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Steinwand-Klettersteig
Oktober 2013
Ausgangspunkt
Parkplatz in Burgstall/Arzl, 2¼ Stunden vom Südwesten Münchens. Wegen der langen Anfahrt und der Kürze des Steigs empfiehlt sich die Kombination mit einem zweiten Klettersteig, z.B. dem Crazy-Eddy, dem Stuibenfall, oder (wie bei uns) dem Lehner Wasserfall.
Google-Map
Openstreetmap
Länge
Zustieg: 350 m / 50 hm
Klettersteig: 200 m / 120 hm
Rückweg: 1.3 km / 170 hm
Unsere Zeit
3¼ Stunden (Hinweise bzgl. der Zeiten). Die Zeit, die wir durch das Warten beim Zeitlupen-Überholvorgang durch die 11er-Gruppe verplempert haben, ist rausgerechnet.
Die Etappen zur besseren Einschätzung (ohne Pausenzeiten zwischen den Etappen):
  • Parkplatz bis Einstieg: 10 Minuten
  • Erster Abschnitt (mit Nachsichern Florian): 1¼ Stunden
  • Zweiter Abschnitt (Felsrampe) bis Adlerhorst: 1 Stunde
  • Rückweg: 30 Minuten
Alter unserer Kinder
8½ und 10½
Schwierigkeit
Der Steinwand-Klettersteig bei Arzl/Burgstall ist trotz seiner Kürze gar nicht so trivial. Zwar ist es zu Beginn am steilsten und schwierigsten, aber auch die lange Rampe durch die Felswand ist nicht ganz so einfach, wie man denkt. Mit Eisentritten wurde auf dem Steig sparsam umgegangen, so dass man oft am Fels und stellenweise auf Reibung klettern muss. Das macht zwar viel Spaß, ist insgesamt aber auch durchaus anstrengend und für Kinder mit geringerer Reichweite manchmal etwas schwierig. Und da es immer wieder sehr feuchte und rutschige Felsabschnitte gibt, ist das Klettern auch für größere Leute phasenweise nicht einfach und man man sich gut konzentrieren, um nicht den Halt zu verlieren. Dafür ist der Steig aber eine perfekte Vorübung für längere Reibungsklettereien wie z.B. in Nassereith.
Schwierigkeit
Griffhoehe B/C im Schall-Klettersteigatlas (Bewertungsskala).
Topografie als PDF zum Ausdrucken. Sie stammt aus unserem Klettersteig-Atlas Österreich, 4. Auflage, Mai 2011, Schall-Verlag, ISBN: 78-3-900533-63-2.
Die Einbindung hier erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Schall-Verlags für den privaten Gebrauch. Bitte verbreitet die Topo daher nicht im Internet weiter, sondern nutzt sie nur für euch selbst!
Ausrüstung
  • Klettersteigset
  • Helm
  • Handschuhe (sonst tun einem hier sehr bald die Hände weh!)
  • Nachsicherungsset
  • Rastschlinge
  • Schuhe mit rutschfesten Sohlen
(→ Nachsicherungsset) Im ersten Abschnitt des Steigs für kleinere Kinder sehr zu empfehlen. Ruhig auch schon im ersten steilen Aufschwung, wo wir Florian hatten vorsteigen lassen. Wäre ich vorgegangen, hätte ich Florian vermutlich hier auch gesichert.
Eignung für Kinder
Für Ariane sehr gut, obwohl sie in den steilen Abschnitten auch 2x ein bisschen suchen musste, bis sie die richtige Kombination aus Tritten und Griffen gefunden hatte. Kinder mit Florians Reichweite brauchen gelegentlich ein bisschen Hilfestellung und sollten mindestens im letzten Aufschwung des ersten Teils nachgesichert werden. Florian kam dann unter diesen Voraussetzungen mit dem Steig sehr gut zurecht. Es ist allerdings an einigen Stellen Reibungskletterei notwendig, und das erfordert an Kraft in den Armen und (durch das feste Zupacken ins Seil) Händen. Daher sollten die Kinder auch bei passender Reichweite nicht zu jung sein (Florian ist für seine Körpergröße ja vergleichsweise alt und ziemlich kräftig).
Die Länge ist aber hervorragend für Kinder, insbesondere, da es zwischen dem ersten und zweiten Abschnitt eine richtige Raststelle und die Möglichkeit zum vorzeitigen Abstieg gibt.
Vorbereitung/Vergleich:
Der erste Abschnitt ist schon nicht ganz einfach. Für Kinder ohne jede Klettersteigerfahrung sollte man ihn im Zweifel umgehen und erstmal nur die Rampe klettern, die ist definitiv leichter. Wenn man da gut zurechtkam, kann man nach dem Abstieg den ersten Teil auch noch versuchen, der Zustieg dauert ja nur ein paar Minuten. Absolute Anfänger würde ich im ersten Teil aber auf jeden Fall nachsichern, alleine schon für den Fall, dass sie an den steilen Passagen Angst beim Blick nach unten bekommen. Ein bisschen Erfahrung im Herumkraxeln auf felsigen Stellen ist besonders für den ersten Teil hilfreich. Wer in Fahrnähe zum Oberlandsteig, Leonhardstein oder Besler wohnt, sollte die als Vorbereitung nutzen.
Die Leadership-Klettersteige sind vielleicht ein bisschen einfacher, weil dort mehr Eisen verwendet wurde und das Vorankommen daher leichter fällt. Dafür sind sie aber deutlich ausgesetzter und die Kinder brauchen mehr Mut als hier.
Sonstiges:
  • Die Anker sind zu dick, um die Rastschlingenkarabiner dort einzuhaken (wie man es eigentlich machen soll). Man kann also immer nur oberhalb der Anker im Seil rasten. Man benötigt die Schlingen aber auch nur im ersten Abschnitt in den steilen Passagen. Wer auf der Leiter ausruhen will, kann die Karabiner auch in die Leitersprossen hängen.
  • Die Felsen sind vor allem im ersten Abschnitt oft sehr nass und daher rutschig (und das ist offenbar fast immer so). Man braucht also Schuhe mit guten Sohlen (Wanderschuhe reichen, aber eben keine Turnschuhe o.ä.). Vor der Felsrampe sollte man die Sohlen kräftig abtreten oder auskratzen, denn man sammelt am Ende des ersten Abschnitts einiges an Matsch ein und hätte dadurch in der Felsrampe nur sehr wenig Grip.
  • Außer der 11er-Gruppe (das war natürlich Pech) war nur noch ein Paar unterwegs, allzu voll ist es hier also wohl nicht. Der Parkplatz ist auch nicht sooo riesig. Überholen lassen geht hier gut, da sich zwischen den steilen Abschnitten und genauso auf der Rampe immer Stellen befinden, wo man selbst sicher stehen und andere gefahrlos vorbeilassen kann.
Zustieg:
Der Zustieg dauert nur 5 Minuten, aber die wenigen Höhenmeter werden z.T. auf steilem und vor allem sehr rutschigen Waldboden überwunden, weil es dort überall feucht ist. Wenn man nicht gut aufpasst, beginnt man die Kletterei schon mit matschiger Hose :-)
Klettersteig:
Der Steig besteht aus zwei Teilen, von denen der erste theoretisch auch umgangen werden kann. Allerdings war (vermutlich wegen des Schneebruchs 2 Wochen vorher) der Umgehungspfad bei unserem Besuch so gut wie nicht begehbar.
Der Einstieg in den ersten Teil beginnt direkt senkrecht mit einer nicht ganz einfach Stellen, an der selbst Ariane etwas länger herumprobieren musste. Florian war hier im Vorstieg und hatte mit seiner geringeren Reichweite noch mehr Probleme, hat es aber doch ohne Hilfe geschafft. Besser nimmt man Kinder in dieser Größe aber zwischen zwei Erwachsene, um sie ggfs. von oben hochziehen zu können.
Der nächste senkrechte Aufschwung war unten minimal überhängend und von den Tritthöhen noch ein bisschen schwieriger, so dass wir nach Arianes Einschätzung im Vorstieg Florian lieber nachgesichert haben. Das ist hier insofern nicht ganz einfach, als man selbst aus dem eigentlichen Steig hinaus klettern muss, um einen guten Stand zu erreichen (siehe Fotos). Mit Nachsicherung war die Stelle für Florian dann aber gut zu meistern, weil es sich das Umsetzen der Karabiner sparen konnte, was für ihn sonst an schwierigen Kletterstellen immer so hinderlich ist (der 3. Arm fehlt da halt ;-)).
Überraschend schwierig ist dann sowohl der kurze Abstieg nach diesem Aufschwung als auch der etwas längere hinab in den Wald unter der eigentlichen Felswand. Gerade hier vermisst man nämlich ein paar Tritthilfen schmerzlich. Die Felswand ist sehr steil und glatt, und das ist nach unten ja immer unangenehmer.
Achtung: Den letzten Meter zum Waldboden muss man quasi springen, dabei aber vorher prüfen, ob die KS-Arme lang genug sind, um nicht die Falldämpfung auszulösen. Bei Florian war das zu knapp, so dass ich ihm hinunterhelfen musste. Hier sollte also unbedingt ein Erwachsener zuerst runtersteigen, sonst ist am Ende das KS-Set hinüber.
Durch die Felswand gibt es zwei Variante, die linke ist mit D bewertet und zumindest für Kinder in Florians Alter sicherlich zu schwer, aber auch Erwachsene sollten gut trainiert sein, weil der Steig offenbar sehr kräftezehrend ist. Die rechte Variante ist für Kinder gut geeignet und leichter als der bisherige Teil. Für Ariane stellte die lange Rampe gar kein Problem da, aber bei Florian machte sich wieder die geringere Reichweite bemerkbar. Wie schon im ersten Teil fehlten ihm an einigen Stellen die Tritthilfen, wenn die natürlichen Felstritte zu weit oder zu hoch auseinander lagen. Oder das Seil war zu weit entfernt, um an manchen Stellen die leichtere Variante über den kleinen Grat zu nehmen, statt sich durch den engen Felsspalt zu zwängen. Steffi hat ihm in diesem Abschnitt ab und zu beim Umsetzen oder Finden des richtigen Tritts geholfen.
Nach oben hin wird es ganz allmählich leichter, es gibt bessere Felstritte und mehr Bügel, bis man zur Leiter kommt. Die ist tatsächlich senkrecht und muss daher sehr konzentriert bestiegen werden. Wir haben auf eine Nachsicherung verzichtet, weil das Drahtseil mustergültig an der Leiter mitläuft. Beim Umsetzen muss man sich aber sehr gut festhalten, am besten mit einem Arm um eine Sprosse.
Danach wird es nochmal steil mit einer schwierigen Stelle, wo man in der richtigen Reihenfolge mit den Füßen ankommen muss, sonst findet man die nächsten Tritte oder Griffe nicht. Danach hat man es geschafft: die zweite, kurze Leiter ist sehr einfach zu überwinden und endet auf einem Waldweg, auf dem die letzten Meter bis zum "Adlerhorst" zurücklegt. Viel länger hätte der Steig auch nicht mehr sein dürfen, dann wäre es für Florian doch zu anstrengend geworden. Denn gerade in den nassen Felspassagen erfordert das Reibungsklettern doch eine ganze Menge Armkraft!
Für Leute mit Höhenangst dürfte nach Steffis Erfahrung der Teil ab der Leiter der schwierigste sein. Auf der hängt man ja quasi frei in der Luft, und da man doch schon recht hoch geklettert ist, blickt man ziemlich tief nach unten. Obwohl es nach der Leiter wieder einen kleinen Vorsprung gibt, der einen vom Rand trennt, ist man sich jetzt der Höhe sehr bewusst, und darum fühlte sich Steffi auch erst wieder richtig wohl, als sie am "Adlerhorst" vorbei (den man nicht betreten muss) im sicheren Wald gelandet war.
Abstieg:
Der Abstieg führt zu Anfang nur kurz über einen breiten Weg, dann geht es auf einem schmalen Pfad den Hang hinunter. Dort muss man permanent auf rutschige Wurzeln und Steine oder matschigen Waldboden aufpassen, um sich nicht schmerzhaft hinzusetzen. Absturzgefahr besteht hier allerdings keine. Bei unserem Besuch war durch Wind- oder Schneebruch ein Teil des Pfads leicht verschüttet oder abgerutscht, so dass wir noch mehr Acht geben mussten. Es ist also kein wirklich entspannter Abstieg, aber der schwierige Abschnitt dauert nur gut 10 Minuten, dann ist man schon wieder im Tal angelangt und muss nur noch 500 m über die kleine Straße zurück.
Bitte beachtet die Gefahrenhinweise.
Attraktivität
Unser zweiter Steig an diesem Tag war der Lehner Wasserfall, und natürlich zieht der Steinwand-Klettersteig da den Kürzeren :-) Er hat einfach keine speziellen Attraktionen zu bieten (wenn man mal von der luftigen "Adlerhorst"-Aussichtsplattform absieht, die aber auch ohne den Klettersteig besucht werden kann), weder Seilbrücken, noch Wasserfälle noch sonst irgendwann.
Das heißt aber nicht, dass der Klettersteig langweilig wäre, ganz im Gegenteil: Hier tut man einfach nur das, wozu man auf Klettersteige geht: Klettern! Und da dankenswerterweise nicht zu viel Eisen verbaut wurde, hat man hier noch viel Kontakt zum Fels und steigt nicht nur über Eisentreppen hinauf. Vor allem Ariane hat es darum hier richtig viel Freude gemacht! (Florian hat's immer lieber etwas leichter ;-)) Und selbst wenn es durch die Nässe an der Felswand manchmal etwas schwierig war, hat es doch (oder vielleicht gerade deshalb) großen Spaß gemacht, die Stellen zu meistern, wo man nicht automatisch den besten Griff oder Tritt auf Anhieb gefunden hat.
Definitiv also eine Empfehlung für Leute, die nicht immer irgendein Fun-Element in Klettersteigen brauchen. Und für Kinder von der Kombination von Schwierigkeit und Länge her perfekt, da man die schwierigen Stellen (auch mit Nachsicherung) ganz in Ruhe meistern kann und trotzdem den Steig als Ganzes schafft, ohne in Zeitnot oder Konditionsprobleme zu geraten.
Ihren Spaß im Adlerhorst hatten die Kinder aber natürlich schon auch noch :-) Neben dem offenen Gitterboden fanden sie tatsächlich auch mal die tolle Aussicht interessant, weil sie nämlich die einzelnen Berge mit Hilfe der Panoramatafel identifizieren konnten.
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Der Parkplatz ist nicht leicht zu finden, das winzige Schild an der Laterne kann man leicht übersehen. Wir sind auch erstmal vorbeigefahren. Man hat vom Parkplatz den zweiten Teil des Klettersteigs durch die Felsrampe schön im Blick, mit einem Fernglas kann man sogar die Leiter erkennen. Die Namen der Berge in dem tollen Panorama kann man später auf der Tafel der Aussichtsplattform nachschauen.

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Der Weg ist an einigen Stellen stark abgerutscht und nicht einfach zu begehen. Bei Verzweigungen folgt man immer den dicken roten Markierungen. Rechts sieht man den Weg, auf dem der untere Teil des Klettersteigs umgehbar wäre, aber nach dem Schneebruch der vorigen Woche ist wohl eher der Klettersteig die Umgehung :-)

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Der Einstieg in den ersten Teil des Klettersteigs. Große Leute können können rechts auf dem kleinen Felsband mit der Wurzel entlanggehen, kleinere müssen schon mal gleich das Kraxeln auf rutschigem Fels üben.

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Die Bügelabstände sind recht groß, und um die Felstritte dazwischen zu nutzen, muss man sich schon ab und zu kräftig am Seil festhalten. Ich war hier noch ohne Handschuhe unterwegs, weil die beim Fotografieren behindern, hab sie mir aber nach diesem Aufschwung angezogen.

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Florian an der "Schlüsselstelle", wenn man so will. Der kleine Felsvorsprung ist leider von unten nicht erkennbar, darum hab ich ihn markiert. Es gibt keine Eisentritte, die hier helfen. Florian hat es erst links vom Seil versucht, dann rechts, und als ich schon dachte, dass ich vorbeisteigen und ihn von oben nachheben muss, hat er eine Möglichkeit rechts herum gefunden. Diese Stelle ist schon schwierig und es ist bestimmt besser, wenn man Kinder in Florians Größe in die Mitte nimmt. Aber er wollte halt auch mal gerne vorsteigen, und es hat ja dann auch geklappt.

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Hier sieht man links von dem markierten Anker den kleinen Absatz oberhalb der Schlüsselstelle.

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Ariane an der Schlüsselstelle. Sie hat es (von unten gesehen) erst rechts versucht, wo Florian es geschafft hat, aber da kam sie nicht so richtig zurecht. Mit ihren langen Armen und Beinen hat sie stattdessen einen guten Weg auf der linken Seite gefunden, wohin man nach dem Absatz ja sowieso zum nächsten Bügel muss.

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Nach der etwas morschen Leiter kam die erste unangenehm nasse Felsplatte, obwohl es in den letzten 2 Tagen gar nicht geregnet hatte. Aber hier ist es wohl laut einem Kletterer aus der Gegend, den wir trafen, immer etwas nass. Nach Regen sei es im Unterschied dann halt überall rutschig :-) Man muss hier jedenfalls sehr vorsichtig gehen und viel Armkraft einsetzen, um nicht wegzurutschen. Am Ende, wo Ariane rechts steht, biegt das Seil nach oben und um die Ecke, und da muss man ein bisschen schauen, wo man Halt findet.

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Im Rückblick sieht die Platte lustigerweise überhaupt nicht glatt oder rutschig aus. Rechts ist Florian an der etwas schwierigen Stelle angelangt, wo Ariane im Foto drüber steht.

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Nach der Kurve schaut man auf den nächsten Aufschwung. Der ist wirklich senkrecht, unten an einer Stelle sogar minimal überhängend. In der Mitte, wo man von der rechten auf die linke Seilseite wechseln muss, fand selbst Ariane das nicht einfach, so dass wir uns entschlossen haben, Florian nachzusichern. Da das Seil aber im oberen Drittel nach links abbiegt, muss man zum Sichern entweder am Abbiegepunkt stehen (ist aber nicht ganz so bequem), oder man steigt aus dem eigentlich Steig nach rechts raus und postiert sich oben auf dem Felsen. Dort verläuft ebenfalls ein Drahtseil, hier grün eingezeichnet, das allerdings 20 m weiter in einer Felswand im Nichts endet. Dort steht man jedenfalls sehr bequem und genau senkrecht über dem schwierigsten Abschnitt und kann hervorragend sichern.

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Nach dem Aufschwung muss man das Seil wechseln, denn "unser" Seil hört auf, stattdessen muss man sich an das von rechts oben kommende einklinken. Dieser Abschnitt ist nicht einfach, denn der Fels ist hier wieder nass und rutschig. Weiter geht es dann nach links, aber ich bin erstmal rechts hoch zum Nachsichern.

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Hoch gekommen bin ich gut, runter war nicht ganz so einfach. Hier kann man gut überholen lassen, wenn man sich wie Ariane einfach auf die andere Seite des Seils stellt.

Die 15 m unseres Nachsicherungssets haben gerade so gereicht, ich hatte noch ca. 1 m Seil übrig. Hinter Steffi und Florian kommt gerade eine 11-köpfige Gruppe an! Wir haben dann den Fehler gemacht, die oberhalb des Aufschwungs alle nach und nach überholen zu lassen. Aber die haben sich so auseinander gezogen und waren so unterschiedlich schnell, dass wir bestimmt 1/2 Stunde nur mit Warten und Vorbeilassen verplempert haben :-( Abgesehen von dieser Gruppe haben wir hier nur noch die beiden Kletterer getroffen, die Ariane im linken Foto gerade vorbei gelassen hat.

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Florian ist ohne KS-Set geklettert, damit er sich an den steilen Stellen aufs Kraxeln konzentrieren konnte und nicht umsetzen musste. Steffi ist zwar zur Sicherheit dicht bei ihm geblieben, aber geschafft hat er es alleine. Nachdem Wechsel auf die (von unten gesehen) linke Seite des Drahtseils wird es gleich weniger steil (rechtes Foto). Da hätte ich jetzt eigentlich weiter nach rechts rüber gemusst, um senkrecht nachzusichern, aber das ging nicht. Im schlimmsten Falle wäre Florian bei einem Sturz also von mir aus gesehen vielleicht etwas nach links rübergependelt. Nicht optimal, aber da es hier nicht mehr so steil ist, besteht keine große Sturzgefahr mehr.

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Florian hat in dem weniger steilen Abschnitt die KS-Karabiner wieder eingeklinkt und sich kurz vor Ende des Seils in die Rastschlinge gesetzt. Dann bin ich wieder runtergestiegen und dann erst hat Florian den Nachsicherungskarabiner gelöst.

Was man im linken Foto unterhalb von Steffis Rucksack Türkises hervorlugen sieht, ist übrigens der Rucksack des Kletterers mit der grünen Jacke, den man im nächsten rechten Bild sieht. Der hatte offenbar noch nie was von "2 Ankerlängen Abstand" gehört und ist derart dicht auf Steffi aufgestiegen, dass die keinen Schritt mehr nach unten hätte machen können. Als sie das dem Kletterer gesagt hat, meinte der so nett "Ja, lasst euch nicht hetzen, wir warten!" Ja, nett, aber dann doch bitte mit ein paar Metern Abstand! Wenn Steffi gestürzt wäre, hätte sie nicht nur diesen, sondern auch die nächsten 2 Kletterer mitgerissen.

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Ein paar vereinzelte Bügel gibt es hier, ein bisschen muss man aber auch auf Reibung klettern, vor allem wenn man nicht so groß ist.

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Der Abstieg auf den Pfad ist schwierig! Steil, rutschig, keinerlei Tritthilfen. Man braucht beide Hände am Seil.

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Aufgrund unserer längeren Überholen-Lassen-Pausen hatten die beiden Kletterer, die Ariane oben in dem Foto vorbeigelassen hat, als ich gerade zum Nachsichern hochgestiegen bin, einen ziemlich Vorsprung bekommen, und so konnten wir sie plötzlich in der schweren D-Variante der Felswand entdecken! Bei uns geht's nicht ganz so luftig, aber weiterhin ziemlich rutschig weiter.

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Der Abstieg unter die Felswand (dorthin würde man auf dem Umgehungsweg gelangen) ist noch mal eine Herausforderung! Der waagerechte Teil rechts im Foto geht noch ziemlich gut...

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...denn da gibt's auch noch ein paar Bügel. Beim Abstieg fehlen die aber, und auch der Fels bietet fast keine Trittmöglichkeiten. Man kann das letzte Stück daher fast nicht anders als mit beiden Händen am Seil rückwärts absteigen. Links hinter Steffi kommt übrigens der letzte Teil der 11er-Gruppe nach.

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Erschwerend hört das Seil auch noch so weit über dem Boden auf, dass man den letzten halben Meter runterspringen muss. Warum man da den letzten Anker nicht noch ein bisschen weiter runtergesetzt hat, ist absolut unverständlich. Als Entschädigung konnten wir dafür den weiteren Verlauf des Steigs über die Felsrampe dank der 11er-Gruppe schon mal gut beobachten :-)

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Wenn Florian bei seiner Körpergröße hier runtergesprungen wäre, hätte das möglicherweise schon seine Falldämpfung ausgelöst, bevor er den Boden berührt hätte. Darum hab ich ihn hier festgehalten, dass er aushaken konnte, und ihn dann runtergehoben. Zeit für eine Rast :-)

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Am Einstieg ist es wieder nass und rutschig, auf der Rampe danach glücklicherweise nicht. Zu dem kleinen Felsen im rechten Bild warnte uns Ariane "Hier muss man schnell rüber, sonst fängt man an zu rutschen". Sie meinte die Position am Pfeil, und das stimmt tatsächlich. Da steht man zwar fast waagerecht, aber auf einmal gleiten die Füße ganz langsam los :-)

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An den steileren Abschnitten gibt es schon mal ein paar Bügel mehr, ansonsten wurden sie sehr sparsam verwendet und man muss immer schauen, wo man die Tritte im Fels findet. Für Florian war das nur an zwei Stellen ein bisschen schwierig, so dass Steffi ihm geholfen hat. Rechts sieht man eine der beiden Stellen, wo Florian nicht weit genug außen vorbei konnte, im Spalt aber so weit unten stand, dass das Seil ein bisschen hoch war. Aber insgesamt ging die Rampe auch für Florian relativ gut.
Allerdings ist sie auf Dauer anstrengend, denn die meisten Passagen sind steil. Und wenn es da gerade keine Bügel gibt, muss man sich sehr vorsichtig seinen Halt suchen oder kräftig ins Seil greifen, um auf den kleinen Tritten nicht abzuruschen. Es macht definitiv mehr Spaß, als wenn alles durchgehend mit Eisentritten versehen worden wäre! Aber man muss sich gut konzentrieren und für Kinder vielleicht ein paar kurze Pausen mehr einlegen.
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Nach oben hin wird die Rampe immer einfacher, der Fels stufiger. Kurz vor der Leiter, die man rechts sieht, gibt es 2 Absätze (Ariane steht auf dem ersten), wo man gemütlich stehen oder sitzen und sich ausruhen kann.

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Rechts kommt Florian auf dem ersten Absatz an.

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Nach ausführlicher Bewunderung des "Tschirgant" wagen wir uns auf die Leiter... Die letzten 2 Meter darunter sind schon nicht ganz einfach. Der Trittbügel befindet sich relativ weit vom Seil entfernt und war "kraxeltechnisch" für Florian nicht gut zu erreichen, der sich stattdessen weiter links am Seil hochgezogen hat.

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Die Leiter sitzt bombenfest, es schwankt nichts, aber sie ist wirklich sehr steil! Ob sie wirklich ganz senkrecht steht, kann man schwer sagen, aber es fühlt sich so an. Das bedeutet, dass man sich beim Umsetzen mit der anderen Hand sehr gut festhalten muss! Wir haben alle dazu den einen Arm um eine der Sprossen geschlungen und mit der anderen Hand umgesetzt. Das fühlt sich wesentlich besser an, als wenn man sich nur mit der Hand festklammert! Beim dritten Anker hat Florian sich sogar in die Rastschlinge gesetzt und konnte so ganz entspannt umsetzen.

Der Ausstieg aus der Leiter ist gut gelöst! Rechts steht Florian noch auf der Leiter, konnte von dort aber schon gut über den nächsten Anker umsetzen und dann ungestört auf den Eisenbügel raussteigen, auf dem ich links stehe. Das ging wirklich angenehm einfach.

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Nach der Leiter kommt nochmal eine letzte kleine Hürde und zwar nicht die Stelle links, die zwar ausgesetzt, aber gut zu gehen ist, sondern die im rechten Foto. Der kurze Abschnitt zwischen dem Eisenbügel und dem Drahtseil oben, an dem kleinen abgesägten Baumstumpf vorbei, ist schwierig, wenn man mit den Füßen in der falschen Reihenfolge ankommt.

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Hier die Stelle mit dem abgesägten Baumstumpf von oben. Links befindet sich Florian an der ausgesetzten Stelle vom Bild darüber. Es ist auf den Fotos nicht ersichtlich, was hier schwierig sein soll, aber Florian klammert sich im rechten Bild nicht umsonst etwas angestrengt fest. Und Steffi kam beim ersten Versuch überhaupt nicht hoch und musste wieder etwas zurück steigen und anders ansetzen. Die Stufe ohne guten Tritt ist hier ziemlich hoch, und darum sollte man vom letzten Eisenbügel aus erst schauen, wo man die nächsten 2-3 Tritte für welchen Fuß findet, bevor man loskraxelt. Nachdem Ariane und ich zufällig mit dem richtigen Fuß losgestiegen sind, haben wir das aber erst bemerkt, als Florian nur mit Mühe und Steffi gar nicht mehr weiter kam.

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Nach dieser letzten "Prüfung" hat man's aber überstanden. Die zweite Leiter liegt schräg und ist sehr einfach zu überwinden. Und danach landet man auf dem einfachen Pfad im Wald, auf dem man aber sicherheitshalber bis zur Treppe auch noch angeseilt bleiben kann.

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Das Drahtseil endet an der Treppe zum "Adlerhorst", zu dem man von der anderen Seite auch ganz ohne Klettersteig gelangen kann.

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Wer schon in der Leutaschklamm war, den kann das hier nicht schrecken :-) Beim Blick nach links unten sieht man nicht nur die Leiter, sondern auch kurze Abschnitte des ersten Klettersteigabschnitts.

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Nach dem Adlerhorst folgt man einfach den Schildern Richtung Arzl.

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Der Pfad hat im unteren Bereich viele rutschige Stellen (durch feuchte Steine, Wurzeln oder einfach nur Matsch), durch den Wind- oder Schneebruch wurde es noch mal zusätzlich etwas schwieriger. Wirklich problematisch ist hier nichts, aber aufpassen muss man schon, damit das schöne Klettererlebnis nicht mit einer schmerzhaften Prellung endet..

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Der Feldweg unten führt zurück auf die Straße, auf der wir zum Einstieg des Klettersteigs hergekommen sind. Da sich aus München die lange Anfahrt für diesen Steig alleine nicht gelohnt hätte, sind wir an diesem Tag noch weiter zum Jubiläumssteig am Lehner Wasserfall gefahren.

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Frank Steiner (Email)

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Trotzdem übernehmen wir natürlich für keine der vorgestellten Wanderungen eine Garantie für die Richtigkeit der Darstellung, für die Ungefährlichkeit oder die Eignung für andere Kinder als unsere eigenen. Jeder wandert auf eigene Gefahr und auf eigene Verantwortung und muss vor Ort selbst entscheiden, ob die vorgestellten Routen gefahrlos zu begehen sind oder nicht. Die Verwendung der Informationen dieser Webseite erfolgt auf eigenes Risiko. Für Unfälle, welche eventuell auf unsere Informationen zurück zu führen wären, wird nicht gehaftet.
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