit
Wie schwierig und anstrengend es sein soll, kann man sich selbst aussuchen: Während die "kleine Wasserfallrunde" auch schon für kleine, aber kraxelfreudige Kinder geeignet ist (und zugleich die einzige Möglichkeit für Leute mit Höhenangst darstellt), hält die lange Variante durch den große Einschnitt schon ein paar schwierige Stellen bereit und ist auch wegen ihrer Länge nur etwas für fitte und erfahrene, trittsichere Kinder. Die Runde über die Wasserfälle mit der oberen Querung ist zwar deutlich kürzer, hat aber einen sehr steilen Aufstieg, und die Schlüsselstellen sind noch einen Tick schwieriger und gefährlicher. Dafür hat man viel Zeit für Pausen und kann lange an den Wasserfällen spielen.
Für jede der drei Varianten gibt es unten bei "Sonstiges" eine eigene Wegbeschreibung zum Ausdrucken.
Vorbereitung
Für die kleine Wasserfallrunde sind keine Erfahrungen nötig, sondern hier kann man mal gucken, ob so ein wildes Gelände was für die Kinder ist oder nicht. Je nach Kondition und Wildnis-Begeisterung ab 4-5 Jahren.
An den schwierigen und z.T. ausgesetzten Stellen im großen Einschnitt und in der oberen Querung nach dem westlichen Wasserfallaufstieg dürfen Kinder nicht unsicher werden, sondern müssen wissen, wo sie hintreten und sich festhalten können. Etwas Erfahrung mit felsigen Stellen und Gekraxel mit Händen und Füßen ist unbedingt notwendig. Leonhardstein, Roter Stein, Oberlandsteig (mit oder ohne Seilstellen), aber auch die Bachkraxelei am Jochberg (inkl. ausgesetzter Stellen auf sehr gutem Pfad am Rückweg) sind da gute Vorübungen. Mit schwindelfreien Kindern kann man auch am Brecherspitz-Ostgrat mit der ausgesetzten Feststelle üben, an der Eltern gut unterstützen können, und die viel bessere Tritte hat als die felsigen Stellen hier.
Wer sich wegen der Höhenangst unsicher ist, kann das z.B. auf dem Stangensteig gut testen, wo man von unten kommend mal in ihn "hineinschnuppern" und ggfs. gleich wieder umdrehen und stattdessen auf dem Normalweg in die Schlucht gehen kann. Perfekt sind natürlich auch kleine Stellen mit Ansicherung wie auf dem Burgberger Hörnle oder dem Besler.
Um ganz allgemein schwieriges Gelände bzw. Pfade zu trainieren bieten sich Touren wie der Lahnerkopf (inkl. Felskraxelei), der Brunnbergkamm, der schwierige Rückweg vom Königsstand oder die Archtallaine an. Die dort teilweise vorhandenen ausgesetzten Abschnitte sind alle leichter oder ungefährlicher als hier.
Mit nur 240 Höhenmetern auch für kleinere Kinder schon machbar. Es gibt zwei Möglichkeiten, die man je nach Gusto als Auf- oder Abstieg wählen kann. Man startet gleich zu Beginn auf einem kleinen, sehr verwachsenen Pfad, dann geht es noch ein kleines Stück auf einem einfachen Schotterweg neben dem Bach entlang, bis die Aufstiegsmöglichkeiten verzweigen.
Der direkte Zustieg ist ab der Verzweigung 1.1 km lang und führt entsprechend steiler hinauf. Nach 100 weiteren Metern auf dem Schotterweg (mit ersten Möglichkeiten, am Bach zu spielen) beginnt der Pfad. Er ist anfangs kippelig, wird dann aber gleich besser. Eine kurze, leicht ausgesetzte Stelle zu Beginn, an der man schon 5-6 Meter in den Bach hinabstürzen könnte, ist das Schwierigste (sie lässt sich aber auf der anderen Bachseite umgehen, wo sich zudem ein Jägersitz findet, zu dem man hinaufkraxeln muss und hinter dem es eine tolle Wasserfall-Aussicht gibt!).
Nach kurzem Latschenaufstieg durchquert man eine schon etwas steilere Rinne, die aber dank weichen Gerölls ungefährlich zu gehen ist. Die Durchquerung des gemauerten Bachbett ist ein erstes, kraxeliges Abenteuer. Danach wird der Pfad sehr kippelig und verwachsen und führt besonders im letzten Teil steiler hinauf, so dass man mit kleineren Kindern ein langsames Tempo einschlagen sollte. Dank des schönen Geländes und des spannenden, kleinen Pfads macht der Aufstieg aber Spaß, und so ist es auch nicht schlimm, wenn man zwei Stunden brauchen sollte.
Wer hinauf lieber länger (1.2 Kilometer mehr), aber dafür entspannter läuft, nimmt den westlichen Zustieg. Der ist nur zu Beginn beim und nach Verlassen des Bachbetts etwas steiler und bei morgendlicher Tau-Nässe wegen rutschiger Wurzeln etwas schwierig. Danach geht es gut 1 km hin und genauso weit wieder zurück so gemütlich durch den Wald hinauf, dass man sich zwischendurch fragt, wann man eigentlich die Höhenmeter überwindet. Der Pfad ist zwar stark zugewachsen, aber auf den ersten ¾ angenehm zu gehen und immer eindeutig zu finden. Nur an der einzigen Kurve kann man sich wunderbar verirren.
Auf der Rückquerung wird der Weg dann ganz allmählich schlechter. In den kleinen Rinne verstecken sich Stolpersteinen oder Bruchholz unter dem hohen Gras, im Wald ist es mal angenehm (vor allem in den teilweise sehr steilen Abschnitten), mal steinig/wurzelig/kippelig. Aber gerade wenn man sich denkt "So, jetzt macht's allmählich keinen großen Spaß mehr", ist man oben angelangt.
Zum Spielen und Herumkraxeln an den Wasserfällen gibt es ganz ungefährliche Bereiche, aber auch kleine und große, teils extrem gefährliche Stufen. Man sollte sich das Gelände erstmal in Ruhe anschauen und die Kinder dann gut im Auge behalten bzw. strategisch richtig sitzen, damit sie die sicheren Bereiche nicht verlassen und versehentlich irgendwo runterkippen.
Die jeweils andere Variante als Abstieg zu nehmen, bietet sich natürlich an, aber ich finde es schwierig, eine Empfehlung zur Richtung zu geben. Prinzipiell nimmt man ja eher den schwierigeren (hier also direkten) Weg nach oben, der in dieser Richtung auch deutlich mehr Spaß macht, und mit der Abendsonne ist der Waldabstieg wirkich sehr schön. Sind die Kinder aber nach dem langen Spielen am Wasserfall zu müde, ist vielleicht der schnelle und kurze Abstieg besser. Dort muss man nur aufpassen, dass die müden Beine im steilen Waldgelände nicht umknicken. Aber natürlich spricht auch überhaupt nichts dagegen, hin und zurück denselben Weg zu nehmen. Hat ja auch Vorteile, wenn man den Rückweg schon kennt.
Bis zu den Wasserfällen sind die Zustiegsmöglichkeiten identisch mit der kleinen Wasserfallrunde. Danach gibt es zwei Möglichkeiten:
Obere Querung
Sie führt von den Wasserfällen noch eine Weile steil hinauf und quert dann hinüber zum Aussichtspunkt. Es ist einer der spannendsten Abschnitte auf der ganzen Nordseite, aber auch der schwierigste und daher nur geeignet für sehr trittsichere und kraxelerfahrene Kinder. Die gefährlichen Stellen sind in der Summe noch anspruchsvoller als in der Querung des großen Einschnitts. Wer anschließend nicht vom Aussichtspunkt absteigen, sondern die große Runde gehen will, verdoppelt etwa die Anzahl der schwierigen/gefährlichen Stellen. Zudem ist der Pfad hier sehr verfallen und kippelig, da braucht's schon gut trainierte Beine. Mit Höhenangst ist man hier genauso falsch wie in der großen Runde.
Obwohl der alte Aufstiegspfad von den Wasserfällen anfangs nicht mehr benutzbar ist, kommt man dank eines wohl früher noch von den Förstern verwendeten Trampelpfads überraschend gut hinauf und kann dann mit etwas Suchen den alten Pfad wieder aufnehmen. Der kurze Aufstieg im felsigen Gelände ist zwar steil, aber man ist ziemlich rasch oben und hat damit 3/4 der Anstrengung schon erledigt.
Die eigentliche Querung geht anfangs nochmal ein steileres Stück hinauf und wird dann immer flacher. Die Pfadreste sind durchgängig vorhanden, abschnittsweise sogar überraschend eindeutig, vermutlich dank Gämsenbenutzung. Auch ohne Höhenmeter ist es aber kein Spaziergang, denn das ganze Gelände ist sehr verwachsen und kippelig, man braucht die Hände einige Male zum Kraxeln und macht sich vermutlich an mindestens einer Stelle dreckig.
Die Rinnendurchquerungen haben unterschiedliche Anforderungen (instabile Geröllfelder, schräge Felsplatten, ausgesetzte oder abgerutschte Pfade) und erfordern teilweise ein sehr sorgfältiges Platzieren jedes einzelnen Schritts. Die Absturztiefe ist zwar deutlich geringer als bei der großen Querung, aber auch vom 5-Meter-Brett will man ja nicht auf den Betonboden statt ins Wasser springen. Nur wer sehr trittsichere und erfahrene Kinder dabei hat, sollte sie auf diesen Abschnitt mitnehmen.
Nach dem Aussichtspunkt kann man entweder dem "Normalweg" weiter zur Querung des großen Einschnitts folgen, dann wird die Tour aber wie gesagt sehr lang. Wer stattdessen ins Tal absteigen will, kann die einzige ausgesetzte Stelle umgehen und muss ansonsten nur aufpassen, dass auf dem teils kippeligen Pfad nicht umknickt.
Untere Querung
Die untere Querung führt direkt von den Wasserfällen hinüber zum Normalweg und stößt auf ihn knapp vor der kleinen ausgesetzten (umgehbaren) Querung, also noch deutlich unterhalb des Aussichtspunkts.
Sie macht eigentlich nicht viel Sinn, denn der Pfad ist nur noch selten wirklich vorhanden, und man muss wegen umgestürzter Bäume oder abgerutschter Rinnen immer wieder kleine Umgehung mit Händen und Füßen durchkraxeln. Das ist alles vollkommen ungefährlich, aber in der Summe enorm anstrengend, obwohl die meisten Abschnitte für die Füße überraschend angenehm sind. Ganz am Ende lauert dann eine kurze Felsstelle in einer Rinne, die vielleicht sogar die gefährlichste auf der ganzen Tour ist (ausgesetzt und schwierig) und nur von Leuten mit mind. 175 cm Körpergröße einigermaßen sicher überwunden werden kann. Zur Umgehung ist ein ungefährlicher Aufstieg zur oberen Querung möglich, wo die schwierigen Stellen alle schon vorbei sind, aber das ist enorm steil und anstrengend.
Die untere Querung (mit Aufstieg zur oberen) ist also die Möglichkeit, ganz ohne gefährliche Stellen von den westlichen Wasserfällen zum Aussichtspunkt zu gelangen, von dem aus man über den Normalweg absteigen oder die große Runde laufen kann. Aber wem die schwierigen Stellen auf der großen Runde keine Probleme bereiten, der nimmt besser gleich die obere Querung. Und wer vom Aussichtspunkt absteigen will, sollte auch besser über die obere Querung dorthin, denn nur für die Aussicht lohnt sich die Anstrengung der unteren Querung nicht. Nur wer Freude daran hat, alte Pfade in der Wildnis zu entdecken, kann sich das mal anschauen. Für Kinder ist es natürlich eine Möglichkeit, wenn die nach genug Spielen an den Wasserfällen unbedingt noch irgendwo weiter steigen und kraxeln wollen (gibt ja so Energiebündel), man ihnen aber die obere Querung nicht zutraut. Dann ist der Aussichtspunkt nochmal ein "echtes" Ziel. In dem Fall aber unbedingt noch das zweite PDF ausdrucken!
Nach dem verwachsenen Waldpfad und 50 Metern auf einem breiten Schotterweg neben dem Bach beginnt der Pfad verwachsen und kippelig, wird aber gleich besser. Nach einer kurzen leicht ausgesetzte Stelle, an der man schon 5-6 Meter in den Bach hinabstürzen könnte (auf der anderen Bachseite umgehbar), schlängelt sich der Pfad arg verwachsen und manchmal etwas kippelig durch die Latschen hinauf. Er wurde mit sehr viel Sorgfalt angelegt, denn die Steigung ist hier und auch später immer nur so stark, dass man angenehm hinaufkommt, ohne dass die Füße nach oben knicken oder man (selbst bei warmem Wetter!) zu stark ins Schwitzen kommt.
Eine kurzzeitig ausgesetzte Kante am abrutschenden Hang kann umgangen werden, danach wechselt der Pfad etwas sanfter in den Wald. Der folgende, oben extrem steil werdende Hang ist problemlos zu durchsteigen, da der Pfad geschickt zwischen Grasrinne und Rücken pendelt und sich immer die am wenigsten steilen Abschnitte herauspickt. Zwar kommt man schon etwas ins Schnaufen, aber dank der weiterhin angenehmen Steigung (gelegentlich unterbrochen von ein paar Wurzel- oder Steinstufen) sind wir noch nie leichter durch so ein steiles Gelände hinaufgestiegen.
Eine kurze, aber extrem ausgesetzte Querung ist dank guter Stufen bei ausreichender Trittsicherheit problemlos zu überwinden, für Leute mit Höhenangst allerdings kaum machbar. Sie können die Stelle auf einer etwas kraxeligen, aber gefahrlosen Umgehung bewältigen. Auf den anschließenden Serpentinen im weniger steilen Grasgelände ist es zwar ungefährlich, aber der Pfad wird undeutlicher und kippeliger. Dieser etwas anstrengendere Abschnitt ist aber bald überwunden und es geht in die lange Querung mit nur noch wenigen Höhenmetern.
Querung durch den großen Einschnitt
Bevor man den Einschnitt erreicht, geht es gut 600 Meter ziemlich entspannt durch den Wald. Der Pfad ist zwar verwachsen, aber meist sehr angenehm zu gehen. Nur in den kleinen Graslichtungen wird es etwas kippeliger und einmal sehr rutschig. Da der Weg in den großen Einschnitt vollständig weggerutscht ist, muss man auf minimalen Spuren anstrengend ein Stück hinauf und dann über ein etwas ausgesetztes Felsstück hinein. Wem das schon zu unangenehm ist, der kehrt besser gleich wieder um, denn im Folgenden wird es noch etwas schwieriger und stärker ausgesetzt.
Im großen Einschnitt ist der Weg deutlich stärker verwildert (manchmal sogar fast völlig zugewachsen) und entsprechend kippeliger und etwas anstrengender für die Füße. Es ist insgesamt ungefährlich bis auf die 3 "Problemstellen". Wer die bewältigen will, muss schwindelfrei sein und braucht Erfahrung im Kraxeln (vgl. "Vorbereitung"). Kindern sollten sie alleine bewältigen können, denn sie an der Hand zu nehmen oder sonstige Hilfestellung zu leisten, ist meist nicht möglich oder würde das Risiko eher vergrößern.
Nach den schönen Wasserfällen muss man ein paar Meter über durch eine etwas ausgesetzte Felswand. Die Tritte sind gut, aber das Hinausklettern durch einen kleinen Spalt erfordert den richtigen Einsatz von Händen und Füßen.
Die zweite Stelle wäre vom steinigen und nur einmal etwas rutschigen Pfad her eigentlich kein Problem, würde nicht direkt daneben ein senkrechter Abbruch von 10 Metern lauern. Da man auch rechts keine "wenigstens für die gefühlte Sicherheit"-Möglichkeit zum Abstützen hat, fühlt man sich etwas luftig. Wer auch nur kleine Anzeichen von Höhenangst hat, wird das kaum schaffen und kann nur auf die Umgehung ausweichen, die zwar die Tiefblicke erspart, aber etwas Kletterfähigkeiten verlangt.
Die letzte Stelle aus dem großen Einschnitt hinaus ist am wenigsten gefährlich, aber am schwierigsten, da man auf einem schmalen Band krabbeln, sich durch Latschen winden und einen steilen, rutschigen Hang hinauf- und dann durchs Latschengewirr wieder hinunterkraxeln muss.
Hat man den Einschnitt geschafft, wird der Pfad allmählich wieder besser. Man durchquert noch einige kleine Rinnen, die ich bei den inzwischen vielen Besuchen sehr unterschiedlich erlebt habe. Mal war das Geröll in den Böschungen nach dem Winter oder längeren Regenperioden ziemlich glatt und schwierig zu begehen, mal hatten die Gämsen schon wieder neue, hilfreiche Stufen hineingetreten. Möglicherweise muss man etwas hinauf- oder hinunterkraxeln, um einen Ein- oder Austieg zu finden. Richtige Absturzgefahr besteht hier nicht mehr, aber zum Umknicken oder Aufschürfen würde es noch reichen. Wenn man den Jägersitz am nächsten größeren Einschnitt erreicht, hat man alle gefährlichen Stellen hinter sich.
Abstieg und Rückwege
Da der Jägersitz offenbar noch genutzt wird, ist der Abstiegspfad in recht gutem Zustand und zudem frisch markiert. Er verläuft in ungefährlichem Waldgelände, und es gibt nur wenige Stellen, wo es wegen kleiner Rinnen oder umgestürzter Bäume kurzzeitig etwas kraxelig wird. Insgesamt ist der Pfad eine echte Erholung für die Füße, da auch die Neigung wieder genau wie im Aufstieg sehr angenehm ist. Unten am Bachbett angelangt ist der alte Verlauf aber durch umgestürzte Bäume völlig versperrt und das letzte Stück auf dem alternativ angelegten Trampelpfad deutlich kippeliger und unangenehmer mit einem kurzen, sehr rutschigen Abstieg zum Ende. Danach kann man wählen, wie viel Pfad oder Forststraße man für den Rückweg nehmen will.
Der schnellste Zugang zum Fahrweg ist zugleich der unangenehmste, und auch die 1.5 Kilometer auf dem Fahrweg selbst (bis zur Bundesstraße) sind nicht nur langweilig, sondern teilweise auch sehr unangenehm für die Knie. Der alte Pfad ist da die deutlich bessere Wahl, denn er ist jetzt sehr gut ausgeprägt, ungefährlich und erholsam. Etwa in der Mitte kann man ihn verlassen und auf Fahrwegen entlang der Häusellahne zur Straße absteigen, was aufgrund der anfangs starken Neigung auch auf die Knie geht. Diese Variante ist deutlich angenehmer als der frühe Wechsel auf den Fahrweg. In beiden Fällen muss man am Ende noch 700 Meter über die Bundesstraße zur Lotterslahne, falls man nicht an der Häusellahne geparkt hat.
Die zweite Hälfte des alten Pfads ist weniger gut in Schuss, es gibt zum Ende hin wieder einige kippelige, kraxelige oder rutschige Abschnitte. Eine verhärtete, steile Geröllrinne muss vorsichtig durchquert werden (falls unsere eingehauene Wegstufe wieder verschwunden sein sollte), dann landet man auf dem Aufstiegspfad neben dem Bachbett und gelangt entspannt zurück zum Parkplatz.
Bitte beachtet die Gefahrenhinweise.
Attraktivität
Es gibt keine andere Wanderung, auf der ich so oft mit offenem Mund (symbolisch :-)) stehengeblieben bin und gedacht habe "Mein Gott, ist das schön! Wieso kennt das niemand? Wie konnten diese Pfade in Vergessenheit geraten und derart zuwachsen?"
Gerade noch bestaunt man die gewaltigen, hochaufragenden Felswände, da geht es schon wieder durch den friedlichen Wald mit zwitschernden Vögeln und Schmetterlingen. Fernblicke wechseln mit engen, dicht verwachsenen Pfadabschnitten, Grashänge mit kraxeligen Felsstellen, sonniges Latschengelände mit dunklen Waldabschnitten, dazu noch jede Menge Steinrinnen, Bachläufe und Wasserfälle. Mal muss man sich anstrengen und sich den Weiterweg "erobern", mal darf man entspannt schlendern und genießen. Schöne Stellen zum Rasten oder faulen Herumliegen finden sich so viele, dass man eine enge Auswahl treffen muss, wenn man noch im Hellen zurückfinden möchte. Und dazu darf man diese wunderschöne Landschaft auch noch in völliger Einsamkeit genießen.
Wer ein Faible für wildes Gelände hat und sich von schwierigen Pfaden und Kraxelstellen nicht abschrecken, sondern begeistern lässt, befindet hier im Paradies. Schöner geht's nicht! Am abwechslungsreichsten ist natürlich die lange Variante, wo es auch viele entspannte Abschnitt gibt. Beim Wasserfallaufstieg mit der oberen Querung ist es hingegen fast die ganze Zeit schwierig und wild, dafür aber enorm eindrucksvoll.
Das ist eine wirklich wunderschöne Tour, um wildes und einsames Gelände auch mit Kindern zu erleben, die noch keine Kondition für lange Wanderungen haben. Man bekommt hier einen ganz guten Eindruck, was einen auf den Wanderungen in unserer Abenteuer-Kategorie erwartet. Für kleine Kinder, die bisher vielleicht nur auf befestigten Wegen herumlaufen durften, genau das richtige. Und wem es hier so richtig gut gefällt, der kann in ein paar Jahren ja nochmal wiederkommen und die anderen Varianten probieren.
Gleich zu Beginn kann man schon mal riesige Steine über die kleinen Staustufen in die Gumpen platschen lassen oder zum Jägersitz mit tollen Wasserfallausblicken hochkraxeln, bevor man sich an den eigentlichen Aufstieg wagt. Je nach Gusto legt man den auf einem steilen, aber spannenden und kraxeligen Pfad zurück, oder man steigt gemütlich und dafür länger durch ein wunderschönes und sehr abwechslungsreiches Waldgelände, das alleine schon eine Wanderung wert wäre.
Der "Wasser-Spielplatz" mit drei verschiedenen Wasserläufen und mehreren kleinen, teils erkletterbaren Wasserfallstufen ist ein perfektes Ziel, um an heißen Tagen stundenlang im Wasser zu plantschen, Staudämme zu bauen oder Boote und Playmobilfiguren auf die Reise zu schicken. Und wer zwischendurch mal was anderes sehen will, kann zum Beginn der oberen Querung hochsteigen, die hochaufragenden Felswände bestaunen und weiter im Bach herumklettern.
Hätten wir diese Stelle schon gekannt, als die Kinder 5 und 7 Jahre alt waren, hätten wir hier sicherlich den ein oder anderen Sommertag verbracht. Und selbst bei 5 Grad mit bedecktem Wetter und eiskaltem (Schmelz-)Wasser haben Florian (mit 12) und ich hier eine Stunde gespielt :-)
Nicht so abwechslungsreich wie die lange Variante, insbesondere fehlen hier die friedlichen und erholsamen Abschnitte. Es ist fast die ganze Zeit wild und schwierig oder anstrengend, dafür aber auch sehr spannend und enorm eindrucksvoll!
Schon der direkte Zustieg (ggfs. unten mit kleinem Abstecher zum Jägersitz, wo es den ersten tollen Wasserfallblick gibt) macht viel Freude, und der Faszination der Wasserfälle kann man sich auch als Erwachsener nicht entziehen.
Die obere Querung zum Aussichtspunkt ist definitiv der schönste Abschnitt auf der gesamten Nordseite! Der Blick durch das Kollerskar hinauf zu den Felswänden des Kuchelbergkopfes ist grandios, und der sehr spannende Pfad mit seinen kraxeligen, teils schwierigen Felsrinnen einerseits und dem schönen und verwilderten Wald andererseits ein absoluter Genuss, der auch noch mit einem tollen Aussichtspunkt abschließt. Wenn man nur diese kleine Runde unternimmt, hat man endlich mal Zeit, an den vielen schönen Stellen ausführlich herumzukraxeln und sie zu erkunden, oder sich einfach öfters in Ruhe hinzusetzen und die Ruhe und Einsamkeit zu genießen.
Über die untere Querung von den Wasserfällen zum Normalweg hab ich oben bei "Schwierigkeit" einer eher vernichtendes Urteil gefällt. Allerdings muss ich zugeben, dass sie mir enorm viel Spaß gemacht hat! Ich find's einfach toll, uralte Pfadspuren "auszugraben" und zu suchen, wo die Trasse wieder auftaucht, wenn sie verschwunden ist. Und freu mich jedesmal wie blöd, wenn irgendwo wieder 20 Meter lang eine eindeutige Stufe mitten im Nichts vorhanden ist. Außerdem fand ich das Waldgelände richtig schön und verwildert und habe es tatsächlich genossen, hier durchzukraxeln. Es ist aber wirklich nur eine Variante für absolute Liebhaber, die mehr als einmal am Kuchelberg unterwegs sein wollen.
Der "Normalweg", der sich unten nach kurzer Zeit vom Aufstieg zu den westlichen Wasserfällen trennt, ist nur auf dem ersten Abschnitt in den Latschen nicht so spannend, danach wechselt er in den Wald und schlängelt sich in immer wilder werdendem Gelände hinauf. Ein wirklich ausgesprochen schöner und spannender Zustieg, der selbst bei warmem Wetter nicht zu anstrengend ist. Der schöne Aussichtspunkt, an dem die obere Querung von den westlichen Wasserfällen endet, lässt sich als kurzer Abstecher besuchen und ist hervorragend für eine Rast geeignet, da man die Höhenmeter nun größtenteils hinter sich hat.
Die lange Querung ist gedrittelt: Erst geht es durch den wunderschönen, friedlichen Wald mit z.T. uralten, knorrigen Bäumen, in dem es mal licht und sonnig, mal ziemlich dunkel ist. Ein erholsamer und entspannender Abschnitt!
Umso spektakulärer wirken dann die Blicke im großen Einschnitt. Die hochaufragenden Felsen über einem sind genauso beeindruckend wie der riesige Einschnitt unten, dessen Hänge immer weiter abrutschen. Ein sonniges Wiesenstück mit Fernblick lädt zu einem Nickerchen ein, bevor man sich an den (zumindest während der Schneeschmelze oder nach regnerischen Tagen starken) Wasserfällen abkühlen oder ein bisschen spielen kann.
Genauso abrupt ist der Stimmungswechsel beim Verlassen des Einschnitts. Plötzlich ist wieder alles "klein" und friedlich und ruhig, und man genießt wieder den schönen Wald.
Abstieg und Rückwege
Am Nachmittag scheint die Sonne seitlich in den den Wald hinein und taucht den ganzen Abstieg in ein schönes Licht. Es ist friedlich, die Vögel zwitschern, und die Füße freuen sich über den angenehmen Pfad. Wer unten angelangt nicht über den todlangweiligen Fahrweg latscht, sondern dem Pfad weiter folgt, bekommt auf dem Rückweg noch ein paar weitere schöne Eindrücke. Es gibt kleine Buchenwälder, man kraxelt nochmal durch einen schönen Spielbach, quert einen großen Fichtenhang, in dem das Geröll wie Bäche durch den grasigen Waldboden "fließt", und hat zum Schluss nochmal eine richtig spektakuläre Aussicht auf den Kuchelbergkopf.
Sonstiges
Waschstelle
Wer sich nach der Rückkehr zur Brücke waschen möchte, muss nicht mühsam den Hang vom Parkplatz hinunterkraxeln: auf der anderen Straßenseite führt eine Treppe hinunter zum Bach.
Handy
Im westlichen Teil hat man lange Zeit so gut wie keinen Handy-Empfang, weder unten auf der Straße noch beim Aufstieg. Mit etwas Glück geht zwischendurch mal eine SMS raus, aber ein Notruf könnte schwierig werden. Man ist also besser nicht alleine unterwegs. Ab dem Aussichtspunkt ist der Empfang stabil und verschwindet erst wieder am Ende, wenn man zurück zur Lotterslahne kommt.
Ausrüstung
  • Knöchelhohe Wanderschuhe sind hier nicht nur wegen der Umknickgefahr sinnvoll, sondern auch, weil man sich vor allem in der oberen Querung bei den steinigen Rinnen gerne mal den Knöchel am Fels anhaut.
  • Eine sehr gute Idee sind auch wasserdichte Schuhe, denn bei so vielen Bächen und Wasserfällen lässt es sich kaum vermeiden, dass man irgendwann mal ins Wasser tritt :-)
  • Im Sommer steht das Gras am Anfang des Waldaufstieg zu den Wasserfällen und auf Teilen des Aufstiegs der großen Runde sehr hoch. Wer ganz in der Früh startet, sollte sich vielleicht eine Regenhose einpacken, um nicht bis über die Knie klitschnass zu werden. Insbesondere zieht das Wasser über Hosenbeine und Socken von oben in die Schuhe, so dass ich einmal in meinen GoreTex-Schuhen richtig im Wasser stand :-/
  • Wer mit Kindern an den Wasserfällen spielen will, kann ihnen Badeschuhe einpacken, damit sie den Weg zwischen der oberen Spielstelle und der unteren Gumpe ohne Gepikse überwinden und sich im ziemlich kalten Wasser schneller bewegen können.
Wetter/Jahreszeit
Prinzipiell ist es hier bei jedem Wetter schön! Während es im Sommer mit Insektengesumme licht und fröhlich ist, wirken an trüben Tagen im Herbst die Felsen hoch über einem majestätisch und beeindruckend. Folgendes sollte man aber beachten:
  • Die westlichen Wasserfälle der kleinen Wasserfallrunde sind das perfekte Ausflugsziel für einen richtig heißen Sommertag, an dem man sich vor lauter Hitze am liebsten gar nicht bewegen möchte. Im schattigen Wald war es selbst bei angesagten 35 Grad für Garmisch am Vormittag noch angenehm kühl, so dass der direkte Aufstieg gar kein Problem war. Die Wasserfälle sind ganzjährig vorhanden, im Hochsommer zwar ein bisschen schwächer, aber zum Spielen und Abkühlen immer geeignet. Hat es in den Tagen zuvor geregnet, nehmen sie auch rasch wieder zu. Das Regenwasser wird offenbar in irgendeiner Höhle gespeichert und nur langsam wieder abgegeben, so dass es selbst nach längerer Trocken- und Hitzeperiode noch ziemlich kräftig fließt. Selbst im August ist das Wasser aber saukalt.
  • Die Wasserfälle im großen Einschnitt bestehen nur aus Schmelzwasser und sind darum im Sommer fast nicht vorhanden. Andererseits machen Schneereste die Durchquerung des ersten Wasserfalls gefährlich. Wer die Wasserfälle erleben will, sollte einen warmen Frühlingstag wählen (denn das Wasser ist eiskalt) und auf die Schnee-Lage achten (die Wasserfäll liegen auf 1500 Meter Höhe). Hilfreich kann die Webcam auf dem Wank mit Blick auf die Nordseite des Wettersteingebirges sein. Zum Vergleich hier die Bilder vom 17.05.2017, als ich nicht durch die Rinne kam (obwohl die restliche Tour schon vollständig schneefrei war) , und vom 27.05.2017, als es mit Florian ging. Man beachte die pyramidenförmige Wiese oben am linken Rand bzw. die oberen Enden der Skipisten, wo sich ja viel Schnee sammelt. Sollten die Fotos mal nicht mehr verfügbar sein, bitte mailen, ich hab sie gespeichert.
  • Bei der oberen Querung sollte man mit Schnee auf Nummer sicher gehen und im Zweifel lieber bis Juli warten, da die engen Rinnen sonst sehr gefährlich sein könnten und keine von ihnen umgehbar ist.
  • Prinzipiell sind alle Varianten auch für heiße Tage geeignet, da man auf der Nordseite überwiegend im (zumindest Halb-)Schatten läuft. Nur auf der oberen Querung sind der letzte Teil des Aufstiegs zur Salzlecke und das anschließende Gekraxel in/nach der großen Rinne in der prallen Sonne sehr schweißtreibend. Als ich mit Florian die große Runde gelaufen bin, war es in Garmisch mittags 30 Grad, bei uns aber immer erträglich (im Aufstieg, der wegen des anderen Zustiegs erst zwischen 11 und 12 stattfand) bis sehr angenehm (bei Querung und Abstieg).
  • Wie man dem Gästebucheintrag von stina entnehmen kann, darf man nicht zu spät im Herbst unterwegs sein, denn bei der tiefstehenden Sonne bekommt die Nordseite gar keine Strahlungswärme mehr ab. Und da es auf der "Ettaler Hochebene" sowieso immer schon ein paar Grad käter ist als unten im Tal bei Oberau, kann es hier sehr schnell kühl, feucht und rutschig werden.
Wegbeschreibung
Es gibt eigene PDFs für die 3 Wegvarianten:
  • Die kleine Wasserfallrunde beschreibt den direkten Weg und den Waldpfad zu den westlichen Wasserfällen, jeweils in Auf- und Abstiegsrichtung. Außerdem sind der Abstecher zum unteren Jägersitz und der Aufstieg zur alten Salzlecke enthalten.
  • Im Wasserfallaufstieg mit oberer Querung werden der direkte Aufstieg zu den westlichen Wasserfällen und zur alten Salzlecke, die obere Querung zum Aussichtspunkt und der Abstieg vom Aussichtspunkt beschrieben. Ebenfalls enthalten sind der Abstecher zum unteren Jägersitz und die untere Querung von den Wasserfällen zum Aussichtspunkt (sowohl mit gefährlicher Stelle als auch deren Umgehung).
  • Die lange Runde durch den großen Einschnitt enthält den östlichen Aufstieg zum Aussichtspunkt, die lange Querung durch den großen Einschnitt, den Abstieg nach der Querung und die Rückkehr zur Lotterslahne. Ebenfalls enthalten sind die alternativen Rückwege (Fahrweg und/oder Häusellahne) und der Zustieg über die Häusellahne. Der untere Jägersitz und die westlichen Wasserfälle werden nicht beschrieben.
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Bitte beachtet bei allen Wanderungen mit weglosen Anteilen oder in einsamen Gebieten unbedingt die Hinweise zum Naturschutz.
Der Kuchelberg liegt vollständig im Naturschutzgebiet Ammergebirge. Selbst das weglosen Wandern ist dort aber nicht prinzipiell verboten, es wird nur besondere Rücksichtnahme auf den Lebensraum der Tiere und Pflanzen gefordert (was aber eigentlich immer selbstverständlich sein sollte und nicht nur im Naturschutzgebiet). Wer sich an die Beschreibungen in den PDFs hält, ist (mit Ausnahme kleiner Umgehungen von schwierigen Stellen) immer auf Pfaden unterwegs, die zumindest früher in den Karten verzeichnet waren, auch wenn sie heute teilweise nur noch schwer zu finden sind.
Die Bilder wachsen ein bisschen mit, ein großes Browser-Fenster lohnt sich also.
Bilder können durch tappen vergrößert und wieder verkleinert werden. Bilder mit rotem Rahmen werden dabei durch ein Variante mit besserer Auflösung ersetzt, falls die Bildschirmauflösung mehr als 800x600 (für Querformat-Fotos) bzw. 600x800 (für Hochformat-Fotos) CSS-Pixel beträgt (dieses Gerät: ). Die roten Rahmen können sich beim Drehen des Handys also ggfs. ändern. Bilder mit orangem Rahmen werden immer getauscht, weil sie z.B. einen anderen Ausschnitt zeigen. Bilder mit rotem Rahmen können durch Anklicken vergrößert und verkleinert werden (dazu bitte Javascript einschalten). Bilder mit orangem Rahmen zeigen dabei einen anderen Ausschnitt.

Damit man sich zu Beginn nicht alle paar Fotos wieder entscheiden muss, gibt's hier direkt die Auswahl, was man sich anschauen möchte (auf das jeweilige Bild klicken).

Achtung: die Pfadauswahl auf dieser Seite funktioniert leider nur mit eingeschaltetem Javascript!

Kleine Wasserfallrunde im Uhr­zei­ger­sinn (kurzer Zustieg, langer Rückweg)
Kleine Wasserfallrunde im Uhr­zei­ger­sinn (kurzer Zustieg, langer Rückweg)
  • kürzeste Variante
  • spannender, kraxeliger Aufstieg
  • schöner, längerer Wald­rück­weg
  • gut geeignet für kleinere Kinder (ab 4-5 Jah­ren)
  • perfekt für heiße Tage: Ba­de­sa­chen und Was­ser­­spielzeug nicht ver­ges­sen
Kleine Wasserfallrunde an­ders­he­rum (langer Zustieg, kurzer Rückweg)
Kleine Wasserfallrunde an­ders­he­rum (langer Zustieg, kurzer Rückweg)
  • kürzeste Va­ri­an­te
  • schöner, längerer Wald­zu­stieg
  • steiler, kra­xe­li­ger Ab­stieg
  • gut geeignet für klei­ne­re Kin­der (ab 4-5 Jah­ren)
  • perfekt für heiße Tage: Ba­de­sa­chen und Was­ser­­spielzeug nicht ver­ges­sen
Wasserfallaufstieg mit oberer Que­rung
Wasserfallaufstieg mit oberer Que­rung
  • mittellange Vari­ante
  • sehr spannend und kra­xe­lig
  • schönster Ab­schnitt im Ku­chel­berg-­Nord­hang
  • einige sehr an­spruchs­volle/­aus­ge­setz­te Stel­len
  • schwieriger als die gro­ße Run­de, kei­ne Er­ho­lungs­ab­schnit­te
  • nur für Kinder mit viel Er­fah­rung
  • ungeeignet für Leu­te mit Hö­hen­angst
Lange Runde durch den gro­ßen Ein­schnitt
Lange Runde durch den gro­ßen Ein­schnitt
  • abwechslungs­reichs­te Va­ri­an­te
  • gute Mischung aus er­hol­sa­men und schwie­ri­gen Ab­schnit­ten
  • schöne Wasserfälle im Früh­jahr
  • einige anspruchs­volle/­aus­ge­setz­te Stel­len
  • nur für Kinder mit viel Er­fah­rung
  • ungeeignet für Leute mit Hö­hen­angst

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Frank Steiner (Email)

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