Bergwandern mit Kindern im Isarwinkel: Grasköpfl und Stuhlbachjoch
Grasköpfl (1753) und Stuhlbachjoch (1738)
Juni 2015
Ausgangspunkt
Kostenloser Parkplatz an der B 307 kurz vor Vorderriß, ca. 1½ Stunden Autofahrt vom Südwesten Münchens.
Wanderkarte des Bayerischen Vermessungsamts. Per Klick auf eine Linie öffnet man die Beschreibung inkl. Längenangabe und kann sich auch ein Höhenprofil anzeigen lassen.
Google-Map Die Linien sind an die Luftbilder in Google angepasst, weil die ausnahmsweise mal besser sind (Stand 02/2016). Im Bayernatlas liegt fast die gesamte Nordseite im Schatten.
KML-File
Der Streckenverlauf und die Positionsmarken sind freihändig eingezeichnet. Mit Hilfe von Karten und der Fotos versuche ich aber, den Weg so genau wie möglich nachzuvollziehen, so dass die Längenangaben im Großen und Ganzen stimmen sollten.
Länge
11½ km mit 975 hm
Unsere Zeit
10¾ Stunden in gemütlichem Tempo inkl. Bachspielen. Insbesondere während des Aufstiegs in den langen Serpentinen waren wir sehr langsam unterwegs, da Ariane nach einer Übernachtungsparty quasi ohne Schlaf ein wenig "unfit" war :-) Auf der Nordseite der Pürschschneid, übers Stuhlbachjoch und am Rückweg von der Wasserplatte kommt man dann noch wegen der Pfadbeschaffenheit zwangsläufig nicht sehr zügig voran. 7-8 Stunden sind mit normal fitten Kindern sicherlich machbar, aber wer sich beim Wasserfallspielen oder an so schönen Stellen wie der Wasserplatte Zeit lassen will, sollte ruhig 9-10 Stunden einkalkulieren.
Die Etappen zur besseren Einschätzung (ohne Pausenzeiten zwischen den Etappen):
  • Parkplatz bis Spielstelle im Bach: ½ Stunde
  • Bis zum großen Wasserfall nach den seilversicherten Stellen: ½ Stunde
  • Aufstieg bis zur Pürschschneid inkl. kurzer Pausen: 2 Stunden
  • Über die Nordseite der Pürschschneid zum Grasköpfl: knapp 1 Stunde
  • Geocache-Abstecher: ¼ Stunde
  • Über den Grat und durch die gefährliche Stelle zum Stuhlbachjoch: 25 Minuten
  • Vom Stuhlbachjoch zu "Bei der Wasserplatte": ½ Stunde
  • Rückweg zur Wiese bei der Grammersbergalm: gut ½ Stunde
  • Abstieg bis Parkplatz: 2½ Stunden inkl. 20 Minuten Bachspielen
Alter unserer Kinder
10¼ und 12¼
Schwierigkeit
Die Tour ist in Hinblick auf die Schwierigkeit ausgesprochen wechselhaft. Man startet vom Parkplatz aus sehr einfach knapp 700 Meter auf einem gelegentlich ansteigenden Forstweg. Wer hier von Bremsen aufgefressen wird sollte nicht verzagen, denn ab dem Bach tauchen die deutlich seltener und in geringerer Zahl auf. Der Forstweg geht vor dem Bach in einen Pfad über, der trotz Laub und und gelegentlich etwas Matsch sehr angenehm zu gehen ist und nach wenigen Serpentinen den ersten Wasserfall erreicht. Dort muss man aufpassen, dass man nicht zu weit nach unten steigt. Nach der 3. Stufe geht es gut 10 Meter senkrecht hinunter und der nasse Fels ist teilweise rutschig. Zum ungefährdeten Spielen ist aber ausreichend Platz vorhanden.
Nach dem Wasserfall bleibt die Steigung dank der Serpentinen zwar moderat, aber in den Kehren sind z.T. kniehohe Stufen zu überwinden. Es ist aber fast durchweg steinig und nur selten matschig, so dass das Steigen leicht fällt. Nach dem grandiosen Aussichtspunkt ändert sich das für kurze Zeit, es wird deutlich steiler, die Stufen höher und man gerät das erste Mal ins Schwitzen. Eine erste rutschige Geröllstelle muss passiert werden gefolgt von einer abgerutschten Wegstelle. Die im Grashang zu umkraxeln, war hinauf kein großes Problem, erwies sich aber im Abstieg als sehr anspruchsvoll. Man kann vermuten, dass der Pfad an diese Stelle vielleicht mal verlegt werden wird, wenn man den Sanierungsaufwand betrachtet, der in dem großen Geröllhang betrieben wurde, den man nun rasch erreicht.
Im Mai 2014 war dieser Hang noch sehr schwierig und gefährlich zu durchqueren, wir stießen aber völlig überrascht auf eine durchgängige Drahtseilversicherung, die bzgl. Dicke und Befestigungsart durchaus Klettersteigqualität aufweist. Auch wenn zwei der Stecken schon wieder aus dem Boden gespült wurden, macht das nichts, denn die meisten Anker sind in den Fels gebohrt und teilweise auch durch weiter oben angebrachte Zugseile stabilisiert. Hier waren Profis am Werk, und obwohl es durch den rutschigen Boden und den daneben lauernden Abgrund immer noch eine anspruchsvolle Querung für Kinder oder Höhenängstliche ist, senkt das Drahtseil die Einschätzung von "gefährlich und sehr schwierig" eher auf "nicht ganz einfach".
Wer vielleicht von Klettersteigen das Zupacken ins Drahtseil gewöhnt ist, hat hier gar keine Probleme. Florian war im ersten Abschnitt zwar zu klein und musste darum oberhalb des Wegs am Seil entlangkraxeln, aber das ist er ja gewöhnt. Ansonsten könnte man hier kleinere Kinder auch gut an der Hand nehmen. Zwischendurch gibt es auch immer wieder Stellen, wo man bequem stehen kann.
Auf dem Rückweg gab es allerdings einen leichten Steinschlag, als Steffi gerade unterwegs was. Man sollte den Kindern besser vorher einschärfen, in so einem Fall beide Arme fest ums Seil zu schlingen, damit sie nicht loslassen, wenn sie getroffen werden. Die Steine können einem hier nicht auf den Kopf fallen, aber wenn sie einen beim Herunterkullern an Armen oder Beinen treffen, kann das ja auch sehr weh tun und vor allem einen Schreck hervorrufen.
Nach dem Drahtseilabschnitt muss man noch kurz eine rutschige Stelle vorsichtig hinunterkanten und eine kleine Steinrinne durchqueren, dann erreicht man auch schon ungefährlicheres Gelände am großen Wasserfall. Dort muss man nur auf dem Rückweg beim Hinuntersteigen zum Wasserfall aufpassen, da der Hang doch ziemlich steil ist. Nach ihm beginnt der Pfad, sich in kleinen Serpentinen durch den Wald hinaufzuschlängeln. Er wird schmaler und etwas schlechter und kippeliger als vor und nach dem ersten Wasserfall, geht sich aber immer noch recht angenehm. Wie schon zuvor herrscht auch hier immer mindestens Halbschatten, so dass wir selbst bei dem sehr warmen Wetter nicht mehr ins Schwitzen gerieten.
Aufpassen muss man aber in diesem Bereich der kurzen Serpentinen noch etwas, weil der Pfad 4-5 Mal in den Kurven nah an den Rand heranführt. Der Grashang neben dem Weg ist dort steil und endet spätestens nach 10, manchmal aber auch schon nach 1-2 Metern an einer Felswand, die gut 50 Meter fast senkrecht abfällt. Wer da stürzt, hat keine Chance, darum sollte man in diesen Außenkurven nicht herumrennen oder überholen. Der Pfad ist hier gut und weder rutschig noch zu steil, aber wem trotzdem die Knie zu weich werden, schneidet die Kurve einfach 2 Meter früher ab, auch wenn das Grasgekraxel da etwas steil und anstrengend ist.
Sobald die kurzen in lange Serpentinen übergehen, ist nicht nur die Gefahr in den Außenkurven vorüber, die Steigung wird zudem immer geringer und der Aufstieg bekommt allmählich den Charakter eines entspannten Spaziergangs. Die in anderen Beschreibungen erwähnten Wegfindungsschwierigkeiten hatten wir gar nicht, nur an einer Stelle mussten wir 5 Meter in der vermuteten Richtung weitergehen, bis die Spur wieder auftauchte.
Im Frühjahr oder Spätherbst ist das vermutlich schwieriger, aber bei uns hob sich die braune Spur fast immer sehr deutlich im grünen Gras ab. Die Serpentinen verlaufen auch exakt entsprechend der Vermessungsamtskarte und die nächste Stufe ist von unten meist schon gut zu sehen, wenn man sich einer Kehre nähert. Weiter oben wird die Spur etwas schlechter und kippeliger, so dass man mehr mit den Füßen stabilisieren muss, aber insgesamt war der Aufstieg in diesem Bereich wirklich sehr angenehm.
Auf der Wiese der Grammersbergalm, in der man schließlich den markierten "Normalweg" zum Grasköpfl erreicht, muss man evtl. mit den Kühen aufpassen. Wir wurden von einer sehr neugierigen und übermütigen verfolgt, die vermutlich nur mit uns spielen wollte, uns aber schon Angst gemacht hat, als sie auf uns zugerannt kam. Erst ein sanfter Klaps mit dem Stock auf die Nase ließ sie in großen Hüpfern davonspringen, man macht also nichts verkehrt, wenn man sich vor Übersteigen des Zauns mit langen Stöcken ausrüstet :-)
Über die Pürschschneid kann zwischen dem gut befestigten und sehr einfachen, aber dafür etwas ausgesetzten Normalweg und dem viel schöneren, aber für die Füße anspruchsvolleren alten Pfad durch den Nordhang wählen, der für Leute mit Höhenangst die eindeutig bessere Alternative darstellt. Er ist allerdings auch trotz identischer Höhenmeter etwas anstrengender und zwischen den Latschen auch deutlich wärmer, aber sobald es im hinteren Teil längere Zeit ansteigt, gibt es auch wieder schattenspendende Bäume. Man bekommt hier schonmal einen ersten Eindruck, was einen beim Rückweg über das Stuhlbachjoch nach der Wasserplatte erwartet, denn dort ist der Pfad nochmal deutlich kippeliger und für die Füße entsprechend noch anstrengender als hier oben.
Der Aufstieg zum Grasköpfl hat dann nochmal 100 ziemlich steile Höhenmeter, auf denen man ohne jeglichen Schatten richtig ins Schwitzen gerät. Selbst bei kühlem Wetter dürfte diese letzte Etappe sehr anstrengend sein. Den steilen Hang sollte man besser nicht hinunterkullern, aber der Pfad ist im Wechsel von Serpentinen und felsigen, aber gestuften Kraxelstellen so gut ausgebaut, dass man sehr sicher hinaufkommt.
Der kleine Abstecher zum Geocache ist nicht lang und darum ist der notwendige Anstieg zurück zum Gipfel auch gut verschmerzbar. Wer nicht viel Erfahrung (s.u.) mit schwierigem Gelände und ausgesetzten Stellen hat, dem rate ich zum Rückweg über die Pürschschneid. Wer gar keine Lust hat, die Drahtseile und den kleinen abgerutschten Pfadabschnitt danach nochmal zu überwinden, kann auch gemütlich auf dem Reitweg (die Fortsetzung des markierten Wegs, siehe Karte) zurück ins Tal wandern, landet dann aber gut 4 Kilometer vom Auto entfernt. Die lassen sich auf Forstwegen zwar einfach überwinden, aber für Kinder ist das sicher kein Spaß. Natürlich kann man auch Papa das Auto holen schicken :-)
Rückweg über das Stuhlbachjoch
Nur mit erfahrenen Kindern!
Diese Variante hat eine nur ganz kurze, aber sehr heikle Stelle, die stark ausgesetzt ist und nur durch Festhalten an den Latschen sicher überwunden werden kann. Wer über ausreichend Erfahrung mit schwierigem Gelände und ausgesetzten Stellen verfügt, wird hier ganz problemlos durchkommen, aber ich rate dringend davon ab, hier mit Kindern langzugehen, die solche Erfahrungen noch nicht gemacht haben.
Die freigesägte Latschengasse nach dem Gipfelkreuz des Grasköpfls ist zwar schwer zu finden und man muss ab und zu ein bisschen kriechen oder kraxeln, aber sie ist ungefährlich (wenn man den richtigen Weg nimmt, bitte PDF beachten) bis man die Schlüsselstelle nach wenigen Minuten erreicht. Dort erkennt man direkt, wie schwierig und gefährlich sie ist und kann noch problemlos wieder umkehren. Wenn man durch diese Stelle hindurch ist, kommt nichts mehr, was auch nur annähernd so schwierig ist!
Es beginnt mit etwa 5 Metern unmittelbar neben der Kante, die Latschen lassen einem hier kaum mehr als 40 cm Platz. Auf einem so breiten Mäuerchen würde jedes Kind sicher entlanglaufen, aber der steile und tiefe Abbruch ändern die Wahrnehmung und das Risiko natürlich. Wer richtig hinschaut, entdeckt in den Latschen einige gut 4 cm breite "Stämme", die einen hervorragenden Halt bieten und das Überqueren mit Kind an der Hand sicher ermöglichen (siehe Fotos). Natürlich muss man absolut sicher sein, dass die Kinder angesichts des Abbruchs neben einem so schmalen Pfad nicht unsicher oder ängstlich werden, sondern sich nach wie vor auf den Weg konzentrieren und feste zupacken können. Das muss man vorher unbedingt zuverlässig getestet haben (s.u.).
Nach der ausgesetzten Stelle muss man, ebenfalls noch auf einem sehr schmalen Grat, gut 2 Meter etwas mühsam über die Latschen klettern, zum Hindurchzwängen ist es zu dicht. Auch hier wurden einige Äste abgesägt, sonst hätte ich nicht kapiert, dass es dort weitergeht. Nach den 2 Metern "sinkt" man quasi wieder in die Latschen hinein auf den Boden und zwängt sich durch die ansatzweise freigeschnittene Gasse hinunter in den Hang. Dort ist es zwar ein bisschen steil und geröllig, aber man muss nur wenige Meter hinunter (mit einer schützenden Latsche unterhalb), und die folgende Querung und der Aufstieg zurück auf den Grat sind nicht schwer und auch nicht mehr sonderlich gefährlich.
Ich würde jedem raten, sowohl die ausgesetzte Stelle als auch das Hinabkraxeln über die Latschen erstmal ohne die Kinder zu testen, um sich selbst einen Eindruck zu verschaffen. Sollte der schmale Streifen neben den Latschen mal gänzlich weggebrochen sein, müsste man vorher nach rechts in den Hang absteigen. Das muss diesem Bericht zufolge möglich sein, aber unsere vorherigen Versuche, rechts abzusteigen (als wir die richtige Gasse noch nicht gefunden hatten), waren nicht von Erfolg gekrönt bzw. erschienen mir zu gefährlich. Wer nach einem Abstieg nach rechts sucht, sollte aufpassen: die Latschen wurzeln oft direkt am Rand und wachsen weit darüber hinauf. Wer also auf dem Boden steht und sich dann nach vorne auf die Latschen aufstützt, schwebt im Zweifel mit dem Oberkörper schon über dem Abgrund.
Auf dem Rücken des Stuhlbachjochs angelangt ist es wieder sehr breit und ungefährlich, und das bleibt im Folgenden auch so. Die Latschengasse ist bis auf eine Stelle ganz eindeutig und großzügig freigesägt, so dass das Hinabsteigen auf und etwas unterhalb des Grats sehr leicht fällt. Wenn der Pfad schließlich im rechten Winkel nach unten abbiegt, wird es allerdings sehr steil und rutschig, hier muss man sich so oft wie möglich an den Latschen festhalten, um nicht auf dem Hosenboden zu landen. Dieser Abstieg dauert aber auch nicht sehr lang, der Pfad verliert sich, sobald man die Latschengasse mit freiem Blick auf die Wasserplatte verlässt. Den letzten Teil muss man weglos, aber nicht mehr allzu steil durch den Grashang, bis man das waagerechte Plateau "Bei der Wasserplatte" erreicht.
Der Rückweg zur Grammersbergalm ist zwar mit einer winzige Ausnahme (siehe Fotos) nicht mehr gefährlich, aber für Füße und Beine nochmal eine ziemliche Herausforderung. Zwar wird der kartenverzeichnete Pfad noch benutzt, wie wir an z.T. ganz frisch abgesägten Latschenästen erkennen konnten, und ist auch überall eindeutig zu erkennen. Aber der Untergrund ist sehr steinig und kippelig und es kommt nur ganz selten vor, dass man mal gemütlich ein paar Meter auf einer richtigen Stufe laufen kann. Die meisten Schritte müssen immer ein bisschen stabilisiert werden, und mit der Zeit merkt man, das einem die Muskeln davon müde werden. Immerhin ist der Pfad 1.3 Kilometer lang und und wir hatten durch den Hinweg auf der Nordseite der Pürschschneid und der Überschreitung des Stuhlbachjochs doch schon einige schwierige Meter in den Füßen.
Kinder brauchen schon kräftige Beine und müssen auch Freude an solchen wilden Pfaden haben, sonst wird das Gequengel hier vermutlich zu groß. Entsprechend viele Pausen sind natürlich hilfreich, aber da Steffi und Ariane auf uns warteten und es schon halb 6 war, sind wir zügig durchgegangen, und da war der Pfad auf Dauer schon anstrengend! Wenigstens verläuft er fast immer auf einer Höhe, nur fast schon am Ende ging es vielleicht nochmal 10 Höhenmeter hinauf.
Nach diesem Rückweg wurde uns dann deutlich bewusst, dass die ersten 2-3 langen Serpentinen im Abstieg dann gar nicht so einfach waren, wie wir sie vom Aufstieg her in Erinnerung hatten, sondern da ein ähnlicher wenn auch geringerer "Kippeleffekt" bestand. Das wird allerdings rasch besser und tatsächlich können sich die Füße und Beine auf dem Abstieg soweit erholen, dass man an der Drahtseilstelle und dahinter wieder fit genug ist, um überall sicher aufzutreten!
Vorbereitung:
Wer mit Kindern schon mal auf Klettersteigen (oder auf Touren wie Kofel, Besler, Burgberger Hörnle oder Rinnkendlsteig) war, wird an der Drahtseilstelle kein Schwierigkeiten haben, auch wenn man sich hier nicht ansichert. Natürlich kann man auch Klettersteigsets mitnehmen und die dann irgendwo beim Wasserfall verstecken und auf dem Rückweg wieder abholen. Ansonsten kann man weniger schwierige Stellen mit Drahtseilen und etwas gerölligem Boden beim Dötzenkopf, Schönjöchl und Zinken/Sorgschrofen üben, wobei wir uns am Sorgschrofen ja auch für den Abstieg angesichert hatten.
Kinder, mit denen man über das Stuhlbachjoch zurück gehen will, dürfen angesichts stark ausgesetzter Stellen keine Angst bekommen oder sich ablenken lassen, statt sich auf den Weg zu konzentrieren. Sie sollten auch genug Vertrauen in die Erfahrung der Eltern haben, wenn die sagen "Nimm meine Hand und greif mit der anderen diese Latsche, das hält Dich!". Wenn man merkt, dass die Kinder da zittrig werden und nur zögerlich zupacken oder nicht so recht weiter wollen, dann bitte unbedingt umkehren! Wir haben einmal erlebt, wie ein Kind am Zinken und Sorgschrofen durch Stellen "geschoben" wurde, mit denen es überfordert war, und sowas setzt sich mit Sicherheit dauerhaft im Unterbewusstsein fest!
Wer sicher sein will, das die Kinder angesichts von Tiefblicken nicht unsicher werden, kann am besten mal den Stangensteig probieren. Dort ist es anfangs breit und wird dann immer schmaler (bei Gehrichtung die Klamm hinauf), so dass man jederzeit umdrehen kann, wenn es zu schwer wird. Ausgesetzte Stellen, an denen man nicht über einen bequemen Weg wie am Stangensteig geht, sollte man unbedingt auch probiert haben. Das geht z.B. am Felsgrat der Lahnerschneid sehr gut, die sich auch deshalb empfiehlt, weil man im weglosen Gelände das Gehen auf stark kippeligem Untergrund ausprobieren kann, das einen hier auf dem Hin- und Rückweg im Nordhang erwartet. Auch Touren wie der Leonhardstein oder der Abstieg vom Schönjöchl sind prinzipiell gute Übungen für unwegsames Gelände und den steilen Abstieg im letzten Teil der Latschengasse.
Sehr gut zur Vorbereitung geeignet ist auch die Zundereck-Tour. Da gibt es ein paar ausgesetzte Stellen, die aber mit Drahtseilen versichert sind, zudem kraxelt man durch unwegsames Gelände hinauf und kann da mal ein bisschen Erfahrung sammeln, wie feste man sich an einer Latschen hochziehen kann, ohne dass die reißt. Das gibt Vertrauen für den Halt an der ausgesetzten Stelle.s
Bitte beachtet die Gefahrenhinweise.
Attraktivität
Von dieser Tour hatten wir bis auf schöne Wasserfälle nichts Besonderes erwartet und waren dann umso überraschter, wie schön der Wald, wie beeindruckend die Fernsichten, wie spannend und wunderschön der Hin- und Rückweg und die Wasserplatte unterhalb der Pürschschneid und natürlich wie grandios und toll zum Spielen geeignet die Wasserfälle waren. Wer eine gute Mischung aus Spannung, Spielmöglichkeiten und Faulenzen an wunderschönen Stellen sucht, der ist hier genau richtig.
Es beginnt zwar auf dem Forstweg nicht sonderlich spannend, auch wenn der Wald drumherum sehr schön ist, aber nach ¼ Stunde geht's auf den Pfad und ab da macht es richtig Spaß. Der Wald ist schon hier unten so licht, dass die Sonne immer wieder durchscheint, und das laute Rauschen des Bachs trägt ebenfalls zur schönen Stimmung bei. Der erste Wasserfall ist ein Spielparadies und man muss den Kindern schon einen genügend langen Aufenthalt auf dem Rückweg versprechen, damit sie freiwillig weiter mitkommen :-)
Danach wird der Wald noch offener und die Lichteffekte mit dem grünen Gras sind noch schöner. Die Aussichtsstelle auf den großen Wasserfall ist grandios und egal, wie viele Fotos man macht, man kann diesen Blick nicht wiedergeben. Man muss ihn selbst sehen. Den Geröllhang mit den Drahtseilen fand Steffi natürlich nicht toll, für die Kinder und mich war es hingegen eine sehr spannende Stelle mit tollen Abbrüchen und hochaufragenden Felsen, die dank der Sicherheit am Seil wirklich Spaß gemacht hat.
Der zweite Wasserfall war zwar viel höher und beeindruckender als der erste, aber das Urteil der Kinder stand schnell fest: der erste ist besser zum Spielen geeignet, also ging es gleich weiter hinauf. Ab jetzt wurde es stetig schöner: Zum einen gibt es immer wieder tolle Ausblicke ins Isarbett und Richtung Speibenkäs, zum anderen wird der Bergwald alle paar Minuten noch hübscher. Ein lockerer Mischwald mit einigen recht alten, knorrigen Bäumen, teilweise auch schon etwas wild und verfallen, dazu ein grasiger Untergrund, der im Sonnenlicht wunderschön leuchtete und im oberen Teil stellenweise zu einem regelrechten Grasmeer mit vereinzelten Bäumen wurde, wirklich richtig richtig schön!
Der Aufstieg hat enorm viel Spaß gemacht, weil er auch nach oben immer weniger anstrengend wurde und man darum die Schönheit der Natur entspannt genießen konnte. Und selbst der Motorradlärm, der den Isarwinkel regelmäßig verschandelt, war auf dieser Tour überraschend oft nur leise oder gar nicht zu hören.
An der malerischen gelegenen Grammersbergalm steigt man am besten noch die 2 Serpentinen hinauf, bis sich der Weg an der Pürschschneid gabelt, dort gibt es viele Möglichkeiten, mit etwas Aussicht gemütlich im Schatten zu liegen, ohne von den Kühen "belästigt" zu werden :-) Wer noch zum Grasköpfl will, sollte unbedingt den alten Weg durch die Nordseite nehmen, der an die Gratwege am Zundereck und am Dürnbachgrat erinnert. Er ist einsamer und führt viel schöner durch lockeres Wald- und Latschengelände mit schönen Blumen und einem wundervollen 180-Grad-Blick über das Isartal. Die tollen Aussichten nach Süden und Osten bekommt man trotzdem noch mit, wenn die Wege wieder zusammenlaufen.
Beim schweißtreibenden Aufstieg zum Grasköpfl sind sie zudem noch schöner und man hat eine gute Ausrede, wenn man ab und zu (außer Atem) stehenbleibt, "um nochmal die Aussicht zu genießen!" ;-) Der "Fächerblick" in die Tiefe ist aber auch wirklich beeindruckend, dazu der Ausblick auf Schafreiter, Stierjoch und Kotzen im Süden, im Nordwesten lugt der Sylvensteinsee hervor, im Nordosten Jochberg und Walchensee. Sehr viel mehr gibt der Gipfel bei sonnigem Wetter auch nicht her, denn der Blick nach Süden war gegen die Sonne nicht sehr beeindruckend.
Der Weg über das Stuhlbachjoch ist nur schön, wenn man es abenteuerlich mag und genug Erfahrung besitzt, dass einem die schwierige Stelle keine Bauchschmerzen verursacht. Das Suchen der Latschengasse, das Hinabkraxeln in den Hang, das Stuhlbachjoch selbst und der Abstieg über seine Rücken war richtig toll und sehr abenteuerlich! Florian hat definitiv Spaß an solchen Pfaden, wo man auch mal durch die Latschen krabbeln muss, und so war das ein wirklich spannender und schöner Abschnitt. Nur der rutschige Abstieg in die Wasserplatte hat etwas genervt.
"Bei der Wasserplatte" selbst, ein kleiner, schon von oben ständig sichtbarer Wassertümpel mit hübschen Wasserpflanzen, ist es unglaublich faszinierend! Umgeben von hohem Gras und schönen Blumen genießt man den Blick hinauf zum Grasköpfl und hat das Gefühl, dass die Hänge regelrecht auf einen hinabstürzen. Leider war es schon sehr spät, sonst hätten wir es uns auf den beiden gemähten Flächen (wer schleppt denn hier eine Sense hoch, und warum?) für seehr lange Zeit gemütlich gemacht und gefaulenzt. Wirklich ein traumhaft schöner Ort!
Der Rückweg ist dann landschaftlich ähnlich schön wie der alte Pfad über die Pürschschneid, allerdings hatten wir jetzt nicht mehr so den Blick für die Naturschönheiten, denn wir mussten uns etwas beeilen und die Füße fingen auch an wehzutun. Wer hier noch Zeit für Pausen hat, kann diesen schönen Hang mit seinem sehr lichten, hier unten aber deutlich abwechslungsreicheren Bewuchs besser genießen als wir.
Fazit: Überraschend tolle Tour!
Sonstiges
  • Es gibt für diese Tour eine Wegbeschreibung, hauptsächlich damit man sich beim gefährlichen Weg zum Stuhlbachjoch nicht vertut und in den Abbrüchen landet. Und wenn's sie schon gibt, hab ich dann auch ein paar Fotos von nicht ganz eindeutigen Stellen eingebaut, die man aber mit Hilfe der Karte oder noch besser von Satellitenbildern auch selbst finden kann.
  • Für die Pfade auf der Nordseite der Pürschschneid (zum Grasköpfl, und zurück von der Wasserplatte) braucht man Wanderschuhe mit gutem Knöchelhalt, sonst ist die Gefahr des Umknickens sehr hoch.
  • Nach anderen Berichten kann der Aufstiegspfad im Nordhang je nach Jahreszeit mal etwas undeutlicher sein. Das Mitzählen der Kurven in der Vermessungsamtskarte hilft hier sehr! Wir hatten bis auf eine kurze Stelle keinerlei Schwierigkeiten, den Pfad zu entdecken. Er unterschied sich vom hohen Gras immer eindeutig.
  • Da der Aufstieg immer mindestens im Halbschatten verläuft, eignet sich diese Tour hervorragend für warmes Wetter. Bei uns waren 27 Grad in Wallgau vorhergesagt und wir haben im Aufstieg nicht wirklich geschwitzt. Nur das letzte, sehr steile Stück aufs Grasköpfl war in der prallen Sonne anstrengend.
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Bitte beachtet bei allen Wanderungen mit weglosen Anteilen unbedingt die Hinweise zum Naturschutz.
Das Gebiet um das Grasköpfl gehört zum Naturschutzgebiet "Karwendel und Karwendelvorgebirge" (bei den Hinweisen genauer erklärt), darum ist es besonders wichtig, dass man sich möglichst nur auf den beschriebenen Pfaden und freigeschnittenen Latschengassen bewegt. Dies gilt insbesondere für den Rückweg über das Stuhlbachjoch und die Wasserplatte.
Die Bilder wachsen ein bisschen mit, ein großes Browser-Fenster lohnt sich also.
Bilder können durch tappen vergrößert und wieder verkleinert werden. Bilder mit rotem Rahmen werden dabei durch ein Variante mit besserer Auflösung ersetzt, falls die Bildschirmauflösung mehr als 800x600 (für Querformat-Fotos) bzw. 600x800 (für Hochformat-Fotos) CSS-Pixel beträgt (dieses Gerät: ). Die roten Rahmen können sich beim Drehen des Handys also ggfs. ändern. Bilder mit orangem Rahmen werden immer getauscht, weil sie z.B. einen anderen Ausschnitt zeigen. Bilder mit rotem Rahmen können durch Anklicken vergrößert und verkleinert werden (dazu bitte Javascript einschalten). Bilder mit orangem Rahmen zeigen dabei einen anderen Ausschnitt.
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Vom Parkplatz neben der Bundesstraße geht es erstmal ein Stück ziemlich entspannt auf dem Forstweg durch den Wald. Ist aber nicht so langweilig, wie man denkt, denn das Gelände ist ziemlich schön und man kann auch schon ein paar Blicke auf den großen Wasserfall werfen. Wer hier so wie wir nach dem feuchten Juni von Horden von Bremsen aufgefressen wird, muss nicht verzweifeln: die verschwinden fast vollständig, sobald der Aufstieg beginnt.

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Der Forstweg verliert sich nach einer Biegung nach links, aber kurz vor dem Bach taucht ein deutlicher und markierter Pfad auf, der sich in angenehmen Serpentinen hinaufschlängelt. Ab und zu ein bisschen wurzelig oder matschig, aber sehr bequem zu gehen.

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Unmittelbar, bevor der Pfad den Bach überquert, muss man aufpassen: es gibt einen ganz deutlichen markierten Abzweig, der weiter hinaufführt. Ich hab ihn nur 200m weit verfolgt, er steigt immer weiter an, entfernt sich aber vom Bach. Wir wussten aber laut Karte, dass wir den überqueren sollten.

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Der Bach unterhalb eines dreistufigen Wasserfalls ist ein echtes Spielparadies, für das man schon gleich mal eine halbe Stunde Pause einplanen muss.

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Zu weit bachabwärts sollten sich die Kinder aber beim Spielen nicht bewegen, denn nach den ersten beiden Stufen geht's dann 10 Meter senkrecht hinunter. Aber oben ist ausreichend völlig ungefährlicher Platz.

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Der Aufstieg zwischen Bach und Aussichtsstelle ist schon einen Tick anstrengender als vor dem Bach. Zwar gibt es große Serpentinen, auf denen es sich dank des steinigen Untergrunds angenehm und kein bisschen rutschig läuft, in den Kurven finden sich aber einige kniehohe Stufen.

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Bei Erreichen des Kamms (Achtung, es geht auf der anderen Seite recht steil hinunter) muss man unbedingt einen kleinen Abstecher nach links zum Aussichtspunkt unternehmen! Der Blick treibt Fotografen zur Verzweiflung :-) Egal, wie oft man es versucht, das Ergebnis reicht nie an den grandiose Wirklichkeit heran! Der Pfad quert den Einschnitt oberhalb des hohen Wasserfalls.

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Nach der Aussichtsstelle zieht es deutlich an! Auf einmal ist es sehr steil, teilweise mit und ohne Stufen, stellenweise rutschig. Aber es bleibt erstmal ungefährlich.

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Dieser kurze Anstieg im sehr steilen Grashang ist auf dem Geröll besonders im Abstieg sehr rutschig, da sollte man besser seitlich kanten. Oben trifft man dann auf eine abgerutschte Stelle, und die hat's tatsächlich in sich. Hinauf lässt sie sich problemlos durchkraxeln, obwohl der Hang hier wirklich sehr steil ist. Aber das Gras bietet hervorragenden Halt.

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Hinunter ist es aber deutlich schwieriger, definitiv schwerer als die Drahtseilstellen. Man sollte wirklich so weit rückwärts gedreht absteigen, dass man mit beiden Händen richtig kräftig ins Gras packen kann. Auf den Fotos wirkt die Stelle leichter als sie tatsächlich ist. Danach ist der Pfad wieder hervorragend, der Hang bleibt aber steil. Alles, was man an nach rechts abzweigenden Pfaden sieht, kann man übrigens ignorieren, das sind nur Gamssteige oder vielleicht auch Zustiege zu Jägerständen.

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Als wir dann um die Ecke bogen, hab ich gedacht, ich seh nicht recht. Die "Problemstelle", die in den Berichten auf hikr.org beschrieben ist und die mir mein Kollege Konrad, der ein Jahr früher hier war, auch tatsächlich als ziemlich heikel und absturzgefährdet beschrieben hatte (wir hatten uns darauf eingestellt, hier vielleicht wieder umdrehen zu müssen) war mit brandneuen Drahtseilen versichert! Und nicht mit so kleinen "privat" hingeschraubten, sondern in Klettersteig-Qualität mit massiven Felsankern. Da müssen richtige Profis am Werk gewesen sein. Wer immer sich diese Mühe gemacht hat: Tausend Dank :-) Sonst wäre Steffi hier nämlich nicht weitergegangen!

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Gleich zu Beginn ist man schon recht froh über das Seil. Zu schnell ist man auf so einer Geröllstelle mal ausgerutscht. Und wie's da runtergeht, sieht man gleich noch. Für Florian war es nur auf den ersten 10 Metern stellenweise zu hoch, an den gefährlichen Stellen hatte er keine Probleme.

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An der gefährlichsten Stelle, die auf den Fotos, die mir Konrad damals gemacht hat, noch nicht derart weggerutscht war, wurden sogar zwei überaus hilfreiche Krampen installiert. Rechts bekommt man einen ersten Eindruck, warum man auf gar keinen Fall abrutschen und die Reise nach unten antreten will.

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Auch wenn Florian etwas oberhalb der Bügel gelaufen ist, war die Stelle wie auch der gesamte Rest überhaupt kein Problem für ihn. Allerdings ist er von den vielen Klettersteigen, bei denen die Bügel zu weit unten lagen, auf das Queren von felsigen Passagen auf Reibung extrem gut trainiert. Kinder ohne Klettersteigerfahrung haben hier (vor allem mit ähnlicher Körpergröße wie er) möglicherweise deutlich mehr Probleme. Da das Seil aber derart stabil und griffig ist, kann man sich als Erwachsener hervorragend mit einer Hand festhalten und Hilfestellung geben.

Nach dieser kurzen Passage wird es gleich deutlich ungefährlicher, je weiter man in den Einschnitt hineingelangt. Stürzen sollte man aber auch hier nicht, das nächste Foto zeigt den Blick vom türkisen Punkt aus. Beim Verlassen des Einschnitts wird es zwar wieder abschüssiger, aber das ist weniger gefährlich, denn dort läuft man in "weichem" Geröll, in das sich eine gute Stufe treten lässt. Da man dort dem Untergrund wohl nicht wirklich traute (zu Recht, wie man gleich noch sieht), wurde das Seil hier mit Spannseilen oben im Fels verankert.

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Am türkisen Punkt steht man gut und kann ungefährdet mal einen Blick hinunter und vor allem auf den großen Wasserfall werfen, der nur auf dem Foto schlecht zu erkennen ist (das Bild ist aus zweien zusammenmontiert).

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Links der bisherige Pfadverlauf im Rückblick. Rechts befindet sich Florian (ebenfalls am Rückweg) in der Mitte des Einschnitts, wo der Pfads nach links abbiegt. Dort hatte sich bereits ein einbetonierter Anker wieder aus dem Boden gelöst. Bei einem maximal 1 Jahr alten Seil ein deutliches Zeichen für den starken Hangrutsch. Ein Problem ist das aber nicht, da fast alle Anker seitlich im Fels eingebohrt sind. Man wechselt allerdings besser auf die Innenseite des Seils, sonst würde man zu stark nach außen hängen.

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Der Weg hinaus ist im weichen Geröll wirklich ziemlich einfach und ungefährlich. Nur ganz am Schluss endet das Seil einen Tick zu früh, was am Rückweg das Hinuntersteigen ein bisschen schwieriger macht. Der gut gesetzte Krampen hilft hier sehr, trotzdem hab ich Florian von unten die Hand gegeben, damit er sicher hinunterkommt.

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Wenn man am Ende des Einschnitts zurückschaut, ist man für das Drahtseil zunächst sehr dankbar, beim Rückblick nach dem Wasserfall dann sogar außerordentlich! Wer von oben kommt und vom Drahtseil nichts weiß, könnte bei dieser Aussicht leicht den Mut verlieren :-) Gut, dass wir da schon wussten, dass es gar nicht so schwierig ist.

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Nach den Drahtseilen wird es erstmal ein paar Meter entspannt, aber wenn der Pfad im linken Bild hinter der kleinen Kuppe verschwindet, muss man ein bisschen vorsichtig sein, denn da geht es ein paar Meter auf etwas rutschigem Geröll hinunter in den nächsten Einschnitt. Da gibt's gleich noch ein Foto im Rückblick.

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Sobald man den kurzen rutschigen Abstieg hinter sich hat, ist der Hang nicht so steil, wie es im Foto drüber wirkt. Man müsste sich schon echt anstrengen, um da hinunterzufallen. Die kleine Steinrinne lässt sich am einfachsten durchqueren, wenn man sich ausguckt, wo man hintreten will und dann zügig mit 2 Schritten durchgeht. Wenn man langsam hindurchtippelt, kann der Untergrund nämlich plötzlich anfangen zu rutschen.

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Am linken Bildrand sieht man den kurzen rutschigen Abstieg. Da wäre es in der Tat noch etwas gefährlich, sollte man vom Weg abkommen. Nach der kleinen Steinrinne gelangt man in den großen Einschnitt, und da ist es erstmal wieder völlig ungefährlich. Ein schöner Platz zum Erholen und Spielen, Ariane und Florian beschlossen aber ganz schnell, dass es am ersten Wasserfall schöner war und sie darum lieber am Rückweg dort die Zeit verbringen wollten. Bei ganz heißem Wetter wäre es hier natürlich zum Drunterstellen besser :-)

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Wenn man sich genug in dem schönen Einschnitt ausgeruht hat, geht es ziemlich steil (auf dem Rückweg muss man etwas aufpassen, das man nicht rutscht) hinaus und in die kleine Rinne rechts im Bild. Hier gerät man auch nochmal etwas ins Schnaufen, aber es ist ungefährlich und wenn man oben über den kleinen Rücken nach links raussteigt, beginnt der erholsame Abschnitt der Wanderung.

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Es geht in kleinen Serpentinen, die allmählich immer flacher werden, durch einen wirklich tollen Bergwald! Der Pfad ist jetzt zwar deutlich weniger gut ausgeprägt als bisher, aber aufgrund der angenehmen Steigung ist das nicht weiter störend. Der Wald ist gerade so dicht, dass man angenehm im Schatten läuft, aber trotzdem das Sonnenlicht wunderschön hindurchscheint.

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Achtung: Solange die Serpentinen noch kurz sind, führen sie aber auch einige Male bis auf 1-2 Meter an die Abbruchkante, und dahinter geht es stellenweise wirklich senkrecht runter! Hier muss man also sehr gut aufpassen. Wenn man auf dem Weg bleibt und sich in den Außenkurven aufs Gehen und nicht auf die Aussicht konzentriert, ist es kein Problem.

Allerdings kann einen die Aussicht schon ablenken! Es ist wirklich ein sehr schönes Gefühl, wenn man aus dem Wald heraus an den Rand kommt und sich der Isarwinkel in einem 180-Grad-Panorama vor einem ausbreitet. Insbesondere natürlich mein Lieblingshang in dieser Gegend, der Speibenkäs mit dem alten Schürpfeneck (heute namenlos) in der Bildmitte und dem platten Spitzberg rechts, den man vom Ostgipfel aus betrachten muss, um den Namen zu verstehen. Mit einem Fernglas kann man sogar den Aussichtsfelsen mit den zwei toten Bäumen entdecken, von dem aus Florian und ich beim Blick hier herüber überlegt haben, wo wohl dieser Aufstiegspfad zum Grasköpfl verlaufen mag :-)

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Manchmal wirkt es in der Kurve auch nicht ganz so gefährlich, aber wer auf dem sehr steil abfallenden Grashang ins Rutschen kommt, schießt nach wenigen Metern ebenfalls über die Kanten und hat einen längeren freien Fall vor sich. Also in allen Kurven gut Acht geben! Es sind in meiner Erinnerung nicht mehr als 4 oder 5.

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Nach kurzer Zeit werden die Serpentinen auf einmal seeeehr lang und die Steigung derart gering, dass man jetzt eher gemütlich hinaufschlendert statt zu steigen. Ausgesetzt ist es jetzt an keiner Stelle mehr, man kann ganz entspannt und in Ruhe die noch schöner werdende Landschaft genießen.

Die in anderen Berichten erwähnten Wegfindungsschwierigkeiten auf den langen Serpentinen hatten wir überraschenderweise gar nicht. Zum einen war der Kontrast zwischen dem grünen Gras und dem braunen Pfadboden perfekt, das ist im April/Mai sicherlich ganz anders. Zum anderen verläuft der Pfad zwischen den Kurven wirklich fast schnurgerade und immer mit derselben Steigung, und vor den Kurven erkennt man meist schon ein paar Meter oberhalb den Verlauf in die andere Richtung. Nur an der einen Stelle im rechten Bild gab es ein paar ungewöhnliche Schlenker und dort verschwand der Pfad tatsächlich für wenige Meter. Ich steh gerade auf dem letzten noch erkennbaren Stück, aber dort, wo Steffi sich befindet, ruft sie in wenigen Sekunden "Hier ist eindeutig wieder eine Spur!". Wer einfach in Falllinie den nicht sehr steilen Hang hinaufsteigt, wird auch immer wieder den Weg kreuzen.

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Es finden sich unzählige, wunderschöne Stellen für eine Pause. Man läuft jetzt abschnittsweise ohne Schatten, aber da es so flach hinaufgeht, ist das selbst bei heißem Wetter kein Problem.

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Auf den letzten 2-3 großen Serpentinen vor Erreichen der Kuhwiese wird die Spur allmählich immer schlechter und kippeliger, das macht es für die Füße etwas anstrengender. Das mehrfache Überkraxeln umgestürzter Bäume darf aus Kindersicht hingegen als klarer Vorteil betrachtet werden!

Nur ein einziges Mal hatten wir einen wirklich freien Blick auf das Stuhlbachjoch. Die Problemstelle bei der Querung befindet sich dort, wo es von links kommen das letzte Mal hinuntergeht und dann Richtung Stuhlbachjoch ansteigt. Die großzügig freigeschnittene Gasse für den Abstieg ist ganz eindeutig zu erkennen.

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Wenn man sich im Nachhinein klar macht, welches riesige Gelände hier eingezäunt wurde, kann man wirklich nur sagen: Glückliche Kühe!

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Allerdings auch ziemlich frech und übermütig, wie wir auf dem Rückweg noch lernen werden :-) Die Pfadspur verschwindet auf der Wiese, man sucht sich die am wenigstens steil aussehende Richtung hinauf zum markierten "Normalweg" über die Grammersbergalm. Der alte Weg zur früheren Stuhlbach-Hochleger-Alm durch die Wasserplatte, den Florian und ich als Rückweg genommen haben, zweigt unterhalb der Bäume nach rechts ab. Der Normalweg Richtung Grasköpfl ist ausgesprochen erholsam.

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Wenn man von ihm aus vor der ersten Linkskehre rechts hinunter schaut, sieht man den alten Pfad Richtung Wasserplatte. Leider war er längst nicht so gut, wie er von hier oben wirkte. In der nächsten Kurve hat man einen malerischen Blick auf die Grammersbergalm.

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Wer auf dem kleinen Wiesenplateau eine Rast im Schatten machen will, geht am besten noch bis zur Verzweigung des Pfads an der Pürschschneid, da kann man sich gemütlich ins Gras legen und dösen. Genau das haben Steffi und Ariane auch getan, denn bei Ariane stellten sich allmählich die Auswirkungen der Übernachtungsparty vom Vorabend ein, und die Aussicht auf noch mehr Höhenmeter verstärkten ihr Gähnen zusätzlich :-) Also sind Florian und ich alleine weitergestiefelt, denn Florian wollte unbedingt zum Geocache am Gipfel!

Wer's weniger anstrengend für die Füße haben möchte, geht links herum über den offiziellen Weg. Der ist allerdings deutlich ausgesetzter, auch wenn er sehr gut befestigt und immer breit genug ist. Aber wer Probleme mit Tiefblicken hat, der nimmt besser den alten Pfad auf der Nordseite. Der ist zwar für die Füße deutlich schwieriger, aber auch viel schöner! Der Einstieg ist nicht erkennbar, wenn man's nicht weiß, aber gleich danach ist die Spur eindeutig. Die roten Punkte sind allerdings keine Wegmarkierungen, sondern Befestigungsplanungen für den Zaun.

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Wer eine ganz einsame Raststelle sucht... :-) Es geht nur am Anfang kurz und etwas steiler nach oben, ab Erreichen des schönen Grashangs bleibt es lange Zeit fast waagerecht. Der Pfad verschwindet allerdings in der Wiese und wir mussten einige Zeit suchen, bis wir herausgefunden hatten, wo's weitergeht.

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Der Weg führt durch ein tolles Gelände und bietet fast durchgehend einen wunderschönen Blick inkl. Herzogstand und Walchensee. Es ist für die Füße zwar anstrengend, weil die Spur oft sehr schlecht ist und man meistens schräg auftritt, aber es gibt auch ein paar erholsamere Abschnitte zwischendurch. Florian und mir hat die Strecke jedenfalls sehr viel Spaß gemacht, und abgesehen von dem vermutlich Einheimischen, den wir ganz zu Beginn trafen und der uns einreden wollte, dass es hier nicht weitergehe, waren wir ganz alleine. Gefährlich ist es auf der gesamten Strecke gar nicht, denn obwohl der Hang manchmal etwas steiler abfällt, ist unterhalb des Pfads alles derart dicht mit Latschen bewachsen, dass man nicht mal hinunterkäme, wenn man es wollte. Wer den Rückweg über die Wasserplatte plant, kann hier mal seine Füße befragen, denn der unten parallel zurücklaufende Pfad ist noch stärker und vor allem durchgehend sehr kippelig.

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Im letzten Drittel steigt der Pfad wieder etwas stärker an, aber dass man zwischen Verzweigung und Wiederzusammentreffen der beiden Wege insgesamt 120 Höhenmeter überwindet, merkt man gar nicht so, weil es sich doch irgendwie ganz gut verteilt.

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Zwischendurch erkennt man mal die Fortführung des Pfads nach der Wasserplatte weiter zur ehemaligen Stuhlbach-Hochleger-Alm. Wir sind ja weiter links durch die freigeschnittene Gasse abgestiegen und darum auf diesen Teil des Wegs gar nicht gestoßen.

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So verläuft die Abstiegsgasse vom Grat. Rechts sind wir wieder auf dem Normalweg gelandet, der im Hintergrund etwas abfallend zum Wiesenbauern-Hochleger führt.

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Auch wenn es schon ganz blöd laufen muss, damit man vom Weg abkommt und hier mit Schwung purzelbaumschlagend hinunterkullert: Steffi hätte diesen sehr tiefen Blick nicht gemocht. Wer also in der Hinsicht etwas empfindlich ist, nimmt lieber den nordseitigen Pfad statt des Normalwegs. Rechts biegt Florian in den Aufstieg zum Grasköpfl ein, und leider täuscht das Foto: der Aufstieg ist viel steiler!

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Es wechselt anfangs zwischen kleinen felsigen Stücken und entspannten Serpentinen...

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...wird aber mit zunehmender Höhe immer kraxeliger und stellenweise richtig steil, da kann man schon öfters mal die Hände einsetzen. Man sollte schon etwas vorsichtig sein, denn wenn man hier mal ausrutscht oder stolpert, könnte man im Steilhang leicht ins Kullern kommen und Fahrt aufnehmen. Dafür ist der Blick zurück aber auch extrem beeindruckend und schön, das ist auf den Fotos nicht mal annähernd erkennbar. Links sieht man Normalweg mit dem langen Steilhang darunter.

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Nachdem es hier keinerlei Schatten mehr gab, sind wir trotz der nur diesigen Sonne ganz schön ins Schwitzen gekommen. Aber die ca. 90 Höhenmeter sind auch schnell geschafft.

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Zum wunderschönen Einschnitt mit der Wasserplatte, rechts in der Nahaufnahme, bricht es steil ab, aber zur anderen Seite ist der Gipfelbereich völlig ungefährlich.

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Florian hatte extra Tauschartikel eingepackt, also haben wir den kurzen Abstecher zum Geocache unternommen. Man folgt der Pfadspur vielleicht 50 Meter, muss dabei kurz durch eine enge Latschengasse, dann befindet man sich im rechten Bild. Florian schaut zufällig genau in die richtige Richtung, mehr will ich aber nicht verraten :-) Details zum Geocache findet man hier. Wer mit Kindern nicht vergeblich suchen will, dem kann ich auch gerne die genaue Position mitteilen.

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Rückweg über das Stuhlbachjoch

Diese Variante ist nur für sehr erfahrene und trittsichere Kinder geeignet, die auch an gefährlichen Stellen mit Tiefblick konzentriert und ruhig bleiben. Außerdem braucht man gut trainierte Beine und Füße, um den kippeligen Rückweg nach der Wasserplatte noch hinzubekommen. Im Zweifel geht man mal bis zur Schlüsselstelle und schaut sie sich an. Wer da unsicher wird, kann noch ganz problemlos wieder umdrehen und die 100 Meter zum Gipfelkreuz zurückgehen.

Aber selbst wer nur bis zur Schlüsselstelle geht, muss vorsichtig sein: Die Latschen wachsen oft nach rechts über den Rand hinaus. Wer also meint, er schaut mal ein bisschen rechts in den Abhang und sich dabei auf die Latschen stützt, schwebt mit dem Oberkörper im Zweifel schon über dem Abgrund. Nur wer unten hindurchguckt, erkennt, wie nah sich die Kante oftmals befindet. Wenn man der Beschreibung im PDF genau folgt, sollte man aber nicht in Gefahr geraten.

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Die einzige Bestätigung, dass man vom Grasköpfl zum Stuhlbachjoch kommt, hatte ich in diesem Bericht auf hikr.org gefunden, aber so wie dort beschrieben vollständig durch die Nordflanke zu steigen, sah uns dann doch sehr gefährlich aus. Außerdem ging oben noch eine Trampelspur weiter, der sind wir erstmal gefolgt, standen nach wenigen Metern aber vor einem ziemlich dichten Latschendickicht. Aber auf den Satellitenfotos war weiter doch hinten eine Gasse erkennbar gewesen... Also hab ich Florian an einem sicheren Ort "geparkt" und mich auf die Suche begeben. Und tatsächlich fand ich eine freigesägte Gasse, der ich dann wieder zurück gefolgt bin, woraufhin ich da links unten herauskam. Von oben käme man nicht auf die Idee, dass es dort hinein geht.

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Nach wenigen Metern gleich noch so ein versteckter Eingang, nur erkennbar an dem frisch abgesägten Latschenast. Da hat jemand kürzlich nochmal nachgeschnitten. Nach diesem kleinen Durchschlupf wird es leichter und deutlicher.

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Schon in der Gasse des vorigen Bilds fanden sich vor sehr langer Zeit abgesägte Stümpfe, wo's dann rechts hinaufgeht sind sie eindeutig zu erkennen. Aber auch ganz frische Sägespuren waren immer wieder zu entdecken. Da hat tatsächlich jemand den alten Weg, der erkennbar schon vor sehr langer Zeit angelegt worden sein muss, höchstens ein paar Wochen vor unserem Besuch wieder freigeschnitten. Gut, dass wir es letztes Jahr nicht mehr hierhin geschafft hatten :-)

Man sollte hier unbedingt das PDF zu Rate ziehen, denn der Pfad leitet einen oben auf den Kamm, und scheint dann rechts hinein in die Abbrüchen abzubiegen. Da kann man sicher auch lang, aber das wurde uns ganz schnell zu unangenehm. Die richtige Gasse wendet sich auch tatsächlich wieder nach links hinunter ...

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...und man erreicht nach kurzer Zeit die Schlüsselstelle. Die ist zwar nur wenige Meter lang, aber die haben's in sich. Man hat nur einen ganz schmalen Streifen zwischen Latschen und Abgrund, und wenn hier nicht auch der "Pfadwart" aktiv gewesen wäre, hätten wir vielleicht gar nicht gesehen, dass man da vorbeikommt. Neben dem türkisen Punkt ist dann mehr Platz und man steht wieder deutlich sicherer.

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Der Tiefblick ist schon furchteinflößend (und wie man weiter unten im Rückblick sehen kann, ist es viel steiler, als auf diesem Bild wirkt!), weil man eben so gar keinen Abstand von der Kante halten kann. Der schmale Durchlass ist aber waagerecht und war zumindest bei unserem Besuch überhaupt nicht brüchig oder rutschig. Ich bin erstmal allein hindurch (nachdem wir geprüft hatten, dass Florians Handy Empfang hatte...) und das ging so gut, dass ich es für verantwortbar hielt, Florian mitzunehmen.

Das lag aber auch daran, dass wir im letzten und diesem Jahr zusammen einige wirklich sehr anspruchsvolle Touren gegangen sind und Florian selbst an solchen Stellen wie dem stark ausgesetzten und kraxeligen Grat im Speibenkäsgraben nie irgendwelche Anflüge von Unsicherheit gezeigt hat. Ob man seinen Kindern so eine Stelle zutraut, muss jeder natürlich selbst abwägen. Wenn man hier fallen sollte, braucht man schon extrem viel Glück, um "nur" schwer verletzt zu sein. Das konnte ich bei der Wanderung im Fischbachl nochmal eindrucksvoll erkennen.

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Die Querung funktioniert darum ausgesprochen gut, weil es einige dickere und sehr stabile Latschenzweige gibt, an denen man sich festhalten kann. Ich hab das natürlich auch gemacht, nur für das Foto bin ich einmal stehengeblieben und hab losgelassen, weil man "mit Kind im Bild" doch immer einen besseren Eindruck bekommt. Man muss natürlich Erfahrung im Festhalten an Latschen haben, so blöd das jetzt auch klingen mag, aber wer sich nicht schonmal an Latschenästen hochgezogen oder runtergelassen hat, der kann im Zweifel nicht einschätzen, wieviel ein Ast welcher Dicke aushält und traut sich im Zweifel nicht. Aber jeder, der das schonmal gemacht hat, weiß, dass ein 2.5 cm dicker Latschenast locker 50 kg hält. Das Latschenlabyrinth am Zwölferköpfl nach dem Mineckergrat war eine perfekte Vorübung. Florian und ich sind dann wirklich völlig problemlos durch die Stelle gekommen, weil wir langsam gegangen sind und immer nur einer von uns umgegriffen und sehr genau geschaut hat, dass er wieder einen stabilen Ast erwischt, aber ein etwas mulmiges Gefühl war es natürlich trotzdem, keine Frage!

Sollte es hier mal nicht mehr durchgehen, weil der schmale Streifen auch abgerutscht ist, dann muss man wohl die Alternative durch den Nordhang versuchen (s.o.). Oder man hat eine Gartenschere dabei und schneidet die Latschen ein bisschen weiter zurück. Das ist zwar im Naturschutzgebiet streng genommen nicht erlaubt, aber tatsächlich wurde nicht nur dieser Teil, sondern der gesamte folgende Abstieg an manchen Stellen gerade erst wieder freigeschnitten. Hier war das sehr hilfreich, weil die Latschen sonst teilweise wohl quer über den schmalen Streifen gewachsen wären. Man kann natürlich das erneute Freischneiden auch mit Paragraph 5 Satz 5 der Naturschutzverordnung Karwendel begründen, wo es heißt, dass Unterhaltungsmaßnahmen an bestehenden Wegen im gesetzlich zulässigen Umfang erlaubt sind. Das dürfte das Abknipsen von ein paar Latschenzweigen wohl abdecken...

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Am Ende der kurzen Querung nach dem türkisen Punkt steht man erstmal wieder sicher. Seitlich weiter vorbei geht es dann nicht mehr. Den weiteren Weg konnten wir nur deshalb erkennen, weil die Schneidespuren noch so frisch waren und hell leuchteten. Wer immer hier für das Freischneiden verantwortlich ist, hat sich erkennbar Mühe gegeben, nur so wenig wie nötig zu entfernen. Darum geht es jetzt nämlich nicht durch eine breite Gasse, sondern oben auf den Latschen entlang! Das ist gar nicht so einfach, weil die Äste natürlich nachgeben und man darum ziemlich schwankt. Aber nicht so stark, das man Angst haben müsste, rechts oder links in den Abgrund zu fallen, die Latschen sind dafür zu dicht. Nach vielleicht 2 Metern macht es auf einmal "Plumps" und man steht so wie Florian im rechten Foto wieder auf auf dem Boden. Da gibt es dann auch wieder eine etwas deutlichere Gasse rechts in den Hang hinein, durch die man aber immer noch ein bisschen klettern muss.

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Der Hang ist ziemlich steil und etwas rutschig, man muss beim Hinuntersteigen schon vorsichtig sein. Im Rückblick erkennt man, dass die Route, die die beiden Wanderer im hikr.org-Bericht genommen haben schon auch etwas gefährlich aussieht. Vielleicht kann man auch erst weiter hinten hinabsteigen, aber das war von oben nicht so unmittelbar erkennbar.

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Man kann gleich wieder zurückkehren auf den Grat, aber da ist es nochmal ausgesetzt. Unten im Hang ist es sicherer und man tritt in dem Geröll auch tatsächlich sehr gut, so dass man problemlos hindurchkommt, auch wenn der Hang hier im Foto so steil aussieht. Wieder oben angekommen ist es breit und ungefährlich und man kann erstmal verschnaufen.

Wir haben dann tatsächlich vergessen, den höchsten Punkt des Stuhlbachjoch zu besuchen! Von hier aus wäre das sowieso nicht gegangen, die Gasse beginnt schon unterhalb des Kamms, aber ein paar Meter weiter kann man dann hinaufsteigen.

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Im Rückblick erkennt man die kurze ausgesetzte Stelle sehr schön, und da sieht es tatsächlich viel schlimmer aus als von oben! Beim Blick hinunter zur Wasserplatte entdeckt man jetzt ganz eindeutig den Pfad, den unser Rückweg werden sollte. Leider war er dann viel schlechter zu gehen, als man bei dieser deutlichen Gasse vermutet hätte.

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Hier hätten wir jetzt noch links hinaufsteigen können, aber wir haben schlicht nicht dran gedacht. Die vor langer Zeit großzügig freigesägte (und ab und zu erneuerte) Latschengasse verläuft meist etwas rechts der Kamms, manchmal auch kurzzeitig darauf oder links.

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Sie ist mit einer Ausnahme immer eindeutig, aber bei der steht man buchstäblich im Wald :-) Man muss nach rechts und ein klein bisschen hindurch kriechen, um wieder auf die andere Seite zu gelangen, wo es dann so aussah, als sei der Pfad da schon früher hin gewechselt. Da haben wir wohl einen Abzweig übersehen, wobei auch die Fast-Sackgasse bis zum Ende freigesägt war...

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Kurz bevor man die Bäume aus dem vorigen Foto erreicht, biegt der Pfad 90 Grad nach rechts ab und stürzt sich regelrecht hinunter. Da muss man schon echt aufpassen, um nicht auszurutschen. Man sollte möglichst immer eine Hand in den Latschenzweigen haben und am besten seitlich kanten. Auch in der Wiese, wo man den Pfad nicht mehr erkennen kann, sind wir aus dem Grund rechts am Rand geblieben. Das war zufälligerweise auch richtig, denn an ihrem Ende geht es rechts rein.

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Wir waren anfangs etwas unsicher, aber wenn man nach den Sägespuren schaut, erkennt man eindeutig, wo es langgeht. Als wir dann aber im offenen Gelände rechts herauskamen, war es vorbei mit eindeutigem Pfad oder Spuren. Jetzt muss man selbst entscheiden, wo es am besten hinunter geht. Wir sind noch ein bisschen weiter nach rechts und dann abgestiegen. Von links stößt der Pfad aus Richtung der ehemaligen Stuhlbach-Hochleger-Alm hinzu.

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Nun sind wir "Bei der Wasserplatte" angelangt. Ob damit der Mini-Tümpel gemeint ist, oder hier vielleicht nach langen Regenfällen ein größerer See steht, keine Ahnung! Es geht jedenfalls links vorbei, ohne dass man nasse Füße bekommt oder auf den Wasserpflanzen herumtrampeln muss. Etwas gewundert haben wir uns über die beiden gemähten Flecken...

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Der Einstieg in den Pfad nach der Wiesenfläche tarnt sich aus der Entfernung ein bisschen, aber wenn man an den Latschen entlang geht, öffnet sich die Gasse unübersehbar. Auch hier wurde maximal vor ein paar Wochen wieder freigesägt und zwar auf der gesamten Strecke immer wieder mal.

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Der Rückweg ist landschaftlich wirklich wunderschön und es hätte noch viele tolle Raststellen gegeben, wenn wir es nicht etwas eilig gehabt hätten, zu Steffi und Ariane zurückzukommen.

Das Laufen ist allerdings sehr unangenehm und anstrengend für die Füße! Es ist noch kippeliger als auf dem Hinweg Richtung Grasköpfl, und man muss wirklich Wanderschuhe mit gutem Knöchelhalt oder trainierte Füße besitzen, damit man nicht umknickt. Immerhin sind die Kinderbeine jetzt ja auch schon ziemlich müde, denn auch die Überquerung des Stuhlbachjoch und der Abstieg durch die Latschen findet ja nicht auf bequemen Wanderwegen statt.

Außerdem zieht sich der Rückweg doch ziemlich. Immer wenn man um eine Kurve biegt, gibt es noch einen Einschnitt und dann noch einen... Es sind ab der Wasserplatte 1.3 Kilometer bis zur Wiese an der Grammersbergalm. Der Pfad ist also kein "Puh, jetzt haben wir das Schwierige geschafft und gehen gemütlich zurück"-Rückweg, sondern gehört definitiv noch mit zum schwierigen Teil. Dafür ist es aber fast die gesamte Zeit waagerecht mit nur ganz kleinen Anstiegen von ein paar Metern, erst ganz zum Ende hin muss man nochmal vielleicht 10 hm hinauf. Klingt wenig, aber nach der bisherigen Wanderung merkt man die dann doch ziemlich :-)

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Der Pfad ist (abgesehen davon, dass man leicht umknicken oder mal ausrutschen kann) völlig ungefährlich mit dieser einen Ausnahme. Man findet gute Trittmöglichkeiten auf den Felsen und kann sich auch im Gras oberhalb festhalten, aber es ist sehr schmal. Ein paar Meter kann man hier schon hinunterstürzen, danach wird es schnell flacher und ungefährlich. Das rechte Bild zeigt leider nicht den Blick von der Stelle (da hab ich's vergessen), sondern von dem kleinen Einschnitt davor, den man im Hintergrund des linken Bilds sieht. Unterhalb der Felsstelle beginnt die kleine Steinrinne, die unten erkennbar ist und mit dem Einschnitt des rechten Bild zusammenläuft.

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Links sieht man den kurzen Anstieg zum Ende hin, danach folgt die letzte "Innenkurve", an deren Ende man über den Zaun steigt und die Wiese erreicht.

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Und da hinten sieht man sie, "Papas Freund, die Kuh!" wie Florian seit dieser Wanderung glucksend erzählt. Florian und ich mussten erstmal die Beine ein wenig ausruhen, da kam diese freche (und wirklich enorm große!) Kuh allmählich neugierig auf uns zu. Da Steffi es nicht so mit großen Tieren hat, sind wir nach oben durch die Bäume ausgewichen, um sie dort abzuhängen. Als wir dann oben vom Weg wieder zurück nach unten über die Wiese wollten und ich mutig voranschritt, stürmte die Kuh plötzlich aus dem Wald auf mich zu! Beim Anblick ihrer spitzen Hörner wurde mir arg mulmig und so rannte ich zurück Richtung Weg (schwerer Fehler, nie rennen!), was die Kuh als Aufforderung verstand, mitzuspielen und hinter mir herzurennen, was laut Kindern sehr lustig aussah :-) Ich empfand das in dem Moment allerdings nicht so...

Tatsächlich war sie aber wirklich nur neugierig und übermütig, denn als wir uns dann langsam und vorsichtig nach unten wagten, lief sie immer neben uns her und hüpfte richtig herum. Als sie uns dann viel zu nah kam, hielt ich ihr den Stock vor die Nase, was sie noch neugieriger machte! Als ich sie dann vorsichtig sanft auf die Nase schlug, sprang sie mindestens 2 Meter weit nach hinten, hüpfte noch ein paar Mal wild herum und rannte dann zurück zur Herde. Puh! Nix wie weg und über den Zaun hinter der Wiese :-D

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Beim Abstieg freuten Florian und ich uns dann sehr über die Serpentinen, auch wenn die im oberen Bereich gar nicht so glatt und waagerecht waren, wie wir es vom Aufstieg in Erinnerung hatten. Tatsächlich war es bis zu dem großen Windbruchhang ziemlich kippelig, aber danach wurde es deutlich besser und sehr entspannt. Am schwierigsten im Abstieg war dann der kurze Abschnitt nach den Drahtseilen, wo der Weg etwas abgerutscht ist. Diese Stelle von oben zu umgehen war deutlich unangenehmer als im Aufstieg (siehe Fotos oben).

Zum Abschluss haben wir dann nochmal eine ausführliche Spielpause am 1. Wasserfall eingelegt. Eine wirklich rundum schöne Wanderung war das!

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Frank Steiner (Email)

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