Inzwischen sind die Wege zu den Schleierfällen offiziell "aufgelassen" und sollen laut dem von Felix im Gästebuch verlinkten Artikel mit Baumstämmen versperrt werden. Zudem werden offenbar alle Wegweiser zu den Schleierfällen entfernt. Es gibt wohl auch schon (z.B. beim Abzweig von der Soiermühle) Schilder mit dem Hinweis "Weg zu den Schleiferfällen gesperrt".
Was bedeutet das nun?
Der hier beschriebene Weg darf weiterhin begangen werden! Es gibt zur Zeit kein behördliches Betretungsverbot für das Gebiet, sondern nur für die Schleiferfälle selbst (und das ja schon seit Jahren, gekennzeichnet durch die "Betreten verboten"-Schilder). Das freie Betretungsrecht der Natur aus der bayerischen Verfassung ist also mit Ausnahme der Schleierfälle nicht eingeschränkt.
Ob ein Weg aufgelassen oder mit Baumstämmen versperrt ist, hat tatsächlich keinerlei Relevanz, nicht einmal ein "Weg gesperrt"-Schild, solange es kein behördliches Betretungsverbot gibt. Die einzige Auswirkung solcher Schilder oder "Erschwerungsmaßnahmen" durch Baumstämme ist eine Änderung der Haftungsfrage. Man ist im Wald auch auf offiziellen Wegen immer auf eigenes Risiko unterwegs, mit einer Ausnahme: bei baulichen Anlagen wie Brücken, Stegen, Treppen etc. haften Waldbesitzer oder Gemeinde für die Verkehrssicherheit. Fällt man also mitsamt einer morschen Brücke in den Bach und verletzt sich, kann man die Gemeinde auf Schmerzensgeld verklagen. Bei einem als aufgelassen oder gesperrt gekennzeichneten Weg (sowohl durch Schilder als auch durch eindeutig absichtliches Versperren durch z.B. Baumstämme) gilt diese Haftung nicht mehr, sondern man begeht auch sämtliche baulichen Anlagen auf eigenes Risiko.
Die Tour kann also weiterhin unternommen werden, allerdings wird sie im Lauf der Zeit vermutlich schwieriger werden, da die Geländer, Stege, Brücken und Treppenstufen nicht mehr gepflegt werden. Das muss kein Nachteil sein, sondern kann dem Pfad einen abenteuerlicheren Character verleihen, so wie es über Jahre in der Pähler Schlucht passiert ist. Wird man abwarten müssen...
Natürlich gilt weiterhin, dass das Betretungsverbot der Schleiferfälle selbst unbedingt zu beachten ist!
Die hier beschriebenen Wege zu den Schleierfällen sind nicht gesperrt. Der Kommentar von Herrn Schauberger bezieht sich zum einen auf die Wege von Hargenwies runter zu den Schleierfällen, die nicht mehr in Stand gehalten werden, und zum anderen auf die Schleierfälle selbst. Das habe ich in einer Mail an Herrn Schauberger rückgefragt und bestätigt bekommmen.
An den Schleierfällen steht schon seit Jahren das "Naturdenkmal"-Schild (mit den entsprechenden Verbotshinweisen), das auch ganz unten auf den Fotos von 2008 und 2011 zu sehen ist. Zusätzliche Verbotsschilder sind oben auf dem Parkplatz bei Hargenwies aufgestellt worden. Derartige Schilder findet man jedoch auf unserem Weg oder an den Schleierfällen selbst nicht, wie auch eine Rückfrage bei Familie Stahr ergeben hat, die den Kommentar Ende September 2012 verfasst hat.
Mittlerweile befinden sich im Bereich vor der Höhle aber tatsächlich Warnschilder, wie mir Familie Münter im Mai 2013 schrieb: " Wollte euch nur mal kurz Bescheid geben, dass der Weg zu den Schleierfällen auf jeden Fall mit Lebensgefahr-Schildern (= gesperrt ?) versehen ist. Das erste Mal ca. 100 m vor der Höhle, wo ein Baum quer über dem Weg liegt. Wir sind dann unter "Lebensgefahr" den Weg unter bzw. über dem Baum weiter ;-)"
Das bedeutet: Die hier vorgestellte Wanderung kann immer noch genau so durchgeführt werden, die Begehung erfolgt auf eigene Gefahr. Die Schleierfälle kann man hervorragend auch aus etwas größerem Abstand bewundern. Bei niedrigem Wasserstand kann man über den Uferkies so nah heran gehen, wie es Ariane und Florian im untersten Foto links tun (darf aber keinesfalls weiter hochsteigen!). Bei Hochwasser ist das allerdings alles überschwemmt und dann müsste man rechts oben entlang gehen und würde damit die Schleierfälle schon betreten. Und das sollte man unbedingt vermeiden! Wenn also der Uferkies nicht begehbar ist, muss man vom Pfad aus ein paar Meter weiter entfernt schauen.
Wanderkarte des Bayerischen Vermessungsamts mit Wegverlauf. Per Klick auf eine Linie öffnet man die Beschreibung inkl. Längenangabe und kann sich auch ein Höhenprofil anzeigen lassen. | |
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Man kann von Westen oder Osten zur Soyermühle runtersteigen. Hier zuerst der Weg aus Westen, den ich persönlich etwas schöner finde.
Wenn man von Norden aus durch Morgenbach durchgefahren ist, kommt kurze Zeit später der Schächenhof (grünes Schild "Schächen") auf der linken Seite und danach geht's den ersten Feldweg nach links rein zum Parkplatz. Achtung: Das Wanderparkplatz-Schild an der Straße war im Juni 2011 abmontiert. Möglicherweise soll man jetzt in Kreut parken, zumindest kommt von dort ein neuer Weg runter (siehe unten), auf dem man aber einige schöne Stellen verpassen würde. Den Parkplatz hinter Schächen gibt's jedenfalls noch, also einfach links in den Feldweg einbiegen.
Von dort geht's erstmal 200m über einen Asphaltweg, der dann in einen Forstweg übergeht.
Leicht zu übersehen, aber die erste wichtige Station :-)
Nach dem Jägerunterstand kommt ein Holzschuppen (hinten im linken Bild), bis zu dem man auf dem Rückweg (unerlaubterweise...) mit dem Auto runterfahren kann, um im Zweifel kleine erschöpfte Kinder einzusammeln, denn von hier zum Parkplatz geht's doch nochmal recht steil rauf. Nach dem Schuppen kann man vom Weg aus links durch den Wald den Bach sehen und erkennt den kleinen Trampelpfad als Alternative zum normalen Weg.
An dieser Stelle unterquert der Bach den Weg. Dort haben die Kinder bei der ersten Wanderung ewig Tannenzapfen auf der einen Seite ins Wasser geworfen und auf der anderen geschaut, wann sie wieder rauskamen. Man kann hier auch sehr schön am Bach rumklettern und spielen.
Man kann jetzt dem offiziellen Weg folgen oder links in den Wald reingehen und dem Bach auf einem kleinen Trampelpfad bis zum Stauwehr folgen. Wenn man dem breiten Weg folgt, stößt man auf die Info-Tafel zur Ammerschlucht, an der man links abbiegt (rechts geht's nach Kreut).
Und so sieht's aus, wenn man den Trampelpfad durch den Wald geht:
2011 war das erste Mal das Stauwehr offen. Sonst war das Überqueren des etwas morschen Stegs (lieber nicht ganz in der Mitte sondern mehr auf den Tragbalken laufen :-)) neben dem dunkelgrünen und sehr tief wirkenden kleinen See immer eine Mutprobe. Ohne Stauwasser war's gleich viel unspannender...
Auch hier bekam ich einen netten Hinweis von Familie Münter:
"Bei uns waren da gut 20 Bachforellen drin und der gute Besitzer hat das spezielle Futter versteckt. Wir wollten unseren beiden (1 & 3 Jahre) die Fische zeigen und versuchten es mit Brot. Durch Zufall entdeckte ich das Futter und wir warfen ein kleines Händchen voll rein. Die Fische gingen los wie Haie auf Diät!!"
Das Futter befand sich in diesem Fall auf der Seite mit dem offiziellen Weg, in einem unten hohlen Baum recht nah am Steg. Wenn Fische da sind, kann sich ein bisschen Suchen also lohnen :-)
Man kommt nach dem Stauwehr zurück auf den Weg und kann von dort den kleinen Wasserfall schön sehen.
Nach der Kuhweide kommt man an diesen Wegweiser und es lohnt sich, mal nach links runter zur Mühle zu gehen, wo der Bach schon einen ersten Schleierfall liefert. Ansonsten geht es weiter nach rechts über den "anstrengenden Weg nur für Trittsichere".
Wenn man von der anderen Seite aus kommt, parkt man westlich von Bad Baiersoyen (vgl. Karte).Wichtig: Nach der ersten Kreuzung (nicht: an) biegt man an der nächsten Gabelung nach links und geht nicht (wie man es oft beschrieben findet) zum Grundbauer weiter, denn dann verpasst man den spannenden Wurzelweg nach unten:
Dann ist man auch schon bei der Mühle und beim Weg nach links hoch zu dem Wegweiser können die Kinder die Augen nach der Madonna aufhalten. Im Folgenden sind wir jetzt auf dem oben angezeigten Weg für Trittsichere.
2011 kam hier plötzlich ein hässlicher breiter Weg von rechts oben runter, für den aber Gott sei Dank nur ein kleiner Teil des schönen Pfads durch die Bagger zerstört wurde. Vermutlich eine neuer Zugang von Kreut aus. Evtl. wurde das Wanderparkplatzschild in Schächen entfernt, weil man jetzt in Kreut parken und von dort aus losgehen soll. Aber dann würde man das Stauwehr verpassen :-)
Der Pfad ist stellenweise schmal und daneben geht's steil nach unten. Runterfallen sollte man hier lieber nicht. Meist führt der Weg aber weniger gefährlich durch den Wald, wo es viele kleine Bächlein gibt, die man auf teilweise rutschigen Stegen überquert.
2008 und 3½ Jahre später...
Wenn's nach den längeren Stegen wieder in den Wald geht, kann man an dieser Stelle nach links abbiegen und runter zur großen Kiesbank gehen. Da wir aber in der Vogelbrutzeit waren, haben wir an dem umgefallenen Baumstamm gestoppt, um weit genug vom Uferbereich wegzubleiben.
Zurück auf dem Hauptpfad kommt nach kurzer Zeit eine Bank und danach diese schöne Aussicht (Vorsicht am Rand!). Danach geht's über eine Treppe (wo man zur Abwechslungs mal rechts und links runterfallen kann :-)) nach unten zum Flussbett.
Hier kann man sich wunderbar für den zweiten Teil stärken oder mit kleineren Kinder auch einfach nur sehr lange spielen und ein paar Steintürme hinzufügen, bevor man wieder zurückgeht. Wir haben uns auch im Juni getraut, diesen Bereich zu betreten, da hier der Pfad direkt an den Steinen entlang führt und immer etwas los ist (Kinder, Hunde, ...) und sich dort vermutlich kein Vogel zum Brüten niederlässt.
Am Südende der Kiesbank kann man leicht wieder zurück auf den Pfad. Der geht im Folgenden erst an der Ammer entlang und schlängelt sich dann immer steiler werdend durch den Wald nach oben.
Urplötzlich wird's richtig steil und schwierig zu gehen. Mit 3½ reichten die Wurzel- und Holzstufen Florian teilweise bis zum Bauch, so dass wir ihn oft raufheben mussten und oben selbst fix und fertig waren. Aber da steht dann auch eine Bank :-)
Der Pfad verläuft jetzt stellenweise mit Stolperwurzeln sehr dicht am nun noch tieferen Abgrund, hier mussten die Kinder oft an die Hand, als sie noch kleiner waren.
Nach der schönen Aussicht kommt ein sehr aufregender Abstieg, auf den sich vermutlich das "Nur für Trittsichere" insbesondere bezog. Die Geländer sollte man erstmal testen. 2008 wäre man sofort mit ihnen zusammen in den Abgrund gestürzt, 2011 waren sie aber alle erneuert und stabil.
Wenn man heil unten ankommt, dauert es nur noch ein paar Minuten. Einmal muss man allerdings noch einen kurzen Anstieg überwinden.
Sobald das "Naturdenkmal"-Schild kommt, sollte man unbedingt mal rechts hochschauen, sonst verpasst man die Schleierfallhöhle! Da die Höhle vor dem Schild liegt, darf man sie wohl betreten (im Gegensatz zu den Schleierfällen selbst).
Nein, Ariane hat keine Angst :-) Es war nur enorm kalt vor und in der Höhle. Die ist mehrere Meter lang, aber wir hatten keine Taschenlampe dabei, sondern nur einen LED-Stick, und konnten uns deshalb nicht bis zum Ende vortasten.
Wer übrigens weiß, was ein Geocache ist, guckt vor der Wanderung mal auf der Webseite nach ;-) Direkt nach der Höhle ist man dann an den Schleierfällen angekommen.
Nach der Sperrung des Wegs nach Hargenwies kann man nur noch denselben Weg zurückgehen. Oben herum war es aber sowieso nicht schön, das haben wir einmal gemacht und mussten ziemlich lange über die Straße latschen. Dann doch lieber nochmal zur großen Sandbank und ein paar Steine werfen :-)
Das Hintergrundbild stammt von http://www.grsites.com.