Stuibenfälle - Archbachschlucht
26 Juli 2009
Abstieg über die Stuibenfälle (Teil 1 Aufstieg über Ministersteig) ca. 5km
alpine Rundwanderung mit ca. 100m Höhenunterschied
Start: P-Archbach: 890m üNN Archbachschlucht Ende: 930m üNN Stuibenfall
Kanzel: 960m üNN Staumauer: 990m üNN Hängebrücke 980m üNN
Google Map Wanderkarte zur Tour
Wir sind über den Ministersteig aufgestiegen und am Stauwehr vom kleinen Plansee
angekommen.
Wir schauen auf den ersten Gumpen herunter und können gerade noch die erste
Wasserfallkante sehen. Bis dort hin können ALPIN GEÜBTE von der Kanzel aus in
die Schlucht über einen schmalen Pfad, den die Canyoning Sportler getreten
haben, hinein gelangen.
Achtung: Hier ist die Warnung vor "Wasserschwall" zu beachten bzw. muss man
besonders wachsam zu sein.
Sehr geehrter Herr Vogler! Die Warnung vor einem „Wasserschwall“ in der Stuibenfällen ist durchaus ernst zu nehmen!
Eine mögliche Ableitung von einer zusätzlichen Wassermenge entsteht in
diesem Fall nicht durch ein öffnen von Schleusen, sondern bei einem größeren
Ausfall des Mittelspannungsnetzes wird die Wasserzufuhr zu Turbinen des
Kraftwerkes Plansee durch die Sicherheitseinrichtungen automatisch in wenigen
Sekunde gedrosselt. Dies führt zu einem Anstieg des Wasserstandes im
Einlaufbecken oberhalb der Stuibenfälle und in weiterer Folge kommt es zu einem
überlaufen von Wasser über die Wehrkrone. Der Anstieg des Wasserabflusses
erfolgt kontinuierlich und nicht wie beim Öffnen einer Schleuse schlagartig.
Die geschilderte Situation kommt sehr selten vor, kann aber nicht ganz
ausgeschlossen werden.
Den Canjoningbetreibern ist diese Möglichkeit sehr wohl bewusst, wird aber in
Kauf genommen - mit der Begründung es seien genug Ausstiegsmöglichkeiten
vorhanden.
Mit freundlichen Grüßen
Lothar Reinstadler
Leiter Kraftwerke
Elektrizitätswerke Reutte AG
Durch den Wald am Schluchtenabbruch entlang wandern wir hinunter zur
Aussichtskanzel des großen Stuibenfall.
Ein ungesicherter schmaler, von vielen Outdoor Canyoning Fans getrampelter Pfad
führt uns an der rechten Ecke des Sicherungszaunes in Richtung Süden bis zur
Wasserfallkante, ca. 30m über dem im Dunkel verschwindenden Gumpen.
Eine etwa 10m hohe Fallstufe weiter der Badegumpen mit Picknickplatz. Wir stehen
also 40m darüber und ich muss schon mein Zoom benutzen, um die "Ameisen" da
unten etwas größer zu machen. Wir wandern von der Wasserfallkante nun hinein in
die obere Schlucht des Archbach.
Nur von hier unten können wir wieder die Hängebrücke ausmachen. Mit etwas
Geschick lässt sich der vor uns liegende Felswall erklimmen, ohne die Hände zu
gebrauchen.
Diese traumhafte Naturbadewanne haben wir zum Baden ganz für uns allein, obwohl
es der erste Sonntag mitten in den großen Ferien ist. Große Bitte an alle, die
auf den Gedanken kommen, hier zu baden: "Verschwindet danach wieder ganz
spurlos, und wir bleiben Freunde!"
Oben auf der Felslandschaft in der Schlucht schauen wir diesmal auf die
Wasserfallkante, die wir gerade noch von der Staumauer aus sehen konnten. Auch
hier ein malerischer Gumpen, man könnte meinen, so etwas gibt es nur in
Norwegen.
Wieder zurückgekehrt zum Sprungbrett des großen Stuibenfall entdecke ich in der
Kante noch dieses ausgewaschene Felsloch. Da passt in etwa ein Fußball durch.
Schade, dass das Restwasser des Archbach einen anderen Weg gefunden hat, sich in
die Tiefe zu stürzen.
Fest verankert etliche Ösen, die den Canyoning Abenteurern das Abseilen
erleichtern.
Mit viel Zoom von der Felskanzel aus ist es mir gelungen, mutige Gumpenspringer
fest zu halten.
Der idyllische Picknickplatz und der Fels über dem Gumpen ist nur mit alpiner
Geschicklichkeit zu erreichen. Wir wandern weiter abwärts das flache Archbachtal
hinaus und kommen zur Archbachschlucht mit dem Hermannsteig, einem in Fels
gehauenen Abgang und über eiserne Brücken durch die Klamm führenden Steig. Auch
hier junge Kerle beim Gumpenspringen. Möge unsere Mutter Gottes immer ein Auge
auf sie haben und das Unheil fern halten - es ist ja nicht gerade ungefährlich
und nur von Kennern der Wassertiefe, erst nach einer Prüfung, ob nicht gerade
ein Holzpfahl, ein neuer Felsbrocken etc. in den Gumpen hinein gekommen ist,
machbar. Übermut tut selten Gut.
Tipp: Wer vom normalen Wanderweg zum großen Gumpen unterhalb des großen
Stuibenfall möchte, wird erst einmal über einen kurzen, nicht ganz
ungefährlichen Steilhang absteigen müssen. Dabei ist es leichter, wenn man dem
Weg weiter abwärts folgt und beim neuen Forstweg zum Bach hinunter steigt.
Allerdings ist es je nach Wasserstand mehr oder weniger schwierig, den Bach auf
herausragenden Steinen trockenen Fußes zu überqueren. Auf der gegenüberliegenden
Uferseite ist es dann relativ einfach, dem Bachbett bis zum großen Gumpen zu
folgen. Dabei wandert man an den schönen Wasserfällchen vorbei, die man sonst
nicht zu Gesicht bekommt.
Die Gumpen sind zum Kneipen zu tief. Im Hochsommer sind sie aber warm genug, um
darin zu schwimmen.
Wer am Bachbett gefallen gefunden hat, kann diesem auf dem Rückweg weiter
folgen. Kurz vor der Schlucht mit den Wasserfällen kann man bequem den Wanderweg
wieder erreichen.
So ein Rundgang ist am schönsten am Nachmittag zu wandern, wenn die sinkenden
Sonnenstrahlen die Schlucht erreichen. 2016
wurde der ganze Schluchtweg, die Brücken und die Aussichtskanzel erneuert und
mit sicheren Geländern versehen.
So kann der große Wasserfall auch aussehen. Aufgenommen am
2. Juni 2013 nach ergiebigsten Regenfällen.
Nachstehendes Foto entstand bei Hochwasser am 2. Juni 2013.
Google Map Tourenpinnwand
Klamm,
Tobel und Wasserfälle
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