Adlerhorst RundeIm Tannheimer Tal fahren wir zur Jöchlebahn in Grän. Vom Parklatz der Burgschenke aus wandern wir los.Outdooraktive Wanderkarte zur Tour 08. Februar. 2010Start: Grän Parkplatz - Jöchlebahn 1150m üNN Scheitelpunkt: 1365m üNN Adlerhorst: 1350m üNN Haldensee: 1124m üNN Der in der Homepage vom Adlerhorst als "geräumt"; bezeichnete Weg war ein Schneeschuhwanderweg. Gott sei dank war der Pfad ohne Eis, recht griffig und so festgetreten, daß wir auch mit unseren Bergschuhen nicht eingesunken sind. Ein leichter Föhn machte die eisige Luft süffig, wie einen lieblichen Riesling. Der Weg zog sich ständig sanft steigend den Hügelrücken neben dem großen Parkplatz der Jöchlebahn hinauf. Mich hätte ja die mit 1,5Std. angegebene längere Variante von Lumberg aus gereizt, aber dort gab es nur einen Parkplatz zur Miete. Die wollten wir aber lieber für einen Leih-Rodelschlitten ausgeben. Der Blick hinunter auf Haldensee begleitete uns im Besonderen, weil wir 4 ein zweites Auto auf dem Parkplatz gegenüber vom Hotel bei der St. Jakobuskirche abgestellt haben. So sparen wir uns den mit 20 min angegebenen Aufstieg. Nur ein mal wurden wir von Schneeschuhgängern überholt. Nach anfänglicher Skepsis gegenüber dem Schneeschuhwanderweg muss ich sagen, genau so einen Wanderweg hatte ich mir gewünscht. Es blieb aber das Gefühl, als Fußgänger auf verbotenem Weg zu gehen. Tipp: Leihen sie sich vor einem Kauf in einem Sportgeschäft erst einmal Schneeschuhe aus. Es ist bei weitem nicht so bequem, wie es aussieht. Breitbeiniges Gehen mit einer parallelen Fußstellung entspricht meistens nicht dem gewohnten Schritt. Positiver Alptraum ;-) Die Wegstrecke hat mit dem Aussichtpunkt auf der Felskanzel einen sehr schönen Zwischenstopp. Blick auf Tannheim. In allen Himmelsrichtungen gibt es markant hervorragende Berge zu entdecken. Hinter uns im Westen der Einstein, zur linken der Aggenstein - und weiter in östlicher Richtung das Füssener Jöchle und daneben die mächtige Rote Flüh. Auf der anderen Seite des Tannheimer Tales die Krinnenspitze, deren Kamm heute Schleierfahnen zieren, und im Südwesten das Neunerköpfle uva. Um diese Felsnase führt uns der Weg herum, wir haben den höchsten Punkt erreicht. Herrlich wandern wir leicht abfallend auf die Rote Flüh zu und erreichen unser Ziel, den Adlerhorst. Das Tannheimer Tal endet am Hahnenkamm, zur rechten die Gaichtspitze. Der Rodelspaß bleibt nur ein Spaß, wenn man die Regeln einhält und nicht schneller rodelt, als man es verbremsen kann. Immerhin teilen sich auch in den erlaubten Stunden die Rodler mit den Fuß-Wanderern die Straße. Bahn frei, Kartoffelbrei - und a Stickle Wurst dabei! Das war in meiner Kinderzeit der Schlacht-Warnruf, wenn es dem "Idiotenhügel" hinunter ging. Und im Notfall den Schlitten ummrieße - d.h. dem Schlitten umkippen und ja nicht die Schnur loslassen - Ist das lange her, dass ich eine abgeschürfte Nase noch mit einem Lächeln riskiert haben. Und wieder einmal war die Rodelstrecke viel zu kurz. Ratz fatz waren wir unten und verstauten die Schlitten auf den dafür vorgesehenen Anhänger. Leider war der Seeübergang gesperrt, die Eisdecke nicht tragfähig, sonst wären wir bolzebe über's Eis geschlittert. Es gibt auch einen Weg direkt am Ufer entlang, aber der war uns zu dicht an der Straße. So wanderten wir den über der Straße liegenden Pfad nach Haldensee. Wer dem Schild nach Nesselwängle glaubt, wird wohl einmal um die Welt reisen müssen, denn Nesselwängle liegt in entgegengesetzter Richtung. Was man sich für den Tourismus nicht alles einfallen lässt - Freibad beheizt - leider hatten wir damit nicht gerechnet und ohne Badehose ist's mir's heute zu kalt. An der St. Jakobuskirche endete unser Rundweg. Die gesparten Parkgebühren spenden wir noch für den Kirchenführer und werden mit einer spannenden Lektüre belohnt. "Esset mer Knofla und Bibernell, no sterbet'r it halb so schnell!" (Spruchweisheit aus der Pestzeit.) Würden wir in diese Zeit versetz könnten wir kontern:" Wer früher stirbt ist länger tot" und dabei grinsend in's Gras beißen. Letzter Blick zum Aggenstein, man erkennt links am Felsabbruch die Füssener / Bad Kissinger Hütte. Erste Wolken erheben sich und lassen es schon am Abend wieder schneien. Google Map Tourenpinnwand |