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Zustieg: | 350 m / 50 hm |
Klettersteig: | 200 m / 120 hm |
Rückweg: | 1.3 km / 170 hm |
Der Parkplatz ist nicht leicht zu finden, das winzige Schild an der Laterne kann man leicht übersehen. Wir sind auch erstmal vorbeigefahren. Man hat vom Parkplatz den zweiten Teil des Klettersteigs durch die Felsrampe schön im Blick, mit einem Fernglas kann man sogar die Leiter erkennen. Die Namen der Berge in dem tollen Panorama kann man später auf der Tafel der Aussichtsplattform nachschauen.
Der Weg ist an einigen Stellen stark abgerutscht und nicht einfach zu begehen. Bei Verzweigungen folgt man immer den dicken roten Markierungen. Rechts sieht man den Weg, auf dem der untere Teil des Klettersteigs umgehbar wäre, aber nach dem Schneebruch der vorigen Woche ist wohl eher der Klettersteig die Umgehung :-)
Der Einstieg in den ersten Teil des Klettersteigs. Große Leute können können rechts auf dem kleinen Felsband mit der Wurzel entlanggehen, kleinere müssen schon mal gleich das Kraxeln auf rutschigem Fels üben.
Die Bügelabstände sind recht groß, und um die Felstritte dazwischen zu nutzen, muss man sich schon ab und zu kräftig am Seil festhalten. Ich war hier noch ohne Handschuhe unterwegs, weil die beim Fotografieren behindern, hab sie mir aber nach diesem Aufschwung angezogen.
Florian an der "Schlüsselstelle", wenn man so will. Der kleine Felsvorsprung ist leider von unten nicht erkennbar, darum hab ich ihn markiert. Es gibt keine Eisentritte, die hier helfen. Florian hat es erst links vom Seil versucht, dann rechts, und als ich schon dachte, dass ich vorbeisteigen und ihn von oben nachheben muss, hat er eine Möglichkeit rechts herum gefunden. Diese Stelle ist schon schwierig und es ist bestimmt besser, wenn man Kinder in Florians Größe in die Mitte nimmt. Aber er wollte halt auch mal gerne vorsteigen, und es hat ja dann auch geklappt.
Hier sieht man links von dem markierten Anker den kleinen Absatz oberhalb der Schlüsselstelle.
Ariane an der Schlüsselstelle. Sie hat es (von unten gesehen) erst rechts versucht, wo Florian es geschafft hat, aber da kam sie nicht so richtig zurecht. Mit ihren langen Armen und Beinen hat sie stattdessen einen guten Weg auf der linken Seite gefunden, wohin man nach dem Absatz ja sowieso zum nächsten Bügel muss.
Nach der etwas morschen Leiter kam die erste unangenehm nasse Felsplatte, obwohl es in den letzten 2 Tagen gar nicht geregnet hatte. Aber hier ist es wohl laut einem Kletterer aus der Gegend, den wir trafen, immer etwas nass. Nach Regen sei es im Unterschied dann halt überall rutschig :-) Man muss hier jedenfalls sehr vorsichtig gehen und viel Armkraft einsetzen, um nicht wegzurutschen. Am Ende, wo Ariane rechts steht, biegt das Seil nach oben und um die Ecke, und da muss man ein bisschen schauen, wo man Halt findet.
Im Rückblick sieht die Platte lustigerweise überhaupt nicht glatt oder rutschig aus. Rechts ist Florian an der etwas schwierigen Stelle angelangt, wo Ariane im Foto drüber steht.
Nach der Kurve schaut man auf den nächsten Aufschwung. Der ist wirklich senkrecht, unten an einer Stelle sogar minimal überhängend. In der Mitte, wo man von der rechten auf die linke Seilseite wechseln muss, fand selbst Ariane das nicht einfach, so dass wir uns entschlossen haben, Florian nachzusichern. Da das Seil aber im oberen Drittel nach links abbiegt, muss man zum Sichern entweder am Abbiegepunkt stehen (ist aber nicht ganz so bequem), oder man steigt aus dem eigentlich Steig nach rechts raus und postiert sich oben auf dem Felsen. Dort verläuft ebenfalls ein Drahtseil, hier grün eingezeichnet, das allerdings 20 m weiter in einer Felswand im Nichts endet. Dort steht man jedenfalls sehr bequem und genau senkrecht über dem schwierigsten Abschnitt und kann hervorragend sichern.
Nach dem Aufschwung muss man das Seil wechseln, denn "unser" Seil hört auf, stattdessen muss man sich an das von rechts oben kommende einklinken. Dieser Abschnitt ist nicht einfach, denn der Fels ist hier wieder nass und rutschig. Weiter geht es dann nach links, aber ich bin erstmal rechts hoch zum Nachsichern.
Hoch gekommen bin ich gut, runter war nicht ganz so einfach. Hier kann man gut überholen lassen, wenn man sich wie Ariane einfach auf die andere Seite des Seils stellt.
Die 15 m unseres Nachsicherungssets haben gerade so gereicht, ich hatte noch ca. 1 m Seil übrig. Hinter Steffi und Florian kommt gerade eine 11-köpfige Gruppe an! Wir haben dann den Fehler gemacht, die oberhalb des Aufschwungs alle nach und nach überholen zu lassen. Aber die haben sich so auseinander gezogen und waren so unterschiedlich schnell, dass wir bestimmt 1/2 Stunde nur mit Warten und Vorbeilassen verplempert haben :-( Abgesehen von dieser Gruppe haben wir hier nur noch die beiden Kletterer getroffen, die Ariane im linken Foto gerade vorbei gelassen hat.
Florian ist ohne KS-Set geklettert, damit er sich an den steilen Stellen aufs Kraxeln konzentrieren konnte und nicht umsetzen musste. Steffi ist zwar zur Sicherheit dicht bei ihm geblieben, aber geschafft hat er es alleine. Nachdem Wechsel auf die (von unten gesehen) linke Seite des Drahtseils wird es gleich weniger steil (rechtes Foto). Da hätte ich jetzt eigentlich weiter nach rechts rüber gemusst, um senkrecht nachzusichern, aber das ging nicht. Im schlimmsten Falle wäre Florian bei einem Sturz also von mir aus gesehen vielleicht etwas nach links rübergependelt. Nicht optimal, aber da es hier nicht mehr so steil ist, besteht keine große Sturzgefahr mehr.
Florian hat in dem weniger steilen Abschnitt die KS-Karabiner wieder eingeklinkt und sich kurz vor Ende des Seils in die Rastschlinge gesetzt. Dann bin ich wieder runtergestiegen und dann erst hat Florian den Nachsicherungskarabiner gelöst.
Was man im linken Foto unterhalb von Steffis Rucksack Türkises hervorlugen sieht, ist übrigens der Rucksack des Kletterers mit der grünen Jacke, den man im nächsten rechten Bild sieht. Der hatte offenbar noch nie was von "2 Ankerlängen Abstand" gehört und ist derart dicht auf Steffi aufgestiegen, dass die keinen Schritt mehr nach unten hätte machen können. Als sie das dem Kletterer gesagt hat, meinte der so nett "Ja, lasst euch nicht hetzen, wir warten!" Ja, nett, aber dann doch bitte mit ein paar Metern Abstand! Wenn Steffi gestürzt wäre, hätte sie nicht nur diesen, sondern auch die nächsten 2 Kletterer mitgerissen.
Ein paar vereinzelte Bügel gibt es hier, ein bisschen muss man aber auch auf Reibung klettern, vor allem wenn man nicht so groß ist.
Der Abstieg auf den Pfad ist schwierig! Steil, rutschig, keinerlei Tritthilfen. Man braucht beide Hände am Seil.
Aufgrund unserer längeren Überholen-Lassen-Pausen hatten die beiden Kletterer, die Ariane oben in dem Foto vorbeigelassen hat, als ich gerade zum Nachsichern hochgestiegen bin, einen ziemlich Vorsprung bekommen, und so konnten wir sie plötzlich in der schweren D-Variante der Felswand entdecken! Bei uns geht's nicht ganz so luftig, aber weiterhin ziemlich rutschig weiter.
Der Abstieg unter die Felswand (dorthin würde man auf dem Umgehungsweg gelangen) ist noch mal eine Herausforderung! Der waagerechte Teil rechts im Foto geht noch ziemlich gut...
...denn da gibt's auch noch ein paar Bügel. Beim Abstieg fehlen die aber, und auch der Fels bietet fast keine Trittmöglichkeiten. Man kann das letzte Stück daher fast nicht anders als mit beiden Händen am Seil rückwärts absteigen. Links hinter Steffi kommt übrigens der letzte Teil der 11er-Gruppe nach.
Erschwerend hört das Seil auch noch so weit über dem Boden auf, dass man den letzten halben Meter runterspringen muss. Warum man da den letzten Anker nicht noch ein bisschen weiter runtergesetzt hat, ist absolut unverständlich. Als Entschädigung konnten wir dafür den weiteren Verlauf des Steigs über die Felsrampe dank der 11er-Gruppe schon mal gut beobachten :-)
Wenn Florian bei seiner Körpergröße hier runtergesprungen wäre, hätte das möglicherweise schon seine Falldämpfung ausgelöst, bevor er den Boden berührt hätte. Darum hab ich ihn hier festgehalten, dass er aushaken konnte, und ihn dann runtergehoben. Zeit für eine Rast :-)
Am Einstieg ist es wieder nass und rutschig, auf der Rampe danach glücklicherweise nicht. Zu dem kleinen Felsen im rechten Bild warnte uns Ariane "Hier muss man schnell rüber, sonst fängt man an zu rutschen". Sie meinte die Position am Pfeil, und das stimmt tatsächlich. Da steht man zwar fast waagerecht, aber auf einmal gleiten die Füße ganz langsam los :-)
Nach oben hin wird die Rampe immer einfacher, der Fels stufiger. Kurz vor der Leiter, die man rechts sieht, gibt es 2 Absätze (Ariane steht auf dem ersten), wo man gemütlich stehen oder sitzen und sich ausruhen kann.
Rechts kommt Florian auf dem ersten Absatz an.
Nach ausführlicher Bewunderung des "Tschirgant" wagen wir uns auf die Leiter... Die letzten 2 Meter darunter sind schon nicht ganz einfach. Der Trittbügel befindet sich relativ weit vom Seil entfernt und war "kraxeltechnisch" für Florian nicht gut zu erreichen, der sich stattdessen weiter links am Seil hochgezogen hat.
Die Leiter sitzt bombenfest, es schwankt nichts, aber sie ist wirklich sehr steil! Ob sie wirklich ganz senkrecht steht, kann man schwer sagen, aber es fühlt sich so an. Das bedeutet, dass man sich beim Umsetzen mit der anderen Hand sehr gut festhalten muss! Wir haben alle dazu den einen Arm um eine der Sprossen geschlungen und mit der anderen Hand umgesetzt. Das fühlt sich wesentlich besser an, als wenn man sich nur mit der Hand festklammert! Beim dritten Anker hat Florian sich sogar in die Rastschlinge gesetzt und konnte so ganz entspannt umsetzen.
Der Ausstieg aus der Leiter ist gut gelöst! Rechts steht Florian noch auf der Leiter, konnte von dort aber schon gut über den nächsten Anker umsetzen und dann ungestört auf den Eisenbügel raussteigen, auf dem ich links stehe. Das ging wirklich angenehm einfach.
Nach der Leiter kommt nochmal eine letzte kleine Hürde und zwar nicht die Stelle links, die zwar ausgesetzt, aber gut zu gehen ist, sondern die im rechten Foto. Der kurze Abschnitt zwischen dem Eisenbügel und dem Drahtseil oben, an dem kleinen abgesägten Baumstumpf vorbei, ist schwierig, wenn man mit den Füßen in der falschen Reihenfolge ankommt.
Hier die Stelle mit dem abgesägten Baumstumpf von oben. Links befindet sich Florian an der ausgesetzten Stelle vom Bild darüber. Es ist auf den Fotos nicht ersichtlich, was hier schwierig sein soll, aber Florian klammert sich im rechten Bild nicht umsonst etwas angestrengt fest. Und Steffi kam beim ersten Versuch überhaupt nicht hoch und musste wieder etwas zurück steigen und anders ansetzen. Die Stufe ohne guten Tritt ist hier ziemlich hoch, und darum sollte man vom letzten Eisenbügel aus erst schauen, wo man die nächsten 2-3 Tritte für welchen Fuß findet, bevor man loskraxelt. Nachdem Ariane und ich zufällig mit dem richtigen Fuß losgestiegen sind, haben wir das aber erst bemerkt, als Florian nur mit Mühe und Steffi gar nicht mehr weiter kam.
Nach dieser letzten "Prüfung" hat man's aber überstanden. Die zweite Leiter liegt schräg und ist sehr einfach zu überwinden. Und danach landet man auf dem einfachen Pfad im Wald, auf dem man aber sicherheitshalber bis zur Treppe auch noch angeseilt bleiben kann.
Das Drahtseil endet an der Treppe zum "Adlerhorst", zu dem man von der anderen Seite auch ganz ohne Klettersteig gelangen kann.
Wer schon in der Leutaschklamm war, den kann das hier nicht schrecken :-) Beim Blick nach links unten sieht man nicht nur die Leiter, sondern auch kurze Abschnitte des ersten Klettersteigabschnitts.
Nach dem Adlerhorst folgt man einfach den Schildern Richtung Arzl.
Der Pfad hat im unteren Bereich viele rutschige Stellen (durch feuchte Steine, Wurzeln oder einfach nur Matsch), durch den Wind- oder Schneebruch wurde es noch mal zusätzlich etwas schwieriger. Wirklich problematisch ist hier nichts, aber aufpassen muss man schon, damit das schöne Klettererlebnis nicht mit einer schmerzhaften Prellung endet..
Der Feldweg unten führt zurück auf die Straße, auf der wir zum Einstieg des Klettersteigs hergekommen sind. Da sich aus München die lange Anfahrt für diesen Steig alleine nicht gelohnt hätte, sind wir an diesem Tag noch weiter zum Jubiläumssteig am Lehner Wasserfall gefahren.
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.