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Man kann auch ein paar hundert Meter vorher (aus Mittenwald kommend) im Ortsteil Schanz an einem kleinen Wanderparkplatz mit Infotafel parken, aber dann muss man 200 m über eine Teerstraße. Der Weg vom Gedenkstein aus ist auch wegen der Fußgängerbrücke netter. Zum Lesen der Tafel bitte auf das linke Foto klicken. Im rechten Foto sieht man den Grünkopf.
Von rechts käme man, wenn man an der Infotafel geparkt hätte. Links geht's den Steig hoch, von vorne kommen wir nachher zurück.
Schon nach ein paar hundert Metern kommt dieser kleine Jägerunterstand. Von hier aus kann man oben über der Felswand einen Jägerhochsitz sehen (nächstes Foto), der sich als erste Rastmöglichkeit anbietet.
Nach dem Jägerunterstand wird der Weg steiler mit Wurzeln und Felsbrocken, ein bisschen Trittsicherheit ist notwendig. Hier begann das Jacken-Wechselspiel: Bei sich ständig ändernder Steigung, zunehmendem Schnee und Wechsel zwischen Sonne und Schatten waren wir alle 100 m wieder falsch angezogen :-)
Da links, wo Steffi steht, geht der Weg weiter. Aber erstmal mussten die Kinder natürlich auf den Hochsitz, also haben wir hier gleich Rast gemacht und das Bergpanorama und den Blick ins Tal genossen. Gegen die Sonne aber fast nicht fotografierbar.
Nach dem Hochsitz verläuft der Pfad abwechslungsreich mal durch dichteren Fichten-, mal durch lockereren Mischwald mit vielen freien Stellen. Es geht fast die ganze Zeit steil bergauf, gelegentlich etwas rutschig mit Geröll, ab und zu über kleinere Felsen. Auf Dauer war das ziemlich anstrengend, vielleicht auch wegen des Schnees, und der Sattel wollte einfach nicht näher kommen. Wir haben im oberen Drittel einige kurze Pausen gebraucht, bei denen man die wirklich schöne Landschaft in Ruhe genießen konnte.
Man darf vor lauter Berg-hoch-schnaufen nicht vergessen, ab und zu stehen zu bleiben und sich umzuschauen. Die Landschaft hier oben ist wirklich wunderschön!
An diesem Grenzstein hat man's erstmal geschafft und ist auf dem Sattel. Im Folgenden sind es nochmal ca. 140 hm bis auf den Grünkopf, aber die kamen uns längst nicht so anstrengend vor.
Der Sattel war ein Wintermärchen im Tiefschnee. Wenn hier nicht schon Wegkundige durchgelaufen wären, hätte man an 2-3 Stellen nicht gewusst, wo's langgeht. Im Sommer ist das hier sicher ein wunderbarer Bereich zum Spielen! Während man beim Aufstieg immer noch die Autos und Motorsägen aus dem Leutascher Tal hören konnte, war es hier oben totenstill.
Dieser wunderschöne, sonnengewärmte Rastplatz hatte einen Haken: Das Lustigste auf der Wanderung war der ständig von den Bäumen rieselnde oder rutschende Schnee, dem man permanent ausweichen musste. Das hat super geklappt, bis hierher! Steffi und Florian waren nach dem Essen ein paar Sekunden zu langsam und wurden von der Fichte einmal so richtig kräftig eingestäubt :-)
Der kurze Abstieg vom Sattel bis zur Grenze war im Schnee ausgesprochen rutschig und spätestens hier waren Hosen bis zu den Knien voller Schnee.
Ab dem Grenzschild geht es wieder nach oben, aber weniger steil und mit einigen Serpentinen. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, hier in der wunderschönen Schneelandschaft langzulaufen.
Hier ist uns auch der einzige Wanderer vor der Ederkanzel begegnet, der uns erfreulicherweise berichten konnte, dass der Weg zwischen Ederkanzel und Grünkopf trotz Schnee begehbar war, was uns bis dahin nicht klar war, da dort in anderen Tourenbeschreibungen von einer "steilen Geländestufe" die Rede war.
Den Blick auf die Wettersteinspitzen sollte man auf diesem Stück genießen, denn vom Grünkopf selbst ist er nicht mehr so schön. Beeindruckend war auch der Nebel vom Walchensee, durch den wir auf dem Hinweg noch gefahren waren und der quasi zwischen den Bergen "durchfloss".
Das war die schwierigste Stelle beim Aufstieg: Ein ca. 1,80 m hoher Kletterfelsen. Bei Trockenheit sicher kein Problem, aber mit dem Schnee war es schwer, Halt zu finden und die Kinder hochzuschieben, die sich auch nirgendwo so richtig abstützen konnten. Als Belohnung tauchte dahinter dann aber der Gipfel auf. Das Gipfelkreuz steht so ein bisschen abseits links hinten, man muss aufpassen, das man nicht einfach stur dem Pfad folgt und dran vorbeirennt :-) Da der Gipfel schön flach ist, wäre das im Sommer eine schöne Spielstelle gewesen. So war aber nicht erkennbar, wo unter dem Schnee Felsbrocken und wo die Löcher dazwischen lauern.
Ja, so sitzt man nicht auf einer Bank, ich weiß :-) Aber die Oberkante der Rückenlehne war die einzige trockene Stelle auf dem Grünkopf, um den heißen Kakao im Sitzen zu genießen... Die Tafel am Kreuz gedenkt der verstorbenen Mitglieder der Ziegenzuchtvereins Mittenwald.
Nach dem Abstecher zum Gipfelkreuz geht's beim Wegweiser weiter. Und spätestens hier hätten wir ohne Trampelspuren im Schnee keine Chance mehr gehabt, den Pfad zu finden. Auf dem rechten Bild hätte der Pfad genauso gut geradeaus oder rechts lang laufen können. Unmittelbar nach Neuschnee sollte man sich also nur hier hintrauen, wenn man den Weg gut kennt.
Man wechselt nun längere Zeit zwischen Wald und einer an Steilheit zunehmenden Schneise mit zahlreichen Serpentinen hin und her. Der Pfad ist hier prinzipiell gut ausgebildet, aber man muss in den Kehren aufpassen, dass man nicht ausrutscht. Vor allem im unteren Teil, wo nur noch eine dünne Lage Schnee auf dem Laub lag, war es stellenweise glitschig. Zudem gibt es immer wieder felsige Stellen, die ohne Schnee Kinder mit Trittsicherheit sicher alleine bewältigen können. Mit dem Schnee mussten wir den Kindern ab und zu helfen bzw. zum Hang hin absichern.
Obwohl es im Wald weniger steil ist als in der Schneise, sollte man auch hier nicht abstürzen! Ohne stabile Wanderschuhe mit guten Sohlen wäre der Abstieg mit dem Schnee sehr unangenehm gewesen. Aber auch im Sommer würde ich hier alleine schon wegen der Umknickgefahr auf den felsigen Stellen nicht mit Turnschuhen langlaufen.
Zwischendurch kann man immer wieder den Lautersee erspähen. Rechts kann man die Ederkanzel erkennen.
Diese Felsenstelle war ziemlich schwierig zu überwinden, da sie steiler ist, als man auf dem Foto erkennen kann. Die Kinder sind sie rückwärts runtergeklettert, während ich mich an der kleinen Tanne rechts oben festgeklammert habe, um eine Art Geländer zum Hang zu bilden, der hier ziemlich steil abfällt (auf dem Foto nicht sichtbar). Hoch wäre das kein Problem, aber runter und mit dem Laub war das wirklich nicht einfach.
Unmittelbar nach dem Felsen kommen die Serpentinen im linken Bild, die sehr steil, sehr schmal und mit mehreren cm Laub die rutschigsten Stellen der ganzen Wanderung waren. Direkt danach ist es aber vorbei mit dem steilen Abstieg, man läuft ab jetzt gemütlich im Wald. Das zieht sich allerdings: Von hier bis zum Wegweiser dauert es über eine halbe Stunde. Die dort angegebenen 10 Minuten zur Ederkanzel sind sehr sportlich, wir haben 20 gebraucht.
Nach dieser Lichtung kann man nach links zur Ederkanzel abbiegen (wir kommen aus Richtung "Grünkopf/Franzosensteig"), oder direkt nach rechts Richtung "Leutasch Schanz" zurück zum Auto gehen. Wir hatten uns bei der Kälte noch einen heißen Kakao (und eine tolle Aussicht) in der Ederkanzel verdient :-)
Der schöne Blick ins Leutscher Tal und Richtung Grünkopf war direkt gegen die Sonne fast nicht fotografierbar. Der Grünkopf ist der hintere der beiden grünen Hügel, man kann die kleine weiße Schneise erkennen, in der sich der Pfad entlangschlängelt. Den kann man in der Vergrößerung zumindest erahnen.
Links das Karwendelgebirge, das man auf dem Rückweg aus der Leutaschklamm immer so schön in der Abendsonne sieht. Rechts der Blick ins Isartal Richtung Scharnitz, der nächstgelegenen Tankmöglichkeit nach der Grenze :-) Unterhalb des Hangs am rechten Bildrand verläuft die Leutaschklamm.
Leider hat Steffi links hinter den Bäumen geparkt, sonst könnten wir hier unseren Caddy stehen sehen :-)
Auf dem Abstieg von der Ederkanzel konnte man an einigen Stellen fast meinen, die Bäume wollten mit ihren Wurzeln eine Botschaft schreiben :-) Leider konnten wir den Sinn nicht entschlüsseln... Man muss hier nochmal ein bisschen Acht geben, dass man auf den vielen Wurzeln und kleinen Felsen nicht doch noch stolpert.
Leider endet der Wanderweg auf der Straße, auf der man etwa 100 m lang muss. Achtung, die Autos kamen hier teilweise ziemlich angerast! In der Linkskurve auf die Brücke geht es dann weiter geradeaus durch das Gatter. Hier lohnt sich in kurzer Abstecher links runter, um das Stauwehr vor der Brücke und die tosende Leutascher Ache zu bewundern, die hier ihre Arbeit an der Leutaschklamm beginnt.
Der Weg ist jetzt ca. 300 m lang angenehm breit und die Kinder können endlich mal wieder so richtig toben und rennen.
Ganz unerwartet wird der Pfad dann aber auf einmal schmal und immer schmaler und ist stellenweise nur noch einen Fuß breit mit durchaus steilem Hang. Hier muss man mit müden Beinen nochmal sehr konzentriert gehen! Irgendwo verzweigt sich der Pfad wohl auch nach unten, wir sind nicht sicher, ob wir die Stelle gesehen haben oder nicht. In jedem Fall gilt: oben halten, denn dann kommt man unmittelbar an den Überresten der kleinen Schanz vorbei:
Danach stößt man auf diese Hütte, und ab da ist der Weg breit und einfach.
Wer schonmal Dark Project (Thief) gespielt hat, wird verstehen, warum ich hier links das unbändige Verlangen hatte, die Abkürzung zu nehmen! Und woher die Spielentwickler ein bestimmtes Soundfile haben :-)
Sobald die ersten Häuser kommen, stößt man schnell auf die Abzweigung zum Franzosensteig und dann sieht man auch schon die Fußgängerbrücke, an der wir gestartet sind.
Es gelten dieselben Restaurantempfehlungen wie bei der Leutaschklamm-Wanderung, aber aus historischen Gründen haben wir diesmal das Klammgeist-Restaurant im alten Zollhaus gewählt, neben dem noch einige weitere Überreste der "kleinen Schanz" zu sehen sind (der "große" Teil der Porta Claudia befand sich im Isartal bei Scharnitz). Der freundliche Wirt im Klammgeist-Restaurant erzählt gerne die Geschichte vom Franzosensteig und hegt auch keinen Groll auf die Deutschen, die die Franzosen über den Steig geschleust haben :-) (wir sind aber natürlich auch keine Mittenwalder Förster...).
Wir haben von ihm erfahren, dass die Franzosen im November bei ähnlicher Witterung mit unzureichender Winterausrüstung unterwegs waren und sich wohl halb totgefroren haben. Den Kindern hat er dann noch ein paar Gewehrkugeln aus der Schlacht gezeigt, die man im Tal gefunden hat, und weil die beiden so begeistert geschaut haben, durften sie sogar zwei behalten. Nun sind unsere Kinder also stolze Besitzer zweier napoleonischer Gewehrkugeln von 1805!
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.