Wandern mit Kindern in Bayern, Spannende Wanderungen mit Kindern im Mangfallgebirge bei Schliersee, Bayern, Alpen, wegloses Wandern, Brecherspitz-Ostgrat mit Kindern, Brecherspitz mit Kindern
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Nachdem man von der B307 auf die Spitzingstraße eingebogen ist, hat man das erste Mal einen guten Blick auf den Ostgrat, auf dem wir hochwollen, und davor auf den Osthang, in dem wir wieder runtersteigen. Bei der Anfahrt über die B307 hat man schon lange vor Schliersee die Brecherspitz ständig im Blick, da schaut man aber auf den Nordgrat.
Vom Parkplatz aus (4 Euro/Tag) erkennt man die Kletterstelle mit dem weißen Baumstumpf (in der Vergrößerung markiert).
Direkt gegenüber des Parkplatzes, wo nach links der breite Fahrweg zur Firstalm führt, zweigt der kleine Pfad deutlich erkennbar in den Wald nach oben ab. Er ist zwar mit einem schräg stehenden Holzbalken versperrt, aber es gibt kein Verbotsschild. Ich bin vorher noch nach rechts zum Gästehaus mit dem roten Dach gegangen, um einen Blick auf die Ostwand zu werfen. Man kann einige markante Stellen erkennen, an denen der Jägerpfad im Abstieg vorbeiführt. Unten auf der Kuhweide kommen wir am Ende wieder raus. Hier gibt es noch einen schönen Blick auf den Jägerpfad von der Hangseite gegenüber.
Auf dem schönen kleinen Waldpfad geht es aufwärts, ab und zu mit kleinen Kraxelstellen. Wenn sich der Pfad mal verliert, findet man ihn nach ein paar Metern immer wieder, wenn man die Richtung auf den Felsen zu beibehält. Ab und zu gibt es auch kleine Steinmandl zur Markierung, aber die sind eigentlich nicht nötig.
Man durchquert zwei Windbruchzonen, danach geht es auf einmal steil im Wald nach oben, bis man unterhalb des Felsriegels rauskommt. Das ist der Ausläufer der Kletterstelle.
Aufpassen: Wenn man den Wald verlässt, führt der Pfad unterhalb der Felsen das erste Mal an die Kante, wo man auch schon 20 m runterfallen kann.
Man läuft auf deutlichem Pfad in einer großen Serpentine unter der Kletterstelle vorbei und dann nach oben zu ihr zurück. Wenn man genau hinschaut, erkennt man den weißen Baumstumpf und kann sich anschauen, wo man bei einem Absturz runterkullern würde :-/
Im Schatten der Fichte kann man noch mal schön sitzen und Energie tanken, bevor man sich an die Kletterstelle wagt. Man findet im Netz verschiedene Aussagen über die Schwierigkeit von "Das hat ja sogar mein Hund geschafft" bis zu "Da war mir aber sehr mulmig".
Eigentlich ist die Stelle aber gar nicht besonders schwierig, das Problem ist nur, dass sie ungesichert ist und es darunter sehr steil abfällt. Das sieht man im rechten Foto. Man steigt neben dem Baumstumpf hoch, und da ist der Hang nun mal ziemlich steil.
Den Pfad zum Baumstumpf kann man hier zwar fast nicht sehen, aber er ist da und begehbar :-) Hier rechts der Blick von oben nach Überwindung der Kletterstelle runter auf den den weißen Baumstumpf. Wenn man da mal fällt, hält einen wohl nichts mehr auf. Aus dem Grund sind wir auch nicht der roten Linie nach, wie das laut Fotos wohl die meisten Erwachsenen tun, sondern andersherum der blauen Linie entlang. Man kann sich mal die beiden Bäume merken, die man im linken Foto sieht.
Wenn jemand die Stelle dann gegangen ist, denkt er/sie vielleicht "Boah, wozu dieses Getue, so wild ist das doch gar nicht!" Ist es auch nicht! Aber wir hatten bei der Vorbereitung immer nur dieselben Fotos der Stelle von schräg unten oder ganz oben gefunden und konnten uns kein so rechtes Bild von der Schwierigkeit machen. Darum sind wir erstmal ohne Kinder hingegangen, weil wir Angst hatten, dass das für sie zu gefährlich ist. Die Stelle ist aber gut und auch relativ gefahrlos überwindbar, wenn man nicht, wie sonst auf den Fotos zu sehen, direkt neben dem Baumstumpf hochklettert. Ich versuche das mal ausführlich mit Fotos aus verschiedenen Blickwinkeln darzustellen, damit man einen realistischen Eindruck der Schwierigkeit und Ausgesetztheit bekommt. Die Zahlen dienen nur dazu, dass man dieselben Stellen in den verschiedenen Perspektiven wiedererkennt.
Bitte beachten: Die vorgestelle Route war für uns mit und ohne Kinder hervorragend zu bewältigen. Das heißt natürlich nicht, dass das automatisch für alle Kinder gilt oder dass es nicht einen besseren Weg nach oben gibt! Jeder muss das vor Ort selbst nochmal genau anschauen und beurteilen!
Die meisten Erwachsenen steigen also von Position 3 aus weiter schräg nach vorne und oben, dann käme man am rechten der beiden Bäume aus dem vorherigen Foto raus. Da ist es aber steiler und man kann schlecht unterhalb der Kinder stehen, um sie abzusichern. Wir sind darum nur bis Position 3 und dann in Gegenrichtung nach oben. Wenn man im linken Bild auf Position 1 steht und nach oben schaut...
...hat man diesen Blick. Von Position 2 sieht die Stelle aus wie im rechten Bild. Und da haben wir auf den Felsen die verblassten roten Markierungen mit Punkten und Pfeil entdeckt. Offenbar war diese Route früher mal offiziell markiert. Also haben wir die auch versucht :-) Der Baum hier ist der linke der beiden aus dem Bild von oben.
Der Vorteil dieser Route ist, dass man das Kind hervorragend von unten absichern oder unterstützen kann:
Ein Elternteil kann auf Position 2 stehen, während das Kind mit dem anderen zur 5 klettert. Auf der 5 kann dann der zweite Elternteil nochmal sichern, wenn das Kind von 7 zur 8 klettern. An beiden Stellen, 2 und 5, hat man als Erwachsener einen stabilen Stand, so dass ein Abrutschen des Kindes aufgefangen werden kann. Man fällt hier ja nicht plötzlich einen Meter von der Felswand weg nach hinten, sondern wenn, dann rutscht das Kind irgendwo ab. Von der 8 aus kann man dann nochmal das Hochkraxeln zur 9 unterstützen und absichern.
Zum Vergleich mal der Blick von oben. Steffi steht auf der 7, ich da, wo der kleine rote Pfeil an den Fels gemalt ist. Rechts stehe ich oberhalb des Baumstumpfs. Die meisten Erwachsenen gehen von der 3 aus dorthin, wo ich stehe. Sieht von hier auch gut machbar aus, aber im Vergleich erscheint uns die andere Strecke über die 5 und 8 definitiv sicherer mit besseren Stufen. Und nun mal von der Theorie zur Praxis:
Steffi steht hier auf der 2. Von hier aus erkennt man, dass die Stufen von 2 zu 3 und 4 recht hoch sind. Für Florian aber problemlos zu bewältigen. Im rechten Bild steht Steffi schon auf der Nr. 7. Mehr Fotos gibt's mit den Kindern nicht, weil ich dann mit Sichern von Ariane beschäftigt war, die man im linken Bild oben neben der Fichte im Gras versteckt sitzen sieht :-)
An Position 9 scheiden sich die Geister: Ich fand es leichter, rechts herum wie im rechten Foto zu steigen, und bin dort auch mit Ariane gegangen, Steffi fühlte sich links herum sicherer und hat Florian dorthin mitgenommen. Diese Route sieht man auf den nächsten beiden Fotos.
Wer wackelige Knie hat, kann sich im rechten Bild erstmal gemütlich hinsetzen. Es geht zwar bei dem hellblauen Himmel gleich wieder runter, aber es ist hier breit genug.
Zeit, um den schönen Ausblick auf den Spitzingsee und unseren Aufstiegsweg zu genießen.
Von der Nordkante aus (Achtung, hier kann man unvermittelt runterfallen) erkennt man tatsächlich ein kleines Stück des Jägerpfads als Linie im Geröllhang erkennen, wenn man weiß, wo man suchen muss. Wir haben es erst nachträglich auf den Fotos erkannt.
Der Pfad ist jetzt eindeutig erkennbar und führt durch eine wunderschöne Landschaft.
Es geht aber immer wieder mal nah an die Abbruchkante. Wer unter Höhenangst leidet oder Angst um die Kinder hat, kann die beiden gefährlichsten Stellen umgehen, hier Nummer 1.
Die Grashänge sind steil, ein Abrutschen bei Näße dürfte extrem gefährlich sein, weil man sicher keinen Halt mehr findet. Bei Trockenheit ist der Pfad gut zu laufen. Der Jägerpfad später wird schwieriger sein.
Es muss immer wieder gekraxelt werden, was die Strecke für die Kinder enorm attraktiv gemacht hat. An der Stelle im rechten Bild muss man aber aufpassen und geht besser vor! Hier gibt es zweimal eine "Lücke" (pinkes und rotes V) im Felsen, wo sich der Abgrund auftut.
Man muss zu dem umgefallenen Baumstamm. Rechts der Blick durch die Lücke.
Nach dem Baumstamm muss man sich ein bisschen links halten, denn rechts gibt es die zweite Lücke, hinter der es genauso runtergeht. Müßig zu erwähnen (man erahnt es im rechten Foto), dass hier der Hang natürlich auch steil abfällt :-D Wegen Stellen wie dieser (die aber auch am meisten Spaß machen) sollten die Kinder schon einige Erfahrung mit Bergpfaden und Kraxeleien haben.
Es gibt aber auch immer wieder entspanntere Stellen, wo man die Schönheit des Ostgrats in Ruhe auf sich wirken lassen kann.
Die zweite umgehbare "Nah am Rand"-Stelle. Auf dem linken Foto sieht es wegen des langen, nach rechts überstehenden Gras breiter aus, als es wirklich ist. Rechts das Foto vom Mai mit kurzem Gras. Die Abbruchkante ist fast senkrecht.
Nach Erreichen des Latschenkiefer-Geländes gibt es noch diese eine etwas ausgesetzte Stelle (rechts im Rückblick), danach wird es bis zum Gipfel immer entspannter. Es bleibt aber kraxelig.
Das Schild sollte man ernst nehmen. Viele Passagen waren hoch ok, aber runter würde ich sie zumindest mit Kindern auf keinen Fall gehen wollen. Wir trafen an der Kletterstelle mit dem Baumstumpf 3 Wanderer, die von oben kamen, als wir die Stelle gerade überwunden hatten. Die haben dann bestimmt 10 Minuten, während wir uns ausgeruht haben, beratschlagt, wie sie da von oben runterkommen sollen und wirkten nicht ganz so glücklich :-/
Der Gipfel war beide Male richtig voll. Das liegt daran, dass man von der oberen Firstalm auch mit Turnschuhen bequem auf die Brecherspitz steigen kann, über den Südwestgrat im rechten Bild (siehe Vergrößerung). Wer auf Einsamkeit keinen so großen Wert legt, oder wem der Aufstieg doch ein bisschen zu schwierig mit den Kindern war, der kann auch hier zurückgehen. Der Jägersteig ist wie gesagt schwieriger zu laufen als der Aufstieg. Der Südwestgrat hat einige ausgesetzte Stellen mit Seilversicherung, aber gut ausgebildetem Pfad.
Der Wendelstein im Hintergrund ist mit seiner riesigen Antenne nicht zu übersehen.
Auf dem gegenüberliegenden Grat kann man in der Vergrößerung die Freudenreichkapelle erkennen. Man könnte auch die "große Gratrunde" machen und über Südwestgrat und den Grat mit der Freudenreichkapelle zur Ankelalm laufen und von dort wieder ein Stück hoch zum Nordgrat. Wir sind aber auf direktem Weg den Nordgrat abgestiegen. Auf dem rechten Foto unten im Kessel liegt die Ankelalm, der Jägersteig beginnt am roten Pfeil am Ende des Nordgrats.
Der Abstieg ist eine nicht ganz einfache Mischung aus steinigen Passagen, teils (und bei Nässe sicher enorm unangenehmen) glatten Felsbändern und gerölligen Pfadstellen, auf denen man sehr leicht ausrutschen kann. Tatsächlich ist Florian hier auch über einen aus dem Pfad ragenden Stein gestolpert ist und hat sich kräftig das Knie angehauen.
Im unteren Teil wird es flacher und einfacher. Auf dem rechten Bild folgt man noch dem Pfad nach links unten, der macht nur eine Kehre, es geht noch nicht zur Alm runter.
Bevor es endgültig hinab zur Alm geht, zweigen wir rechts an. Der Zaun lässt sich leicht von oben und unten überwinden, da er nicht sehr straff gespannt ist. Auf dem Felsen im Hintergrund prangt ein deutlich sichtbarer weißer Punkt, auf den hält man zu. Vorher kann man die Kinder aber noch ein bisschen spielen lassen, denn das ist die letzte Gelegenheit zum sorglosen Herumtollen. Wenn man geradeaus an der Fichte im linken Foto vorbeigeht, hat man einen schönen Blick auf den Schliersee.
Ab jetzt gilt es, nach weißen Punkten Ausschau zu halten, wenn man sich die Fotos nicht eingeprägt hat oder unseren Ausdruck nicht dabei hat. Beim rechten Foto stehe ich neben dem Felsen mit dem weißen Punkt. Man erkennt (in der Vergrößerung) unten deutlich ein Stück braunen Pfad links von dem Baum mit dem gebogenen Stamm. Im Mai kam man noch recht leicht hier runter, aber im Juni war ein Teil des Hangs weggerutscht, rechts braun zu sehen und viel größer als hier im Foto zu erkennen. Queren konnte man diese Erdrinne nur am unteren Ende, das haben wir gemacht, war aber auch nicht ganz einfach. Auf dem Weg nach dort unten bin ich einmal ausgerutscht und auf die Nase gefallen. Vielleicht wäre es leichter gewesen, die Stelle oberhalb zu umgehen, aber links hat man mehr Bäume, die einen halten können. Der Hang ist insgesamt steiler, als es auf dem Foto aussieht, wird unten vor dem Pfad aber flacher.
Hier das von oben erkennbare Pfadstück. Daneben wird's wieder steiler und geht ganz schön weit runter.
Der Pfad ist ab jetzt im besten Fall eine Trampelspur, die selten breiter als ein Fuß ist und oft genug fast genauso schräg verläuft wie der Hang. Ab hier bis zum Einstieg in den Geröllhang haben wir die Kinder oft an die Hand genommen und uns selbst zur Hangseite mit einem Wanderstock ein bisschen abgesichert.
Dass man zwischen Baum und Felsbrocken nach links runter eine Serpentine laufen muss, kann man nur im Frühjahr erkennen. Im Juni war die Spur vollständig vom hohen Gras verdeckt, so wie im rechten Bild direkt nach der Serpentine. Man muss einfach waagerecht den Hang weiter, auf den herauslugenden weißen Felsbrocken zu und dahinter zwischen der kleinen und großen Fichte hindurch...
...und erreicht den Felsbrocken mit dem weißen Punkt. Der Abstieg in den Geröllhang ist mit die schwierigste Stelle auf der Wanderung. Es ist steil und überall liegen kleine Kiesel, auf denen man wegrutschen kann. Zumindest auf den paar Felstritten direkt am Felsen hab ich die mit der Hand weggewischt, dann haben wir die Kinder einzeln runtergholt. Gut geht's, wenn man sich bei dem Kreuz hinstellt und mit beiden Händen fest in die Felsen bei den Kreisen klammert. Dann können die Kinder alleine absteigen und man steht ziemlich stabil als Sicherung.
Unterhalb des Felsen ist der Hang ziemlich steil, darum sollte man einen Sturz hier unbedingt vermeiden. Danach wird die Neigung des Hangs immer flacher und es wird immer ungefährlicher.
Jetzt gilt es den Weg durch den Hang zu finden. Dazu hält man Ausschau nach den Steinmandln, denn die weißen Punkte wurden beim Aufstieg angebracht und sind meistens aus unserer Richtung nicht sichtbar. Wir haben beim ersten Mal ohne Kinder an vielen Stellen den Pfad dadurch gefunden, dass wir fächerförmig auseinander gelaufen sind und uns dann umgedreht haben, um weiße Punkte zu suchen, denn die Steinmandl weisen einige große Lücken auf.
Der einfachste Weg führt erstmal waagerecht weiter am oberen Rand der Geröllfelds entlang (diese Linie erkennt man vom Ostgrat aus), bis zum großen Felsbrocken (Kreis), von dort aus senkrecht runter zum Steinmandl (Dach). Das geht leichter, als direkt auf das Mandl zuzulaufen oder das Geröllfeld abzuschneiden (haben wir beim ersten Mal beides ausprobiert) Von dort weiter waagerecht zum nächsten Mandl beim keilförmigen Felsen dahinter. Das "Fernziel" ist der gelb markierte Baum.
Bitte beachten: Der hier eingezeichnete Pfad führt entlang aller Steinmandl und weißen Punkte, die wir vor allem beim zweiten Mal zahlreich gefunden haben. Trotzdem kann es natürlich sein, das man besser durch den Hang kommt, wenn man von dieser Linie abweicht. Das muss wirklich jeder selbst entscheiden!
Im Geröllhang hat jeder einen Wanderstock bekommen, um sich zur Not abstützen zu können. Auch wenn es hier nicht mehr so steil ist, rutscht man immer wieder nicht auf sondern mit den Steinen ein bisschen Richtung Tal.
Hinter dem keilförmigen Felsen mit dem zweiten Steinmandl steigt man den Hang hinunter zu den Latschenkiefern. Hier findet man ab und zu weiße Punkte auf dem Boden.
In relativ gerader Linie zur Baumgruppe. Auf deren Rückseite steht die Fichte am linken Rand des rechten Fotos. Ebenfalls fast waagerecht, eher ein bisschen oben herum, auf die nächste Baumgruppe zu. Man erkennt schon einen kleinen Felsen an der Hanglinie rechts von den Bäumen. Das ist unser "Gemsen-Beobachtungsfelsen" :-)
Weiter geht es links runter zwischen den Bäumen in den Wald, dort steht direkt ein Steinmandl. Aber erstmal sollte man weiter zum Felsen gehen, oberhalb und unterhalb finden jeweils 2 Leute Platz. Von dort hat man den wunderschönen Blick in den Osthang mit dem Grat, den wir hochgestiegen sind. Beide Male haben wir von hier aus links unten im Bereich um die dunkle Fichte herum Gemsen gesehen, die immer kurz misstrauisch zu uns hochgeschaut haben und dann in den Wald davongesprungen sind. Man erkennt auch schon das Gästehaus am Parkplatz.
Weiter im Wald geht es von der Einstiegsstelle im Bogen nach rechts Richtung Felsen und weiter nach unten. Man erkennt mit Adleraugen (oder wenn man sich später am Computer die Fotos anschaut :-)) unten ein Steinmandl zwischen den Bäumen). An dem biegt man scharf rechts nach unten ab...
...und im großen Bogen nach links. Man quert jetzt in ziemlich langen Serpentinen den Hang 3x hin und 3x zurück. Die Kehren sind bis auf die letzte gut erkennbar (siehe unten).
Das Gelände ist jetzt abwechslungsreich, mal steile Grashänge mit minimalen Pfadspuren und großer Abrutschgefahr, mal dichterer Wald mit gutem Pfad, mal lockerer Mischwald. Der Pfadverlauf ist jetzt immer recht eindeutig, aber wenn man doch mal unsicher ist, hilft es, den Blick zu heben und weiter nach vorne zu richten. Dann erkennt man in der Regel irgendwo wieder ein Steinmandl.
Auf den Grashängen war der Pfad besonders stark geneigt, was das Laufen sehr anstrengend gemacht hat, weil ständig die Füße zum Hang wegkippen. Ohne Wanderschuhe besteht hier die große Gefahr, sich den Knöchel verknacksen. Manchmal war es leichter, ein Stück oberhalb der Pfadspur zu laufen. Aufpassen: ab und zu finden sich kleine Stolperfelsen in Pfad, die man im Juni bei dem hochgewachsenen Gras nicht mehr sehen konnte.
ACHTUNG! Auf der locker bewaldeten Schneise, die man insgesamt 3x quert, sind von den Latschenkiefern, an denen sich der Pfad teilweise dicht vorbeizwängt, Äste abgesägt worden. Offenbar pflegt doch irgendwer den Jägersteig noch. An einigen Stellen ragen jedoch spitze Bruchreste von den Ästen in den Pfad und zwar genau in Augenhöhe der Kinder. Ariane hätte sich um ein Haar ein Auge ausgestochen, sie ist mit der Schläfe nur 3 cm neben dem Auge hart in so eine Spitze gerannt.
Als Trost gab's kurz danach den kleinen Dino im rechten Bild zu entdecken (am Ende der 2. Hin-Querung). Den hatte ich schon nach der Gemsenstelle angekündigt, so dass die Kinder immer gespannt geschaut haben.
ACHTUNG Nr. 2 Es geht nach dem Dino nochmal zurück (die Kehre liegt im dichten Wald, dort hängt eine orange Metallscheibe am Baum), dann wieder hin. Und dann heißt es aufpassen, dass man die letzte Kehre nicht verpasst! Nach längerer Zeit mit lockerem Mischwald geht es wieder in den Fichtenwald im linken Bild. Kurz danach kommt die Stelle rechts. Hier geht ein sichtbarer Pfad weiter geradeaus, links an dem keilförmigen Felsen vorbei, und der führt noch gut 200 m weiter, bevor er sich in einem steilen Hang verläuft. Das ist also falsch! Man muss rechts zurück, die weiße Markierung auf dem Baum weist darauf hin.
Wenn man aus Versehen doch geradeaus läuft, führt der Pfad 20 m später über diese Wurzel oben drüber. Spätestens, wenn man da hochkraxeln muss, weiß man, dass man falsch ist! Obwohl wir ja nun schon das zweite Mal hier waren, haben wir nicht aufgepasst und sind mit den Kindern weiter geradeaus gelaufen und sogar über die Wurzel gestiegen und noch 50 m weitergelaufen. Nach der langen Tour waren wir irgendwie nicht mehr so wirklich konzentriert...
ACHTUNG Nr. 3 Und gleich die nächste Falle, in die wir beim ersten Mal getappt sind :-) Nach der Kann-man-verpassen-Kehre läuft man den Hang wieder zurück, dann macht der Pfad einen kleinen Bogen nach links und man stößt an diesem großen Steinmandl T-förmig auf einen anderen Pfad. Das ist der Verbindungspfad zwischen Neuhaus und dem Spitzingsattel, aber das war uns damals nicht klar. Wir sind ein paar Meter in beide Richtungen, und links gab es einen weißen Punkt! Also sind wir dorthin und haben erst nach 20 Minuten kapiert, dass das falsch sein muss. Der weiße Punkt ist vermutlich dort, weil derjenige, der die Punkte angebracht hat, aus Neuhaus kam und kurz vor der Abzweigung die erste Markierung gesetzt hat.
Man muss also nach rechts und quert dann nach kurzer Zeit diese Geröllrinne und sieht in der Ferne wieder das Gästehaus neben dem Parkplatz.
Über uns der Gipfel, vor uns der Ostgrat, an dessen Rand wir ab und zu mal von hier aus zu sehen gewesen wären.
Nach der Rinne geht es noch einige Zeit auf etwa gleicher Höhe, manchmal sogar leicht aufwärts, durch den Wald...
...bis man unterhalb des Gästehauses auf einer ziemlich matschigen Kuhweide wieder herauskommt und mit etwas Glück die Westausläufer des Jägerkamp in der Abendsonne bewundern kann. Ein schöner Abschluss für einen so ernorm spannenden und tollen Tag.
Gegessen haben wir beide Male sehr lecker beim "Schnapper Wirt", bei der Ortseinfahrt nach Schliersee auf der rechten Seite, kurz vor dem See.
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.