Wanderkarte des Bayerischen Vermessungsamts mit Wegverlauf. Per Klick auf eine Linie öffnet man die Beschreibung inkl. Längenangabe und kann sich auch ein Höhenprofil anzeigen lassen. | |
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KML-File | |
Zustieg: | 1.3 km / ~ 70 hm |
HGS (1.+2. Teil): | ca. 600 m (etwa 300 m Drahtseile) / ca. 50 hm (immer wieder wenige Meter auf und ab) |
Via Ferrata Bambini: | 100 m / 10 hm |
Direkter Rückweg: | 1.7 km |
Schöner Rückweg : | 2.2 km |
Was tut man, wenn es südlich von München im gesamten Alpenraum regnet? Genau, man fährt einfach 2 Stunden nach Norden :-) Da war's heute zwar bewölkt und kühl, aber zumindest trocken. Beim Besuch des nur 5 Minuten entfernten Norissteig waren wir damals ja nass geworden. Los geht's auf dem kleinen Parkplatz zwischen Hegendorf und Neutras. Ab der Abzweigung direkt nach dem Parkplatz folgt man dem roten Punkt auf weißem Grund bis zum Ende des Höhenglücksteigs.
Der Fels, der am linken Rand des rechten Hügels zu sehen ist, müsste zum Mittagfels gehören, hinter bzw. über dem wir vermutlich auf unserem falschen Rückweg (gelb) entlang gelaufen sind. Die kleinen Felszacken im linken Hügel müssten dann eigentlich zum Höhenglücksteig gehören, aber das konnte ich nicht genau zuordnen.
Am Waldrand ging's früher offenbar mal direkt geradeaus hoch, jetzt ist der Weg aber mit ein paar Bäumen zugelegt. Man soll links herum noch ca. 30 m über den Fahrweg...
...und darf dann nur nicht aus Versehen am Pfad vorbei laufen. Die Schilder liegen etwas versteckt. Der Weg durch den Wald ist anfangs recht steil und wurzelig.
Weiter oben wird es allmählich immer flacher und man erreicht bald den Einstieg zum Via Ferrata Bambini und zum Höhenglücksteig. Da wir nicht wussten, wie es zeitlich klappen würde, haben wir den Bambini-Steig erst auf dem Rückweg absolviert. Dabei sind wir allerdings von der falschen Seite eingestiegen, nämlich von links. Normalerweise soll man ihn wohl von rechts begehen, aber außer uns war sowieso keiner mehr da, den das gestört hätte.
Der Höhenglücksteig beginnt für Nicht-Kletterer direkt etwas schwierig (laut Topo im 2. Grad) mit einem Felskamin ohne Drahtseil (offenbar soll aber links an der Felswand eins angelegt werden, Anker sind schon vorhanden). Die untere Hälfte ist die schwierigere. Man findet im speckigen Fels keine richtig guten Griffe und Tritte und muss sich schon etwas festkrallen und mühen, bis man mit dem ersten Fuß auf dem Krampen steht. Von dort über den unteren Stift weiter bis auf den kleinen Absatz, den der Kletterer gerade erreicht, geht es leichter. Und vom Absatz nach oben ist es dann deutlich einfacher.
Wir haben auf jeden Fall lieber nachgesichert, dazu fand sich oben eine Öse, an der ich mich selbst ansichern konnte. Für Ariane wäre das zwar nicht unbedingt nötig gewesen, aber schaden tut's nicht. Wenn man hier abrutscht, kann man schon wirklich böse fallen.
Florian brauchte im untersten Teil etwas Hilfe. Er kam zwar mit der Hand an den unteren Stift, wie man rechts erkennt, aber der Krampen befand sich dann etwa auf Höhe seines Kinns, und Florian konnte dann immer nur so hoch klettern, dass er es gerade noch nicht auf den Krampen schaffte. Steffi hat ihn dann ein bisschen geschoben, dann ging es.
Hier erreicht Florian den kleinen Absatz. Nach dem haben alle (Kinder, Steffi, ich, und die 7 Erwachsenen, die wir hier vorbei gelassen bzw. beobachtet haben) denselben Fehler gemacht und wollten zuerst weiter geradeaus hoch klettern, auf meine Position im linken Bild zu. Das geht aber nicht, denn der Spalt dort wird zu schmal. Man muss so wie Ariane (die den Kamin ohne Hilfe geschafft hat) von unten aus gesehen nach links hinauf und den obersten Stift erst als Griff, dann als Tritt verwenden.
Hier sieht man den obersten Stift in dem kleinen Spalt, durch den man nicht hindurchpasst. Dort hat man aber den perfekten Stand zum Nachsichern. Die 2m-Bandschlinge war hier sehr praktisch, weil ich sie so oft doppelt nehmen konnte, bis sie zusammen mit meiner Rastschlinge die perfekte Länge hatte. Andere Schlingen hatte ich heute gar nicht dabei. Das Nachsicherungsset hing dann in meinem Gurt (vgl. Ansicherungsseite).
Nach dem Kamin darf man erstmal ein bisschen entspannen, sollte aber auch als Erwachsener unbedingt wieder ans Seil, denn der Fels ist weiterhin sehr speckig und links geht es mehrere Meter steil nach unten. Man nimmt das nur wegen der Bäume nicht so richtig wahr.
Kurz vor der steilen Rinne, die man z.T. besser rückwärts absteigt, hört das Seil dann auf. Man muss erst über bzw. in die Rinne steigen, um sich wieder ansichern zu können. Je weiter hoch man dazu steigt, desto sicherer gelangt man auf die andere Seite! Diese ab und zu vorkommenden, völlig unnötigen Unterbrechungen des Seils sind das einzige, was man hier an den Sicherungen kritisieren kann.
Wer die Haupt-Felswand des 1. Teils umgehen will, kann das auf dem kleinen Pfad tun. Dann fällt aber alles Spannende weg und man braucht den Klettersteig eigentlich gar nicht begehen :-) Weiter am Seil geht es an dieser Wand hinauf, in der ein klein bisschen Reibungskletterei notwendig ist, da nur ein Stift gesetzt wurde.
Für Ariane alles problemlos, für Florian wurde es weiter oben zum Eck hin etwas schwierig mit der Höhe. Hier hab ich einmal für ihn umgesetzt, denn um die Kurve herum blieb er in starker Rückenlage und hätte entweder sehr anstrengend selbst umsetzen oder die Rastschlinge verwenden müssen. Das sieht man gleich im Rückblick noch.
Hinter der Kurve konnte auch Florian wieder gut stehen und das erste Mal die Aussicht bewundern. Wir befinden uns jetzt in der "Echowand".
Wie in allen Wänden waren die Eisenstifte zumindest abschnittsweise so hoch, dass Florian gestreckt mit den Händen ans Seil kam. Aber so ging's natürlich nicht weiter, also musste er sich oft ein bisschen hochziehen, auf Reibung klettern, und dann wieder auf den nächsten Stift hinunterlassen. An dieser Stelle war das zusätzlich schwierig, weil man vom letzten Stift auf den kleinen Felsvorsprung hinunter muss. Rechts steht Ariane auf dem Stift, den man im linken Foto unten sieht. Im Hintergrund erkennt man, dass der Fels an der Kurve etwas herausspringt, so dass Florian bei seiner Größe relativ stark in Rückenlage geriet. Das wird die Stelle sein, zu der es in der Topo "abdrängend" heißt.
Am Ende der Echowand gibt es eine kleine Nische hinter dem Seil, wo man bequem andere Klettersteiggeher vorbeilassen kann. Eigentlich gehört hier eine Aussichtsbank hin :-)
Weiter geht's relativ leicht, da in den Felsen für jede Größe gute Tritte zu finden sind. Wie weit es eigentlich neben der Wand hinuntergeht, merkt man übrigens aufgrund der Bäume gar nicht richtig, weil man deren Blätterdach irgendwie als "optischen Boden" einordnet :-)
Wieder wird das Seil unnötigerweise unterbrochen. Es ist zwar nicht so steil oder rutschig, wie es auf dem Foto aussieht, aber es geht weiter links ziemlich weit nach unten. Schon irgendwie lästig, wenn man an solchen Stellen aufpassen muss, dass die Kinder nicht aus Versehen zu nah an den Rand kommen.
Nach dem kurzen Pfadstück gelangt man an diese für Florian sehr schwierige Stelle, das "Scharfe Eck" (genau hier ereignete sich übrigens der tödliche Unfall von Kurt Albert). Das Felsband war für ihn einfach zu weit unten, und selbst Arien hängt ja ziemlich nach hinten. Darum hab ich hier für Florian das Umsetzen übernommen.
Ausgesetzt ist es hier auch ziemlich. Nach dem Eck geht es aber bis zur Brücke, die sich im rechten Bild hinter dem Strauch verbirgt, deutlich einfacher weiter.
Am "Hollederer Brückl" wird erneut das Seil unterbrochen. Arglhmpf!
Die ersten Meter nach der Brücke auf den Felsen entlang sind noch recht einfach, aber dann folgt "im Winkl" eine etwas schwierige C-Stelle mit 3 Stahlstiften. Ariane steht links schon auf dem ersten.
Hier die 3 Stifte. Alles kein großes Problem, wenn man wie Ariane große Schritte auf den nächsten Stift machen kann. Man hängt beim Umsetzen zwar leicht nach hinten, aber das ist nicht so wild. Etwas unangenehm war dabei allerdings, dass der mittlere Stift leicht nach unten verbogen ist. Noch nicht so, dass man abrutscht, aber man fühlt sich etwas unsicher.
Florian musste hier wieder auf Reibung von einem Stift zum nächsten kraxeln. Das war vor allem vom ersten auf den zweiten Stift schwierig, weil es dabei über Eck und dann auf den verbogenen Stift ging. Rechts hat sich Florian gerade auf den dritten Stift hinuntergelassen. Er musste von dort nochmal leicht überhängend auf Reibung weiterklettern und hat darum auch hier das einzige Mal in diesem Abschnitt die Rastschlinge zum Umsetzen genommen, weil er am nächsten Anker ziemlich stark nach hinten hing. Bis dahin konnte er immer von den Stiften aus umsetzen.
Am Eck kann man dann wieder wieder bequem stehen. Der Abstieg danach ist zwar steil, aber gut zu meistern, weil der Fels genug Halt bietet.
Auf diesem Platz unterhalb der Brücke haben wir erstmal eine Rast gemacht und dann zugeschaut, wie jemand die Wittmann-Schikane geklettert ist. Natürlich wollten wir es dann mal probieren, denn wo trifft man schon mal auf eine so einfach umgehbare D/E-Stelle ohne Zustieg?
Rechts die gesamte Wittmann-Schikane. Nicht lang, aber trotzdem extrem anstrengend und sehr schwierig. Wer das erste Mal eine D/E-Stelle versucht, sollte nicht ohne griffbereite Rastschlinge einsteigen!
Hinauf geht es noch recht leicht, aber sobald man um die Ecke gebogen ist, verschwinden die Trittmöglichkeiten im Fels. Am Überhang gibt es dann einen Stift (rechts zu sehen) und eine Mini-Trittleiste, aber auf denen steht man keinesfalls bequem.
Links der Blick von Arianes Position im vorigen Bild aus, mit Stift und Trittleiste. Man erkennt, wie weit insbesondere die kleine Leiste unter dem vorspringenden Felsen sitzt, über den man sich drüberbeugen muss, um Seil und Leiste gleichzeitig zu erreichen. Vorher gibt es zwar Möglichkeiten, mindestens einen Fuß irgendwo im Fels unterzubringen, aber sicher steht man da nicht, zudem hängt man auch hier schon nach hinten und muss beim Umsetzen viel Kraft im haltenden Arm aufbringen. Wer Kraft für den Überhang und den Abstieg sparen will, könnte wegen des waagerechten Seilverlaufs die gesamte Querung mit eingehängter (straffer!) Rastschlinge quasi am Seil "entlangleiten" und müsste sich dann nur beim Umsetzen der Schlinge selbst festhalten.
Auf der Trittleiste wird die Kraftanforderung beim Umsetzen noch höher, da man durch den vorspringenden Felsen so wie Ariane im rechten Bild sehr ungünstig steht. Sie ist an dieser Stelle auch wieder umgedreht, weil es ihr zu anstrengend wurde. Ariane kann Gott sei Dank ziemlich gut einschätzen, was sie sich zutrauen kann und was nicht. Hier den Helden zu spielen, ist sehr gefährlich!
Wer noch weiter will, findet nach der Leiste erst deutlich weiter links wieder Halt für den Fuß in einem kleinen Felsloch (gelber Pfeil). Bis man die Platte nach unten überwunden hat, steht man ab der Trittleiste bei jedem Umsetzen entweder in starker Rückenlage oder muss sich mit viel Kraft in den Fels stemmen, um nicht abzurutschen. Da kann der Arm, mit dem man sich beim Umsetzen festhält, ganz schnell lahm werden. Darum habe ich auch ab der Leiste bei jedem Anker die Rastschlinge verwendet, das Reibungsklettern dazwischen war mir schon anstrengend genug, insbesondere beim Abstieg. Mit einem Schraubkarabiner in der Rastschlinge hätte das hier so nicht funktioniert
Wo das Seil im Foto drüber unten um die Ecke biegt, bleibt es weiter schwierig: Auch hier hat man noch keinerlei Halt für die Füße und muss mit Armkraft umsetzen, aber zumindest hängt man dabei nicht mehr stark über. Erst ab den kleinen Grasbüscheln am grünen Pfeil steht man wieder angenehm. Uff :-) Spannende Erfahrung, und jetzt wissen wir, dass Steige mit (so langen) D/E-Stellen erstmal noch nichts für uns sind.
Links unten geht der "normale" Steig weiter, hinter der Ecke folgt erneut eine Wandquerung auf Stiften.
Die hat gleich am Anfang eine schwierige Stelle, besonders für Florian, denn je kleiner man ist, desto weiter muss man in das Felsloch hineinsteigen und desto weiter hängt man nach hinten. Beim Umsetzen über den Anker am linken Bildrand habe ich Florian darum geholfen, denn da stand er wieder sehr gereckt und hat auch den Spreizschritt auf den nächsten Stift nicht hinbekommen...
...mit dem sich Ariane einen relativ guten Stand (aber auch etwas in Rückenlage) zum Umsetzen ermöglichen konnte.
Auch hier war nur kurz Florians "Raufziehen, rüberklettern, runterlassen"-Methode notwendig, danach wurde der Abstand besser.
Nur am Ausstieg hing er etwas in der Luft ;-)
Und gleich noch 'ne Wand, die letzte des ersten Teils. Hier muss man erstmal zum Seil hinaufklettern. Entweder direkt über den steilen, aber etwas gestuften Fels, oder durch den Kamin über den eingeklemmten Felsbrocken. Auf den hinaufzukommen war gar nicht so einfach, wie es zunächst aussieht.
Hier hatte Florian jetzt keine Lust mehr, auf Reibung von einem Stift zum nächsten zu Kraxeln (man erkennt die Abstände im vorigen Foto an Arianes Riesenschritt) und ist darum zur Abwechslung mal in der Rastschlinge sitzend am Seil entlanggerutscht. Nach dieser Wand endet Teil 1 und man geht ein paar Meter durch den Wald.
Die Hinweistafel schickt einen zum 2. Teil nach rechts, und wäre nicht in dem Moment jemand vom Luginsland hinuntergestiegen, hätten wir den vermutlich verpasst. Ariane war schon 100 m voraus und darum gar nicht mit auf dem Aussichtsfelsen.
Der kleine Krampen (rechts gerade aus dem Bild raus), erlaubt großen Leuten das Hinauf- und Hinabsteigen in 2 großen Schritten. Florian musste sich ein bisschen mehr anstrengen, Steffi hat ihn für alle Fälle von unten abgesichert und beim Abstieg geholfen, die Tritte wiederzufinden.
Der "Gipfelgrat" ist breit genug, vorsichtig gehen sollte man aber trotzdem, denn es ist sehr uneben.
"Was steht da?" "Wenn ich von hohen Bergen blick - gar weit ins Land hinein - erfasst mich wunderbares Glück - wie schön bist Du doch Heimat mein." Da passen doch beide Namen für den Felsen, Luginsland und Höhenglück, gleichermaßen :-) "Papa, mach mal ein Gipfelfoto von uns!"
Nach der schönen Aussicht geht es nur kurz durch den Wald, hinten erkennt man schon die Felsen, an denen der zweite Teil beginnt.
Die letzte Wand für heute, das "Petrusbrettl". Der Felsen links ist der Petrus.
Die Stifte wurden eindeutig von 1,80m großen Männern gesetzt... Die Wand ist ziemlich ausgesetzt, aber wieder merkt man es aufgrund der Bäume und Sträucher nicht so richtig.
Trotz der riesigen Stiftabstände und des hohen Seils war diese Wand für Florian leichter, denn es fanden sich recht häufig Felstritte auf halber Höhe.
Nach den Stiften geht es über ein etwas abschüssiges und rutschiges Felsband.
Der Abstieg war dann relativ leicht und hatte für jede Körpergröße passende Routen zu bieten.
Weiter geht's zur spannendsten Stelle des Steigs, zum Mauseloch. Vorher muss man sich aber noch durch diesen Mini-Kamin nach oben zwängen und das war überraschend schwierig, denn es gab keine guten Griffe auf dem rutschigen Fels.
Steffi musste Florian darum auch von unten ein bisschen schieben, sonst wäre er nicht hinaufgekommen. Rechts hat Ariane das Mauseloch erreicht. Es empfiehlt sich, nicht geradeaus auf den Punkt zuzugehen, sondern Arianes Vorschlag links herum zu nehmen.
Der Stift ermöglicht das Hinuntersteigen. Aufpassen muss man auf das Loch links, durch das man 3 m hinunterfallen würde. Darüber befindet sich die kleine Öse, an der ich mich angesichert habe. Hinein soll man laut Pfeil dann in dieses schwarze, bodenlose Loch...
Ah! Ist gar nicht bodenlos :-) Mit Hilfe des roten Sucherlichts für den Autofocus am Fotoapparat haben wir das Loch "ausgeleuchtet", um den Felsabsatz und die Position der Bügel zu erkennen. Es ist nämlich tatsächlich fast stockdunkel darin.
Dank der 2-Meter-Bandschlinge konnte ich mich an der Öse ansichern (Achtung auf das Loch direkt darunter!) und das Set wieder in meine Gurtschlaufe hängen.
Die Rucksäcke sollte man besser vorher runterbringen oder nachher abholen (oder auch abseilen), denn mit ihnen hat man zu wenig Bewegungsspielraum.
Man steigt am besten mit dem Gesicht zur Wand hinunter. Der schwierigste Schritt ist der Abstieg vom kleinen Absatz bis hinunter auf den ersten Bügel. Am besten hält man sich etwas weiter rechts und versucht, sich mit dem rechten Fuß auf den Bügel hinabzulassen. Kleine Felstritte gibt es wenn überhaupt weiter rechts, nach links hin wird der Fels immer glatter, da ist Steffi abgerutscht und hat sich das Bein böse angehauen. Sehr hilfreich ist es, nach den beiden kleinen Vorsprüngen für die rechte Hand zu suchen (sprich: im Dunkeln zu ertasten), die sich beide ziemlich weit rechts befinden. Da hat man einen ziemlich guten Halt. Ansonsten muss wirklich jeder selbst ausprobieren, wie es da am besten geht.
Zur Vereinfachung kann natürlich auch erst jemand außen herum gehen und von unten beim Trittsuchen helfen. Oder man klettert von unten nach oben. Das hätten wir vermutlich gemacht, wenn wir keine Nachsicherung dabei gehabt hätten. Aber es war natürlich viel spannender, von oben in das dunkle Loch hineinzukraxeln :-)
Der direkteste Rückweg führt laut Karte links herum über die Bergwacht-Hütte, rechts herum ist es aber viel schöner. Wir wollten ja noch beim 3. Teil mal schauen und sind darum sowieso nach rechts hoch weiter den Markierungen gefolgt.
Ariane hängt am Einstieg in den 3. Teil.
Der Knackpunkt des extrem überhängenden D/E-Einstiegs ist der markierte Anker, an dem man umsetzen muss, bevor man es auf die Stahlstifte schafft. Ariane hat diesen Anker rechts gerade erreicht und sich dann mit der Rastschlinge angesichert. Als sie darin gemütlich baumelte und den Steigverlauf so betrachtete, beschloss sie, dass sie dazu heute keine Lust hat. Anders als bei der Wittmann-Schikane ist die ganz schwere Stelle nur kurz, ab den Stiften wird es erkennbar leichter, aber immer noch C/D laut Topo. Ariane hätte das technisch sicherlich geschafft, aber sie war eh schon den ganzen Tag etwas müde, es war schon 17:00 Uhr, im hinteren Teil drohten einige D-Stellen, Steffi und Florian wären eh nicht mitgekommen... Nee, musste jetzt nicht mehr sein :-)
Natürlich wollte Florian jetzt auch unbedingt mal eine D/E-Stelle probieren und war danach auch gehörig beeindruckt :-) Gerade als wir gehen wollten, stieg ein junger Mann in den 3. Teil ein, so dass wir ganz gut beobachten konnten, dass es nach dem Einstieg zwar besser wird, aber immer noch schwierig bleibt.
Wer auf unserem Weg zurück zum Via Ferrata Bambini will, der muss jetzt den weiß-grün-weißen Markierungen folgen. Die laufen teilweise mit der weißen 2 gemeinsam, aber wenn sie sich trennen, bleibt man bei der Fahne und nicht bei der 2.
Die Stelle im rechten Foto, die man nach 10 Minuten erreicht, kann man anhand der dreieckigen "Verkehrsinsel" gut erkennen. Rechts gelangt man nach 50 Metern zum oberen Einstieg des Via Ferrata Bambini, nach weiteren 100 m kommt man wieder unterhalb des Höhenglücksteigs auf dem Zustiegsweg heraus.
Links herum, weiter den Fahnen nach, geht man über einen wirklich schönen und spannenden Pfad zurück ins Tal. Dieser Weg lohnt sich definitiv, so dass ich auch denen, die jetzt noch auf den Via Ferrata Bambini wollen, empfehlen würde, danach wieder hier hoch zu steigen.
Zuerst ein paar Bilder von diesem schönen Rückweg, der lange Zeit oben auf dem Rücken verläuft:
Wenn man unten an den Waldrand gelangt, muss man sich von den Fahnen trennen und nach rechts hinaus auf die Felder abbiegen (man kann auch noch kurz weiter geradeaus und dann an der linken statt der rechten Seite der Felder zurückgehen, das ist vermutlich noch schöner; aber wir wollten ja nochmal zum Einstieg). Sobald man den Wald verlässt, kann man hinten schon den Zustiegsweg erkennen und hat ihn 10 Minuten später erreicht.
Nun zum Via Ferrata Bambini:
Hier kommt man nach der "Verkehrsinsel" heraus und kann direkt losklettern. Da wir wegen des falschen Rückwegs nochmal von unten zusteigen mussten, sind wir von der anderen Seite aus losgegangen.
Dort beginnt der Steig direkt neben dem Höhenglücksteig (vgl. Foto oben). Direkt der erste Abstieg war schon nicht ganz leicht.
Wackelige Angelegenheit :-) Hinter der Kurve, wenn man die Leitern schon sehen kann, lag der schwierigste Teil für Ariane und mich. Das Seil war z.T. derart niedrig, dass ich versucht habe, deutlich unterhalb der vorgesehen Felstritte zu gehen. Das funktionierte teilweise auch, aber als das Seil dann nach oben abbog, musste ich sehr anstrengend wieder hinauf. Für Florian war das von der Seilhöhe hier alles perfekt!
Achtung: Wenn man von dieser Seite zur Seilbrücke kommt, darf man beim Hinuntersteigen nicht mit den Karabinern am oberen Seil bleiben, sondern muss sich vor dem Abstieg hinhocken und in eines der Geländerseile am Boden einklinken. Wenn man sonst nämlich von oben den kleinen Absatz hinunterspringt, könnte man den Bandfalldämpfer auslösen, und wer langsam hinabsteigt, baumelt irgendwann in der Luft :-)
Nach dieser kleinen "Ausgesetztheit üben!"-Passage wurden hinter der Kettenbrücke die Abstände derart klein, dass ich beschlossen habe, lieber auf den Waldboden auszusteigen. Florian hingegen war begeistert und fand es "total fair", dass für ihn jetzt alles genau richtig war und stattdessen Ariane und ich uns mal abmühen mussten. Steffi war so schlau gewesen, gar nicht erst einzusteigen, sondern uns von unten gemütlich zuzusehen.
Nachdem wir den schönen Rückweg ja schon hinter uns hatten, sind wir nach dem Via Ferrata Bambini einfach den Hinweg wieder zurückgegangen. Tatsächlich viel langweiliger als die Variante oben herum...
Der kostenlose Parkplatz wird laut einer Tafel vom Cafe Res'n "gestiftet". Gelungene Werbung, denn prompt sind wir da am Ende hingefahren (einfach auf der Straße aus Hegendorf weiter Richtung Neutras) und haben sehr lecker (und, wenn man an Münchener Preise gewöhnt ist, quasi umsonst ;-)) zu Abend gegessen. Das Schnitzel war allerdings im Goldenen Engel in Eschenbach (5 Minuten entfernt), wo wir nach dem Norissteig eingekehrt sind, noch besser, weil dicker und saftiger. Aber auch hier gab's wieder extrem guten hausgemachten Kuchen!
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.