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Hintergrundinformationen und Tipps zum bau einer
Weihnachtskrippe
Im Laufe eines Jahres sammeln wir auf unseren Wanderungen Utensilien, welche uns dazu nützlich sein können z.B. eine besondere Wurzel, verschiedenes Moos, dürre Zweige, verwitterte Brettchen, Schieferplättchen u.v.m. Dabei hilft es uns, die Symbolhaftigkeit der verschiedenen
Bausteine zu kennen, die zu einer Weihnachtskrippe gehören.
Man kann nur lieben, was man kennen gelernt hat.
Die Suche nach dem erkennen Gottes ist der Ausgangspunkt unserer Liebe zum
unbegreiflichen Gott. Erkennen können wir als Mensch nur das Handeln
Gottes in seiner Schöpfung und deren Auswirkungen in der Geschichte mit uns
Menschen. Der Begriff "Schöpfer" findet einen
netten Vergleich im menschlichen Schöpfer einer Weihnachtskrippe.
Am Anfang ... gleichsam aus dem "Nichts" wird ein Gedanke geboren und findet
Gestalt in der Vorstellung, eine Weihnachtskrippe bauen zu wollen. Immer
wieder finden wir in diesem Zusammenhang auf unseren Wanderungen mal eine
Wurzel, ein besonders schönes Moos, verwitterte Brettchen usw. und dann stehen wir
im Advent vor einem großen Durcheinander unserer Utensilien.
Im Anfang schuf Gott aus dem Chaos Himmel und Erde ... Folgen wir dem himmlischen
Bauplan, dann brauchen wir auch zuerst ein Fundament,
um das Caos zu ordnen. Tipp:
Als Fundament eignet sich heutzutage am Besten eine 3cm dicke Platte Hartschaum.
Diese lässt sich verhältnismäßig einfach mit einem Messer bearbeiten, ist leicht
und trotzdem
stabil und kann z.B. mit Zahnstochern besteckt werden, ohne bohren und kleben.
Ein Tipp nur für Erwachsene: Es lassen sich
mit Hilfe eines Gasbrenner für Créme Brúlee sehr leicht die mit einem
Messer grob geschnittenen Strukturen
verfeinern. So wird die Grundplatte uneben und kann eine leichte Vertiefung für
den späteren See erhalten. Achtung: Brandgefahr - am Besten nur im Freien ausprobieren.
Tipp: Ein Bogen lässt die Ecke verschwinden und gibt Tiefenperspektive. Wellpappe für den Hintergrund
mit Spanplattenschrauben befestigen und mit dunklem Tuch faltig abdecken.
Auf das Fundament bauen wir den Stall
der sollte über das Fundament erhöht sein. (Drei Stufen zum heiligen
Bezirk des Tempel sind heute noch in jeder Kirche nach empfunden.)
Tipp:
Für den Stall brauchen wir Brettchen, Balken, Dach Belag. Fichtenholz
spalten wir mit einem Messer in Faserrichtung zu Balken, Brettern oder
Dachschindeln. Eine einfache "Spalthilfe" erleichtert diese Arbeit.
Die frischen Balken z.B. mit grauer Schuhkreme ungleichmäßig bestreichen und
mit Pfeffer und etwas Paprika Pulver patinieren gibt einen
schönen, alten Effekt. Eine eigene, kleinere Platte erhöht die Krippe
über der Grundplatte und ist getrennt von ihr leichter über das Jahr zu
verstauen. Ich habe z.B. eine umgekehrte Mandarinenkiste genommen. Maßstab zu
den Figuren beachten. Der Stall ist das Symbol der "bis
zum Stall verkommenen Religionskult", den Christus wieder reinigen wird. Sehr gut
macht es sich, ihn an eine "Klagemauer" anlehnen zu lassen.
Tipp: Dazu ca. 1/4 der Grundplatte als
Bruchsteinmauer strukturieren und senkrecht auf das Fundament kleben.
Spanplattenschrauben fixieren sehr gut, bis der Kleber hart wird. In eine
Hartschaumplatte Fugen einer Bruchsteinmauer grob einkerben und dann mit
Gasbrenner die Kanten abrunden. Mit verdünntem Holzleim bestreichen und mit
gemahlenen Pfeffer und etwas Paprikapulver bestreuen (patinieren). Eine im
Winkel gebaute oder mit
Mauerstützpfeilern versehene Mauer gibt zusätzlichen Halt und dient mit einem Tor versehen der
Abgrenzung zur Stadt, in der es keine Herberge gab.
Wurzeln deuten auf die Verwurzelung im
Alten Testament hin, aus dem das Christkind wie ein neues "Reis" hervorbricht.
Dieser neue "Reis" steht in unserem Zimmer als Christbaum, den wir mit Kugeln
und Sternen, Glitzergirlanden u.v.m. hervorheben. So steht neben dem Stall
auch ein alter, verwurzelter, abgebrochener Baumstamm, aus dem ein neues
Bäumchen hervorgeht, ohne dass das "Alte" nicht möglich gewesen wäre. (Es ist ein Ros
entsprungen, aus einer Wurzel zart...)
Heu und Stroh erzählen davon, dass selbst für die
Tiere genug zum Fressen und Wohlbefinden vorhanden ist.
Tipp: Heu und Stroh aus
kleingeschnittenen, trockenem Gras für den Hintergrund im Stall. Um nicht alles im Heu versinken zu
lassen nehme ich für den Bodenbelag Tapetenkleister und bestreue ihn mit
Rosmarin, Oregano ... etc.
"Licht strahlt von der Krippe aus" -
also ist die Krippe am hellsten, der Stall dunkler und die Umgebung fahl.
Violett, also dunkle Farben sollten den Advent bestimmen, denn wer auf der Suche
nach Licht bei Tag unterwegs ist, hat kaum eine Chance, dies zu finden. Als
Wanderer weiß man, dass der schwache Hilferuf eines in Not geratenen Bergsteiger
nur hörbar wird, wenn die Umgebung still ist. Darum gehören Dunkelheit und
Stille zur Krippenlandschaft.
Licht hat immer einen Ausgangspunkt, eine Ursache. Das Licht der Sterne hat
seine Ursache darin, das es Sterne gibt, und die haben ihrerseits wieder einen
Verursacher. Die
schwärzeste Dunkelheit ist einfach nur mit "Nichts vorhanden" zu erklären, der
Ursprung von "Licht" im Göttlichen zu verankern. (Aristoteles)
Tipp:
Für eine 220V Beleuchtung dimmbare Glühbirnen und Dimmer, bei Batterie
betriebenen LED Lichterketten erreicht man die Abstufung durch die Anzahl der
Leuchtdioden im Verhältnis zum Abstand. Schon beim Grundgerüst Verkabelungen
z.B. zur indirekten Beleuchtung oder Nebler etc. planen.
LED Lichter mit 1,5V eignen sich gut für eine nostalgische Überland Verdrahtung.
Der Stern von
Betlehem. Die Darstellung als Komet sagt: Mein Ursprung ist unbekannt
- ein Mysterium. Auch unser Ursprung, das "Woher komme ich, Warum bin ich, Wohin
gehe ich" ist ein in Gott eingebettetes Geheimnis. Wir erkennen nur die Wahrheit
unserer Existenz und mit ihr verbunden ein Anteil an der Mitgestaltung an Gottes
Schöpfung. Vielfältig und einzigartig sind die Gestirne, vielfältig und
einzigartig alles in Gottes Schöpfung, vielfältig und einzigartig der Mensch in
sein Denken und Tun.
Für den Sternhimmel
Lichterketten oder ein LED Lichternetz mit schwarzem
Stoff unterlegen. Davor kahle Zweige als Bäume erwecken eine perspektivische
Tiefe.
Sicherlich haben wir vergessen, dass es Damals noch gar keinen elektrischen Strom gegeben
hat, aber wir bauen ja auch gar nicht eine historisch fundierte Krippe der
damaligen Zeit, sondern unsere, "Vielfältig und einzigartige" Krippe, allerdings mit Symbolgehalt.
Dabei ist es nicht unbedingt wichtig, alle Symbole zu verwirklichen.
Sterne sind wie Ideale unerreichbar, aber man kann sich an Ihnen orientieren. Es
macht immer Spaß, beim Krippenschauen, die einzelnen Feinheiten zu entdecken und
zu deuten.
Der Weg zur Krippe. Er beginnt nicht nur
optisch breit. Jeder Mensch hat bei seiner Geburt viele Möglichkeiten, sein
Leben aus zu prägen. Im Laufe der Zeit werden diese Möglichkeiten immer weniger
bis hin zum alles wieder verlieren. Deshalb endet der Krippenweg nicht beim
Stall, sondern führt weiter in die Ferne einen Berg hinauf, auf dem drei Kreuze
stehen oder wir stellen sie in den Herrgottswinkel der Stube.
Natürlich lässt sich ein Krippenbauer auch dadurch beeinflussen, für wen er die
Krippe baut und lässt z.B. kindgerechte Elemente wie eine Stadt oder auf
dem Weg zur Krippe Kinder Gaben bringen, die das Christkind besuchen. Auch Jesus hat sich zu dem entwickeln müssen - wie es in der Hl.
Schrift zu lesen steht: "Er hat den Gehorsam gelernt", denn er war ja ganz
Mensch und ganz Gott, nicht gemischt und gleichzeitig nicht getrennt als
Wahrheit zu
erkennen. Tipp: Gestalte den Weg zur Krippe
als eine Treppe, dann verdecken z.B. die Hl. drei Könige nicht das Christkind,
und den Hintergrund eventuell als Gemälde oder stilisierte Hügellandschaft.
Meinen Enkeln zu liebe stelle ich am 6. Dez. auch einen Nikolaus an den Anfang vom Krippenweg.
Die Weisheit, symbolisiert durch die hl. drei Könige
mit ihren Gaben, Weihrauch (Sinnlichkeit), Gold (Freiheit) und Myrrhe
(Gesundheit), weise gebraucht sind sie ein ein Segen. Diese stellen wir
traditionell erst am 6. Januar zur Krippe. Tipp:
Beginne das Aufstellen der Krippe im Advent mit Ochs und Esel im leeren Stall,
Maria und der Verkündigungsengel auf der Brücke, zum 3. Advent Maria und Josef auf Herbergssuche, Weihnachten am 24. 12.,
hl. drei König am 6. 1., Flucht nach Ägypten und als letzte Scene die Taufe im
Jordan.
Gott, der ewige
Fels, auf dem die "Wiege des Lebens", die kleine Krippe steht,
behütet von Maria, der Gottesmutter und
Josef, dem Beschützer, gewärmt von Atem des
Stieres
und dem Arbeitstier Esel - bei der Flucht nach Ägypten.
In der
Krippendarstellung schauen wir in ein Paradies. Gottes Wunsch, uneigennützig
geliebt zu werden spiegelt sich in der Beziehung von Mutter und Baby. Gott saugt
sich förmlich satt an seiner Schöpfung und genießt dabei Wohlwollen und
leiblichen Schutz. Tipp:
Strukturierte die Felsen aus Hartschaum mit einem Messer, dann mit Tapetenkleister bestreichen und mit Sand, Semmelbrösel
oder grauen Gewürzen panieren.
Um dieses Geschehen herum platzieren wir typische Hirten: Den, der am
Lagerfeuer Weihnachten verschläft, den anderen, der vor lauter Arbeit die Krippe
nicht interessiert, vielleicht noch den Sterngucker, der die Zukunft wissen will
und auch den hilfsbereiten, der sich aufmacht, den Fremden in ihrer Not mit
einem Schafsfell zu helfen. Ebenso typisch die Schäfchen: Die einen fressen
ruhig weiter, die anderen springen hastig und kopflos durcheinander und ein paar
schauen zur Krippe, ohne das Geschehen jemals verstehen zu können, aber es sind
halt nur Tiere ohne Vorbildfunktion für uns Menschen. Fressen und gefressen
werden ist den Tieren zu eigen.
Zum Stall gehört auch eine
"schwere" Kette. Sie erinnert uns zunächst an die Kette der Umstände,
in der wir alle gefangen sind und die Christ, der Retter, zerschlagen
wird. Sie wird aber auch zur Mahnung, die Kette der Glaubensweitergabe
nicht abreißen zu lassen. Jedes Glied der Kette trägt die volle Verantwortung.
Tipp: Kette
vom Berg über Dachfirst herunter den Krippenweg entlang fließen lassen.
Etwas unterhalb der Krippe vom Christkind
entspringt eine Quelle lebendigen Wassers. Von diesem heiligen Ort aus fließt das
Wasser des Tempels in den Stillen See, gefüllt mit Hoffnung und Träumen, Wasser
des Heils für alle Menschen, die daran glauben, von Gott erlöst und gerettet zu
werden.
Tipp: flache Mulde in den
Schaumstoff brennen, mit Alufolie auskleiden, eventuell mit einer Glasscheibe
abdecken und Ränder mit hohem Moos abgrenzen.
Eine
moderne "Nebelschale" unterstreicht noch das unheimliche, göttliche Wirken. (Wasser, Symbol der Taufe, Reinigung und der Umkehr).
Ein Teil um den Stall herum
sollten mit einem Zaun eingefriedet
sein. Ein Symbol für die Begrenzung der Freiheit. Innerhalb der Mauern findest
du Frieden. Grenzen, die Freiheit zum Leben schaffen, aber auch die Begrenzung
durch Recht und Gesetz, welche Frieden ermöglicht, ist gemeint. Grenzenlose
Freiheit bedeutet für den Menschen die Hölle, die Bindung an Gott und die
Akzeptanz seines Gebotes zur Liebe, Nächsten- und sogar Feindesliebe ermöglichen
in wahrer Freiheit zu leben. Auch der Tod ist eine Begrenzung für die sich im
Leben entwickelnde Entscheidung, sich vor oder hinter den Grenzzaun der Gebote
Gottes zu stellen. Wer, außer Gott selbst, vermag diese Grenze zum Paradies
absolut zu ziehen und diese auch wieder barmherzig zu lösen?
Tipp:
Bruchsteinmauer aus Kieselsteinen oder Holzstangenzaun mit Hilfe von
Heißklebepistole anfertigen.
Ein schönes Symbol ist auch
die Brücke. Wer schon einmal über eine Hängebrücke gegangen ist,
kann von dem Gefühl "Trau ich der Konstruktion oder nicht"
erzählen. Gewissheit bekommt man erst, wenn man hinüber gegangen ist und zurück schaut. Der
Zukunft muss man trauen - Vertrauen heißt Glauben.
Tipp: Ein Holzbrettle über den Bach genügt.
Das Krippengelände verzieren wir mit grünem Moos, Tannenzeigen und
Wurzelholz. Grün ist die Farbe der
Hoffnung, gleich wie das Amen ausdrückt: So soll es sein. Hoffnung ist ein
Glaube an etwas, was wahr ist ohne es beweisen zu können. Ein guter Vergleich
dazu ist die Liebe, von der Ehepartner wissen, ohne jemals einen Beweis zu
benötigen. Im Gegenteil, wird nach Beweisen der Liebe gesucht wird diese reine
Liebe zerstört. Tipp: Moos,
welches wir vom Fichtenstamm abschälen für die Weide, gröberes Moos vom
Waldboden für Flussufer etc. und Bärlapp als Gebüsch. Das Moos bis zum
Verarbeiten etwas feucht halten. Dadurch bleibt es geschmeidig und lässt sich
besser in die Ritzen stopfen.
Krippenbauen ist einerseits ganz einfach, allerdings sollten der Maßstab ein
wenig harmonisch sein. Tipp:
Zuerst die Krippenfiguren besorgen und dann im Maßstab dazu herum die Krippe bauen.
Werkzeuge: dünnes, scharfes Messer um Hartschaum zu schneiden,
Kreuzschlitzschraubenzieher um Hintergrund an die Hartschaumplatte zu schrauben,
Gartenschere um Holz und Zweige abzulängen, Feuerzeug und Japanspachtel. Mit dem
Feuerzeug den Spachtel erhitzen und darauf Heißkeber schmelzen. Auf den dünn
verlaufenen Kleber dann z.B. das ende eines Zweigs eintunken und ankleben. Der
Kleber kann immer wieder mit dem Feuerzeug auf dem Spachtel auf gewünschte
Temperatur gebracht werden.
Und nun viel Spaß beim
Krippenbau und vergiss nicht, Deinen Freunden zu erzählen,
warum deine Krippe eine echte Weihnachtskrippe ist.
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