Wanderkarte des Bayerischen Vermessungsamts mit Wegverlauf. Per Klick auf eine Linie öffnet man die Beschreibung inkl. Längenangabe und kann sich auch ein Höhenprofil anzeigen lassen. | |
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Wenn man von der A95 kommt, hat man einen schönen Blick auf die Sonnenspitz und die Felsabbrüche, auf denen das Gipfelkreuz des Graseck steht. Das Graseck selbst ist weiter links und sogar 12 Meter höher als die Sonnenspitz, hier aber wegen der Perspektive nicht richtig zu sehen.
Am Ende der Straße "Am Sonnenstein" gibt's ein paar Stellplätze auf beiden Seiten, in der Straße selbst darf man aber auch ganz normal parken. Von hier aus geht es links gut 50 m Meter die Straße hoch zur Brücke. Wenn man, wie in anderen Beschreibungen dieser Wanderung zu finden, vom Parkplatz der Firma Dorst weiter westlich aus startet, verpasst man den ersten schönen und einsamen Pfadabschnitt (die Wege treffen sich dann später beim "Weg gesperrt"-Schild am Bach).
Vorne rechts über die Brücke (ein Abstecher zum Bach vorher lohnt sich). Nicht wundern: "Graseck" steht hier nirgendwo dran.
Direkt nach der Brücke geht es nach rechts (links kommen wir nachher zurück), dann stößt man nach 100 m auf einen breiten Fahrweg. Auf der anderen Seite neben der Wasserunterführung für den kleinen Bachlauf beginnt der "versteckte" Pfad, ohne Hinweisschild und am Einsteig so verwachsen, dass man ihn leicht übersieht.
Direkt nach dem Einstieg ist er aber ganz eindeutig zu erkennen und angenehm zu laufen. Nur einmal muss man ein Geröllfeld queren, aber auch da ist der Pfad besser zu erkennen, als es auf dem Foto aussieht.
Bald nach dem Geröllfeld stößt man auf eine Kurve (20 m vorher gabelt sich der Pfad schonmal, aber beide Enden führen auf die Kurve zu; wir kommen hier auf dem linken an) und geht links den Berg hinauf. Es wird kurzzeitig etwas steiler, dann kommt man aus dem dichten Wald heraus. Ab dort wird der Weg flacher und ganz allmählich immer verwucherter und kleiner. Hin und wieder sieht man blaue Markierungskreuze an Bäumen oder Steinen. Die nützen allerdings nicht viel, denn da wo der Pfad schließlich verschwand, haben wir sie nicht mehr gefunden.
Bis zum Einschnitt mit dem Bach ist der Weg eindeutig, danach wird es schwieriger. Eine verrostete Tafel ohne Beschriftung lässt vermuten, dass der Weg früher mal offiziell gepflegt wurde. Oder es war ein Hinweisschild auf die Quelle, die in der Vermessungsamtskarte als blauer Punkt eingezeichnet ist, und deren Wasser rechts vom Schild aus einem Rohr plätschert. Wo man am besten durch den Bach steigt, muss man vor Ort selbst schauen, auf der anderen Seite...
...ist noch deutlich eine weiterführende Pfadspur zu erkennen. Links oben sieht man einige Metallstangen, die die Quelle abgrenzen. Ariane ist mal hochgestiegen, aber es gab nichts besonderes zu sehen. Irgendwas war hier aber mal gebaut, denn im Bach liegen mehrere kaputte Eisenrohre, die sicher mal an dem "Quellenausguss" im Bild oben angeschlossen waren. Der Abstieg in den Bach ist daher nicht ganz simpel, da man an den Rohren und alten Drahtseilen hängenbleiben kann.
50 m nach der Quelle wurde der Pfad zur leichten Spur, dann, hinter den fauligen Baumstämmen, war er auf einmal ganz weg. Aber keine Panik :-) Man geht einfach im leichten Bogen immer auf derselben Höhe weiter den Hang entlang, bis man auf einen kleinen Rücken trifft. Auf keinen Fall vorher rechts runter steigen, da wird es immer steiler.
Der Rücken ist im Hintergrund schon erkennbar, rechts sind wir schon fast da.
Auf dem Rücken angelangt, erkennt man eine Pfadspur, die genau auf ihm bergab führt. Wenn man stattdessen weiter geradeaus schaut, sieht es aus wie im rechten Foto. Laut Vermessungsamtskarte müsste man dort den Hang weitergehen und den ersten Bach weiter oben überqueren, bevor man am zweiten Bach auf den Pfad trifft, der von Nordwesten her am Brandenstein vorbei hochkommt. Wir haben hier aber keinerlei Markierungen oder Pfadspuren mehr gefunden.
Falsch machen kann man hier aber nichts. Wenn man den Hang auf derselben Höhe einfach weiterläuft, stößt man auf den Bach, den man rechts runter geht bis zum Schild. So hab ich das auf der Suche nach dem Pfad gemacht, und da ich nun wusste, wo wir hinwollen, haben wir den leichteren Weg dorthin genommen: Den Bergrücken ein paar Meter auf dem Pfad runter, dann nach links abbiegen und in ein paar Serpentinen schräg den Hang runter auf den Bach zu. Wenn man es weiß, sieht man von hier oben auch schon die Bachkehre, zu der man hinwill. Im rechten Foto der rote Kreis.
Vor lauter Suchen den schönen Blick auf den Kochelsee nicht vergessen :-) Dann geht's durch den Wald nach unten, immer auf die weißlich schimmernde Bachkehre zu. Der Hang lässt sich gut absteigen.
Das ist die Bachstelle, die man schon von ganz oben durch die Bäume schimmern sieht. Der erkennbare Pfad kommt von rechts aus dem Tal hoch. Dort käme man her, wenn man vom Parkplatz der Firma Dorst startet. Ab jetzt findet man blaue Markierungspunkte an den Bäumen. Kurz hinter dem Schild kommt schon der nächste Bachlauf, und dort sollte laut Karte dieser Pfad mit unserem "verlorenen" zusammentreffen. Aber auch dort habe ich keinerlei Spuren entdecken können...
Der Pfad ist trotz der Warnung auf dem Schild in recht gutem Zustand. Es gibt ein paar matschige Stellen und rutschige Wurzeln, aber verglichen mit unserem letzen weglosen Teil ist es sehr gut zu laufen :-)
Wenn man auf die Senke stößt, muss man die Augen nach links den Hang hinauf offenhalten. Hier waren gerade Aufräumarbeiten im Gang, so dass die Lichtung vermutlich bald wieder freigeräumt sein wird. Im Moment lag ein Wegweiserpfeil mit "So" (Sonnenspitz?) neben dem ersten Baumstamm, der links den Hang hochzeigt. Wenn man über die ersten Baumstämme drüberlugt, sieht man das "Kochel am See" Schild. Kurz vor diesem Schild müsste man also links den Hang hoch. Dort erkennt man auch...
...nicht nur eine Pfadspur, sondern auch eine weiß-rote Markierung, die uns ab jetzt bis hinter die Sonnenspitz begleiten wird. Oberhalb des Hangs erkennt man eine steil aufragende Felswand, auf der man gleich oben stehen wird. Bis dahin windet sich der Pfad noch ein paar hundert Meter den Hang hinauf, ist dabei nicht sonderlich steil, aber ab und zu etwas kraxelig.
Oben auf der Felswand gibt es den perfekten Rastplatz mit wunderbarer Aussicht. Viel schöner wird die auch nicht mehr, und wer es gerne etwas einsamer hat, bewundert sie besser hier als auf der vollen Sonnenspitz (oder dem absturzgefährdeten Graseck). Den Walchensee kann man leider in seinem kleinen Kessel nicht sehen, aber man erkennt deutlich, wo das Wasser in den Kochelsee schießt. Im Hintergrund der Herzogstand.
Der Kienstein. Am Fuß der rechten Wand geht's nachher zurück.
Nach der Aussichtsplattform gelangt man auf die Südseite und läuft nun längere Zeit schön sonnig und warm durch lichten Wald mit Ausblick auf den Jochberg (auch wenn der gegen die Sonne nie richtig gut zu sehen war).
Man muss an den Grashängen immer wieder sehr vorsichtig sein, auch wenn gerade kein Baum über dem Weg liegt. Es ist stellenweise ziemlich steil und bricht ab und zu auch direkt neben dem Pfad ab. Obwohl der oft sehr schmal ist, läuft er sich aber recht gut und ist (fast immer) frei von Stolpersteinen oder Wurzeln.
Der Baum im linken Bild wurde nach inzwischen durchgesägt, so dass man nicht mehr darüber kraxeln muss (was für kleinere Kinder nicht ganz einfach war).
Wenn man auf diesen markanten Felsriegel zuläuft, geht es ein paar Serpentinen links den Hang hoch, dann muss man an einer Verzweigung links abbiegen und den Grashang bis zum Waldrand hochsteigen. Das kann man übersehen, weil es auch keinen Wegweiser gibt. Wenn man die Rinne überquert, ist man falsch!
Hier sieht man von oben den Pfad durch die Rinne und erahnt die Serpentinen, in denen wir weiter hochgestiegen sind. Es kommen wieder ein paar Bäume, dann...
...wird der Wald wieder dichter und der Pfad ist kurzzeitig nicht erkennbar. Hier muss man sich links halten, dann gelangt man auf die richtige Seite der Bergrückens, so wie im rechten Bild zu sehen. Hier sind auch wieder blaue Punkte zu finden. Wenn die Bäume im Hintergrund aufhören und man die Kuppe erkennt, kommt auch schon der Abzweig zum Gipfelkreuz des Graseck, direkt am Schild "Kochel am See", das auf der Rückseite des Baums hängt (der Pfeil zeigt also in die andere Richtung). Man kann auch vorher schon einige Male die Felsen, auf denen das Gipfelkreuz steht, links durch die Bäume schimmern sehen.
Blick von oben auf die Abzweigung. Rechts der Anfang des Pfads zum Gipfelkreuz. Warnung: Wer nicht absolut schwindelfrei und trittsicher ist, sollte hier nicht langgehen!
Wenn man über den Grashang nach oben gelangt ist, sieht man diesen Felszacken und einen deutlichen Pfad, der links vorbeiführt. Den sollte man mit Kindern auf gar keinen Fall nehmen, denn dann muss man (rechtes Foto) hinter dem Felsen sehr schwierig runterklettern. Neben der kleinen Felsnase am Pfeil geht's senkrecht runter, und der tote Baum ist die einzige Möglichkeit, sich irgendwo abzustützen. Ich bin hier selbst und mit Ariane runtergeklettert (und das war echt unangenehm!), dann hab ich von der anderen Seite erst den Pfad entdeckt und Florian geholt. Auf dem Hinweg übersieht man, dass man hier rechts runter kann.
Der Umgehungspfad ist zwar auch ziemlich ausgesetzt, aber viel viel angenehmer und leichter zu gehen als oben herum.
Der Umgehungspfad um Rückblick. Nun hat man den Zacken mit dem Gipfelkreuz im Blick, muss aber vorher noch über diesen kurzen Grat.
Die Pfadspur ist etwa 20 cm breit, der gesamte Grat also nicht viel mehr als 40 cm, mit einer scharf abfallenden Seite. Hier muss man absolut schwindelfrei sein! Stolpern nicht erlaubt! Nach dem Grat noch einmal über einen kurzen Wiesenhang, dann ist man auf dem Gipfel.
Der ist ziemlich klein, aber zum Sitzen reicht es gerade. Rechts sind die Felsabbrüche, links ist es steil (rechtes Foto), aber hinter dem Gipfel geht es noch ein paar Meter sanfter auf einem Grasrücken entlang, wo man sich ebenfalls hinsetzen kann.
Rückblick auf den Umgehungspfad und den kleinen Grat, in der Vergrößerung besser erkennbar. Im Hintergrund sieht man das Graseck und zwar nicht der Felszacken, sondern die bewaldete Erhöhung dahinter. Mit 1281 m immerhin 12 Meter höher als die Sonnenspitz, die man im rechten Foto sieht (mit Kienstein unterhalb).
Für die Kinder und mich war die "Eroberung" dieser schwierigen Stelle ein Abenteuer, dass uns Spaß gemacht hat. Aber selbst, wenn der Blick auf die Sonnenspitz von hier am schönsten ist: Wem beim Anblick des Grats oder schon vorher mulmig wird, der verpasst wirklich nichts, wenn er da wieder umkehrt!
Jetzt sind wir wieder zurück vom Gipfelkreuz und auf dem Weiterweg zur Sonnenspitz. Der Pfad bewegt sich ein paar Mal recht nah an den Rand, so dass man auf die Kinder ein bisschen Acht geben muss. Rechts der Rückblick auf das Gipfelkreuz.
Der Starnberger See mit zahlreichen Segelschiffen, und rechts nochmal die Sonnenspitz. Außer vom Gipfelkreuz aus leider immer etwas verdeckt.
Den Weg nach rechts gibts in den Karten noch gar nicht (Stand 10/2012). Hier irgendwo muss sich der Messstein für den Gipfel des Graseck befinden, aber wir haben nicht gesucht...
Zwar bricht der Gipfel der Sonnenspitz auch steil ab (ca. 2 m hinter dem Sitzbalken), aber der Bereich davor ist breit und flach und man kann gefahrlos herumsitzen und Rast machen (wobei's uns zu voll war und wir darum lieber ein paar Meter den Pfad weitergegangen sind und uns dann links hoch einsam auf einen kleinen Grat gesetzt haben). Im Hintergrund der Jochberg, rechts nochmal ein Rückblick auf das Gipfelkreuz.
Einen Wegweiser nach links sucht man hier vergebens. Ohne Karte ist man auf der ganzen Tour echt aufgeschmissen :-) Aber die weiß-roten Markierungen gibt's immer noch.
Der erste Teil des Abstiegs bis zur Abzweigung ist stellenweise sehr steil und trotz Serpentinen schwierig zu laufen. Es war stellenweise matschig und auf Steinen und Wurzeln immer wieder sehr rutschig.
Wenn es flacher wird, muss man zweimal gleich hintereinander links abbiegen (auch hier sucht man Wegweiser vergebens). Bei der ersten Gabelung ist der Pfad rechts nur ein Abschneider auf den größeren Weg...
...auf den man ein paar Meter später T-förmig trifft. Auch hier nach links. Achtung: Die weiß-roten Markierungen, denen wir bisher gefolgt sind, gehen nach rechts in die falsche Richtung! Dort kommt man zwar auch nach Kochel am See zurück, aber der Weg ist ungefähr dreimal so lang (dafür aber auch deutlich weniger steil).
Unser Pfad führt jetzt wieder in Serpentinen steil, aber deutlich einfacher als bisher den Hang hinunter auf den Kienstein zu (linkes Foto, im Hintergrund). Nur zweimal muss man aufpassen, wenn es in den Kehren unerwartet neben dem Pfad abbricht und gut 10 m senkrecht runtergeht. Hier im rechten und im nächsten Foto.
Wenn es flacher wird, gelangt man an die Felswand des Kienstein. Hier war eine ganz merkwürdige stille Atmopshäre, irgendwie märchenhaft, auch die Akkustik war tatsächlich anders. Eine wirklich schöne Stelle, leider waren wir schon zu spät dran, um hier noch ausführlich zu spielen und rumzukraxeln.
Der Abstieg nach dem Kienstein ist einfach und nicht mehr lang, dann trifft man auf den Fahrweg, den wir auf dem Hinweg beim Beginn des "versteckten" Pfads überquert haben. Man kann dem Fahrweg folgen, oder ihn nach 20 m gleich wieder nach links verlassen (Wegweiser? Also bitte... :-)).
Der kleine Pfad läuft parallel und führt wieder auf den breiteren Pfad zurück.
Man stößt wieder auf den Fahrweg, verlässt ihn aber nach 50 m gleich wieder, und zwar, jawoll, am WEGWEISER! Und das Schild blickt auch noch zu uns und weist sogar in die richtige Richtung, das hatten wir auf dieser Tour bisher noch nie :-) Gleich hinter der Linkskurve beginnt übrigens der versteckte Pfad vom Hinweg...
...und folgerichtig sind wir 50 m später wieder an der Brücke angelangt. Eigentlich als kleine erholsame Tour gedacht, war es durch den weglosen Teil und den schwierigen Zugang zum Gipfelkreuz doch eine Wanderung mit recht hohen Anforderungen. Aber richtig schön :-)
Als wir 2016 unterm Herzogstand herumgekraxelt waren, entdeckten wir auf der Rückfahrt bei der Suche nach einem etwas abseits vom Massentourismus am Walchen- und Kochelsee gelegenen Restaurant das Wirtshaus Fröhlichs in Großweil entdeckt: super! Neben Kinderkarte und diversen Vor- und Nachspeisen gibt es nur eine Handvoll Hauptgerichte (plus Tageskarte), aber die sind wirklich fein und alle frisch von Hand zubereitet (die Tür zur Küche steht offen). Und für die Qualität wirklich preiswert (Wiener Schnitzel vom Kalb fuer 14,80 Euro! Das kostet in München die Schweinefleisch-Version). Und zum Nachtisch unbedingt das but-gestreifte Eis versuchen, dessen Namen ich vergessen habe ;-)
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.