Wanderkarte des Bayerischen Vermessungsamts mit Wegverlauf. Per Klick auf eine Linie öffnet man die Beschreibung inkl. Längenangabe und kann sich auch ein Höhenprofil anzeigen lassen. | |
Google-Map | |
Alte Wanderkarten des Vermessungsamts von 2007 und von 1979. Das 2007 fehlende Pfadstück, das nördlich aus dem Fischbachl wieder hinausführt, ist 1979 noch verzeichnet (dafür fehlt 1979 der letzte Teil oberhalb der Möslalm). | |
Historische Karte an der Uni Greifswald mit dem Stand der Uraufnahme 1864. Ganz links unten in der Ecke finden sich die Pfade rund ums Fischbachl. | |
KML-File | |
Der Streckenverlauf und die Positionsmarken sind freihändig eingezeichnet. Mit Hilfe von Karten und der Fotos versuche ich aber, den Weg so genau wie möglich nachzuvollziehen, so dass die Längenangaben im Großen und Ganzen stimmen sollten. |
Die Idee zu dieser Wanderung entstand, nachdem uns der Jochberg-Aufstieg soviel Spaß gemacht hatte und ich beim wiederholten Studieren der nächsten Speibenkäsroute ein bisschen im Bayernatlas herumscrollte und das "Fischbachl" entdeckte. Das sah von der Steigung her wie ein gangbares Bachbett aus, aber es ließen sich keinerlei Berichte finden, dass dort mal jemand gewandert war. Auch waren sich Kompass- und Vermessungsamtskarten völlig uneinig, welche Pfade es hier noch geben sollte. Also sind wir einfach mal auf gut Glück losgestiefelt... Leider sieht man von unten nichts von unserem Pfad, nur das obere Ende des Windbruchhangs lugt heraus, genauso wie das obere Ende der Felsrinne, durch die wir bis zur halben Höhe hinauf auf den alten Pfad auf der Nordseite gekraxelt sind. Die gelbe Linie war eigentlich als Rückweg geplant.
Das erste Abenteuer ist schon gleich die Brücke über den Rißbach :-) Man sollte hier vielleicht nicht ganz am Rand gehen, denn durch die abgeschrägten Zwischenräume kann man leicht mal etwas stolpern oder kippeln.
Nach der Brücke ist der Rißbach schnell erreicht. Am besten überquert man ihn erst und steigt links hinein, rechts war eine sehr rutschige Böschung. Anfangs ist das Bachbett sehr breit und man kann genauso gut in wie neben dem Bach laufen. Hinten im Hang führt der erste (völlig unerwartete) Umgehungspfad hinaus.
Nach gut 100 Metern wird es auf einmal ganz schmal und man muss über die kleinen Felsstufen hinaufkraxeln. Die Gras- und Latschenhänge sind recht steil und bieten keine gute Ausweichmöglichkeiten, aber in den Felsen gibt es immer irgendwo zumindest kleine Stufen.
Bei Badehosenwetter kriegt man hier bestimmt schon mal die erste Stunde rum :-) Nach der obersten Stufe kann man direkt nach rechts auf den Pfad wechseln...
...oder man versucht noch, bis zur Wasserrutsche zu gelangen. Dort sind wir nicht mehr weitergekommen, aber die wenigen Meter bis dahin waren ziemlich spannend und durchaus schwierig, wenn man keine nassen Füße bekommen will. Das Problem ist die vorstehende Felsnase am gelben Punkt, links unten gibt es keinen Tritt mehr, so man sich etwas schwer tut, auf den Absatz zu kommen, ohne im Wasser zu stehen. Hinunter...
...ist es noch schwieriger. Eine gute Stelle für Barfuß-Wetter :-)
Der bislang beschriebene Abschnitt lässt sich problemlos als Wasserspielplatz nutzen! Wer der Beschreibung weiter folgt, begiebt sich in "konfliktträchtiges" Gebiet und riskiert möglicherweise eine unfreundliche Begegnung mit dem Jäger.
Die Existenz dieses Pfads war unerwartet und wir haben ihn auch erst entdeckt, nachdem wir oberhalb der schwierigen Stelle versucht hatten, im gegenüberliegenden Hang auf den Rücken zu gelangen. Da war plötzlich dieser Pfad ganz eindeutig zu sehen, also haben wir ihn einfach mal ausprobiert. Er wurde kurz vor dem Kamm undeutlicher, man kann auch einfach die paar Meter direkt hinaufsteigen. Die Spur führt tatsächlich fast waagerecht weit nach rechts hinaus und wechselt dann auf den Rücken. Das wäre eine schöne Stelle, um sich nach dem Herumplantschen im Bach wieder aufzuwärmen.
Die Spur setzte sich auf dem Rücken fort und wechselt dann nach rechts zwischen die Bäume. Ab jetzt gab es immer wieder eine Menge Abzweige, bei denen nie klar war, ob es sich um andere Pfade, reine Wildwechsel oder auch nur optische Täuschungen handelt.
Kurz nach dem vorigen Foto standen wir auf einer kleinen Kuppe und der Pfad war weg. Ich hab mich weglos durchgeschlagen und bin irgendwann wieder auf eine Spur gestoßen, die ich dann mühsam zurück zu Steffi und Florian verfolgt haben, die eine kleine Rast machten. Von der richtigen Stelle der Kuppe war der Pfad dann im linken Bild auch zu sehen, wenn man wusste, dass er da ist :-) Er läuft erst auf die Kante zu und dann mehr oder weniger parallel zu ihr weiter.
Der Pilz hätte vermutlich für ein ganzes Abendessen gereicht :-)
Beim erneuten Erreichen der Kante teilte sich der Pfad. Da wir ja bachkraxeln wollten, sind wir hinuntergestiegen, aber man kommt auch hier nicht durch (zumindest wir nicht). Wer wegen des Wasserspielens mit den Kindern da ist, kann den Abstecher unternehmen, es ist hier wieder sehr schön! Allerdings schattig, und es kommen auch noch weitere tolle Spielstellen.
Der Abstieg ist nicht ganz leicht, denn der Hang ist steil und der Pfad anfangs sehr kraxelig, im Mittelteil gut, unten dann (rechtes Foto) sehr rutschig. Absturzgefährdet ist es nur auf den ersten 2 Metern, wo Florian gerade die hohe Wurzelstufe hinuntergestiegen ist, danach schützt die unterhalb liegende Wegkehre. Den auf der anderen Seite erkennbaren Pfad haben wir nicht probiert, da er unten vollständig abgerutscht war. Er war später von oben noch zu sehen und scheint sich tatsächlich den ganzen Hang hinaufzuziehen.
Hier war dann Ende. Zwar wären wir auf den winzigen Felsnasen noch die kleine Platte neben dem Felsbrocken hinaufgekommen, aber die war so hoch, dass wir Bedenken hatten, ob wir es wieder hinunterschaffen, falls es oberhalb gar nicht mehr weitergeht. Also sind wir lieber auf den Pfad zurückgekehrt. Nach dem, was wir später von oben erkennen konnten, gibt es aber wahrscheinlich eine Möglichkeit, weiter hinten aus dem Bachbett vor dem großen Wasserfall hinauszusteigen. Zumindest glauben wir, dass wir da Pfadspuren gesehen haben.
Der Pfad führt ein paar Minuten unterhalb des Kamms durch sehr schönes Gelände. Im rechten Bild schien er dann in derselben Richtung weiter zu führen, tatsächlich knickt er aber nach rechts ab (eindeutig zu sehen, wenn man sich mal umdreht) und wechselt auf den Kamm. Man sollte aber ruhig erst noch den Abstecher zum Aussichtspunkt nach der gelben Linie machen...
...von dem aus man einen tollen Blick in den Bach hat. Die untere Stufe ließe sich links umgehen, weiter hinten sah's von hier aus auch nicht so wild aus...
Nicht nur im rechten Bild lässt sich übrigens anhand der durchgesägten Baumstämme erkennen, dass der Pfad von Menschen angelegt oder zumindest gepflegt wurde, auch davor und danach finden sich einige Stellen (z.B. hier, hier oder hier), an denen entweder der Weg von Baumstämmen freigeschnitten oder bei querliegenden Stämmen die hochstehenden Äste auf der Pfadlinie gekürzt wurden.
Der Rücken wird kurzzeitig sehr schmal, und nun waren links unten eine Menge Spuren zu sehen, von denen nicht ganz klar war, ob es sich um einen Pfad, mehrere Wildwechsel oder nur um natürliche Geländestufen handelt. Wir wollten es nicht untersuchen, weil unser eigentliches Ziel der Bachabschnitt weiter oben gewesen war (am Pfad zwischen Mösl- und Paindlalm).
Aha, darum gibt's den Pfad hier oben :-) Nach der Futterhütte hat man erneut einen Blick den Hang hinunter auf einen sehr schönen Wasserfall, und wieder meinten wir, oben wie unten Pfadspuren zu sehen. Vielleicht aber auch nicht.
Kurz nach der Hütte stießen wir auf diese Wegkreuzung, und das passte eindeutig zum Verlauf des nur noch gepunkteten Pfads zwischen Mösl- und Paindlalm in der Kompasskarte. Wir sind hier in alle 3 Richtung ausgeschwärmt und haben uns nach 2 Minuten wieder hier getroffen. Der Pfad geradeaus ist eindeutig (sogar freigesägt) und steigt auf dem Rücken weiter an. Die Spur nach rechts führt zur Möslalm.
Wir wollten hinab ins Bachbett, und da ist der Pfad ziemlich eindeutig und nicht schwierig.
Kurz vor Erreichen des Bachs ist aber Ende, denn der Pfad ist weggerutscht. Man sieht unten noch die Überreste einer Befestigung mit Seil und Eisenstecken. Auf der gegenüberliegenden Seite erkennt man den weiteren Verlauf zur Paindlalm, auch dort ist der Ausstieg unten abgerutscht, darum gibt es mehrere.
Man kann durch den Grashang und auf Pfadresten hinuntersteigen auf die Stufe, von der aus der Pfad eigentlich in den Hang hineinginge. Aber das sah uns zu rutschig aus (das Foto täuscht, es ist in Wirklichkeit deutlich schwieriger).
Ganz hinunter kommt man am besten mit Hilfe einer kleinen Bachrinne, die zwar steil aber stufig ist und darum hervorragend als Treppe genutzt werden kann.
50 Meter bachaufwärts, wo eine schwache Pfadspur hinauf in den Wald führt, findet sich eine tolle Spielstelle: eine so glatt geschliffene Platte, dass selbst ziemlich große Steine vom Wasser hinuntergeschoben werden. Von hier aus wollten wir versuchen, durch den Bach bis zur oberen Querung des Pfads zu gelangen. Da es sich aber zuzog und die Stimmung irgendwie merkwürdig war, und Florian sowieso noch an der Wasserrutsche spielen wollte, bin ich alleine rasch mal das Bachbett weiter hinauf, um nach einer Umgehung der hohen Wasserfallstufe zu suchen, die auf den Satellitenbildern zu erkennen war.
Dieser Abschnitt zwischen der Wasserrutsche und Wasserfall ist wirklich toll und ein völlig ungefährliches Spielparadies, in dem man an heißen Tagen sicherlich viel Zeit verbringen kann!
Am mehrstufigen Wasserfall (die oberen beiden Stufen erkennt man nur von oben, an dem roten X standen wir 2014 später) war leider kein Durchkommen.
2014 sind wir dann parallel zum Bach auf seiner linken Seite durch den Wald hochgestiegen, bis wir oben wieder auf den quer verlaufenden Pfad aus dem Bayernatlas gestoßen sind. Obwohl sich im Aufstieg auch kleine Spuren fanden, handelte es sich eindeutig nicht um einen Pfad, sondern um reine Wildwechsel. Nach dem Hinweis des Landratsamts versuchte ich dann 2015, diesen Abschnitt auf vorhandenen, von Menschen angelegten Pfaden zu umgehen. Aus Dokumentationsgründen lasse ich die Bilder von 2014 hier ebenfalls stehen, wer aber weiter aufsteigen und nicht nach dem Bachspielen einfach nur wieder umkehren möchte, der sollte aus Rücksicht auf die Natur bitte den Weg über Paindl wählen!
Dieser Weg ist erlaubt, egal was irgendwer behauptet, dem man begegnet. Und auch das Almgelände von Paindl darf durchquert werden. Sollte am Tor an der anderen Seite immer noch das Schild "Privatbesitz! Betreten verboten!" hängen: die untere Naturschutzbehörde hat bereits bestätigt, dass das illegal ist und entfernt werden muss.
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.