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Gottesmutter Maria auf der We(a)ndeltreppe

Maria auf der Wandeltreppe Der Aufbau der Wendeltreppe erfolgte 1993 zum ersten Mal in der Stadtpfarrkirche "Zu den Acht Seligkeiten", Füssen, im Mai zu Ehren der Gottesmutter Maria.

Wie so oft war der Auslöser der Idee ein ausgemusteter Stapel schöner Regalbretter von der Bücherei St. Gabriel, um aus diesem ein Fundament für die Muttergottesstatue zu bauen.

Aus der spontanen Idee, diesen hohen Stapel zu einer Säule auf zu bauen, die sich nach oben verjüngen sollte entstand die Wendeltreppe.

Eine Treppe, auf der man in seinen Gedanken hoch steigen konnte, eine Lebenstreppe welche vielen Überlegungen und Deutungen wachsen ließ.

Maria und JesusUm was dreht sich das Leben und mit ihm die ganze Schöpfung. Achse des Ganzen ist Gott selbst, dargestellt im Jesuskind.
Die sieben Kerzen deuten auf die sieben Sakramente hin, das Blumengebinde ein Sinnbild der Vergänglichkeit. .... es blüht und grünt, fährt der Wind darüber, ist es dahin und der Ort, wo es stand, weiß von nichts mehr. Leider wurden die Pressspanbretter im laufe von ca. 12 Jahren so labil, dass diese entsorgt werden mussten.Wandeltreppe von Oben

Juni 2017
Das Bild von der Gottesmutter mit ihrem Kind auf der Wandeltreppe hat mich seit dem begleitet und ich habe noch einmal ein Modell gewagt.
Dreh und Angelpunkt ist Gott, dargestellt im Kind der Gottesmutter, deren Lebensweg ein Vorbild für ein Gott gefälliges Leben mit all seinen Höhen und Tiefen ist.


Wandeltreppe Juni 2017"Man kann nur lieben, was man zu lieben gelernt hat." So hat Maria von ihrer Mutter Anna und ihrem Vater Joachim erst einmal die Ehrfurcht vor ihren Eltern und auch gewiss vor Gottes Schöpfung erlernt und dies ihrem Sohn beigebracht. Auch Jesus hat, wie in der hl Schrift zu lesen ist, den Gehorsam erlernt. Gehorsam aber verlangt eine Demut, die sich nicht der Mühsal verschließt, sondern mit viel Geduld sich mehr und mehr das Erkennen von Gott aneignet. So stehen wir also am Beginn unseres Lebens auf der ersten Stufe unseres jeweils eigenen Lebensweges.
Wann begann mein Leben?
Unüberlegt werden wir sagen, mit der Geburt, wissenschaftlicher antworten wir mit der Zeugung, ideeller noch mit dem Wunsch nach einem Kind.
Auch der Wunsch wird geboren und wird langsam zur Realität, wird allmählich drängend und letztendlich greifbar.
Dem Wunsch stehen noch unbegrenzt die Türen offen, aber schon bei der Geburt werden Weichen sichtbar - nicht jedes Baby hat die gleichen Möglichkeiten, sich zu entwickeln. Es hängt viel davon ab, in welches Elternhaus ein Baby geboren wird. Erst mit zunehmenden Alter übernimmt das Kind Verantwortung und gestaltet sein Leben selbst, indem es Entscheidungen trifft, welche nicht mehr umkehrbar sind. Es wird zu einer unverwechselbaren Persönlichkeit heran reifen. Mit jeder Entscheidung im Leben wird eine Auswahl getroffen und damit werden Möglichkeiten auch immer eingeschränkt. Die Stufen werden also immer enger, bis es im Tod keine Möglichkeit mehr gibt.Maria auf er Wendeltreppe mit Kerze
Beinahe unbemerkt wächst parallel eine zweite Wendel empor. Auf der transzendenten Seite wächst die Erkenntnis von Gottes Wirken und seinen Geheimnissen. Immer mehr wirken Gut und Böse auf uns und wir nehmen sie an oder verweigern uns. Gott, der die Freiheit liebt, hat uns dies in die Wiege gelegt. Gott liebt uns und möchte geliebt werde, nicht aufgrund von seiner unbegrenzten Allmacht, sondern ohne zur Gegenliebe gezwungen zu sein. Deshalb schuf er freie Menschen als sein Gegenüber, welche sich in alle Freiheit mit Ihm auseinandersetzen sollten einschließlich der Möglichkeit, sich von seiner Liebe zu distanzieren, diese abzulehnen und sogar in das Böse zu verkehren.
Gott verwirft den Sünder nicht, sondern lässt diesen in Geduld wachsen bis zur Reife. Die Erfahrung, Fehler zu machen, Fehler auch wieder zu bereuen formen das einzigartige Ich ein Leben lang. Ist dieser Prozess abgeschlossen mit dem Tod, wird Gott sein Werk vollenden indem er es solange verbessert, bis es als ein Heiliger würdig ist, bei ihm im Himmel zu wohnen. Was ihm missfällt wird er heil machen, wenn der Mensch es zulässt. Gott, zu dessen Wesen Freiheit gehört, nimmt dem Menschen bestimmt nicht die Freiheit, die er ihm einmal geschenkt hat. So wie er das Leben geschenkt hat und, wie wir Christen glauben, auch nach dem Tod weiter als ein Geschenk aufrecht erhalten wird. Das "Wie soll das geschehen" ist für uns ähnlich verborgen, wie das weiterleben nach der Geburt für ein Baby unvorstellbar ist. Wir glauben, dass das Leben zurück kehrt in Gottes wirkmächtige Hände.
Wendeltreppe
So führt die Wendeltreppe auf der transzendenten Seite weiter, bis sie sich gänzlich unseren Ahnungen und Vorstellungen entzieht. Die Kerze symbolisiert die Existenz Gottes, von dem Alles ausgeht und mit dem alles weiter lebt, nicht wie ein ewiger Kreis sondern wie eine ewig sich weiter entwickelnde Spirale.

Was heißt "Leben" eigentlich und was ist Tot? Ich denke. dass das Leben immer Veränderung bedeutet und der Tot als sein Gegenüber ewiger Stillstand. Gott ist ein Gott der Lebenden. Veränderung, Wandlung und Entwicklung sind Gottes gewollte Eigenschaften an seinem Gegenüber. Vielfalt ist sein Wille und seine Freude. Akzeptieren wir uns gegenseitig als verschiedene Menschen mit verschiedenen Schicksalen und erfreuen uns an unserem Leben. So bauen wir mit an Gottes Schöpfung und helfen uns gegenseitig, Gott zu erahnen.

Die sieben Sakramente können in dieser Lebenstreppe positiv aufleuchten.

Schauen wir auf zur Gottesmutter Maria, vertiefen wir uns in Ihren Lebensweg und fahren auch wir in der Erlösung durch Jesus Christus in den Himmel auf.

meditative Gedanken

Wandern mit Kindern in Bayern