Wanderkarte des Bayerischen Vermessungsamts mit Wegverlauf. Per Klick auf eine Linie öffnet man die Beschreibung inkl. Längenangabe und kann sich auch ein Höhenprofil anzeigen lassen. | |
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Bei Anfahrt von Kempten über die B19 Richtung Sonthofen hat man einen schönen Blick auf den Grünten. Die rechte Spitze ist das Burgberger Hörnle (auch Kreuzelspitz genannt), die mittlere der Siechenkopf, und links sieht man die Antenne des Bayerischen Rundfunks etwas unterhalb des eigentlichen Grüntengipfels.
Wir fahren über Burgberg bei Sonthofen Richtung Erzgruben-Erlebniswelt und parken bei der Alpe Weiher (rechts ein Rückblick auf den Parkplatz bei der Alpe nach ca. 100 m Weg). Ein Tagesticket auf dem Parkplatz kostet 2,50 Euro. Kostenlos kann man direkt hinter Burgberg parken (vgl. Map), aber dann muss man auch 90 hm mehr überwinden und kann keine Pferde streicheln :-) Dafür wissen wir aber inzwischen dank des langen Eintrags von Andreas, dass dieser Zustieg am Wustbach wohl sehr schön und spannend ist!
Zwischen Pferden und Kühen hindurch geht der Weg über die Weide los und kurz darauf in den Wald. Dieser erste Teil ist schon ziemlich steil und dadurch etwas anstrengend. Das Gipfelkreuz des Burgberger Hörnle kann man von hier unten aus schon gut sehen.
Nachdem man auf den Fahrweg stößt, kann man weiter geradeaus über den Trampelpfad eine Kehre abschneiden, danach muss man etwa 100 m dem Fahrweg folgen, bevor man erneut abkürzen kann (vgl. Google Map). In der zweiten so abegschnittenen Kehre kommt der Pfad vom kostenlosen Parkplatz herauf. Durch die Abkürzungen wird dieser Steckenabschnitt für die Kinder nicht zu langweilig.
Nach etwa 150 m auf dem Fahrweg überquert man den Wustbach und hier teilen sich das erste Mal Sommer- und Winterweg. Auch wenn man zuerst zum Burgberger Hörnle will, kann man hier dem Winterweg folgen. Das sollte man auch unbedingt tun, denn der ist gerade hier unten viel schöner als der geschotterte Sommerweg.
Nach ein bisschen Spielen im Bach geht die Kraxelei los. Der Winterweg ist steil, stellenweise etwas rutschig und hat viele Stolperwurzeln. Hier sind stabile Schuhe nötig.
Sobald man wieder auf den normalen Weg stösst muss man aufpassen! Der Winterweg zweigt 20 m weiter direkt wieder ab, aber wenn man zum Burgberger Hörnle will, darf man ihm hier nicht folgen! Diesen Fehler haben wir gemacht und darum den Abzweig zum Hörnle verpasst!
Hier zuerst zwei Bilder (von unserem Rückweg) vom Abzweig in der nächsten Kehre:
Da wir das aber verpasst haben, kommen jetzt Bilder vom weiteren Aufstieg auf den Grünten; wann immer es möglich war, über den Winterweg.
Welche Zahl vor der "5" fehlt, war nicht zu erkennen, aber wir haben noch 1:30 h (inkl. 30 Minuten Rast) gebraucht. Nach dem Schild überquert man erneut den Wustbach, in dem man hier schön herumklettern kann.
Der letzte Winterweg-Abschnitt ist ziemlich steil, schmal und etwas rutschig. Also genau das richtige für uns :-D Danach geht's etwas gemütlicher bis zum Gatter, wo wir Rast gemacht haben.
Hier (linkes Foto) werden wir nachher vom Burgberger Hörnle zurückkommen. Man kann natürlich auch von hier zuerst auf das Hörnle gehen und dann von unten über den Siechenkopf zum Grüntenhaus. Damit wäre die Strecke einfacher gewesen, aber wir haben's nicht gemacht, weil wir da noch dachten, dass wir über die Westseite des Hörnle absteigen könnten.
Das Grüntenhaus, wo wir leckeren Kuchen gegessen haben und die Wirtin uns ausführlich zur Begehbarkeit des Siechenkopfs und Hörnle mit Kindern beraten hat. Da fiel dann auch die Entscheidung, nicht über das Hörnle abzusteigen, sondern diesen Pfad irgendwann nochmal von unten her zu gehen.
Nach einem letzten prüfenden Blick vom 1. Stock des Grüntenhaus auf das Burgberger Hörnle geht's weiter zum Siechenkopf.
Wer noch auf den Gipfel des Grünten will, für den ist vielleicht der Tipp von Andreas hilfreich:
"Als Rückweg von der Hochwartspitze kann ich unbedingt den einsamen Pfad über den Süd-Grat bis zum Wegweiser vor der Stuhlwand (kleines "i" in der OSM-Karte) empfehlen. Erst danach Richtung Grüntenhaus gehen, auch wenn diese Route erst einmal wie ein Umweg aussieht. Persönlich empfand ich diesen Weg mit der Aussicht ins Tal und auf die Allgäuer Alpen als den wohl schönsten Abschnitt."
Wer den Siechenkopf wie wir von oben begeht, sollte diese Variante Richtung Stuhlwand als Aufstieg nehmen, damit er im Abstieg vom Gipfel an der folgenden Abzweigung landet:
Am Gatter muss man nach links über das Brett drübersteigen. Es gibt hier keinen Wegweiser und der Pfad ist auch fast nicht erkennbar. Wenn man auf den nächsten 100 m unsicher ist, ob der Pfad oben oder unten langgeht: oben halten.
Wer unter Höhenangst leidet, wird schon beim Weg über den Siechenkopf möglicherweise an 2-3 Stellen Probleme bekommen und nicht erst beim Burgberger Hörnle!
Wem hier beim Blick über den Zaun nach rechts schwindlig wird, sollte sich gut überlegen, ob er weitergeht.
Auf den letzten Metern vor dem Siechenkopf ist es ein bisschen kraxelig und zur einen Seite ausgesetzt. Auf dem Siechenkopf selbst (rechtes Bild) ist nicht viel Platz, für 4 Leute gerade ok. Eigentlich ist es sehr schön und einsam hier oben und lädt zum gemütlichen Verweilen ein, aber wir konnten das nicht genießen und ich konnte auch keine guten Fotos machen. Warum, sieht man auf dem nächsten Bild: Kaum waren wir oben, donnerte es und es begann leicht zu regnen. Da sieht man, dass man trotz aller "trocken, leicht bewölkt"-Wettervorhersagen, die wir noch am Morgen auf 4 verschiedenen Webseiten eingeholt haben, immer mit Wetterumschwung rechnen muss.
Gott sei Dank war das Gewitter aber schon hinter uns und zog weg, und wir können jetzt auch bestätigen, dass man selbst bei leichtem Regen den Weg vom Siechenkopf absteigen kann. Es war allerdings steil und rutschig und die Kinder brauchten öfters mal Hilfestellung. Aber auch bei trockenem Wetter sollte man vorsichtig sein, denn es geht immer wieder mal auf beiden Seiten teilweise steil runter.
Kurz hinter dem Siechenkopf folgt die schwierigste Stelle ohne Sicherung, wenn man diesen kleinen Felsen hochklettern muss. Daneben geht's einige Meter runter. Ich hab mich hier als "Geländer" rechts hingestellt, während die Kinder hochgeklettert sind. Die Stelle ist aber sehr gut überwindbar.
Der nun folgende Abstieg war die meiste Zeit schmal, steil und rutschig. In der anderen Richtung wäre die Strecke eindeutig vorzuziehen.
Wenn man auf die Wiese stößt, hat man es geschafft :-) Hier kann man, wenn man aus der anderen Richtung kommt, abzweigen und den Siechenkopf umgehen (vgl. Google Map oben), das ist auch der markierte Weg. Zum Siechenkopf gibt es hier keinerlei Hinweis.
Hinter den Bäumen am Ende geht die Wiese nochmal weiter, und da kommt dann der ausgeschilderte Abzweig nach links zu dem Gatter, wo wir die Rast gemacht haben (s.o.). Das ist nachher unser Rückweg, aber jetzt geht's erstmal zum Hörnle.
Vor dem Grat kommt schon eine gesicherte Passage, die fast schwieriger ist, weil das Seil ein bisschen Spiel hat und ein Stück nachgibt, wenn man sich dran festhält. Nicht erschrecken!
An der letzten Biegung vor dem Grat ist das Seil für Kinder etwas zu hoch, daher müssen sie ein bisschen klettern, wenn sie die Hände am Seil lassen wollen. Das ist zwar eigentlich nicht nötig, aber so hat es Ariane mehr Spaß gemacht :-) Und hier nun endlich der eigentliche Grat:
Ich war mit den Kindern nacheinander am Gipfel, weil es Steffi nach dem Stress mit Gewitter und Abstieg im Regen für heute gereicht hat und sie keine Lust auf noch mehr ausgesetzte Stellen hatte. Und ich wollte dann lieber mit jedem einzeln üben, darum gibt's zwei Gipfelfotos... Und was sieht man von hier oben natürlich wieder? Klar, unseren roten Caddy :-)
Das kleine Gedenkkreuz hat Florian ungeheuer beeindruckt. Er hat ewig erzählt, dass hier ein Erwachsener abgestürzt ist und zwar als sein Papa (also ich) erst 3 Jahre alt war! Ich glaube, ihm ist hier so ein klein bisschen bewusst geworden, dass es in den Bergen immer doch auch gefährlich ist.
Rechts gut erkennbar der sog. "Funkenweg", der hier von unten heraufkommt. Sieht nicht besonders schwierig aus, aber wir haben uns an den Rat der Wirtin gehalten, die vor einer längeren Fels-Kraxel-Stelle gewarnt hat, die die Kinder mit Händen und Füssen gut von unten, aber nicht so einfach von oben überwinden könnten. Tatsächlich ist beim Abstieg 2001 ein ehemaliger Vorsitzender der Alpenvereins-Sektion Schongau tödlich verunglückt, weil er an einer wohl eigentlich einfachen Stelle unglücklich ausgerutscht ist. Wir sind also lieber den Grat wieder zurück.
Beim Abstieg nochmal aufpassen, hier kann man leicht ins Rutschen geraten!
Wieder unten auf der Wiese zweigen wir nach rechts ab, Beschilderung "Burgberg". Kurz danach teilt sich der Pfad nochmal unerwartet, hier muss man nach links in den Wald.
Hier trifft man wieder man auf das Gatter und geht Aufstiegsweg wieder runter. Allerdings nehmen wir jetzt den Sommerweg, weil der Winterweg abwärts sehr unangenehm für die Knie ist.
Von hier unten kann man das Gipfelkreuz und den Felsgrat nochmal gut sehen. Wenn man zurück auf dem breiten Fahrweg ist, darf man die Abzweigung zur Alpe Weiher nicht verpassen, die ist nicht ausgeschildert! Wenn man die Karte nicht dabei oder die Kurven nicht gezählt hat, erkennt man es daran, dass genau gegenüber auf beiden Seiten des Fahrwegs ein Trampelpfad abgeht. Links zum Abschneiden der Kehre, rechts zur Alpe Weiher. Darum steht hier wohl auch das kleine Steinmandl. Wenn man das hier verpasst, landet man unten auf der Straße und muss nach rechts 150 m runter zur Alpe Weiher laufen.
Da wir durch die doppelte Begehung des Felsgrats relativ spät am Auto waren und keine Lust mehr auf lange Restaurantsuche hatten, sind wir die Straße ein paar hundert Meter weiter zum Gasthof Alpenblick gefahren. Aufgrund der großen (Bus-)Parkplätze und der Nähe zur Starzlachklamm und der Erzgruben-Erlebniswelt würde man hier einen Touristennap erwarten, aber weit gefehlt: Das Essen war preiswert und sehr lecker!
Auf dem Rückweg haben wir das linke Foto gemacht, ein Jahr später nach der Wanderung auf den Besler das rechte von Süden aus. Da ist die Steigung zwischen Siechenkopf und Hörnle so zu erkennen, wie sie wirklich ist. Der Felsgrat mit der Ansicherung ist allerdings hinter dem Gipfel verborgen.
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.