wir
Brünsteck
August 2016
Hinweise zur Wegsuche und zum Naturschutz
Die gesamte Wanderung liegt im Naturschutzgebiet Karwendel. Selbst das weglosen Wandern ist dort aber nicht prinzipiell verboten, es wird nur besondere Rücksichtnahme auf den Lebensraum der Tiere und Pflanzen gefordert (ausführliche Betrachtungen siehe hier). Man sollte also immer auf den Pfaden bleiben, soweit sie vorhanden sind. Der Aufstieg im Nordhang ist ja noch ziemlich gut erhalten und wurde mehrfach markiert, ebenso die Almpfade, aber oben auf dem Rücken muss man sehr intensiv und lange suchen.
Obwohl man in vielen Varianten problemlos auf dem Rücken entlang laufen kann, habe ich mich bemüht, den alten Pfad aus der Karte von 1959 so exakt wie möglich aufzuspüren und zu dokumentieren (und das hat auch bis auf einen kurzen Abschnitt geklappt). Darum ist das PDF diesmal ein kleines Buch geworden, aber ich halte das aus 3 Gründen für sinnvoll, denn
  1. ist es für die Natur natürlich besser, wenn nicht jeder seinen eigenen Weg trampelt, sondern alle möglichst auf derselben Spur laufen,
  2. wird dann vielleicht der Pfad irgendwann wieder so deutlich, dass man die Anleitung gar nicht mehr braucht und
  3. hat man für den Fall, dass einem doch mal jemand begegnet und Vorwürfe macht (auch wenn das hier im Unterschied zum Fischbachl die Staatsforsten sind, mit in der Regel toleranteren Förstern), das unschlagbare Argument auf seiner Seite, dass man doch genau auf dem alten Pfad läuft! "Schauen Sie mal, der ist sogar hier noch in meiner aktuellen Karte von 1959..." :-)
Wer trotzdem lieber selbst suchen möchte, sollte das möglichst im Mai tun, denn da ist die Spur im Gras (noch liegend, aber schon ganz leichtes Grün) am ehesten sichtbar. An vielen Stellen wird man trotzdem zwangsläufig falsch laufen, denn es hat manchmal langes Suchen oder 5-6 Hin- und Herquerungen eines Abschnitts gebraucht, bis ich die Verbindung zwischen zwei eindeutigen Pfadstücken verstanden hatte.
Ausgangspunkt
Parkplatz an der Isarbrücke am "Ochsensitz", westlich von Vorderriß, ca. 1½ Stunden Autofahrt vom Südwesten Münchens. Die Mautgebühr beträgt 4 Euro.
Wanderkarte des Bayerischen Vermessungsamts. Per Klick auf eine Linie öffnet man die Beschreibung inkl. Längenangabe und kann sich auch ein Höhenprofil anzeigen lassen. Die historischen Karten:
Google-Map
KML-File
Der Streckenverlauf und die Positionsmarken sind freihändig eingezeichnet. Mit Hilfe von Karten und der Fotos versuche ich aber, den Weg so genau wie möglich nachzuvollziehen, so dass die Längenangaben im Großen und Ganzen stimmen sollten.
Länge
Je nach Geschmack. Nur bis zur Altleger-Wiese (inkl. Ost-Aussichtspunkt) und wieder zurück sind es 12 km mit 660 Höhenmetern. Dabei muss man schon bedenken, dass auch im Abstieg 3½ km des Pfad anstrengend für die Füße sind.
Mit der kleinen Runde über Hochgraben-Rand und Quelle zurück zur Wiese (Variante mit Florian) sind es gut 14 km und 790 hm. Hier ist das "Schöne Stellen vs. Aufwand"-Verhältnis am besten, und die Quelle ist für Kinder ein schöner Spielplatz.
Die "große Almrunde" mit Rückweg über die Altleger-Wiese hat 17½ km und 840 hm, das ist nur was für Leute mit sehr gut trainierten Füßen, die dafür aber alle schönen Abschnitte zu sehen bekommen. Wer sich's zutraut: machen!
Wer über die Grasbergalm zur Isar absteigen und dort zurückgehen möchte, kommt auf insgesamt 16 Kilometer, davon 4½ an der Isar entlang, ca. 700 hm. Diese Variante ist aber nicht zu empfehlen, s.u.
Und mit dem unanstrengendsten, aber auch langweiligsten Rückweg über den Soiernweg beträgt die Gesamtlänge 15½ km ohne und 17 km mit Grasbergalm, jeweils 700 hm.
Unsere Zeit
11 Stunden. Darin enthalten sind 2¾ Stunden große Pausen (¾ Stunde am Ost-Aussichtspunkt, 1¼ Stunden an der Quelle, ¾ Stunde auf der Altleger-Wiese), ansonsten nur kleine Erholungen von 5-10 Minuten hier und da. Mit "normalen" Pausenzeiten ohne das lange Herumdösen und fast Einschlafen an Wiese und Quelle ;-) sind 9½ Stunden wohl eine realistische Zeit.
Man sollte unbedingt die Zeit im Auge behalten. Das Absteigen im Nordhang in der Dunkelheit ist mit Taschenlampen (pro Person eine!) machbar, aber da man die Markierungen nicht mehr gut sieht, wird man deutlich langsamer unterwegs sein. Wer Bedenken hat, sollte schauen, dass er es in der Dämmerung mindestens bis zum Hohlweg am Windbruchhang schafft, ab da kann man sich mit Taschenlampen selbst im Stockfinstern nicht mehr verlaufen.
Für den Rückweg im Nordhang sollte man mit Kindern sicherheitshalber ähnlich viel Zeit im Abstieg wie im Aufstieg einplanen (auch als Erwachsener kommt man allerdings nicht sonderlich schnell voran). Falls das viele Gekippel für die Füße doch zu viel war, wird man noch einige Pausen brauchen und darf sich nicht hetzen.
Und wer auf Abendessen im Gasthof Post spekuliert: warme Küche gibt es nur bis 19:00 Uhr!
Die Etappen zur besseren Einschätzung (ohne Pausenzeiten zwischen den Etappen; siehe auch letzte Seite des PDF):
  • Parkplatz bis Pfadbeginn: 20 Minuten (zzgl. Abstecher zum Wasserleitungshaus)
  • Aufstieg über den Pfad bis zur Lichtung auf den Rücken: 3 Stunden (ohne große Pausen)
  • Abstecher zum Ostgipfel und zurück: zusammen 20 Minuten
  • Von der Lichtung zur Altleger-Wiese: ½ Stunde
  • Weiter zum Hochgraben-Rand und von dort zur Quelle: ¾ Stunde
  • Von der Quelle zurück zur Wiese: ½ Stunde
  • Rückweg zur Lichtung via Nord-Aussichtspunkt: 25 Minuten
  • Abstieg über Pfad im Nordhang: 2¼ Stunden
  • Rückweg zum Parkplatz: ¼ Stunde
Abschnitte, die ich nur ohne Florian gelaufen bin:
  • Altleger-Wiese zur Grasbergalm: 50 Minuten (+ 10 Minuten Hochgrabenrand)
  • Aufstieg Pfetterkopf und zurück ab Hochgrabenrand: 25 Minuten
  • Ab Grasbergalm zurück zur Altleger-Wiese: 80 Minuten
  • Ab Grasbergalm Abstieg zur Isar: gute Stunde
  • Rückweg entlang der Isar zum Parkplatz: knapp 1½ Stunden
Alter unserer Kinder
Florian war 11¼.
Schwierigkeit
Die größte Gefahr auf dieser Tour besteht darin, dass man umknickt und sich den Knöchel verstaucht. Die zweitgrößte, dass man an der Quelle oder der alten Almwiese in der friedvollen Stille einschläft und erst wieder aufwacht, wenn man schon längst im Tal beim Abendessen sitzen wollte :-)
Es gibt tatsächlich nur ganz wenige und kurze Stellen, wo es neben dem Pfad so abbricht, dass man runterfallen könnte, aber dafür sind die Anforderungen für die Füße enorm und werden von den Wanderungen auf dieser Seite nur vom Speibenkäs übertroffen. Aufgrund des kippeligen Pfads ist der Rückweg eher schwieriger als der Aufstieg. Wenn die Kinder keine gut trainierten Beine und Füße haben, ist die Verletzungsgefahr durch Umknicken im Abstieg sehr hoch.
Abgesehen davon sind die generellen Anforderungen an die Kondition hier aber nicht besonders groß, und auch Leute mit Höhenangst fühlen sich am Brünsteck sehr wohl.
Vorbereitung
Das Trainieren der Füße für wegloses Gelände ist hier wirklich wichtig. Wessen Kinder im Fußballverein spielen, der kann sich sicherlich hierher wagen, da dürften die Knöchel stabil genug sein. Ansonsten ist es wichtig, sich auf weniger kippeligen Touren an solche Pfade (die hier oftmals nicht einfacher zu laufen sind als ganz weglose Touren) zu gewöhnen. Das geht z.B. am Roten Stein oder dem Lahnerkopf als erstes Training recht gut. Auch das Gekraxel aufs Zundereck ist gut geeignet.
Eine perfekte Vorübung ist die Wanderung zum Grasköpfl. Wem die gefährliche Stelle zu heikel ist, bekommt auch allein durch den oberen Weg auf der Nordseite der Pürschschneid einen ziemlich guten Eindruck, womit man sich hier herumschlagen muss, und kann auch den unteren, noch etwas anstrengenderen Pfad in die Wasserplatte aus Richtung Grammersbergalm ausprobieren. Auch die untere Runde im Speibenkäs (östlich des Speibenkäs hinauf, dann nach Westen durchqueren rüber zum Speibenkäsgraben und dort wieder hinunter) ist sehr gut geeignet: viele Wasserspielmöglichkeiten zum Erholen, nicht zu lang, aber sehr, sehr kippelig.
Wer zwar generell eine sehr gute Kondition besitzt, aber Bedenken hat, dass die Füße so viel kippeliges Gelände nicht vertragen, kann tatsächlich auch die langen Touren auf Pendling und Mineckergrat unternehmen. Da werden die Füße im Aufstieg ganz schön gefordert, aber oben gibt es angenehme Pfade und deutlich leichtere Rückwege. Die findet man am Brünsteck nur, wenn man den gesamten Rückweg über den Soiernweg auf der Straße zurücklegt (und das ist für Kinder vermutlich noch schlimmer).
Aufstieg
Nach kurzer Einleitung auf der Straße beginnt der Pfad zunächst sehr schmal und kippelig, teilweise rutschig, und falls man hier umknickt, könnte man auch ein paar Meter unangenehm in den Wald hinunterkullern. Dann wird es aber für eine Weile überraschend breit und entspannt zu gehen, und nur an einer kurzen Stelle bricht der Hang neben dem Pfad steil ab, ansonsten ist es sehr ungefährlich. Nach einem kleinen Fels-Hohlweg folgt eine der gefährlicheren Stellen, wenn der Pfad über dem Hohlweg wendet und dabei nur 1 Meter von der Kante entfernt verläuft, diese Kurve lässt sich aber gefahrlos einfach abschneiden.
Nach dem Hohlweg zieht es sich in langen Serpentinen hinauf, dabei wird der Pfad ganz allmählich immer undeutlicher und schwieriger. Es wird schräger, immer öfter gibt es Stolpersteine oder Wurzeln, die Hände dürfen allmählich ab und zu eingesetzt werden, unerwartete Matschlöcher versuchen einem die Schuhe zu stehlen, und auch das Finden des Pfads wird im oberen Teil zunehmend eine Herausforderung. Abgesehen von der Stabilisierungsarbeit, die die Füße leisten müssen, ist es dank der geringen Steigung aber selbst bei heißem Wetter nicht sehr anstrengend, da man auch die meiste Zeit im (Halb-)Schatten läuft.
Im letzten Teil des Aufstiegs verschwinden nicht nur die Markierungen, sondern schließlich auch der Pfad vollständig, und wer nicht ganz genau die kleine Gamsspur trifft, muss feststellen, wie schwierig das Queren eines weglosen und steilen Grashangs ist. Wer das PDF zu Hilfe nimmt, kommt aber in einem vergleichsweise wenig steilen Durchlass gut hinauf und kann nun selbst entscheiden, wie viel er seinen Füße noch zumuten möchte.
Oben auf dem Rücken
Hier ist alles ungefährlich (wenn man an den Aussichtspunkten nicht zu nah an den Rand geht), und auch wenn der alte Pfad völlig verwachsen ist und oft fast gänzlich verschwindet, ist das Laufen auf dem Rücken im Vergleich zum Aufstieg deutlich entspannter für die Füße.
Der Abstecher zum östlichen Aussichtspunkt ist sehr einfach und angenehm zu gehen. Bis zur alten Almwiese gibt es nur ein ganz kurzes Stück, wo man wieder etwas schräg am Hang läuft und damit wieder mehr stabilisieren muss, und auch das bisschen Steigung bis zur und kurz nach der Wiese verteilt sich angenehm. Wessen Füße im Aufstieg arg gelitten haben, sollte die Tour auf der Wiese beenden oder nach einem ebenfalls einfach zu gehenden Abstecher zum lohnenden unteren Pfetterkopf-Aussichtspunkt wieder denselben Weg zurück zur Wiese nehmen.
Der Aufstieg zum Pfetterkopf-Gipfel ist weglos und enorm anstrengend und lohnt die Mühe kaum. Aber auch wer vom Hochgrabenrand über die Quelle zurück zur Wiese möchte, muss wieder eine ziemliche Anstrengung für die Füße einkalkulieren, der Abstieg zur Quelle und der Rückweg zur Wiese sind enorm verwachsen und sehr kippelig. Wer diese Variante nimmt und beim Abstieg zur Quelle schon merkt, dass die Füße nicht mehr mitmachen, sollte über einen Rückweg auf der Straße nachdenken. Auf dem Rückweg von der Quelle zur Altleger-Wiese gibt es zunehmend Abschnitte, die wieder deutlich anstrengender sind als das Laufen auf dem Rücken.
Die "große Almrunde" ist nur etwas für sehr geübte Weglos-Wanderer. Zwar bewegt man sich die ganze Zeit auf Pfaden, die umso besser (und teilweise sogar frisch renoviert und sowas von erholsam :-)) sind, je näher man sich an der Grasbergalm befindet, aber wenn's dann nach der Quelle wieder kippeliger wird, merkt man rasch, wie viel man heute schon gelaufen ist. Die 150 Höhenmeter, die man von der Grasbergalm bis zur alten Almwiese wieder ansteigen muss, fallen allerdings nicht so ins Gewicht, da der Wechsel aus sehr kurzen, kräftigen Anstiegen und langen waagerechten (oder nur ganz sanft ansteigenden) Abschnitten sehr angenehm ist. Mit insgesamt 17½ Kilometern kann einem das schwierige Gelände, das man im Abstieg wieder durchqueren muss, aber leicht zu viel werden, wenn man es nicht gewohnt ist.
Abstiegsvarianten
Leider gibt es hier keinen wirklich angenehmen Rückweg. Drei sichere Varianten stehen zur Verfügung:
Von der Grasbergalm kann man den kartenverzeichneten Weg zur Isar hinuntersteigen, aber das ist kein Vergnügen. Der alte Pfadverlauf wurde von den Almbauern an vielen Stellen "kuh-geeigneter" umgestaltet, so dass man nun vielfach über steile Stufen hinunter plumpst und der Weg oft nur noch aus großen Steinen besteht (Umknickgefahr). Da, wo eigentlich noch angenehmer Erdboden wäre, haben die Kühe Weg (und Wald drumherum) derart zertrampelt, dass man quasi den ganzen Abstieg vor sich hin flucht. Zwar kippelt man hier mit den Füßen nicht seitlich, dafür tun einem hinterher die Knie weh.
Unten angelangt muss man dann noch elende 4½ Kilometer entweder so richtig langweilig über die Straße zurück, oder man nimmt (nur halb langweilig) den alten Fahrweg entlang der Isar. Aber auch das zieht sich sehr und man muss zudem noch zweimal dort, wo die Isar den Weg weggespült hat, steil die Uferböschung hinaufkraxeln und sich ein bisschen weglos durchschlagen. Das macht zwar wieder richtig viel Spaß im Vergleich zum Fahrweg, ist nach dem langen Tag aber auch recht anstrengend.
Alternativ kann man entweder direkt von der alten Almwiese oder von der Grasbergalm zur Diensthütte wandern und dort den Abstieg über den Soiernweg beginnen: 6 Kilometer Straße. Für die Füße natürlich die entspannteste Variante und auch die "Rettung", falls Dunkelheit oder Gewitter drohen, aber für Kindern sicherlich ein Graus.
Für die dürfte der Rückweg über den Aufstieg am interessantesten sein, denn das Gelände ist hier natürlich am spannendsten und schönsten. Leider ist das aber auch ziemlich anstrengend und man wird viel Zeit einplanen müssen. Das Tempo im Abstieg dürfte nicht nur durch notwendige Fuß-Ausruh-Zeiten gebremst werden sein, man kann auch tatsächlich nicht viel schneller gehen als im Aufstieg. Denn selbst auf den Abschnitten, die einem beim Aufstieg richtig einfach vorkamen, kippelt oder rutscht man beim Hinuntergehen viel stärker (gerade auf den laubigen Abschnitten) und muss darum noch mehr Stabilisierungsarbeit leisten als im Aufstieg. Und das mit nach vielen Stunden schwierigen Geländes nun schon sehr müden Beinen.
Florian hatte durch unser Training der letzten Wanderungen keine Probleme, aber Steffi, die in dieser Hinsicht weniger geübt ist, taten noch 2 Tage lang die Knöchel ziemlich weh. Wer sich von Vorneherein auf ein langsames Abstiegstempo einstellt und mit Kindern noch ausreichend Zeit für viele kleine Pausen hat, der kann hier ganz gemütlich und umknickfrei absteigen. Wer aber versucht, sich zu beeilen, z.B. wegen drohender Dunkelheit oder weil das Restaurant zu schließen droht, der wird keine Freude haben. Man muss diesen Abstieg wirklich als "Die Wanderung ist noch nicht vorbei!" und nicht als "Das war's, jetzt nur noch gemütlich zurück." betrachten.
Eine vierte Abstiegsmöglichkeit über den Ostrücken des Brünsteck gibt es zwar auch, aber die führt abschnittsweise durch gefährlich steiles Gelände und verträgt sich zudem nicht mit den Belangen des Naturschutzgebiets, so dass ich sie hier nicht näher vorstellen möchte.
Als letzte Alternative könnte man natürlich auch den alten Abstieg von der Wegkreuzung vor dem Pfetterkopf aus versuchen. Den Pfadeinstieg konnte ich entdecken (s.u.), aber weiter als 50 Meter hab ich ihn nicht verfolgt, dann war er im Laub und mit Licht und Schatten undeutlich. Der Rückweg an der Isar über Fahrwege wäre dann aber auch noch recht lang. Der Abstieg war zuletzt 1979 verzeichnet, könnte also noch auffindbar sein.
Bitte beachtet die Gefahrenhinweise.
Attraktivität
Auf dieser Wanderung ist richtig, wer a) es liebt, in den Bergen alleine unterwegs zu sein, b) draußen einmal absolute Stille genießen möchte, wie man sie sonst nur in geschlossenen Räumen erlebt und c) Freude am Aufspüren uralter Pfadreste hat. Falsch ist, wer tolle Fernsichten oder sonst etwas Aufregendes für eine Wanderung braucht.
Manche Leute bezahlen tatsächlich viel Geld für "Entschleunigungswochen" im Klöstern etc., alternativ kann man sich hier auch ein paar Stunden auf die Altleger-Wiese setzen, wo es bei Windstille so leise ist, dass man ein Segelflugzeug ein paar hundert Meter über einem schon beinahe als Ruhestörung empfindet und regelrecht hochschreckt, wenn ein Insekt zu nah am Ohr vorbeisummt. Spektakuläres gibt es hier außer ein paar Blicken in felsige Einschnitte nicht und Fernsichten findet man nur ganz vereinzelt (und auch nur dann, wenn man die Punkte kennt).
Aber die braucht's auch nicht, denn die Schönheit dieser Wanderung liegt in der Nähe, in den "einfachen Dingen": dem schönen, lichtdurchfluteten Wald, den sonnigen Wiesen, dem alten, verwachsenen Pfad, der absoluten Stille und der Einsamkeit an so friedvollen Orten wie der alten Almwiese oder der kleinen Quelle.
Wer sich fragt, warum man sich eine Stunde neben eine Quelle ins Gras legen soll, wo man außer leisem Geplätscher nichts hört, oder auf eine Wiese, wo selbst das Geplätscher fehlt, der braucht gar nicht weiterzulesen, denn er ist am Brünsteck vollkommen falsch.
Schon der Aufstieg über den alten Pfad macht richtig Spaß! Der sehr abwechslungsreiche Wald ist schon frühmorgens lichtdurchflutet und wirkt darum selbst in den etwas dunkleren Abschnitten immer fröhlich. Je weiter man hinauf kommt, desto wilder und schöner wird das Gelände mit kleinen Felsen und knorrigen alten Bäumen, zwischen denen der Pfad sich immer undeutlicher durchschlängelt. Obwohl man im Nordhang die Autos und Motorräder der Mautstraße nach Wallgau noch hört, sind die Geräusche durch den Wald so gedämpft, dass sich schon während des gesamten Aufstiegs eine ruhige und friedliche Stimmung einstellt.
Ist man aber erst einmal oben auf dem Rücken angelangt, wird es schlagartig so still, dass man es gar nicht glauben kann. Den letzten Kontakt zur Zivilisation hat man am wunderschönen östlichen Aussichtspunkt mit Blick auf Vorderriss, wo man nochmal sehr leise die Autos vernehmen kann. Danach ist man richtig alleine, irgendwie "weg von allem", und wenn nicht gerade nach viel Regen der Fischbach unten im Tal stark angeschwollen ist und leise vernehmbar rauscht, sind Vögel und Insekten (und ab und zu ein Flugzeug) für lange Zeit das einzige, was man zu hören bekommt.
Der alte Pfad auf dem Rücken lässt sich mit viel Detektivarbeit fast durchgehend aufspüren und führt abwechslungsreich durch kleine Waldstücke und sonnige Wiesenlichtungen, von denen es jede wert wäre, dass man auf ihr eine Rast macht. Die Altleger-Wiese mit ihrer etwas eingekesselten Lage, die sie von jeglichen Geräuschen abschirmt, ist der friedlichste Ort, den ich in den Alpen kenne, und man kann sich hier auch nur einfach nur ein paar Stunden hinlegen und lesen oder den Wolken zuschauen.
Wer nicht nur herumliegen will, kann noch viel Freude am Verfolgen des Pfads haben, eine tolle Aussichtsstelle am Hochgraben besuchen und dann entweder den langen, aber wirklich wunderschönen alten Pfad zur Grasbergalm nehmen, oder direkt zur Quelle am Markgraben absteigen, wo man beim leisen Plätschern des Bachs erneut seinen Gedanken nachhängen oder mal etwas aktiver mit den Kindern im Wasser spielen kann. Wer zur Grasbergalm geht, bekommt nicht nur dort, sondern auch am Rückweg über den unteren Almpfad zur Altleger-Wiese tatsächlich einige schöne Fernblicke und nochmal eine ganz andere, etwas "lebhaftere" Art von Pfad und Wald zu sehen. Wer genügend trainierte Füße für diese lange Runde hat, kann sich am Ende vor schönen Eindrücken gar nicht mehr retten :-)
Wer den Hinweg als Rückweg nimmt (vom direkten Abstieg von der Alm zur Isar kann man hingegen nur dringend abraten, siehe Fotos und Beschreibung unten; und auch der 6 km lange Soiernweg dürfte Kindern keinen Spaß machen), kann noch einen versteckten Aussichtspunkt aufsuchen und erlebt dann im Abstieg noch einen sehr schönen Effekt. Je mehr man sich dem Sonnenuntergang nähert, desto schöner scheint die Abendsonne in den Hang, und wenn man in den langen Kehren im oberen Bereich aus dem nun schon etwas dunkleren Wald an den tiefen Graben im Westen heranläuft, wird es jedesmal ganz unvermittelt hell und man hat den Eindruck, man tritt aus einem Haus hinaus auf einen Balkon, wo man Fernblicke mit Sonnenuntergang genießen kann.
In meinen Augen ist es mit die schönste Tour, die wir jemals unternommen haben. Aber sie ist nur für eine ganz kleine, sehr spezielle Liebhaber-Zielgruppe geeignet. Bei Berücksichtigung der "Schwierigkeit"-Beschreibung wird es sicher nur wenige geben, die bei dem gebotenen Programm (Ruhe... Stille... wenig Aussicht... Nichts... mal 'ne Quelle...) nun unbedingt hierher wollen. Aber die wenigen, die jetzt schon das Gefühl haben "Da muss ich hin!", die werden einen unglaublich schönen Tag erleben und vermutlich verstehen, wieso ich innerhalb von 3 Monaten schon 5 Mal hier war.
Sonstiges
Wetter
  • Die Tour ist gut für heißes Wetter geeignet, da der Aufstieg im Schatten verläuft und die Steigung mit wenigen Ausnahmen immer sehr angenehm ist. Kühlendes Wasser gibt es nach den Bächen im unteren Abschnitt allerdings erst wieder ein ganzes Stück nach der Altleger-Wiese, wenn man bis zur Quelle vordringt. Das ist dann aber sogar Trinkwasser (zumindest hat es uns zweimal nicht geschadet).
  • Vor unsicherer Wetterlage muss man sich hier nicht fürchten, man ist nie auf einem ausgesetzten Grat o.ä. unterwegs. Sollte man aber in einen kräftigen Gewitterschauer geraten, muss man überlegen, ob der Weg im Nordhang nicht vielleicht zu rutschig ist und man doch lieber über den Soiernweg zurückgeht.
  • Ob's schon schneefrei ist, kann man auf dieser Webcam sehen (Bild mit Rechtsklick öffnen, dann ist es deutlich größer). Der ganze Bereich von Brünsteck bis Grasbergalm wird erfasst. Zum Vergleich die Bilder vom 8. Mai (mit Gipfelbezeichnungen), als nur oben auf dem Rücken noch Schnee auf den Wiesen lag (das allerdings in rauen Mengen) und vom vom 26. Mai, vollständig schneefrei. Wie weit der Schnee auf den Nordseiten noch hinunterreicht, kann man gut an der Herzogstand-Webcam ablesen (Bilder vom 5. Mai und 26. Mai). Ganz links am Rand sieht man auf dem mittleren Bergrücken (zwischen den hohen schneebedeckten Bergen und der niedrigen Erhebung direkt hinter dem Seeufer) einen kleinen Wiesenstreifen von links unten nach rechts oben hinaufziehen. An dessen unteren Ende liegt die Grasbergalm.
Viecher
Man sollte im Sommer auf keinen Fall hierherkommen, wenn es in der Nacht oder am Abend vorher geregnet hat. Besser noch sollte es den ganzen vorherigen Tag schon trocken gewesen sein. Andernfalls wird man möglicherweise von den sogenannten "Regenbremsen" aufgefressen. Die mögen zwar keinen Regen, aber hohe Luftfeuchtigkeit. Mit Steffi war ich hier, als es nachts noch geregnet hatte, und in Isarnähe war es katastrophal. Kaum hatte man eine Bremse totgeschlagen, kamen dafür 3 neue und setzen sich auf Beine, Arme, in die Ohren, aufs Gesicht, furchtbar! Selbst das untere Drittel des Aufstiegs war noch unangenehm, erst dann wurde es ganz langsam besser. Oben auf dem Rücken gab es nur ganz selten nochmal eine.
Mit Florian, den ich am Parkplatz vorsichtshalber mit Autan einsprühte (hilft!), war es am Tag vorher trocken und sobald wir vom Fahrweg (auf dem wir auch nur wenig "belästigt" wurden) in den Pfad eingestiegen waren, sahen wir keine einzige Bremse mehr. Erst am Rückweg wieder ganz unten neben der Isar.
In so einem verwachsenen Gebiet gibt es vor allem mit hohem Gras natürlich auch Zecken, wenn auch überraschend wenige. Die Strategie, am Auto sämtliche Kleidung zu wechseln und die "verseuchte" bis zur Wäsche in einem Müllsack einzuschließen, hat sich jedesmal bewährt :-)
Ausrüstung
Wer früh startet, kann im Sommer eine Regenhose gegen den Tau mitnehmen (wenn man denselben Weg zurück nimmt, kann man sie ja dann irgendwo an einen Baum binden und später wieder einsammeln). Es ist hier allerdings längst nicht so schlimm mit dem hohen Gras wie am Herzogstand oder im Speibenkäs.
Die Schuhe sollten aber unbedingt wasserdicht sein, weil auch hier und da versteckte kleine Wasserlöcher auf dem Pfad lauern. Da die auch zweimal etwas tiefer sind, schaden knöchelhohe Schuhe nicht, damit der Matsch nicht über den Rand schwappt.
Überhaupt sind hohe Schuhe, die den Knöcheln viel Halt geben, wegen der vor allem auf dem Rückweg recht hohen Umknickgefahr eine gute Idee. Wer in halbhohen Schuhen unterwegs ist, braucht entsprechend gut trainierte Füße.
Unterlagen
Es gibt das erwähnte Wegbeschreibungs-Buch :-) Zusätzlich sollte man aber ruhig einen aktuellen Ausdruck aus dem Bayernatlas mitnehmen, wo der Rückweg über Diensthütte und Soiernweg (oder direkt ab der Grasbergalm auf den Fahrweg) verzeichnet sind, die im PDF nicht beschrieben werden (auf der letzten Seite allerdings in der Karte enthalten sind). Auch der Abstieg von der Grasbergalm zur Isar ist zwar kurz angerissen, aber auch da ist ein aktueller Ausdruck mit dem Rückweg an der Isar sicher hilfreich.
Einen Kartenausschnitt von 1959 würde ich auf jeden Fall auch mitnehmen, um im Zweifel argumentieren zu können, das man hier wirklich auf alten Pfadspuren und nicht weglos herumläuft.
Da der Abstieg über den Hinweg auch noch recht anstrengend ist und sich die Füße oben auf dem Rücken nicht komplett verausgaben sollten, findet man auf letzten Seite des PDFs eine Längen- und Zeitentabelle, mit der man vor Ort entscheiden kann, welchen Schlenker man sich noch zutraut und welcher Rückweg für die Füße am geeignetsten ist.
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Vom Parkplatz am Ochsensitz, 1 km hinter der Mautstelle, geht es über die Brücke. Viel sehen kann man von der Aufstiegsroute nicht, da die markanten Gräben und Lichtungen alle verdeckt liegen. Nur am gelben Pfeil wird der Pfad kurz sichtbar, das ist diese Stelle. Der östliche Aussichtspunkt am orangen Pfeil ist leider genau wie der Bärnlangergraben, an dessen Rand er liegt, verdeckt. Der nördliche Aussichtspunkt (vgl. Karte) befindet sich am roten Pfeil. Alles danach inkl. Pfetterkopf ist nicht sichtbar, weil der ganze Rücken leicht nach Süden abbiegt.

Für den Zustieg zum Pfad gibt es nach der Brücke zwei gleichlange Möglichkeiten. Wer nach links in den Soiernweg einbiegt, muss zwar am Anfang etwas steiler hinauf,...

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...hat dann aber einen schönen Isarblick und läuft anschließend die Hälfte des gesamtes Zustiegs auf einem schönen Waldweg (statt nur über die Straße).

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Wenn beide Zustiegsvarianten wieder zusammentreffen, kann man ein paar Meter die Wiese hinaufsteigen und landet am Wartungszugang für die Wasserleitung vom Rißbach zum Walchensee. Es braust, gluckert und gurgelt mächtig unter der Hütte, und als ich das erste Mal noch vor Sonnenaufgang im Dämmerlicht hier war, hatte das schon etwas Unheimliches! Vor allem das "Blair-Witch-Haus" daneben unter den Bäumen :-)

Anschließend geht es nochmal 200 m über den Fahrweg, bevor man hinter einem Graben...

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...in diesen unscheinbaren Waldweg einbiegt (dessen Verlängerung nach unten nehmen wir nachher als Rückweg, siehe unten). Am Anfang ist der Weg mit viel Restholz von Fällarbeiten "zugemüllt" und nicht ganz einfach zu gehen. Nachdem links im Graben zwei kleine Bäche zusammengetroffen sind, landet man auf einem kleinen Absatz, und dort beginnt der alte Pfad im rechten Bild.

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Er ist gerade am Anfang sehr schmal, verwachsen und kippelig. Da bekommt man schon mal einen kleinen Vorgeschmack, was einen heute für einige Stunden erwartet. Und bereits hier tauchen die ersten Markierungen auf. Der "gelbe Markierer", der sich später orange und grün um den richtigen Weg streiten wird :-), hat das ganz klassisch gemacht: gelber Punkt bedeutet "weiter geradeaus", gelber Querstrich heißt "Jetzt bitte wenden". Da ich damals ja gar nicht wusste, ob es den Pfad überhaupt noch gibt, war ich für die Markierungen als Bestätigung sehr dankbar, aber wirklich benötigen tut man sie hier unten nur selten. Vor allem, weil der Pfadverlauf exakt der Karte von 1992 entspricht.

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Aufgrund einer unpassierbaren glatten Felsplatte, muss man eine Kehre kraxelnd abschneiden, ansonsten braucht man hier unten die Hände noch nicht. Nach diesem Abschneider verläuft der Trampelpfad dann für einige Zeit auf einer überraschend breit angelegten und sehr angenehm zu gehenden Wegtrasse.

Die morgendliche Sonne (und genauso abendliche beim Abstieg) wirkt zwar in diesem Abschnitt besonders schön, aber tatsächlich ist es beim gesamten Aufstieg so, dass man einerseits angenehm im Schatten lauft und auch an heißen Tagen nicht ins Schwitzen kommt, andererseits die Sonne aber immer durch die Zweige dringt und eine fröhliche Stimmung verbreitet. Es ist kein "dunkler Nordseitenaufstieg".

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An einer einzigen Stelle zieht der Pfad nach außen Richtung Graben und verläuft für wenige Meter nah an einem ziemlich steilen Abhang. Kein Problem, wenn man konzentriert geht, aber es kommt doch etwas überraschend.

Bevor man den Windbruchhang betritt, versucht ein gelber Pfeil, einen vom Weg abzubringen, aber entweder leitet der zum Jägerstand, oder stammt noch aus der Zeit, als die Baumstämme auf dem Weg nicht freigesägt waren. Im Hang macht man dann das erste Mal Bekanntschaft mit einer gemeinen Eigenschaft des Pfads, die noch ein paar Mal auftreten wird: man sieht eine kleine feuchte Stelle, die völlig harmlos aussieht, aber plötzlich steht man zentimetertief im Matsch. Später kommt tatsächlich eine Stelle, wo mir fast der Schuh steckengeblieben ist :-) Wer keine knöchelhohen Wanderschuhe trägt, muss hier und da ein bisschen schauen, wo er hintritt.

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Unten ist der Jägersitz zu sehen. Nachdem es weiter oben keinen mehr gibt, wird nun auch der Pfad stetig schlechter und ungepflegter. Das sorgt für kleine Kraxeleinlagen, die Florian mit Begeisterung wahrgenommen hat. Abgesehen von solchen kurzen Ausnahmen verläuft der Pfad aber immer so sanft und weitläufig hinauf, dass man selbst bei warmem Wetter nie außer Atem gerät.

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Kurz nach dem zweiten Passieren des Windbruchhangs am oberen Rand, erreicht man dieses kleinen Hohlweg, der immer ein bisschen düster und geheimnisvoll wirkt. Der gelbe Pfeil weist den richtigen Weg hinaus, aber es lohnt auf jeden Fall, einmal bis vor zum riesigen Einschnitt zu gehen, den man von hier unten aus noch nicht so richtig gut sehen kann. Man sollte dann aber wieder umdrehen und keinesfalls versuchen, links oben auf dem Felsband weiter vorzugehen und um die Ecke zu schauen. Das sieht zwar gut begehbar aus, aber hinaufzukommen ist wegen des schrägen Bodens und der vorspringenden Felsen sehr schwierig und auch ziemlich gefährlich, da die Absturzhöhe schon gut 5 Meter beträgt, bevor man auf dem Band einen sicheren Stand hat.

Wer hier schon in den Einschnitt schauen will, muss der orangen Linie auf dem rechten Rand folgen. Dort kann man bis ganz hinauf zum Aussichtspunkt (am orangen Pfeil im rechten Bild) kraxeln, aber auch das ist ziemlich ausgesetzt, sehr rutschig und keinesfalls für Kinder geeignet! Es gibt später noch ungefährlichere Möglichkeiten!

Der Pfad verläuft nach einem längeren Schlenker kurzzeitig oben am Rand über dem Hohlweg...

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...und da muss man ein bisschen aufpassen, denn wenn man zwischen den Bäumen durchrutschen sollte, hat man erstmal ein paar Meter freien Fall vor sich. Wem das zu heikel ist, der kann die letzten Meter vor der Kurve problemlos abschneiden. Wer die Kurven ausläuft, kommt immer ein bisschen aus dem Wald hinaus und hat einen mehr oder weniger freien Blick nach Westen. Beim Abstieg am späten Abend hat das den wirklich schönen Effekt, dass man aus dem teilweise schon recht dunklen Wald jedesmal hinaus ins Helle wie auf einen Balkon tritt.

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Begleitet von Vogelgezwitscher wirkt der lichtdurchflutete Wald sehr freundlich und der Aufstieg macht viel Spaß. Allerdings wird der Pfad allmählich immer schlechter, sowohl zu begehen als auch zu erkennen (vor allem in Abschnitten mit viel Laub). Zur Entschädigung wird er aber auch spannender und abwechslungsreicher, das Gelände zudem immer schöner.

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Hier beginnt nun die Schlacht der Wegmarkierer um den richtigen Pfadverlauf. Erst kam der gelbe und dachte "Mist, hier geht's nicht weiter. Wend ich mal, und leg einen Abschneider nach oben an." Dann kam der orange und sagte "Quatsch, da geht's doch noch weiter." und setzte den ersten orangen Punkt. 50 Meter später stand der aber auch im Wald und sah den Pfad vor lauter Bäumen nicht mehr. Seine Lösung führt dazu, dass sich im Abstieg jeder verläuft, der nicht genau aufpasst. Das missfiel dem grünen Markierer, der als einziger den alten Weg richtig fand, aber leider eine Farbe verwendet hat, die man erst sieht, wenn man davor steht. Also keine Such-, sondern nur eine "Ja, ich hab's richtig gefunden"-Hilfe. Zu wem die gelben Bändchen gehören, oder ob die von einer 4. Person stammen, ist mir nie ganz klar geworden.

Tatsächlich macht der Pfad hier genau entsprechend der alten Karte einen großen Schlenker, der im Laubwald aber nur mit gaaaaaanz viel genauem Hinschauen noch zu entdecken ist. Darum folgt man besser kurz dem orangen Pfeil hinauf...

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...und biegt nach dem Baum mit dem grünen Punkt, den ich auch erst beim 3. Mal entdeckt habe, wieder auf den Pfad ein, der von links kommt. Orange geht weiter hinauf, allerdings völlig weglos. Weiter oben findet sich quasi im Nichts nochmal ein oranger Pfeil, der hoch und runter zeigt, aber da den Pfad wiederzufinden, erfordert viel Glück. Dass man hingegen hier unten tatsächlich auf dem richtigen Weg steht, folgt nicht nur aus der Karte, sondern zeigt sich auch an dem vor Ewigkeiten freigesägten Baumstamm. Auf den 50 Metern bis zur nächsten Kehre erfordert es allerdings viel Geduld (oder das PDF), um den alten Pfadverlauf zu entdecken, aber schließlich stößt man zwischen zwei grünen Punkten hindurch zum Rand vor und trifft dort auch wieder mit dem gelben Abschneider zusammen.

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In dieser Kehre kann man mal ein paar Meter hinauf und dann vor zum Rand steigen. Dort ist es zwar auch ziemlich steil und man kann tief hinunterfallen, aber der Boden ist etwas stufig und es gibt genügend Bäume zum Festhalten. Nach meinem Eindruck ist das die ungefährlichste Möglichkeit, einen schönen Blick in den Einschnitt zu werfen. Der Pfad führt später über ihm vorbei.

Weiter auf dem Pfad stößt man bald auf diesen kleinen Hang, und die Stelle muss man sich merken! Ich wäre beim ersten Aufstieg fast geradeaus gelaufen und wunderte mich schon, dass der Pfad jetzt wieder leicht hinuntergeht. Bis ich mich umdrehte und einen dicken orangen Punkt hinter mir entdeckte. Das Problem ist, dass man beim Abstieg (und ich bin erst beim 3. Besuch, als ich mit Steffi hier war, diesen Weg zurückgegangen) automatisch weiter geradeaus läuft, weil man die Spur von oben deutlich sieht. Aber 20 Meter weiter ist der Pfad weg und wir haben uns dusselig gesucht!

Irgendwann trafen wir beim weglosen Abstieg auf den orangen Pfeil, der hoch und runter zeigt, aber da war von Weg nichts zu entdecken. Als wir schließlich die Stelle mit dem ersten orangen Pfeil und dem grünen Punkt wiedergefunden hatten, bin ich nochmal bis hierher hochgestiegen und den richtigen Weg zurückgegangen. Tatsächlich ist der in dieser Richtung enorm schwierig zu sehen, selbst wenn man ihn schon 4x (und zuletzt vor 5 Minuten) hinaufgelaufen ist. Darum ist er auch im PDF im Abstieg nochmal erklärt.

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Weiter auf dem richtigen Weg wird es nun zunehmend kraxeliger, bleibt dafür aber eindeutig (und nun kann man sich auch wieder auf die orangen Punkte verlassen).

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Die letzte Kehre, bevor man den Einschnitt oben überquert.

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Auf der anderen Seite dieses Hangs erreicht man den lohnenden Aussichtspunkt, der vom Parkplatz aus zu sehen ist. In der Vergrößerung gibt's einen Blick auf den Sylvensteinspeicher. Und auch von unseren Wegen durch Speibenkäs und Speibenkäsgraben ist einiges zu entdecken.

Erfreulicherweise wird man übrigens vom Lärm der "Ich bin so cool, weil ich so laut bin"-Idioten weitestgehend verschont. Die B307 ist zu weit weg und auf der Mautstraße nach Wallgau ist deutlich weniger los, zudem werden die Geräusche durch den Wald gedämpft. Als ich mit Florian hier war, herrschte ziemlich starker Verkehr, aber das war während des gesamten Aufstiegs nur wenig wahrnehmbar und nicht sonderlich störend. Sobald man oben ist, verschwindet die Geräuschkulisse dann ja völlig. Wer's ganz ruhig haben will, geht um 7 los, dann ist man schon fast oben, bevor die ersten Motorräder auftauchen.

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Nach dem Aussichtspunkt werden Wald und Pfad gleichermaßen immer verwachsener, alles wird wilder, die Bäume knorriger und die Umgebung insgesamt noch schöner als bisher. Dafür müssen Füße und Beine aber auch noch ein bisschen mehr Arbeit leisten.

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Dieser Hang ist eine der wenigen schwierigen Stellen, denn die Spur kippt stark weg und ist durch das Laub zusätzlich rutschig. Bis zum liegenden Baumstamm sollte man das Gras zum Festhalten zu Hilfe nehmen, dahinter die Fichtenzweige. Kurz vor Erreichen der großen Fichte in der Hangmitte wird es besser, und nach ihr läuft man dann sehr gut und ungefährdet. Das gilt auch für die obere Querung zurück. Am gefährlichsten ist wohl das Übersteigen des liegenden Baums. Die Äste brechen leicht ab, und die schon am Boden liegenden rutschten sofort nach unten weg, wenn man den Fuß drauf stellt.

Der Hang selbst ist allerdings nicht so wahnsinnig gefährlich. Man könnte zwar ein ganz schönes Stück rutschen oder kullern, aber es gibt keinen Abbruch mit freiem Fall, also wird man schon irgendwo wieder liegenbleiben... Tatsächlich kann man den Hang aber auch vollständig umgehen, indem man an der Kante durchs Gras hinaufkraxelt, das ist im PDF skizziert. Man verpasst dann nur die schöne kleine Lichtung auf der anderen Seite.

Hier enden übrigens fast alle Markierungen. Gelbe Punkte gab's schon etwas länger nicht mehr, aber auf der Lichtung hängt auch die letzte gelbe Fahne. Und der orange Markierung hat nach der Rückquerung des Hangs aufgegeben, dort findet sich sein letzter Punkt am Baum. Offenbar um anzuzeigen, dass aber noch lang nicht Schluss ist, hat der grüne Markierer dort gleich mal zwei Punkte gesetzt.

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Die Lichtung auf der anderen Seite des Hangs ist ein wirklich schöner Rastplatz für alle, die es nicht mehr bis zum östlichen Aussichtspunkt durchhalten (je nach Tempo noch ½-¾ Stunde). Einen kurzen Besuch wert ist diese Stelle aber auf jeden Fall, wenn man mal wieder auf waagerechtem Untergrund stehen möchte :-) Hier findet man übrigens auch die letzte gelbe Fahne und weiter hinten Feuerstellen mit Steinkreisen.

Dass im Folgenden der orange Markierer den Pfad oder auch nur die Lust verloren hat, kann man gut verstehen. Auf der nächsten Lichtung nach dem letzten orangen Punkt läuft der Pfad nämlich noch weiter bis zu dem Steinmandl im rechten Bild. Danach wird er in kürzester Zeit undeutlich und man muss sowohl waagerecht als auch hinauf vollkommen weglos weiter. Ich bin da irgendwo hochgekraxelt, aber das war so schwierig und anstrengend, dass ich nach einer langen Runde über den Ost-Aussichtspunkt einen zweiten Versuch gestartet habe. Und tatsächlich zweigt von der Lichtung nach dem letzten orangen Punkt noch ein Pfad weiter nach oben ab. Wenn man den erstmal entdeckt hat, geht's noch eine Weile recht gut erkennbar weiter.

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In dem Hang im rechten Bild wird's dann aber sehr schwierig, selbst ohne grünes Gras. Mir ist auch bis heute nicht ganz klar, welche Stufe hier unten nur Zufall und welche der alte Pfad ist, aber weiter oben taucht er dann wieder ganz deutlich auf. Und es gibt hier sogar einen grünen Punkt an dem Baum, der auf dem Foto leider von der Fichte im Vordergrund verdeckt wird.

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Es empfiehlt sich, dem Pfad zu folgen, denn wer direkt hinauf will, müsste durch solche Steilhänge. Zum Anschauen sind die wunderschön :-) Rechts sieht man den letzten grünen Punkt, den ich entdecken konnte.

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Kurz darauf ereilt den Pfad in der Tat dasselbe Schicksal wie seinen weiter unten verlaufenden Bruder: Er führt noch ein kurzes Stück gut erkennbar waagerecht weiter, dann ist er plötzlich weg und man kommt weder hinauf noch geradeaus weiter.

Als ich darum hier und da herumsuchte und probierte, fiel mir plötzlich auf, dass es in dem Hang im linken Bild eine Linie gab, auf der man nicht so fürchterlich mit den Füßen wegknickte wie einen Meter weiter oben oder unten. Und tatsächlich kann man beim richtigen Licht und Grasstand eine ganz schwache Spur von Gamshufen ausmachen, die an manchen Stellen sogar recht gut sichtbar wird, so wie im rechten Bild, schon etwas weiter oben. Wenn man es schafft, dieser Spur exakt zu folgen (im PDF ist das genau beschrieben), dann lässt sich der ziemlich steile und ansonsten für die Füße extrem unangenehm zu gehende Hang ziemlich bequem ansteigen! Für die 200 Meter hab ich allerdings eine halbe Stunde suchen müssen, bis ich die Spur wirklich überall hatte. Inzwischen ist sie dank vieler Besuche inkl. Steffi und Florian schon ein bisschen deutlicher geworden.

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Kurz vor dem Rücken endet aber auch sie, und die allerletzten 20 Höhenmeter muss man weglos zurücklegen. Das geht aber schnell und unschwierig, und dann ist man oben und kommt auf einer der zahlreichen schönen Lichtungen heraus. Und hier beginnt jetzt die spannende Suche nach dem Pfad von 1959. Tatsächlich kreuzt der diese Wiese, das habe ich aber erst beim zweiten Besuch herausgefunden...

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Bevor man sich nach Westen zur alten Almwiese oder dem Pfetterkopf aufmacht, empfiehlt sich ein Abstecher zum östlichen Aussichtspunkt. Der ist in 10 Minuten erreicht und ein perfekter Platz für eine Brotzeit nach dem Aufstieg. In dieser Richtung lässt sich der Pfad auch ganz leicht finden, da eine breite Gasse durch die Bäume führt.

Und auf diesem Weg bemerkt man schon nach wenigen Metern, was das Besondere am langen Rücken zwischen Brünsteck und Pfetterkopf ist: Man hört plötzlich nichts mehr! Es ist totenstill! Natürlich nur fast... Die Insekten summen, die Vögel zwitschern, und wenn es die letzten Tage viel geregnet hat, hört man gelegentlich den Fischbach unten im Tal leise rauschen. Hin und wieder kreuzt auch ein Flugzeug in Anflug auf München großer Höhe, aber was man überhaupt nicht mehr hört, sind die Autos und Motorräder. Der Pfad verläuft nämlich immer ein bisschen unterhalb des Kamms auf der Südseite und schirmt einen darum perfekt ab.

Bei sonnigem Wetter ist es hier so schön und fröhlich, dass man bei jeder neuen Wiesenlichtung wieder völlig perplex ist, dass hier keine Kinder herumlaufen und spielen. Stattdessen hat man über 2 Kilometer wundervollstes Waldgelände ganz für sich alleine, bevor man auf den oberen Almweg trifft. Obwohl sich allerorten Zeichen von gelegentlichem Motorsägeneinsatz findet, wird hier nicht mehr wirklich aufgeräumt. Was fällt, darf liegenbleiben und wird höchstens ein bisschen zerstückelt, wenn es mitten im Weg liegt, oder (vielleicht wegen irgendwelcher Schädlinge?) abgeschält. Ein echtes Paradies für alle, die keine berühmten und überlaufenen Gipfel abhaken wollen, sondern Ruhe in den Bergen suchen und auch einfach mal nur eine Stunde irgendwo still in einer Wiese sitzen möchten.

Die Ruhe hier oben kommt allerdings so überraschend, das man vorhandene Geräusche leicht fehlinterpretiert... Auf dem Rückweg vom Aussichtspunkt schauten Steffi und ich uns verblüfft an, weil wir beide meinten, einen Krankenwagen in der Nähe zu hören. Ob der über den Soiernweg zur Grasbergalm fuhr? Aber wieso mit Sirene??? Es war dann ein Segelflugzeug bestimmt 300 m über uns, das gerade leicht mit den Flügeln wackelte, so dass das Windgeräusch an den Flügelspitzen unterschiedliche Töne erzeugte, die wie "Tatü-Tata" klangen :-D

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Am Aussichtspunkt am oberen Ende des Bärnlangergrabens hört man zwar die Straße wieder (man sieht sie ja auch), aber überraschend schwach und nicht störend. Die Aussicht ist toll, und es gibt am Rand einen genügend breiten Streifen, auf dem man sich wahlweise in der Sonne oder im Schatten ins Gras fläzen und eine Runde essen oder auch schlafen kann. Nach meinem anstrengenden Aufstieg über den Ostrücken bin ich hier tatsächlich eingedöst...

Das Brünsteck zu besteigen, lohnt sich übrigens nicht. Man muss auf ihm schon bis vor zum Rand gehen, den man im rechten Bild sieht, und da hat man keinen besseren Blick als vom Aussichtspunkt hier unten. Da man ja im Naturschutzgebiet auch nicht unnötig weglos herumstapfen soll, kann man sich den Abstecher sparen.

Der Pfad endet hier laut Karte von 1959 und tatsächlich habe ich keine Fortsetzung entdecken können, als ich den Rücken von Osten her hochgestiegen bin. Der Zugang von dort ist auch nicht empfehlenswert, zu steil und schwierig, auch wenn das Gelände sehr schön ist.

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Wenn man sich hier oben selbst ein bisschen leise bewegt (und der Wind günstig steht) ist die Chance groß, einer Gams recht nah zu kommen. Ende Mai hab ich einige getroffen, und noch nirgendwo hab ich so wenig scheue Gämsen erlebt wie hier. Die ließen mich teilweise bis auf 30 Meter herankommen, und auch als ihnen klar wurde, dass ich leider dahin musste, wo sie gerade stehen, sind sie nicht panisch davongerannt, sondern haben sich etwa im Abstand von 50 Metern um mich herumbewegt, bis sie am Ende wieder auf derselben Wiese standen wie zu Beginn.

Von der Lichtung aus, auf der man oben ankommt, begann dann Ende Mai dann das Projekt "Pfadsuche". Beim ersten Mal hatte ich zwar Ausschau gehalten, konnte aber aus Zeitgründen nicht lange suchen und bin den Rücken in fast direkter Linie entlang. Vieles war da auch wegen der Schneefelder nicht erkennbar, wie ich später merkte. Es hat mich aber gereizt, den alten Pfad aus der Karte von 1959 aufzuspüren, denn ganz hinten an der Kreuzung vor dem Pfetterkopf hatte ich den wieder gefunden, und von dort bis zur Alm war er ja sogar markiert. Und hier am östlichen Aussichtspunkt war er ja auch da...

Abgesehen vom Spaß an der Pfadsuche (den vielleicht nur Leute wie Manfred Bromba nachvollziehen können), ist man aber natürlich auch gut für eventuelle Begegnungen mit dem Förster gerüstet. Da es sich hier um Staatsforst handelt, muss man nicht befürchten, dass man wie im Fischbachl als Verbrecher behandelt wird, aber man befindet sich immer noch im Naturschutzgebiet Karwendel. Und da ist es sicher nicht verkehrt, wenn man darauf verweisen kann, dass man auf dem alten Pfad läuft, wenn man sich mal kritischen Fragen ausgesetzt sehen sollte. Außerdem schont es natürlich in der Tat Tiere und Pflanzen, wenn alle auf derselben Spur entlangtrampeln und nicht jeder beliebig über den Rücken latscht.

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Die Suche war ziemlich spannend, aber auch sehr anstrengend. 5 Stunden hat es gedauert, bis ich die gut anderthalb Kilometer zwischen der Lichtung und der Kreuzung vor dem Pfetterkopf aufgespürt hatte. Zwar entspricht der gefundene Verlauf genau der alten Karte, aber deren Auflösung ist relativ grob, und 20 Meter weiter oben oder unten macht natürlich einen enormen Unterschied, wenn man sucht. Manchmal irrte ich ratlos umher, bis ich mich mal umdrehte und sich in der Rückrichtung auf einmal eine logische Linie im Hang ergab. Andere Pfadteile wurden auf geradezu magische Weise sichtbar, sobald sich eine Wolke vor die Sonne schob. Und vieles ließ sich auch so "nach Gefühl" entdecken. "Wo wäre es jetzt am Sinnvollsten gewesen, den Pfad langzuführen...?"

Das half zum Beispiel im linken Bild: Würde man eher hinauf durch die rechte Gasse? Oder nicht lieber links bleiben, wo es ohne Steigung weitergeht? Warum unnötige Höhenmeter in Kauf nehmen? Also erstmal links... Und siehe da! Der Pfad! Deutlicher als so wird er nur selten werden, aber wenn man einmal auf ihm läuft, dann fallen einem automatisch manche Lücken oder Gassen zwischen den Bäumen ins Auge.

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Nach der nächsten schönen Lichtung (von denen es so viele gibt, das man unmöglich die Zeit findet, jede zu genießen), trifft man auf dieses etwas merlwürdig wirkende, fast waagerecht Plateau. Neben der lustigen Motorsägenkunst, die die Förster hier oben gerne praktizieren (in Stückchen sägen und dann aufstellen), fallen hier riesige, inzwischen überwucherte Felsbrocken auf, die bestimmt Überreste irgendeines Bauwerks sind. Die Wiesen wurden ja mit Sicherheit vor langer Zeit von den Almen genutzt (immerhin heißt die zentrale Wiese, die im Bayernatlas nur noch mit "Sulz" bezeichnet wird, in den alten Karten "Altleger").

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Wenn das aber nun ein Bauwerk war, dann müsste doch von hier aus der Pfad... Bingo! Da ist er wieder! Und schon ist wieder weg. Aber wenn die laut Karte nur den großen Knubbel nicht hinaufsteigen wollten, dann darf der Pfad nicht weiter runter führen und müsste da hinten wieder auf die Rückseite des Knubbels einbiegen... Ja, da hinten war wieder ein Stück! Und so tastet man sich schrittweise voran :-)

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Zwischendurch mal eine rote Fahne, zufälligerweise genau dort, wo der Pfad mal wieder deutlicher war. Oder doch kein Zufall? Manchmal, so wie im rechten Bild, ist zwar kein Spur mehr auf dem Boden zu sehen (die Gämsen laufen also woanders lang), aber die schnurgerade Gasse zwischen den Bäumen ist noch eindeutig vorhanden (auch wenn man hier besser links hinunter in den Graben steigt und den hinaufgeht als im schrägen Hang weiterzukippeln...).

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Bis zum nie versiegenden Wasserloch war der Pfad tatsächlich genau wie in der Karte verzeichnet auffindbar. Von hier aus kann man nach rechts auf den gerade umgangenen "Knubbel" zum Aussichtspunkt steigen (unten beim Rückweg beschrieben), weiter geht's dann nach links durch den Wald hinauf. Und da habe ich wirklich nichts mehr entdecken können. Es besteht keine Notwendigkeit für eine eindeutige Spurführung, da man überall hindurch kann, daher haben auch die Tiere nicht zur Erhaltung beigetragen. Hier muss man tatsächlich ein kurzes Stück weglos hinauf. Die Steigung ist aber mäßig und der Weg durch den Wald einfach. Man sollte sich möglichst rechts halten, nicht allzu weit vom Rand entfernt, damit man oben die Wiese nicht verfehlt.

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Zwischendurch taucht mal eine Rampe auf, die schon sehr künstlich angelegt wirkt, aber eindeutig ist das nicht. Weiter oben trifft man am Rand eines wunderschönen Mischwaldstücks sogar auf eine kleine Spur...

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...und landet auf der nächsten Wiese. Und von der wusste ich, dass man im Bayernatlas eine kleine Spur erkennt, die in Richtung Altleger-Wiese zeigt. Und da im rechten Bild ist sie! Aber auch nur im Mai so deutlich zu sehen, im August war sie fast völlig weg. Hinunter (Richtung Wasserloch) verläuft sie noch ein Stück weiter und biegt dann nach links in den Wald ab, aber da verschwindet sie. Eine logische Verbindung zur der Spur weiter links und der Rampe habe ich nicht entdeckt.

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Die Spur inkl. Gasse ist jetzt tatsächlich gut zu sehen, bis sich die nächste Erhöhung in den Weg stellt. Da muss man an der richtigen Stelle stehenbleiben und nach links gucken, dann sieht man eine schnurgerade Gasse (die zwar nicht der ursprüngliche Weg ist, der führt nämlich etwas hinauf, ist aber durch umgestürzte Bäume versperrt), an deren Ende etwas leuchtet...

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...und zwar die Altleger-Wiese! Beim ersten Besuch ich noch dran vorbeigelaufen, jetzt war sie endlich gefunden! Die Quelle, die sicherlich der Grund für das Anlegen der Almwiese an dieser Stelle war, gibt leider nicht mehr viel her und war ab Juli gänzlich versiegt.

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Man erkennt aber noch genau, wo früher vermutlich eine Hütte stand und das Gras heute immer noch nicht wieder richtig wächst.

Auf diese Wiese bekommt man, wofür manche Leute in "Entschleunigungsseminaren" viel Geld zahlen: Absolut Stille und keinen Handyempfang. Durch die Bäume am unteren Rand hört man selbst den Fischbach nicht, und so ist das hier der ruhigste Ort, den ich den Alpen jemals gefunden habe. Sowohl mit Steffi als auch mit Florian haben wir lange hier gelegen und in den Himmel geschaut. Dass man dabei nicht einschläft, liegt nicht an den Flugzeugen, die teilweise so weit oben entlangziehen, dass man den Schall von einer Stelle hört, an der das Flugzeug schon längst nicht mehr zu sehen ist. Es sind vielmehr die Insekten, die sich hin und wieder Richtung Ohren verirren. In der Stille ist das Geräusch einer 5 cm neben dem Trommelfell vorbeisummenden Fliege so laut, das man regelrecht hochschreckt, wenn man gerade am Einschlafen ist...

Obwohl die noch möglichen Teile der Wanderung wunderschön sind, spricht überhaupt nichts dagegen, einfach nur bis zur Wiese zu laufen und sich hier ein paar Stunden mit einem Buch hinzulegen oder einfach nur in den Himmel zu starren. Wie lang war das her, das ich mal eine Stunde lang nur den Wolken zugeschaut habe? Das Spiel "5 Minuten schweigen und dann sagen, was man gehört hat", das Florian und ich immer so gerne veranstalten, war hier allerdings ziemlich langweilig. "Insekten. Der eine Vogel. Flugzeug." "Ich auch." :-)

Wer von seinen schmerzenden Füßen in die Wirklichkeit zurückgeholt wird und sich keinesfalls denselben Weg wieder zurück zutraut, kann mit Hilfe des PDFs von der Wiese aus am versteckten Jägerhochsitz vorbei auf dem direktesten Weg zur Diensthütte und dort auf den Fahrweg wechseln. Wer hingegen noch Abenteuerlust verspürt, macht sich auf ans obere Ende der Wiese, wo hinter den den abgestorbenen Fichten...

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...die Wegtrasse auf einmal überraschend eindeutig und richtig breit ist. Zwischendurch mal wieder auf so klare Beweise zu stoßen, dass der alte Pfad wirklich noch existiert, hat mir wieder eine Menge Energie für die weitere Suche gegeben.

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Nach der Wiese aus dem vorigen Bild wurde es dann mit der Pfadsuche richtig spannend. Welche Gasse in dem kleinen Fichtenlabyrinth mag wohl der Pfad sein? Man muss alle ausprobieren, und wenn sich dann am Ende einer Gasse plötzlich ein Spurstück wie im rechten Bild findet, dann ist man richtig.

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Wenn mal erstmal weiß, wo's langgeht, macht das Durchstreifen dieser wunderschönen Landschaft mit dem Wechsel von kleinen Lichtungen, großen Wiesen und Waldstücken enorm viel Freude! Aber definitiv nichts für Leute, die Wert auf tolle Aussichten legen, davon gibt's hier keine. Die Schönheit liegt hier oben in der Nähe, nicht in der Ferne. Es ist aber nicht nur seelisch, sondern auch körperlich sehr entspannend, denn es gibt nur kleine und sanfte Anstiege, und im Vergleich zum Aufstieg ist das viele waagerechte Gelände für die Füße ausgesprochen erholsam.

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Am Ende der Wiese im rechten Bild hatte ich beim ersten Besuch den Pfad ganz unverhofft gefunden, zum allerersten Mal seit Erreichen des Rückens (abgesehen vom östlichen Aussichtspunkt). Zurückverfolgen konnte ich ihn damals nicht, weil auf der Wiese noch Schnee lag, aber im Folgenden wird er plötzlich ganz deutlich und verläuft exakt so, wie in der Karte eingezeichnet. Erst wechselt er zum allerersten Mal auf die rechte Seite des Rückens...

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...dann kommt von rechts der westliche Zustieg herauf (den ich allerdings nur etwa 50 m weit verfolgen konnte und dann im Licht-Schatten-Gewirr verloren habe... unten im Tal ist der Anfang vorhanden) und gleich danach landet man an der deutlichen Verzweigung. Laut Karte macht das obere Pfadstück nicht viel Sinn, sondern führt nach kurzer Zeit wieder hinunter, aber sicherlich gab es früher noch eine Fortführung Richtung Pfetterkopf, den man heute nur noch weglos erreicht.

Die Entscheidung ob links oder rechts ist erst einmal ganz einfach: Wer den Pfetterkopf besuchen oder zumindest den Abstecher zum Hochgrabenrand mitnehmen will (und der lohnt sich auf jeden Fall, egal, was man danach vorhat), geht rechts, alle anderen links. Almwege und Quelle lassen sich von beiden Pfaden aus erreichen. Wie es dann weitergeht, hängt von der Kondition ab: entweder kann man weiter zur Grasbergalm und von dort zur Isar absteigen, oder über den Soiernweg ins Tal, oder über den unteren Almweg zurück zur Wiese und den Hinweg als Rückweg nehmen. Das wäre die schönste, aber auch anstrengendste Variante, die man nur mit sehr fitten Kindern und bei ausreichend Zeit unternehmen sollte.

Kürzer ist es, hier direkt zur Quelle im Markgraben abzusteigen und von dort (schönste Variante) zur Wiese zurückzukehren. Wessen Füße nicht mehr länger mitmachen, steigt am besten hier zur Quelle ab und geht über den unteren Weg Richtung Grasbergalm bis zum Fahrweg an der Diensthütte, der auf den Soiernweg führt. Wobei der Weg zur Diensthütte über den oberen Almweg zur Grasbergalm und von dort zurück zur Hütte zwar ein ganzes Stück länger, aber für die Füße angenehmer ist, da der obere Weg in deutlich besserer Verfassung ist (und das, obwohl nur der untere in aktuellen Karten verzeichnet ist).

Die Fotostrecken zeigen den direkten Abstieg zur Quelle mit Rückkehr zur Wiese bzw. den oberen Weg zur Alm inkl. Abstecher zum Hochgrabenrand und Pfetterkopf. Alles andere (wie man z.B. vom Hochgrabenrand direkt zur Quelle kommt) ist im PDF erklärt.

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Quelle und Rückkehr zur Wiese
  • kürzeste Variante (evtl. inkl. Hochgraben), um noch möglichst viele schöne Abschnitte mitzunehmen; mit Kindern vermutlich die beste Wahl, wenn man über die Wiese zurück will, da die Almrunde evtl. zu lang ist.
  • wunderschöner Rastplatz an der Quelle
  • anstrengender Abstieg (wie Aufstieg), aber auch schönster und der einzige ohne langen Straßenhatscher
Erstmal zur Grasbergalm
  • Hier wird der Abstecher zum Hochgrabenrand und auf den Pfetterkopf gezeigt.
  • Der obere Pfad zur Alm ist wunderschön und sehr lohnenswert, zudem erholsam.
  • Abstiegsmöglichkeiten von der Alm zur Isar (grässlich!) oder über den Soiernweg (langweilig, aber erholsam)
  • Die große Runde (von der Alm zurück auf die Wiese) ist grandios, aber in der Summe für die Füße dann doch sehr anstrengend.

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Frank Steiner (Email)

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